Enduro Einstieg für relativ schmalen Taler

  • Lieber YaBoiSaintz,


    bevor du dir jetzt alle möglichen und unmöglichen Modelle, Varianten, Generationen etc. anschaust, empfehle ich dir, dass du dir erst mal wirklich klar darüber wirst, was du von einer Enduro erwartest, was du damit anstellen willst und nicht zuletzt, wie tief du in die Materie einsteigen möchtest. Ne KTM 250 EXC (das wäre zunächst mal ein Zweitakter), zumal in dem Budgetrahmen, den du genannt hast, ist Lichtjahre von ner Suzuki DR 350 entfernt. Das eine ist ein extrem spitzes, sehr anspruchsvoll zu fahrendes Wettbewerbsgerät, und das andere ein gutmütiges Brot-und-Butter-Motorrad. In jeglicher Hinsicht, auch bspw. in Bezug auf Wartungsintensität und fortgeschrittener Verschleiß beim Kauf für rund 4 Mille.


    Ich bin an die 20 Jahre Enduro gefahren, dabei auch Wettbewerbe bis hin zu ner Teilnahme am Erzberg. Ich kann dir sagen, dass man so ne EXC, WR etc. in einem Jahr beinharter Nutzung im Endurosport ziemlich durchschleißen kann. Es gab Jahre, da habe ich das Motorrad jährlich gewechselt, weil der Verschleiß und die damit verbundenen Kosten so hoch war, dass es ne ziemlich einfache Rechnung war, das Motorrad zu 50% des Neupreises zu verkaufen und eben diese 50% wieder auf den erzielten Preis für ne Neue draufzulegen, anstelle das "alte" Motorrad wieder fit zu machen. Optisch bekommt man die Dinger immer wieder hin, technsich sind die aber auch gerne mal richtig fertig. Wenn du dich damit nicht auskennst, und möglicherweise überdies gar nicht den Bedarf hast ne richtige Wettberwebsenduro zu brauchen, kann ich nur dazu raten, die Finger davon zu lassen.


    Damit komme ich zurück zu meiner Eingangsempfehlung: Finde für dich heraus, wie dein Usecase aussieht.


    Cheers

  • Ja wie ursprünglich gesagt, das Motorrad soll lediglich für Wald-Wiese-Feldwege dienen. Dass eine Wettkampfmaschine natürlich ziemlich over the top ist in dem Segment ist mir bewusst, auch dass solch ein Gerät dann mit eingehender Wartung auch expertise und können verlangt. Genau aus dem Grund frage ich hier ja nach um die Erfahrungen von anderen zu hören und was eben auch Leute wie du, die schon meine gesamte Lebenszeit Enduro fahren, mir sagen können. Eine 250 EXC fällt wahrscheinlich sowieso raus, allein wegen dem Preis. Wettbewerbsenduros allgemein sehen natürlich geil aus und haben nen Arsch voll Leistung, werden daher aber denke ich auch bei mir den Rahmen sprengen.

    Ich suche halt was als Abwechslung zu meiner 690 Duke, womit ich dann mal an nem Sonntag in eins unserer Waldstücke heizen kann und im Landkreis die Feldwege unsicher machen kann. Ein reines Spaßgerät. Nix Wettbewerb. Jedoch habe ich auch kein Problem zu Schrauben und mir Sachen die ich jetzt eben noch nicht weiß anzueignen, was für nen privaten wie mich eben noch machbar ist. Aber klar wäre es toll wenn dann bei dem Hobel nicht alle 2 Monate ein neuer Kolben reinmuss.


    Und dont worry, ich werde mir jetzt nicht morgen überstürzt die nächstbeste Enduro kaufen die mir über den Weg läuft. Wo ich mein Geld dann letztendlich reinstecke überlege ich mir schon gut :)

  • Moin Anton, ich würde dir empfehlen das Thema Gewicht ganz hoch zu priorisieren. Im Gelände zählt jedes Kilo doppelt und dreifach. Und wenn du eh noch nicht das entsprechende Fahrvermögen besitzt, zählt das umso mehr. Auch würde ich drauf achten, dass die Ergonomie stimmt. Dazu gehören u.a. auch die Abmessungen und die Anordnung von Lenker, Tank, Sitzbank etc. Je schlanker so ein Motorrad ist und je weiter weg es von nem Straßenmotorrad ist, desto leichter tust du dich offroad. Solche Pseudoenduros wie ne XT etc. sind da echt eher ein Krampf.


