Generell gibt´s nicht viel zu berichten.
Wir stecken zwar kontinuierlich Arbeit und Gedanken in das Projekt, aber nach fast 2 Jahren Entwicklung und Testen, bewähren sich langsam zumindest die Großbaustellen .
Die Schnelltankanlage war ne Baustelle, die wir so nicht auf dem Schirm hatten. Hier gab es ohne Ende kleinere Probleme, die sich aber summiert hatten.
Z.B. hat die Mechanik der Gleithülsen nicht so geglitten wie sie sollte und dadurch wurde der Verschluss der Tankkanne seinem Namen nicht gerecht ;-). Oder die Federn der Tankdeckel haben sich verhakt, weil die Führungshülsen (des Herstellers) nicht so gut konstruiert waren. Diese haben wir optimiert neu gefertigt.
Oder Tankdeckeldichtungen haben den Geist aufgegeben. Diese wurden bei einem Lieferanten als benzinfest nach unseren Schnittvorgaben gefertigt. Im Rennen sind die aufgequollen, weil doch nicht benzinfest, was wiederum bedeutetet bei jedem Beschleunigen Sprit im Gesicht und auf den Cochones (brennt ). Usw, usw....
Der Tank selber war nach Fertigstellung direkt in Ordnung. Die Versetzung der Pumpe in den erweiterten Tankbereich (wo früher mal die Batterie war) hat sich als sehr gut raus gestellt. Wir können bis auf einen halben Liter problemlos leer fahren. Heißt 23,5 Liter lassen sich nutzen, was manchmal ganz schön lang ist . Nach der wirklich sehr geilen Prüfstandsabstimmung, liegen wir je nach Strecke bei einem Verbrauch von 0,55 Ltr. bis 0,65 Ltr. pro Runde. Natürlich abhängig von Streckenlänge und Layout.
Die Umkonstruierung/Erweiterung der Hinterachse hat sich auch direkt als perfekt raus gestellt . Wir hatten zwar noch mit einer anderen Version von dem Splint getestet, sind aber zu der ersten Version zurück gekommen.
Hier bin ich immer noch begeistert, wie unser Sören die Problematik mit der Mutter/Konus/Scheibe gelöst hat . Hat sich direkt bewährt.
Das Schnellwechselsystem vorne war ne Sisyphusarbeit, aber als hier dann auch mal die entsprechenden Erfahrungen gemacht wurden, lief es bis heute rund :-). Allein die Lösung des Problems, wie wir die Gabelfüße in den Parallelzustand bekommen, nachdem das Vorderrad raus genommen wurde ist schon goil ... manchmal ist einfach, einfach einfach .
Die 20mm breiteren Gabelbrücken haben sich auch als super Konstruktion raus gestellt.
Die beiden von Konrad konstruierten und geschweißten Prototypen -Mitteltöpfe haben immer perfekt gehalten und gut funktioniert. Die Kopien sind uns allerdings fast alle an den Nähten explodiert (wie auch die Akra´s). Hier musste noch massiv nachgeschweisst werden, damit die halten. Aber diese Probleme sind durch die Erkenntnisse inzwischen auch gelöst.
In Verbindung mit dem 65er Akra Endtopf, dem günstigen Originalkrümmer und dem über KTM TEAM WEST bezogenen Rottweiler Luftfiltersystem läuft der Bomber NACH der zylindersequenziellen Abstimmung unglaublich genial! Ganz anderes Moped als vorher. Wir haben allerdings auch hier nochmal Hand angelegt und aus verschiedenen Test´s die für uns besten Ansaugtrichter zur Abstimmung genommen. Die sind natürlich auch selbst gefertigt.
Allerdings sind beim Fahren jetzt Ohrenstöpsel angesagt , denn wenn man mit dem Kinn auf dem Tank liegt ist es ein unglaubliches Ansauggeräusch, was von dem Alutank noch verstärkt wird. Bei der ersten Probefahrt habsch gedacht, ich werde einfach eingesaugt und hinten wieder raus gespuckt .
Allerdings ist die gesamte Geräuschemission wirklich gering. Ohne Eater kommen wir frisch gestopft auf 100- 101 db. Mit Eater unter 98db, was bei den heutigen Veranstaltungen ein wichtiger Punkt ist.
Beim Fahrwerk kann ich mich kurz halten. Wir haben von Beginn an den Andy Vogt mit einbezogen und hier war´s direkt perfekt. Das Vertrauen in seine Kompetenz hat sich zu 100% gelohnt und lustig isser auch noch . Beim Fahrwerk gibt es für uns keine Alternative zu Andy.
Andy Vogt kann übrigens noch weit mehr als "nur" Fahrwerke. In Gesprächen mit ihm haben wir auch einen technischen Tipp zur Problemlösung der abrauchenden Kupplung bekommen. Die hat uns letztes Jahr am meisten Nerven gekostet , scheint aber dieses Jahr, nach unseren Modifikationen keine Probleme mehr zu machen . Bis jetzt stressfrei rund 40 Stunden reinen Rennbetrieb abgespult.
Das Thema Quickshifter ist ja schon ausgiebig besprochen worden. Ich war ja damals Ersttester vom Lohmann QS und auch hier... nachdem die bei uns in der Battle gemachten Erfahrungen eingeflossen sind funktioniert alles problemlos. Keine flying Shims und kein Knallen mehr. Der Qs funktioniert auch sehr gut was die eigentliche Arbeit - das Schalten angeht. Wenn ich den mit dem inzwischen von KTM original verbauten vergleiche ... .
Die Ergonomie haben wir über Zeit noch optimiert, was brutal wichtig ist, nicht nur bei Langstrecke. Das Thema habe ich z.B. früher unterschätzt. Auch hier Rasten, Sitz, Lenkerklemmung - alles selbst gedreht und gefräst .
Joa technisch war es das wohl von den Hauptkomponenten aus gesehen.
Die Probleme in letzter Zeit waren eher kleinerer Natur, was uns aber auch immer Platzierungen wegen Reparaturzeit gekostet hat . Z.B. Kabelbruch der Spritpumpe, an der Stelle wo die Kabel eingegossen sind (alte Pumpe). Oder der Benzinfilter war mit Dichtungsresten zu. Oder wie jetzt in Most ein absolut überflüssiger Abschuss. Aber wie gesagt .... der Brummer brummt und macht im jetzigen Zustand mega Spaß zu Fahren .
Schaun mer mal wie´s weitergeht