Hey hey, ich hoffe der thread ist nicht allzu verstaubt und irgendjemand liest das hier noch. Ich stehe kurz vor dem Kauf einer 2022er Enduro und wollte mir die ebenfalls aus dem Grund anschaffen um auf längere (innereuropäische) Reisen zu gehen. Ich bin etwas verunsichert, weil ich das Gefühl habe, dass man auf jeden Fall das ein oder andere Teil mitführen sollte. Mein Problem ist - ich habe keinerlei technischen Background und wüsste also gar nicht wie man zB eine Benzinpumpe oder einen Gaszug wechselt.
Meine Frage wäre daher - was muss ich vor einem solchen Reiseantritt durch KTM „warten“ oder anpassen lassen um das Risiko zu minimieren am Arsch der Welt in zB Slowenien zu stehen, wo ich mich am besten noch im Funkloch befinde ;)
Gibt es eklatante Fehlkonstruktionen wie zB die Kipphebel die ich präventiv bearbeiten lassen sollte oder Teile, die verstärkt werden sollten? Ist das überhaupt mittlerweile bekannt beim neusten Modell? Viele Grüße
Pauli :)
Moin Pauli,
warum soll es denn überhaupt einen KTM werden? So ganz ohne Probleme sind die neuen Motoren auch nicht. Beim einen läufts, bei anderen nicht so. -Nockenwellen, -Öldruck um zwei zu nennen...
Man muss einfach wissen worauf man sich einlässt. Die KTM's haben einfach eine top Performance. Viel Leistung bei wenig Gewicht. Ab Werk gute Komponenten und bla bla bla. Einfach ein Bike was in Gänze auf Performance ausgelegt ist. Merkt man schon an so einfachen Sachen wie den Fußrasten. Wenn ich sehe was bei anderen Herstellern teils für Müll dran ist...
ABER. Und nun kommt die Schattenseite:
1. die Haltbarkeit. Wenig Gewicht bedeutet halt immer auch wenig Material, weniger Volumen, weniger Reserven. Das zieht sich so durchs ganze Moped. Vieles ist einfach sehr knapp bemessen. Man schaut sich zb. mal nur das Ölvolumen von gängigen KTM Modellen zu anderen Bewerbern an. Gerissene Krümmer und andere totvibrierte Bauteile gibt es massig...
Hier ist es dann einfach wichtig dass man technisch etwas Ahnung hat und mit gewissen Maßnahmen und Nutzung einem möglichen Schaden entgegen wirkt oder dann auch mal Hand anlegen kann.
2. der Rotstift. Leider scheint es so als würden die ingenieure in dem laden echt geiles Zeug bauen. Dann wird aber wieder extrem viel eingespart. Das wirkt sich dann in den ganzen unnötigen Defekten aus. Wir wollen nicht wissen wie viel Mopeds von 2008 bis 2016 heute mit defekten Benzinpumpen liegen gebleiben sind, die Kipphebel um die Ohren geflogen sind oder neuere Modelle wegen KNZ's gestrandet sind. Gebrochene Kabel am Steuerkopf ist auch so ne Sache. Ich bin kein Kabelhersteller, aber ich bin mir sicher das KTM in ihren Kabelbäumen nicht das top-notch Material verbaut.
Das fängt halt beim KNZ an und hört bei Dichtung XY auf. In einem Jahr war's noch top. Im nächsten ist das Bauteil XY dann der Dauerbrenner...
Es muss einem halt auch bewusst sein, dass man im Zweifelsfall feldmäßig irgendwas zusammendeichseln muss.
Um wieder auf die 690 Enduro zurück zu kommen. Alles in allem ein geiles Moped was wohl sehr vieles sehr gut kann. Ich hab ja nicht umsonst auch eine. Hätte ich aber keine Lust auf schrauben und würde ich was suchen wo ich einfach nur Sprit rein kipp und Ölwechsel mach, dann wäre es auf alle fälle irgendwas Japanisches und keine KTM 690
Ich hab aktuell meine zweite 690 und betreue weitere 4 690er von 2012 bis 2016. Ich würde sagen ich hab da schon einige in den Fingern gehabt Geiles Moped, es geht aber auch definitiv entspannter.
Schau dich mal um was der Markt so hergibt. Lese dich ein und fahr einiges probe. Und wenn man doch mal in die greift. Man heiratet das Ding ja nicht und kann auch mal entspannt andere Modelle und Marken ausprobieren.