Manchmal Schaltprobleme

  • Hi, ist die Technik - Ecke, aber ich poste es einfach mal hier:


    Habe etwas Schwierigkeiten mit dem Lockerbleiben beim schnellen Beschleunigen, eigentlich fast immer beim Durchziehen des zweiten Ganges.


    Ich sollte erwähnen, dass ich fast zwanghaft auf den Drehzahlmesser schauen muss, hab ich mir damals auf dem Mopped schon so angewöhnt. Ich ziehe den Zweiten gerne mal durch, dann schaue ich auf den Drehzahlmesser und versuche dann kurz VOR dem roten Bereich zu schalten. Klingt gut, ABER:


    Ich muss dann vier Tätigkeiten auf einmal verrichten, eigentlich sogar noch mehr, das nach vorne Beugen kommt ja auch hinzu.


    Die vier Hauptsachen sind aber: Auf den Drehzahlmesser schauen, dann Gas wegnehmen, Kupplung ziehen und quasi zeitgleich den Schalthebel hochziehen.


    Irgendwie überfordert das mich :weinen: :denk: , so dass der dritte Gang dann oft nicht reingeht weil ich es nicht schaffe genug das Gas zuzudrehen in der Hektik. Ich verkrampfe da sehr, manchmal wackelt das ganze Mopped beim Schalten. Mit Stummellenkern früher ging das besser, da hatte man automatisch schon die richtige Position, auf der SD muss man sich ganz bewusst extrem nach vorne richten, die rechte Hand sollte aber locker bleiben dabei, sonst wird es schwierig das Gas schnell zu schließen. Der nicht gerade kurze Gasweg kommt erschwerend hinzu...


    Kennt das jemand ? Fahrt ihr nach Gehör ?

  • Servus!
    Also als erstes stellt sich mir die Frage wieso du dich überhaupt beim "geradeaus bolzen" so stressen lässt wenns nicht richtig funktioniert!
    Taste dich doch an den Ablauf langsam ran, sollte dich der Schaltablauf überfordern hast du ihn im Hirn einfach noch nicht genug "automatisiert"
    Du solltest eigentlich währenddessen nicht über die einzelnen Schritte nachdenken.
    Mein tipp, such dir ein wenig befahrenen Streckenabschnitt und übe übe übe das sauber durchschalten beim beschleunigen und sagen wir mal halbgas!
    Taste dich langsam ran und zieh nicht wie irre am Hahn wenn du mit dem schalten nicht nachkommst.
    Sauber durchschalten und dich langsam steigern, OHNE Stress. Erst dann würd ich Stück für Stück aggressiver angasen,
    Aber ungeachtet dessen würd ich dir gern paar Denkanstöße geben die dir evtl helfen könnten.
    Also als erstes: fährst du die SD erst seit kurzem? Ich finde man bekommt nämlich sehr schnell ein Gefühl für die Drehzahl durch Geräusch und Gefühl ohne auf den Drehzahlmesser zu sehn. Solltest du trotzdem zwanghaft draufschauen müssen, dann denk doch mal über die Montage eines Schaltblitzes nach, vielleicht hilft dir das?! Zweitens: ich hab die Position von Schalt und Kupplungshebel verändert. Nämlich leicht nach unten gedreht.
    So ist meine Hand nicht mehr so weit "nach oben geknickt" und bildet eine gerade Linie. Desweiteren hast du dadurch mehr halt mit den Fingern die nicht schalten. Das heißt ich schalte mit zwei Fingern und die anderen zwei haben mehr grip am Griff. Musst ausprobieren, mir gibt das mehr halt bei lockerem halten des Griffes! Nächster Denkanstoß: Optimierung der Position vom Schalthebel! Ein paar Millimeter hoch oder runter bewirken ein gleich ganz anderes Gefühl. Auch hier gilt lockere Haltung! Es bringt dir nix wenn du in "angriffstellung" einen krampf im Fuß bekommst weil die Position des Schalthebel nicht passt. Der lässt sich super easy einstellen!
    Mehr fällt mir jetzt erstmal nicht ein :)
    Abschließend würd ich trotzdem gern nochmal sagen, lass sich nicht stressen und arbeite dich langsam ran, und automatisiere Stück für Stück dein Schaltablauf. Sonst geht die nötige Konzentration flöten die du der Straße vor dir widmen solltest!!
    Mfg

    :knie nieder: Loud Pipes Save Lives!!!

  • Habe gerade gelesen, danke für deine prima Antwort !


