Wartung Bremse - ich werde es weiter selber machen

  • Hallo zusammen,


    wollte mal eine kurze Info und Erfahrung weitergeben.

    An der Maschine meines Sohnes, eine BMW R1150GS, gab es Probleme nach Reifenwechsel. Sie zog deutlich nach rechts im Leerlauf / freihändiger Fahrt.

    Das Rad liess sich von Hand nur schwer bewegen, drehte frei nicht mal 1/4 Umdrehung! Deutliche Schleifgeräusche! Oha...


    Also erstmal geschaut ob der Reifenhändler evtl. das Vorderrad "verspannt" hat. Achsmutter und Klemmschrauben gelöst, ein paar mal eingefedert, festschrauben. Etwas besser, aber nicht weg und lange nicht gut.

    Also genauer damit beschäftigt.

    Habe dann die Bremsen abgeschraubt, Beläge raus, mit Zahnbürste und Spüli gründlich gereinigt, mit klarem Wasser nachgespült. Dann die Kolben mit ATE Bremskolbenfett (!!!) geschmiert. Dann die Kolben ein paar mal hin und her bewegt (mit einem Holzstück geht das zwar, aber ich glaube ich lege mit mal einen Rückdrücker zu). Vor allem die Kolben der rechten Bremse waren anfangs sehr schwer zu bewegen! Das wurde dann aber viel besser, nach 4-5 mal konnte ich die leicht bewegen. Dann das ganze wieder zusammengebaut, die Probefahrt war 1a.

    Habe dann von einem Werkstatt Mechaniker gelernt dass diese "Pflegearbeit" von keiner Werkstatt im Rahmen einer Inspektion gemacht würde... erst wenn Probleme auftauchen dann machen sie das evtl. Er würde das dringend aber empfehlen...

    Also werde ich das zukünftig selber machen. Beläge Wechsel ich eh selber an allen Maschinen, dann kann ich das gleich mitmachen.

    Wusste ich vorher nicht... vielleicht ist das ja für den einen oder anderen eine Anregung wert.


    Gruss

    Chris

  • Wenn du die Beläge "eh immer selber wechselst", dann hättest du das genau dann auch selber machen müssen.

    Denn spätestens dann wird das auch in der Werkstatt gecheckt. (zumindest vor langer Zeit als ich das gelernt habe)

    Da die Werkstatt die Beläge nicht gemacht hat, fehlte auch der Punmkt.

    Also eher dein Versäumnis.


    Ich bewege die Kolben gerne einfach zwischendurch einmal. Allerdings ist an der Stelle meine 790 Duke nicht so einfach wie das bei der 1150GS war.

    Die haben das Federblech dermaßen gestaltet, dass man ersten kaum was sieht und zweitens n icht gut hinkommt um die Beläge einfach mal zurück zu drücken.

    Viele Grüße


    Gerhard


    >>Eine Kurve ist erst dann eine Kurve, wenn ich nicht so schnell fahren kann wie ich darf!<<:grins:

  • Nun, nicht ganz... ich habe erst kürzlich bei den Moppeds angefangen die Beläge zu wechseln, mein Sohn hat es bei seiner in der Fachwerkstatt manchen lassen. An meiner und der meiner Frau werde ich sie ab nun selber machen, meine Tochter macht da auch selber. Habe das an früheren Maschinen (Studienzeit) immer selber gemacht...nur das Hantieren mit der Bremsflüssigkeit hat mich immer genervt.


    Tochter hat, genauso wie mein Sohn, mal bei einer Fachwerkstatt gearbeitet, und die machen das nicht im normalen Service! Selbst beim Belagwechsel nicht, zumindest nicht so gründlich und mit Fetten der Kolben.

  • Das ist natürlich eher traurig, dass da nichts gemacht wird.


    Gefettet wurde bei mir auch noch nie etwas.

    Aber bei jeder Gelegenheit werden die Kolben mehrfach zurückgedrückt und wieder auf druck gepumpt.

    Beim Belagwechsel mit einem sauberen Lappen gut geputzt.


    Wenn da jetzt die Prüfung auf einwandfreie Funktion (zurück drücken und pumpen!)nicht mehr Bestand beim Wechsel ist, dann gute Nacht.

    Viele Grüße


    Gerhard


    >>Eine Kurve ist erst dann eine Kurve, wenn ich nicht so schnell fahren kann wie ich darf!<<:grins:

  • Dann die Kolben mit ATE Bremskolbenfett (!!!) geschmiert.

    Fett hat an keiner Bremse etwas verloren! Auf die Kolben gehört Keramikpaste.

    Je leerer der Kopf, desto hochnäsiger lässt er sich tragen.

    Wenn Arschlöcher mich nicht leiden können, habe ich alles richtig gemacht.

  • Ja, genau. Das ist wahrscheinlich die meistverwendete.

    (Kleiner Vogel flieg nicht so weit...)

    Je leerer der Kopf, desto hochnäsiger lässt er sich tragen.

    Wenn Arschlöcher mich nicht leiden können, habe ich alles richtig gemacht.

  • Genau so ist es.

    Die Beweglichkeit der Kolben kann/sollte man auch bei jedem Wechsel der Bremsflüssigkeit prüfen bzw. wieder herstellen.

    Um einen nahezu vollstängigen Wechsel der Bremsflüssigkeit in der Bremszange zu gewährlesiten sollten die Kolben vorher immer zurück gedrückt werden :>

    MZ TS 150 (33), Honda Varadero XL 1000 (100), KTM 1190 A (60), KTM 1290 SAS (... tkm)

  • Die ATE Paste ist im Grunde nur nützlich wenn man die Kolben neu einsetzt.

    Wenn ich mich um die Bremsen kümmere, schraube ich immer die Sättel ab und drücke die Kolben mit Luft raus, so bleiben die auch ganz.

    Dann alles schön sauber machen, und mit der Paste die Gummis neu einsetzen (oder gleich erneuern, gibt es im Zubehör oder über den Händler).

    Wenn die alten noch gut sind 24h liegen lassen, dann passen die auch wieder vernünftig in die Nut.

    ) -> oo