KTM 1190 springt nich an - irgendwo in der Pampa...

  • Hallo KTM Gemeinde,


    ich könnt mal den ein oder anderen Ratschlag gebrauchen. Ich schreibe euch aus dem kleinen Nest Villa o Higgins, welches ganz im Süden von Chile liegt. Seit knapp 2 Stunden versuche ich meine KTM zum laufen zu bringen - ohne Erfolg.
    Zuerst dachte ich, dass die schwache Batterie wieder schuld darin ist. Die letzten Wochen hab ich immer etwas Probleme mit dem Starten - gerade wenn das Motorrad noch kalt ist.
    Vielleicht kennen ihr ja meinen Artikel über die Benzinpumpe des Motorrades. http://freiheitenwelt.de/wenns-mal-nicht-so-laeuft/ Nach der Reinigung des komisch zerbröckelnden Benzinfilters dachte ich wirklich, dass hier das Problem begraben liegt. Dem ist wohl nicht so.


    Aktuell sieht es so aus.
    1. Zum Morgen hatte ich versucht das Motorrad zu starten. Nach vielleicht 5 Versuchen war die Batterie zu schwach.
    2. Mit vier Leuten hatten wir versucht das Motorrad anzuschieben. Ich hatte mir schon gedacht, dass dies nicht funktioniert. Dem war auch so. Allerdings hat der Motor zumindest kurz gezündet.
    3. Ich konnte jemanden mit einem Überbrückungskabel finden. Auch hier nach endlosen Versuchen kein Erfolg. Die Batterie war nun knapp 20 Minuten mit der anderen verbunden und ist wieder einigermaßen geladen. Auf dem Display zeigt es 12.6 Volt an. Was ja eigentlich ausreichen sollte.


    Bevor ich es nun nochmal probiere wollte ich nachfragen, was hier noch falsch sein könnte.


    Die Elektronik scheint in Ordnung zu sein. Auch die Benzinpumpe scheint zu funktionieren - zumindest bekomme ich einen Benzinrücklauf, wenn ich den Schlauch zur Einspritzanlage abziehe. Denn Luftfilter hatte ich bei der Aktion im Bericht gereinigt. Der war ordentlich voller Staub, Sand und kleinen Steinen. Aber auch das sollte nun OK sein.


    Kann es sein, dass der Motor "versoffen" ist? Das kenne ich zumindest so von älteren Motorrädern mit Vergasermotor. Bei all den neuen Motorrädern die ich bis dato hatte kenne ich dieses Phänomen nicht. Das einzige was mir nun noch einfällt ist die Zündkerzen zu kontrollieren und nachzusehen ob ein Zündfunken da ist. Bevor ich damit anfange wäre ich aber über den einen oder anderen Tipp dankbar... Ich wollte nun nicht wieder das ganze Motorrad zerlegen.


    Der nächste Motorradhändler ist bestimmt 1000 Kilometer entfernt.


    Schönen Gruß - ich lauf hier garantiert erstmal nicht weg!

  • .

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  • Kerzenstecker ab und Ersatzkerze rein, an Masse halten und starten wenn die funkt...Kerzenschächte ausblasen und wechseln ( kenn jetzt den Aufbau bei der KTM nicht, könnte deswegen auch an einem evtl. vorhandenen verstopften Entwässerungskanal zu den Probs kommen) auf jeden Fall reagieren die modernen Zündkerzen, speziell die NGK s, sehr allergisch auf Startprobleme.


    Wenn kein Zündfunke kommt, Kerze direkt ohne Kerzenstecker aufs Zündkabel stecken.. ( hatte ich erst im Dezember ) der Stecker sieht von außen her aus wie neu, hat aber keinen Durchgang mehr.


    Ansonsten hätte ich nur noch den Rat, mal alle Steckerverbindungen zu prüfen, bei meiner Kilo SV hat sich mal der Stecker des Kurbelwellen Positionssensors gelockert, Zündfunke da, Sprit da, ok gelaufen ist der Motor noch im Notbetrieb mit max. 2.500u/min .


    Hoff sehr das Du das Problem in den Griff bekommst.


    Gruß Walle

  • Ich kann nur raten, mal auszuprobieren, was ich nun seit einigen Tagen - auch heute bei 3 Grad - erfolgreich praktiziere: Beim ersten Anhieb (max. 5 Sekunden laut Betriebsanleitung) wie vorgeschrieben mit geschlossenem Gasgriff starten. Wenn sie dann nicht anspringt, ca. 20 Sekunden warten, Gasgriff leicht öffnen und erneut den Anlasser 5 Sekunden betätigen. Bei mir springt sie dann an - mit Minusgraden kann ich aber hier im Südwesten nicht dienen. Ich habe immer mehr das Gefühl, daß sie sehr schnell absäuft; das Abstellen der Kraftstoffzufuhr durch Öffnen des Gasgriffes scheint dem entgegenzuwirken. Daß der Anlasser gerne etwas kräftiger drehen dürfte, steht aber außer Frage.


