Dichtungssatz für unbekannten Bremssattel KTM SMR 450

    Grüße an alle :peace:


    Bei meiner KTM SMR 450 BJ. 2004 haben die Dichtungen von meinem 6-Koben Bremssattel den Geist aufgegeben. Bremsflüssigkeit ist nach zwei Tagen, nach dem das erste Training auf der Rennstrecke abgeschlossen war, in der Garage komplett ausgelaufen.

    An sich erstmal kein Weltuntergang dachte ich.. neuen Dichtungssatz bestellen und zack kann die Saison weitergehen.


    Jetzt zum eigentlichen Problem: ich habe absolut keine Ahnung von welchem "Hersteller" der Bremssattel ist. Jegliche Recherche im Internet und Anfragen bei den verschiedensten Motorradhändlern verliefen ins Leere.

    Der Sattel ist ja definitiv nicht der Originale für dieses Baujahr. Die Anfrage bei HE-Motorradtechnik (Bremsankerplatte) brachte auch keine neuen Erkenntnisse.


    Meine letzte Anlaufstelle ist nun also dieses Forum, in der Hoffnung, dass mir irgendjemand eventuell weiterhelfen kann.


    Alle waren verwundert über die Gravur "GG" und "KTM Racing" aber selbst dazu habe ich im Internet absolut nichts gefunden.

    Die Kolbendurchmesser sind 2 x 28mm und 4 x 25mm. Hat jemand eine Ahnung von welchem Motorrad dieser Sattel stammen könnte oder wer diese Sattel mal gebaut hat?


    Ich bin über jede Hilfe dankbar!


    Beste Grüße

    NiklasIMG_2563.png

    IMG_2564.jpg

    Bremspumpe hab ich eine Brembo dran. Frag mich nicht welches Modell, müsste ich nochmal nachschauen.. ist auf alle Fälle eine Ältere, aber war immer zufrieden.


    Beringer hab ich noch nicht recherchiert! :denk:

    Beringer sieht auf den Bildern anders aus.

    Welche Beläge hast da drin?

    Vielleicht findest du darüber den Sattel?

    only race Super Duke 990 chili red, SMR 560 Chili Spezial, RC8R, FS 570

    Only dunlop kr106/108

    Beläge hab ich TRW MCB 656 drin.

    Laut Fahrzeugliste in einigen Yamahas und Triumph verbaut.


    Bei Yamaha war ich, Aussage dort: „nein, also das ist definitiv kein Yamaha Sattel“


    Wie gesagt, hab schon Tage mit Recherche zugebracht. Hab keine Ähnlichkeit mit einem Sattel von einer anderen Maschine irgendwo feststellen können.

    Vorbesitzer weiß leider auch nichts, die Idee hatte ich auch schon. Bin wirklich ratlos, weil auf einschlägigen Seiten für Rep-Sätze stehen auch nie Durchmesser bei.

    Moin,

    willst du nur die Dichtringe neu? Die Maße kannst ja an den alten Ringen selbst nachmessen, zur Sicherheit nochmal in den Ringnuten der Zylinderwände nachmessen, bzw. hast du ja auch die Kolben-Durchmesser.

    Somit solltest du entspr. Ringe nachbestellen können, müssen ja nicht vom Original-Hersteller sein, ggf. bei Fa. telgesparts zu beziehen (nachfragen lohnt, ggf. DOT-Typ angeben). Auch der Dichtring zw. den beiden Sattelhälften sollte da erhältlich sein.

    Wenn du auch neue Kolben willst, dann wird es ggf. problematisch, aber auch hierzu empfehle ich die Nachfrage bei telgesparts.

    Was anderes: Bist du sicher, dass der BF-Verlust durch marode Dichtringe verursacht wurde? Die Dichtfläche am Bild oben (leider nur an einer Sattelhälfte erkennbar) schaut nicht sehr gut aus, da sollte eigentlich kein Schmutz drauf sein, ggf. kannst du ja noch mal die Dichtfläche der anderen Sattelhälfte prüfen.

    Gruß Linsi

    Grüße Linsi,


    vielen Dank für deine umfangreiche Antwort und den Firmen-Tipp!

    Du hast völlig recht, die Dichtungen reichen mir aus. Die Kolben sind in Ordnung. Habe schon gelernt, dass es an sich nicht so clever war den Sattel komplett zu trennen, aber das ist jetzt nun mal so..