    Schau dir mal die Husqvarna TE 310 oder auch TE 250 der Generation so um das Jahr 2010 an. Die gibt es recht günstig, sind zwar schon richtige Sportenduros aber insb. die 310er ist sehr gutmütig. Der Motor ist von dem 450 ccm Aggregat abgeleitet und dadurch ziemlich robust, haltbar und ausgereift. Allerdings auch rund/knapp 10 Kilo schwerer als ne vergleichbare EXC-F. Haben bereits Einspritzung und vertragen auch ohne Probleme mal ein paar Kilometer auf der Straße.


    Wenn ich mir heute ne Enduro mit deinem Budget und deinem Anforderungsprofil kaufen wollte, würde ich nach ner TE 310 schauen.

  • Da fällt mir ein, du könntest auch mal bei SWM schauen. Das sind die "alten" Husqvarnas aus der Zeit, bevor KTM die Marke von BMW übernahm. SWM baut die quasi unverändert weiter. Importeur ist m.W. Zupin, was ne echte Referenz ist. Das wäre dann anstelle der TE 310 die SWM RS 300 R. Da würdest du für dein Budget ein extrem ausgereiftes und vor allem ziemlich junges Motorrad bekommen.

  • Wenn man eine Wettbewerbsenduro von Yamaha nur zum Endurowandern auf Feld-, Wald- und Wiesenwegen und auf Schotterpässen einsetzt, dann hält die auch ewig.

    Ich hab ne WR 450 mit 20'000 km, ausser echten Verschleißteilen war da noch nie was zu machen.

    Und die hat 30 kW = 40 PS eingetragen, da fällt es nicht so auf, wenn man mit offener Leistung = 52 PS fährt.

    Den großen Motor kann man besser niedertourig fahren als eine 250er. Nur Vorsicht beim Gas aufreissen. :grins:

  • ich würde dir empfehlen das Thema Gewicht ganz hoch zu priorisieren


    du könntest auch mal bei SWM schauen.


    Wenn ich mir heute ne Enduro mit deinem Budget und deinem Anforderungsprofil kaufen wollte, würde ich nach ner TE 310 schauen.

    TE310 oder SWM 300 fallen automatisch weg wenn das Gewicht priorisiert werden soll. Die sind ca 10kg schwerer als aktuelle Mitbewerber der 300/350er Klasse.

    Nicht umsonst bin ich am umschauen meine SWM 500 zu ersetzen...aktuell steht die Beta 390 ganz vorne. Muss aber erst mal eine testen.


    Wenn ich das Fahrprofil von Anton so grob verstehe, wäre für mich immer noch eine WR250 oder CRF250/300 erste Wahl. Er fährt ja kein Hardenduro und da haben die genannten was Wartung angeht einen wesentlichen Vorteil. Die 10-15kg Mehrgewicht sollten m.E. für die Forst- und Feldarbeit verschmerzbar sein

  • Ich bin nach einer 450 EXC auf eine TE 310 umgestiegen. Das waren vielleicht 5 Kilo Unterschied zu Ungunsten der Husqvarna. Danach kam dann eine 250 EXC-F. Da waren es knapp 10 Kilo. Die KTMs gehören aber auch von jeher zu den leichtesten Sportenduros. Das Mehrgewicht bei den Huskies zahlt aber auch positiv auf die Standfestigkeit ein. Der Wartungsaufwand ist höher als bei einer XT aber bei dem angepeilten Einsatzzweck auch nicht so riesig. Schwerer als ne WR ist die Husqvarna aber auch nicht.

  • Wenn ich das Fahrprofil von Anton so grob verstehe, wäre für mich immer noch eine WR250 oder CRF250/300 erste Wahl. Er fährt ja kein Hardenduro und da haben die genannten was Wartung angeht einen wesentlichen Vorteil. Die 10-15kg Mehrgewicht sollten m.E. für die Forst- und Feldarbeit verschmerzbar sein

    Richtig, ich denke nicht dass ein Gewichtsunterschied von 5-10 Kilo sich bei mir bemerkbar machen wird, da das Bike ja dann sowieso nicht im "Harten" Gelände unterwegs sein wird. Für die Waldarbeit kam ich ja mit meiner 125er auch noch zurecht, die hatte halt bei weitem nicht so viel wucht :)

  • Die Beta sieht top aus, sprengt jedoch den preislichen Rahmen. Und ich denke ich möchte auch bei 4Taktern bleiben, auch wenn diese vermeintlich weniger Leistung haben. (Mir gefällt der Klang einfach nicht ich finde den Unerträglich :´) )

    Auch letztens gesehen, 44t km ist schon eine Ansage auf dem 250er Motor meine ich

    Danke übrigens für die zuvorkommenden Angebote :)

  • Wenn man eine Wettbewerbsenduro von Yamaha nur zum Endurowandern auf Feld-, Wald- und Wiesenwegen und auf Schotterpässen einsetzt, dann hält die auch ewig.

