3.0 Motorbremse

  • Servus Freunde,


    ich hab seit 3 Monaten eine neue 3.0 Euro5 mit TechPack und bin bislang knapp 2.000 km gefahren. In den letzten 8 Jahren hatte ich ausschließlich dicke V2 ... 996, SD990, 1098, MT01, Multi 1200, Monster S4R, VTR SP1. Alle mit bäriger Motorbremse. Aus der Kurve rausfeuern, kurze Gerade, Kurveneingang vom Gas gehen, Motorbremse greift und mit der Vorderradbremse die restliche Bremskraft reinregeln. Geil! Das bescherte mir einen sehr runden Fahrstil und die Motorbremse war neben den wohligen Vibrationen samt Bollersound der Hauptgrund warum ich immer wieder eine V2 gekauft hab ...


    Die 3.0 ist komplett anders. Wo zum Geier ist die Motorbremse? Man spürt, dass die Elektronik die Drosselklappen genau so weit schließt, dass kein Gas mehr anliegt, aber die Drehzahl weitgehend gehalten wird. Womit hängt das zusammen? Mit der grundsätzlichen Nähe zum (Renn)Sport und entsprechender Abstimmung? Mit der MSR? Mich wundert's, dass das hier noch nicht thematisiert wurde. Nur zur 2.0 hab ich was gefunden und da war man sich nicht so recht einig ob es Bug oder Feature ist.


    Wie seht Ihr das?

  • Das ist von KTM so gewollt und eingesteuert. Ab 4.500 werden die Drosselklappen automatisch geöffnet um die Motorbremse auf das Neivaeu eines 4 Zylinders zu heben.


    Da nützt alles hoch und runterspringen nichts: Isso.


    2 Möglichkeiten damit umzugehen:


    1. sich dran gewöhnen. Nach 10.000 km stört es mich nicht mehr.

    2. z.B. MCE Performance bietet ein flashen des Steuergerätes an. Da kann u.a. die Motorbremskraft angepasst werden.

    Vorzugsweise werden alle Anpassungen in das Sport-mapping gepackt um im Street-mapping diurch die ASU zu kommen.

    Nachteil: Garantie ist damit erloschen. Wenn bei KTM Wartung das Steuergerät angepasst wird kann das mapping überschrieben werden.

    Vermutlich merken die dann auch das an der Software etwas verändert wurde: Garantie erloschen


    Ich habe mich für 1. entschieden. :prost:

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Danke. Hatte ich befürchtet. Finds schade, dass z.B. Ducati den Kunden entscheiden lässt wie stark die Motorbremse greift und KTM - trotz technisch easy umsetzbarer Variabilität - einem den Eingriff aufdiktiert.

  • DUCATI baut ja auch nicht "Ready to Race!"


    Da muß man schonmal Abstriche machen. :teuflisch:


    PS.

    Vermutlich hat KTM die Zielgruppe für ein Motorrad und das Lastenheft dazu klar umrissen:

    "Wasch mich aber mach mich nicht Nass!"


    :prost:

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Vielleicht ist auch downgrade eine Möglichkeit ?


    Meine 19er - Euro4 - 1290 SAS hat noch eine spürbare Motorbremse. Ich komme von der 1200er Multistrada und bin davor lange eine ST4S (996er Motor) gefahren. Die Motorbremse dürfte beim :Kürbis: zwar gerne noch etwas mehr sein, aber so gehts...

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagrecht zum Ohr hin abfließen (Walter Röhrl) :respekt:

  • 1. sich dran gewöhnen. Nach 10.000 km stört es mich nicht mehr.

    2. z.B. MCE Performance bietet ein flashen des Steuergerätes an. Da kann u.a. die Motorbremskraft angepasst werden.

    ich hab die motorbremskraft bei mce stärer einstellen lassen, weils mich nach dem umstieg der 990er SD auf die 1290er SDR auch gestört hat. habs aber danach beim nächsten besuch tatsächlich wieder auf standard einstellen lassen, weils einfach nicht stimmig war und ich mich zwischendurch scheinbar schon an die "fehlende" motorbremse gewöhnt habe. läuft für mich gefühlt runder und sanfter.

    no Gscheidwaschln&Sömmetränza.

  • Man sollte auch noch die Anti-Hopping-Kupplung erwähnen. Die sorgt ja dafür, das Drehmomentspitzen im Schiebebetrieb abgefangen werden, um das

    blockieren des Hinterrades zu verhindern.


    Das KTM-System hat für mich den großen Vorteil, dass du die Blipperfunktion sehr rustikal einsetzen kannst. Das Runterschalten vor engeren Kurven

    geht ohne Überraschungen. Wenn ich die KTM mit meinem letzten Zweizylinder (Cagiva Raptor 1000) vergleiche, finde ich dieses System besser.

  • Die Anti Hopping hat damit nichts zu tun. Die sorgt dafür, dass beim runterschalten (!) die Motorbremskraft kein Stempeln des Hinterrads verursacht. Solange kein Gangwechsel stattfindet, hat die AHK noch keine Aufgabe.


    Mit dem rustikalen Runterschalten hast Du recht. Das ist grandios. :ja: Kriegen andere Hersteller aber auch hin, ohne dem Kunden die Motorbremse zu verwehren. Erstmals kam ich in den Genuss mit der ZX-10R. Verdammte 18 Jahre her. :staun:

  • Naja, kommt jetzt darauf an was man haben will? Wenn ich immer im hohen Gang fürs runde Fahren unterwegs bin,

    dann fehlt bestimmt etwas Motorbremse. In den Bergen und beim zügigen Fahren finde ich das KTM-System aber sehr gut, weil man eben

    fast bedenkenlos Runterschalten kann.

  • Um nicht aneinander vorbei zu schreiben: Fürs stempelfreie Runtersteppen sind PASC und MSR zuständig. Ich rede von der fehlenden Motorbremse beim abtouren lassen aus hoher Drehzahl, ohne Gangwechsel.

  • Ja, die Drosselklappen werden nicht mehr ganz geschlossen und die Motorbremse ist nicht so stark.

    Kenne ich von der Aprilia Shiver, die ich vor Jahren mal hatte.


    Bei meiner GT wird die Motorbremse ab einer bestimmten Drehzahl (glaube so bei 4500)

    noch schwächer. Wurde im Forum auch schon mal thematisiert.