    Der Verlust resultiert ziemlich sicher aus den kaputten Dichtungen. Die von dir angesprochene "dreckige" Dichtfläche ist bereits keine Dichtfläche mehr zwischen den Sattelhälften, das ist allerdings auf dem Bild nicht gut zu erkennen. Die Stelle ist ein wenig tiefer als die Dichtfläche und liegt bereits in dem Bereich, wo im verbauten Zustand, die Bremsscheibe läuft. Allerdings danke ich dir für deinen kritischen Blick! :Daumen hoch:


    Grüße Niklas

    Moin Niklas,

    das mit dem Trennen des Sattels in beide Hälften ist schon o.k. zum Service, da kannst dann alles schön sauber machen, die neuen Dichtungen und die Kolben mit ATE-Bremsenpaste schön einbauen. Was aber immer wieder ein Problem/eine Fragestellung ist: Drehmoment der Sattel-Verbindungsschrauben? Diese Werte sind oft kaum zu recherchieren. Diesbez. am besten: Zum Öffnen der Schrauben ermitteln.

    Gruß Linsi

    Zitat von TomE

    Du meinst das Drehmoment messen, das zum Öffnen notwendig ist?

    ...ja, ist zwar etwas ungenau, da die Schauben oft durch Wärme, Schmutz, usw. etwas fester sitzten, aber man bekommt schon mal einen Anhaltspunkt/Ca.-Wert.

    Besser wäre natürlich, wenn man die Soll-Werte hätte. Über diesbez. Info -v.a. zu Brembo-Sätteln- wäre ich dankbar.

    Gruß Linsi

    Puh. Also darauf würde ich mich nicht verlassen (nicht einmal als Anhaltswert).


    Ich hab es gestern (weil es mich tatsächlich interessiert hat) ausprobiert:


    Die von mir mit 120Nm festgezogenen Radschrauben am Auto haben teilweise knapp 200Nm "Lösemoment" gebraucht. Und die waren nur 1 Jahre angezogen und sind exakt 3000km gefahren worden


    Da tu ich mir selbst mit einem Ca.-Wert / Anhaltswert schwer.


    Ich weiß allerdings, dass leider kaum ein Hersteller Drehmomente für die Sattelverschraubungen angibt. Trotzdem halte ich das Lösemoment für unbrauchbar.

    Da gebe ich dir schon recht, aber wenn man gar keinen Anhaltspunkt hat, dann ist das Losbrechmoment besser als gar nix.

    Wenn die Schrauben eingeklebt sind dann ist das Losberechmoment sowieso nicht nutzbar.

    Habe meinen Sattel in 2023 überholt klick, wenn ich mich recht erinnere, brauchte ich ca./> 80 Nm zum Öffenen, hab dann mit 60 Nm wieder verschraubt.

    Gruß Linsi

    • Neu

    Hi zusammen,


    wenn ich mir die Verwendeten Materialien (Alu Gehäuse und Stahlschraube)ansehe, erscheinen 60Nm zuviel.

    Im WHB der Street Triple wird für die Radial Bremssättel von Nissin ein Wert von 22Nm für die Gehäuseverschraubung angegeben.

    Brembo wird da nicht viel anders sein.


    Bis denne….


    Jürgen

    Das Leben ist wie eine Klobrille, man macht viel durch.

    • Neu

    Grüße,


    kleines Update.. Sattel funktioniert mittlerweile wieder.


    Nach unzähligen Kontaktaufnahmen zu Firmen bin ich dann letztendlich über Ebay Kleinanzeigen auf einen sehr netten Herren gestoßen welcher mir nach Problemschilderung bereit war zu helfen.

    Er war sich auch nicht sicher ob es funktionieren wird, aber meinte ich solle ihm den Sattel mal zusenden und er schaue es sich an. Seine Aussage war "So eine Bremszange habe ich auch nicht nicht gesehen" und sie stammt vermutlich aus irgendeiner Kleinserie. Zum Glück haben die Konstrukteure des Sattels gängige Maße für die Dichtungen und Staubringe verwendet und es konnten mit besten Wissen und Gewissen neue Dichtungen aus guten "Altbeständen" gefunden werden.


    Mittlerweile ist der Sattel wieder verbaut und tut auch bisher das was er soll. Morgen dann der erste Test auf der Strecke.


    Beste Grüße

    Niklas