DB-Eater und ihr Einfluss auf die Abgaswerte

  • Viele DB-Eater (oder alle?) beeinflussen auch die Strömung im Abgastrakt bzw. reduzieren den Durchsatz. Manche deutlich, manche weniger stark.

    Grundsätzlich kann ja beim Einspritzer die Elektronik, bei moderaten Anpassungen des Schalldämpfer-Durchsatzes, zumindest das Mapping in bestimmten Grenzen modulieren. Mich würde interessieren ob es schon Fälle gab, bei denen ein Motorrad bei manipuliertem DB-Eater zwar nicht wegen der Lautstärke, jedoch wegen zu hoher Abgaswerte nicht durch den TÜV kam.

    Kawasaki Z 400 B (BJ 1979)

    Yamaha XJ 600

    Yamaha FJ 1200 ABS

    KTM 390 Adventure

    Royal Enfield Classic 500 EFI

  • Ich hatte meine auf dem Prüfstand.
    Unter anderem um mal zu sehen ob bzw wieviel ein Nachrüst Endtopf Leistung schluckt.
    Auch mit und ohne db-Eater.
    Die Eingangsmessungen waren vor dem Powercommander einbau um einen vorher/nachher Vergleich zu haben.
    Da im Zuge des PC einbaus auch der KAT weggefallen ist wurden auch die Abgaswerte vorher/nachher gemessen.


    Weil die Kiste eh schon auf dem Prüfstand stand wurde auch der CO Wert mit und ohne db-Eater gemessen.

    Ohne db-Eater war der CO Wert um 0,01% niedriger als mit. (gemittelt aus drei Messungen)

    Der Herr am Prüfstand verbuchte die 0,01% aber als innerhalb der Messtoleranz.


    Immer daran denken:
    Gummierte Seite nach unten,
    lackierte Seite nach oben...

    :wheelie:

  • Die Abgaswerte werden bestimmt durch die eingespritzte Kraftstoffmenge und durch die Verbrennung.

    Eine schlechtere Verbrennung hast du beispielsweise, wenn bei Doppelzündung eine Kerze ausfällt.

    Meinst du, dass ein geänderter DB-Eater die Kraftstoffmenge beeinflusst oder die Verbrennung? Dann kannst du die Frage selber beantworten.

    Je leerer der Kopf, desto hochnäsiger lässt er sich tragen.

    Wenn Arschlöcher mich nicht leiden können, habe ich alles richtig gemacht.

  • Natürlich beeinflusst ein höherer oder niedrigerer Abgasgegendruck die Verbrennung.

    Ach ja? Wie stark? Messbar? Werden Grenzwerte überschritten?

    Je leerer der Kopf, desto hochnäsiger lässt er sich tragen.

    Wenn Arschlöcher mich nicht leiden können, habe ich alles richtig gemacht.

  • Es geht um einen Viertakter, in diesem Fall um eine Enfield 500 EFI (Einspritzer). Hier ein Bild zur Veranschaulichung - sorry für die miserable nicht-technische Ausführung.

    REC500GGF.jpg


    Im Endtopf befinden sich 3 Zylinder - die eigentlichen db-Eater. Am hinteren Ende ist ein Blech quasi luftdicht angeschweißt, welches nur einen der 3 Zylinder freigibt. Vermutlich gibt es für verschiedene Länder die Ausführungen "alle 3 offen", "2 offen" und "EU - nur einer offen". Generell besteht hier die Möglichkeit, mit einem langen Bohrer durch die Auspuffmündung das Blech zu durchbohren, wodurch wahlweise 2 oder alle 3 Zylinder die Gase mehr oder weniger ungehindert durchlassen.


    Dies nur zur technischen Info für Interessierte.


    Edit: Der Endtopf ist über die gesamte Länge stark angelaufen, so dass ich davon ausgehe, dass bisher die Abgase im Endtopf zu heiß waren. Das kann natürlich an allem möglichen liegen (Kerze, Gemisch, Fahrweise etc.)

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    3 Mal editiert, zuletzt von Timzed ()

  • Wie schon festgestellt wurde, wird der Einfluss des geringfügig geänderten Abgasgegendrucks auf die Emissionen in der Messtoleranz untergehen wenn ohne db Killer gefahren wird.

    die wesentlichen Einflussparameter auf die Verbrennung und damit Emissionen vor dem Kat sind Einspritzzeitpunkt (bei DI), Zündzeitpunkt, homogenisierungsgrad des Kraftstoff-Luft Gemisches, Luftmasse, Kraftstoffdruck, Kraftstoffqualität. Ist der Kat mal warm (>250°C) ist der Wirkungsgrad dessen eh hoch genug womit sich die Frage ob man das am Endrohr noch messen kann erübrigt.

  • Im Endtopf befinden sich 3 Zylinder - die eigentlichen db-Eater.


    Das ist streng genommen eigentlich kein db-Eater.
    Der Endtopf ist ganz einfach ein Reflexions-Schalldämpfer und kein Absorptionsschalldämpfer.
    Durch dieses "Labyrinth" werden die lauten Geräusche quasi "gelöscht".
    Deswegen läuft der Auspuff auch an, weil die Abgase ja quasi erst im Endtopf "vor und zurück" geistern und ihre Hitze ans Material abgeben

    bevor sie hinten raus dürfen. :zwinker:


    Immer daran denken:
    Gummierte Seite nach unten,
    lackierte Seite nach oben...