    Ich hab ne WR 450 mit 20'000 km, ausser echten Verschleißteilen war da noch nie was zu machen.

    Und die hat 30 kW = 40 PS eingetragen, da fällt es nicht so auf, wenn man mit offener Leistung = 52 PS fährt.

    Den großen Motor kann man besser niedertourig fahren als eine 250er. Nur Vorsicht beim Gas aufreissen. :grins:

    jep kann ich nur so bestätigen hab auch eine EXC 450R mit Zulassung von 2008

    estarter gab's da auch schon , eben noch mit Vergaser , hab 180 h Stunden schon gelaufen , keine Ausfälle, nur normaler Verschleiß, kein Wettbewerb nur Wald und Wiesen usw, ist sehr gemütlich zu fahren aber wenn du Mal auf stehst 52 PS da geht's mega ab

    Straße ist möglich bis 120 aber kaum gut zu fahren mit Stolle , 80 ist OK


    dazu haben ich ein SX 250F BJ 2018 , ohne Zulassung und die ist wie Fahrrad fahren super leicht aber mega biestig ebend nichts für gemütliche Fahrten


    dazu haben wir noch eine freeride 350 R aus 2012

    die ist jetzt offen in hinten und Luftfilter mit Zulassung

    die geht super für ein Anfänger und leicht im Gewicht und sanft am Gas, Wartung ist nicht so hoch wie bei EXC und sxf

    hat estart 4 Takt Einspritzer


    die wäre das richtige für dich


    wie groß bist du eigentlich?

    --== Beim beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit WAAGERECHT zum Ohr hin abfließen==--

    :wheelie::wheelie::wheelie::wheelie::wheelie:

    1290 Super Adventure R_20 / EXC-R 450_08 / SX-F 250_18 / Freeride 350_12 und eine ewig junge Dame YZF R1 RN09_02

  • Danke für die guten Tipps und Erfahrungen.

    Die WR würde mir auch zusagen. Wie gesagt ich will damit wirklich kein Hard Enduro oder ähnliches fahren. :´)


    Ich bin 1.80 groß. Vielleicht nicht optimal aber sollte denke ich ausreichen.

  • ja 180cm reicht aus


    ich bin 183cm

    --== Beim beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit WAAGERECHT zum Ohr hin abfließen==--

    :wheelie::wheelie::wheelie::wheelie::wheelie:

    1290 Super Adventure R_20 / EXC-R 450_08 / SX-F 250_18 / Freeride 350_12 und eine ewig junge Dame YZF R1 RN09_02

  • Ja das denke ich auch, ich denke ich mache es jetzt so und spare mir noch ein bisschen Geld zusammen und kaufe dann was “gescheites”. Bis dahin sollte dann auch ein passendes Angebot da sein und dann sehe ich weiter. Werde mich jetzt mal Auf eine WR oder Freeride 350 festlegen :)

  • Ich hab es mir ganz einfach gemacht bei der Suche. Ich hab mir an einem Wochenende im Umkreis von ca. 50km jede 4-Takt KTM im Umkreis angeschaut und mich dann am Ende entschieden. Nach ca. 10 Besichtigungen und Gesprächen mit den Verkäufern hat man ein gutes Einschätzungsvermögen für die Angebote und auch ein Gefühl für die richtigen Preisvorstellungen und wie viel Arbeit die Mängel mit sich bringen.


    Jetzt ist es eine 07' KTM EXC 250F geworden. 160 alt Std für 2,300€ Blinker dran und ab zum TÜV. Komplette Historie durch TÜV belegbar.


    Ölwechsel und Luftfilter neu

    Tank säubern

    Speichen festziehen

    Schrauben erneuern

    Hinter Achse neu

    Jetzt kommt der Kettensatz und dann sollte ich wieder Ruhe haben


    Ich bin mit dem Modell super zufrieden. Satter Sound, Leicht, Leistung nicht zu übertrieben als Einsteiger.


    Viel Erfolg bei deiner Suche.