    Grüße
    Chris


    Vielleicht hilft das weiter.

    Grüße Frank


    KTM = Kleines Technisches Meisterwerk

  • Ok


    Mal danke soweit! Also all zu kalt ist es hier eigentlich nicht. Gerade so vielleicht 5 - 10° zur Nacht. Ist halt etwas feuchter das Klima. In Boliven oben hatte ich bei -15° nicht so viele Probleme wie hier.
    Ich geh mal erstmal davon aus, dass die Kiste durch das viele rumprobieren abgesofen ist. Also werde ich erstmal abwarten bis zum Mittag und es dann nochmal probieren. Unterm Tag hats hier mehr als 25°. Also das mit der Kälte scheint mir nicht unbedingt der Grund zu sein.


    Wenn das dann nichts bringt sind wohl die Zündkerzen fällig - die ja nun so richtig schön nass sein dürften. :Daumen runter:
    Das mit dem Fön ist dann die letzte Option - da hät ne nette Frau hier sogar einen zur Verfügung.

  • Moinsen - ja - die Sicherungen sind in Ordnung.


    Hab nun mal das Dingens bis zum Luftfilterkasten zerlegt. Über die Drosselkappen kann ich auf die Ventile blicken. 3 davon sind schon ziemlich verrust - eine sieht aus wie neu. Sieht auf jeden Fall nicht sehr trocken aus.
    Das mit den Zündkerzen ist ja quatsch - bis ich da ran komme muss man ja den ganzen Motor zerlegen. Irgendwie stell ich mir das auch sehr unwahrscheinlich vor.
    Mein Mech in D meinte ich soll den Ölstand kontrollieren. Er hatte wohl schon mal nen Fall bei dem eine undichte Wasserpumpe Wasser ins Öl gebracht hat. Das ist aber auch alles OK. Bin im oberen Bereich vom Schauglas.


    Nun würd ich gern mal die Eispritzanlage kontrollieren. Darüber finde ich aber auch nichts im Netz.. hat mir da jemand nen Tip wie ich an die Düse komme? Vielleicht steckt ja doch noch was von dem Benzinfilter drin... Das würd mir zumindest halbwegs logisch erscheinen.


    Schönen Gruß


    Martin

  • Hast Du einen Bad Fuel Dongle dran? Evtl hat der ne Macke...
    Vllt mal ohne probieren?



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  • Martin, servus,


    ich würde an Deiner Stelle weiter davon ausgehen, daß die Möhre schlicht nicht genug Strom hat zum Anspringen und gleichzeitig abgesoffen ist. Vermutlich ist die Batterie ziemlich am Ende und Du wirst sie ersetzen müssen. Daß im Display 12.6V steht sagt gar nichts aus; Spannung in V gut, Stromstärke in Ah trotzdem mies...


    Bau die Kati zusammen, lade die Batterie irgendwo möglichst voll, evt. irgendwo im Warmen und starte sie so, wie Epse mich schon zitierte: "Ich kann nur raten, mal auszuprobieren, was ich nun seit einigen Tagen - auch heute bei 3 Grad - erfolgreich praktiziere: Beim ersten Anhieb (max. 5 Sekunden laut Betriebsanleitung) wie vorgeschrieben mit geschlossenem Gasgriff starten. Wenn sie dann nicht anspringt, ca. 20 Sekunden warten, Gasgriff leicht öffnen und erneut den Anlasser 5 Sekunden betätigen."


    Beim Drehen am Gasgriff wird die Spritzufuhr abgeregelt und die Kerzen letztlich wieder trockengepustet.


    Alternativ besorge irgendeine andere Moppedbatterie, schließe sie an, laß´ die Kati damit ein paar Minuten laufen und dann wieder auf die Originalbatterie umbauen und direkt wieder starten.
    Letzteres war das einzige, was bei mir im Herbst noch geholfen hat, selbst das Laden der Originalbatterie mit einem guten Ladegerät hat nichts mehr gebracht. Angesichts dieses bekannten Problems - und Du hast ja ziemlich sicher noch das Kaltstart-Softwareupdate nicht - würde ich über Probleme mit den Düsen etc. nicht ernsthaft nachdenken, das wäre schon ein (negativer) Fünfer im Lotto...


    Ansonsten reg´ Dich nicht auf - das ganze wird für irgendwas gut sein.