    :wheelie:

  • Die Abgaswerte werden bestimmt durch die eingespritzte Kraftstoffmenge und durch die Verbrennung.

    Eine schlechtere Verbrennung hast du beispielsweise, wenn bei Doppelzündung eine Kerze ausfällt.

    Meinst du, dass ein geänderter DB-Eater die Kraftstoffmenge beeinflusst oder die Verbrennung? Dann kannst du die Frage selber beantworten.

    Zumindest theoretisch tut er es doch.

    Was du nämlich vergessen hast aufzuzählen ist die Luft, die mit dem Kraftstoff das entsprechende Gemisch bildet. Nachdem die Luftmenge (eigentlich sogar -masse) bei nahezu allen Motorrädern eine errechnete Größe ist, kann es sehr wohl Änderungen durch einen dB-Eater (anderen Auspuff) geben.

    Nachdem sich dadurch das Schwingungsverhalten im Auspuff ändert (dass es das tut erkennt man unstrittig an sich verändernden Leistungswerten, die zigfach im Internet abrufbar sind), ändert sich auch das Abgas.

    Und zwar weil entweder mehr Abgas im Zylinder verblieben ist, oder mehr Frischgemisch bei der Überschneidung den Weg in die Auspuffanlage findet.


    Ob die Änderungen bei einer normalen Abgasuntersuchung auffällig werden wage ich, so lang der dB-Eater kein Korken war, zu bezweifeln, messbar sind die Änderungen aber auf alle Fälle.

  • Danke für Eure Einschätzungen bisher. Ich hatte einfach ein komisches Gefühl bei der Vorstellung, dass mir die Inder quasi einen dreiviertel Apfel hinten rein geschoben haben :peace: Damals in der Schule haben wir das am Chopper der Lehrerin gemacht - mit einem ganzen Apfel. Da ging dann natürlich nix mehr.

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  • Zumindest theoretisch tut er es doch.

    Was du nämlich vergessen hast aufzuzählen ist die Luft

    Die Luft wird im entsprechenden Arbeitstakt angesaugt. Und das angesaugte Luftvolumen ist jedes Mal gleich. Es kann im Gegensatz zum eingespritzten Kraftstoff nicht aktiv gesteuert werden.

    Insofern spielt die Luft zwar eine Rolle, muss aber bei den veränderten Parametern nicht aufgezählt werden.

    Je leerer der Kopf, desto hochnäsiger lässt er sich tragen.

    Wenn Arschlöcher mich nicht leiden können, habe ich alles richtig gemacht.

  • Und das angesaugte Luftvolumen ist jedes Mal gleich. Es kann im Gegensatz zum eingespritzten Kraftstoff nicht aktiv gesteuert werden.

    Insofern spielt die Luft zwar eine Rolle, muss aber bei den veränderten Parametern nicht aufgezählt werden.

    Wie schaut's mit Dauerluftfilter a´la K&N oder DNA aus? Dann kommt vorne mehr rein und hinten darf mehr raus.

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  • Wie schaut's mit Dauerluftfilter a´la K&N oder DNA aus? Dann kommt vorne mehr rein und hinten darf mehr raus.

    Jetzt änderst du die Aufgabe.

    Im Eingangsfred wird der db-Eater geändert. Sonst nichts.

    Je leerer der Kopf, desto hochnäsiger lässt er sich tragen.

    Wenn Arschlöcher mich nicht leiden können, habe ich alles richtig gemacht.

  • richtig...massive Eingriffe in den Ansaugpfad ändern da natürlich was sobald man nicht mehr im Lambdageregelten Bereich fährt. Siehe zB Pilzfilter oder offene PP Luftfilterdeckel bei den 690ern.

  • ich drehe die Eingangsfrage mal um:


    wie viel muss ich meinen Auspuff XY zustopfen um einen entsprechend genug hohen Gegendruck zu erhalten damit die innere EGR Rate hoch genug wird um die Verbrennung so negativ zu beeinflussen damit ich einen so starken Luftmangel habe dass das CO messbar

    a) ansteigt

    b) ausserhalb der Toleranz zu liegen kommt.

  • ich drehe die Eingangsfrage mal um:

    wie viel muss ich meinen Auspuff XY zustopfen um einen entsprechend genug hohen Gegendruck zu erhalten damit die innere EGR Rate hoch genug wird um die Verbrennung so negativ zu beeinflussen ...

    Gefällt mir. Das bringt uns wieder zurück zum 3/4 Apfel - bzw. 2/3. Vielleicht ist das schon des Guten zuviel:zwinker:

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  • Die Luft wird im entsprechenden Arbeitstakt angesaugt. Und das angesaugte Luftvolumen ist jedes Mal gleich. Es kann im Gegensatz zum eingespritzten Kraftstoff nicht aktiv gesteuert werden.

    Insofern spielt die Luft zwar eine Rolle, muss aber bei den veränderten Parametern nicht aufgezählt werden.

    Wenn du das Restgas auf Grund veränderter Abgaskonstellationen besser / schlechter aus dem Zylinder bekommst ändert sich das angesaugte Luftvolumen nicht?

    Interessant - das hab ich wohl in sämtlichen Ausbildungen falsch gelernt.


    Woher kommen dann unterschiedliche Leistungen mit / ohne dB-Eater?