Kupplung Rutscht

  • Servus,

    nachdem ich erfolgreich die ganze Kupplungsarmatur gewartet habe (neuer Kolben oben, neue leitung, Dichtringe im Sigutech neu) war das gefühl an der Kupplung nach über 1000 Km dann ziemlich gut.

    jetzt, nach ca 4000Km Rutscht meine Kupplung leider. Habe das gefühl dass der Ölwechsel den ich gerade eben gemacht habe das Problem eher verschlimmert hat (Motul 7100 15W50).

    Verbaut ist eine EBC DRC177 Kupplung mit neuen Stahlscheiben.

    Seltsamerweise rutscht sie aber nicht immer, es gibt momente da Rutscht sie trotz maximaler Leistung nicht, und andere da Rutscht sie schon bei 5000U/min

    Ich hatte anfangs das gefühl dass die Rote schraube am Kupplungshebel zu weit drinn war und sie weiter Rausgeschraubt, danach hat das Rutschen dann auch kurz aufgehört. Jetzt ist die Schraube am Anschlag draussen aber sie rutscht trotzdem noch oft.

    Ist es möglich dass Zu viel Druck im Hydrauliksystem ist und die Kupplung immer leicht betätigt ist? Angenommen das Reservoir ist nicht komplett Voll, an was könnte das dann noch liegen?

    Mir ist aufgefallen dass der Kupplungsschlauch ziemlich heiss wird an einer stelle (berührt Zylinderkopf)... kann das was damit zutun haben?


    Abgesehen davon fällt mir nurnoch der Kupplungsbooster ein, allerdings vermute ich dass der geht da man fühlt dass der Hebel Straffer wird unter volllast. Es reicht unter volllast auch den Hebel nur ganz leicht zu berühren um den Motor Komplett durchdrehen zu lassen. Trotz komplett rausgeschraubter Stellsschraube.


    Kupplungsfedern sind Verstärkt und nicht zu Kurz, Kupplungspaket ist Exakt 50mm Dick (Ich glaube das ist noch innerhalb der Verschleissgrenze aber schon stark abgenutzt?)

    Die Kupplungsöldüse habe ich zuletzt vor ca 7000Km sauber gemacht, aber an der kanns ja eigentlich nicht liegen wenns rutscht? eher wenns schleift nehme ich an.


    Hoffe jemand kann mit den Infos irgendwas anfangen, ich selber habe nämlich keine so richtig sinnvolle idee und würde sonst vermutlich eine Komplette Gebrauchte Kupplung kaufen und mit der testen... :kapituliere:



    Mfg,

    Jonas

  • Wieviel km hat die Kupplung runter? I h hatte den Kupplungsverstärker bei 40 k erneuert.

    Steht jetzt auf meinem Schreibtisch. Die Anlauframpen waren deutlich eingearbeitet.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Das Hydrauliksystem ist so lange drucklos, bis du am Hebel ziehst.

    Es seidenn, der Ausgleichsbehälter wäre bums voll, der Gummibalg wäre ohne Funktion und bei Erwärmung hätte das Öl keine Möglichkeit zum ausdehnen.

    Das dadurch aber die Kupplung betätigt werden würde, erachte ich als äußerst unwahrscheinlich.

  • Also ich habe jetzt nochmal sichergestellt dass der Ausgleichsbehälter nicht zu voll ist, und due Kupplung direkt nachdem das rutschen aufgetreten ist aufgemacht. Sah alles normal aus, hab auch die grosse Mutter auf festigkeit kontrolliert, auch ok.

    Das einzige was mir aufgefallen ist, war dass es relativ trocken dadrinn aussah. Allerdings vermute ich dass eine zu trockene kupplung eher nicht trennt als durchrutscht oder?

    Habe jedenfalls jetzt die düse noch gereinigt und teste gleich nochmal.

    Wenn das Problem dann immernoch auftritt werde ich wohl oder übel mal einen neuen Kupplungsverstärker kaufen müssen. Der hat jetzt über 100tkm runter. Verstehe nur nicht warum es mal rutscht und mal nicht..

  • Hast du die letzte Lamelle(an der Druckplatte) versetzt eingebaut? Wenn ja, bitte mal alle Lamellen „in Flucht“ einbauen.

  • Ja, letzte hab ich versetzt. Hab jetzt schonwieder alles zusammen und werde erstmal testen ob die öldüse was gebracht hat.

    Wieso könnte das denn einen Unterschied machen, ob in flucht oder nicht? Und laut handbuch muss sie ja versetzt sein (warum auch immer)

  • Also bin jetzt 50Km zügig gefahren und weder am anfang noch am ende der fahrt war auch nur das kleinste rutschen zu spüren :sensationell:

    Ausserdem ist das Kupplungsklappern im leerlauf deutlich zurückgegangen.

    Es scheint als sei mein Problem damit behoben, allerdings verstehe ich noch nicht ganz warum eine Trockene Kupplung eher rutschen soll als eine geölte kupplung...

  • ...Wieso könnte das denn einen Unterschied machen, ob in flucht oder nicht? Und laut handbuch muss sie ja versetzt sein (warum auch immer)

    Hallo,

    bei weitgehend verschlissenem Lamellenpaket liegt diese äußerste Reibscheibe durch ihren Versatz als allererste am Korb auf, das Lamellenpaket läßt sich nicht weiter komprimieren und die Kupplung fängt an durchzurutschen. Unterwegs kannst du nun mit einfachem Bordwerkzeug diese äußerste Reibscheibe entnehmen und in Flucht zu den anderen wieder einsetzen. Ihre Wegbegrenzung ist damit aufgehoben, die Kupplung greift wieder für einige Zeit. So kannst du deine Tour zu Ende fahren und kommst immer noch sicher nach Hause.

    Intelligent gemacht, oder?

    Zur anderen Frage: bei verstopfter Öldüse und somit trockener Kupplung kann es schon passieren, daß das Lamellenpaket hin und wieder nicht kräftig genug schließt. Der Druckverstärker nutzt sich an den Laufbahnen ab, die Lamellen haben mehr oder weniger tiefe Rattermarken an Korb und Nabe hinterlassen. Wenn das alles nicht ausreichend geölt ist, können sowohl der Druckverstärker als auch die Lamellen haken und es wird nicht ausreichend Kompression im Lamellenpaket aufgebaut.

    Hakim

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  • bei weitgehend verschlissenem Lamellenpaket liegt diese äußerste Reibscheibe durch ihren Versatz als allererste am Korb auf, das Lamellenpaket läßt sich nicht weiter komprimieren und die Kupplung fängt an durchzurutschen.

    Genau deshalb wollte ich diese Fehler(Verschleiss)quelle ausschliessen.

    Danke Hakim für die Erklärung.