    Alles Gute
    Chris

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  • Nachtrag: mit Anschieben geht´s nicht, das hast Du ja schon herausgefunden. Anschleppen könnte aber funktionieren; ich würde das jedenfalls mal probieren. Ansonsten würde ich mal versuchen, die Batterie auf einer Heizung oder in handwarmem Wasser (mit den Polen bitte über Wasser ....) aufzuwärmen. In der Facebook-Gruppe "Ktm 1190 Adventure problems" kippt der ein oder andere schon heißes Wasser über´s Mopped zum Anspringen.


    Grüße
    Chris

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  • Hast Du einen Bad Fuel Dongle dran? Evtl hat der ne Macke...
    Vllt mal ohne probieren?



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    Das ist ein guter Tipp - mit dem Dingens hat ich auch schon mal Probleme auf der Reise...


    Wünscht mir Glück die Mühle ist wieder zusammengebaut für den nächsten Startversuch - jetzt!!

  • .

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  • Bitte nicht Anschleppen, mit dem Moped funktioniert das nicht. Da legt es dich sofort !


    Also Martin, dann mach´ das mal besser nicht, wenn´s da gegenteilige Erfahrungen gibt. Warum das allerdings nicht funktioniert, würde mich interessieren.


    Grüße
    Chris

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  • So miteinander,


    ich konnte das Motorrad nun nochmal mit einer vollen Autobatterie (12.8V) testen, was vorerst auch keinen Erfolg gebracht hat. Danach hab ich mich bis zur Einspritzanlage durchgearbeitet und die beiden Düsen ordentlich durchgeblasen. Die ware schon ein wenig mit dem braunen Schmodder verdreckt, den ich schon zuvor bei der Benzinpumpe finden konnte. Die Arbeit an den beiden Düsen ist schon ein ziemliches Gefummel - aber es geht schon mit sehr viel Geduld.
    Die Autobatterie steht mir nun leider nicht mehr zur Verfügung. Mit der original Batterie hat der Motor aber zumindest schon mal kurz gezündet. Nach einem Versuch war die Leitsung der Batterie dann wieder im Keller. Es ist ein Kraus! Für heute ist das Projekt erstmal erldigt. Zumindest konnte ich ein Ladegerät auftreiben und hoffe darauf das die Katze morgen früh wieder brüllt wie sie soll.


    Das es nur an der Batterie lag, wage ich zu bezweifeln. Mit dem Überbrückungskabel am Auto hätte die Leistung schon ausreichen sollen (13.8V). Zuvor hat ich das ja auch schon mal. Wenns ab morgen wieder zuverlässig läuft wirds wohl doch was mit dem Benzin zu tun haben. Beim nächsten Service las ich das sicherlich kontrollieren.


    Naja - ich muss mir jedenfalls was überlegen, um in solchen Situationen besser zurecht zu kommen. Ich hab ja schon einige abenteurlichen Routen hunderte Kilometer in der Pampa herunter gerissen. Wenn ich da an die Wüsten der Atacama denke - da hätte solch eine Panne fatal sein können.


    Na dann - wenn ich mich nicht mehr melde hats wohl funktioniert.


    Schönen Gruß aus Chile - Martin

  • Kann es sein das Du Bioäthanol Sprit erwischt hast.
    Mehr als 10% ist nicht gut laut KTM für die AdV.
    Der Schlatz könnte angefressene Kunststoffe sein.
    Die Dir jetzt alles verstopfen.
    Ich wünsch Dir viel Glück das Du den Fehler schnell findest.


    Servus


    Tom

  • Hi


    Nichts wars - die Mühle will einfach nicht. Die Batterie ist nun bis zum Anschlag geladen, Benzindruck scheint Ok, Lufti OK, Düsen der Einspritzanlage OK...


    Bin am verzweifeln.


    Der Sprit sollte OK sein. Biozeugs verkaufen die hier nicht... Und bei der letzten Tanke hier sollte der Sprit auch in Ordnung gewessen sein. Vor zwei Tagen lief se ja noch...


    Weiß echt nicht mehr was ich noch tun kann....


    :weinen::weinen::weinen:

  • Zwei meiner Kumpels haben ne honda CBF 1000, da tritt das gleiche Problem auf (immer wenn feucht, kalt (0 - 10°), auch hier kein anschieben, kein Überbrücken.


    Sie starten aber wenn Vollgas gegeben wird, kann aber auch hier einige Sekunden dauern bis se kommt. Dann mit Gas auf Drehzahl halten (so 3 - 4000 für mindestens 30 sekunden). Die Werkstatt hatte damals auch alles getauscht (Batterie, LiMa, Kerzen, Stecker, Zündspule) nichts half.


    Probiers mal aus. Batterie voll, einige Stunden stehen lassen (falls abgesoffen), mit Vollgas starten.

    einen schönen Spruch überleg ich mir noch..... :grins:

  • Beide Massekabel an der Batterie dran?


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