    Ich habe den Hebel verstellt, Schaltknauf etwas verdickt, Armaturen in Linie mit den Armen gebracht, Gasgriffgehäuse anders positioniert, Schaltblitz montiert ( aber gerade abgeklemmt ) , verschiedene Lenker probiert, Gilles Rastenanlage montiert, Stiefel oben mit Lederschichten beklebt.


    Das Wichtigste war das Einstellen des Schalthebels, der war viel zu weit oben original. Habe ich aber schon so vor vier Jahren gemacht, ich habe 45.000 km auf die SD gefahren und kann immer noch nicht zuverlässig vom Zweiten in den Dritten schalten. In Most auf der Rennstrecke hat mir das die zwei Tage ordentlich vergällt.... :kacke:


    Nicht stressen lassen, das muss ich üben ! Heute hab ich bewusst ohne Drehzahlmesser agiert und es hat besser geklappt.

  • Schon mal an einen Quickshifter gedacht?


    Bin die Tuono letztens mal gefahren.
    Die hat sowas serienmäßig dran.
    Tolle Sache.
    Kommt mir an mein Moped auch dran.

    Grüsse Andy

    Einmal editiert, zuletzt von duc61 ()

  • verbau dir eine Schaltumkehr, ist nicht teuer und hat nur Vorteile ;)

  • verbau dir eine Schaltumkehr, ist nicht teuer und hat nur Vorteile ;)

    Damit er noch mehr Probleme bekommt ? :lautlach:


    Ganz im ernst, kleb den Drehzahlmesser ab mit schwarzer Folie oder so, wenn du nicht mehr sehen kannst was für eine Drehzahl du hast hörst du automatisch besser hin. Ausserdem geh die Sache langsam an und schalte einfach mal etwa mehr.
    Bin meine am Anfang sehr hochtourig gefahren, einfach weil sie es kann, aber du kannst die 50 problemlos im 4ten fahren. Dadurch bekommst du mehr Übung beim schalten und ziehst auch nicht mehr so extrem die Drehzahl hoch.
    Ansonsten üben üben üben

  • Ich habe bei meiner 950er auch einen drehzahlmesser nachgerüstet und manchmal hängt mein Blick auch daran fest.
    Hab mich jetzt langsam an die Geräuschkulisse gewohnt und bei meiner hört man einen ganz deutlichen Unterschied beim harten beschleunigen ab 7000 touren.
    Damit weiß ich, noch kurz weiter Gas und dann gleich den nächsten laden. So komm ich jetzt ganz gut zurecht und bin kurz vorm begrenzer vorm schalten.
    Hab natürlich keinen Vergleich zur SD denke aber von den Geräuschen her wird es ähnlich sein...

  • @ Faltenhals


    ich habe mich zuerst gefragt, nachdem ich deine Nachricht gelesen habe, wieso du überhaupt bis zum roten Bereich den zweiten Gang ausdrehst ?


    Das höchste Drehmoment liegt doch schon viel früher an. 7000-8000 Umdrehungen pro Minuten. Wieso schaltest du nicht früher, um das maximale Drehmoment auszunutzen? Drehmoment ist ja bedingt für die Beschleunigung wichtig.
    Leistung setzt sich aus Drehmoment und Winkelgeschwindigkeit zusammen und in der Winkelgeschwindigkeit enthält die Drehzahl.


    Ich kann es bestätigen, ich hab auf eine Maske Sd 07 umgebaut und da fällt der Drehzahlmesser weg. ich hatte erst bedenken, da ich auch immer auf die Drehzahl geschaut habe, aber weit gefehlt. Du hörst automatisch genauer hin und ich habe keine Probleme.


    Viel Spaß :Daumen hoch:

    SuperDuke 990 "Elli"

  • Ehrlich gesagt weis ich gar nicht mehr genau,....wielange das her ist, dass ich einen Gang bis an den roten Bereich gedreht hab... :sehe sterne:


    Um schnell zu sein brauchst du nur den kleineren Gang so hoch zu drehen, dass der nächst folgende Gang gerade am Anfang seines kräftigen Drehmoment - Beginns ist.


    So fahre ich meistens mit Drehzahlen von allerhöchsten etwas knapp über 8 000 u/min. Das kommt aber nur im Jagd - Modus vor...ansonsten wird allerspätestens bei 7 000 u/min geschaltet.


    Solange ich damit meinen Kumpel mit einer S 1000 RR in Schach halten kann, reicht das allemal für den "Otto - Normalfahrer" aus. :lautlach:


    Ab dem 3. Gang wird alles nach oben geschalte, ohne die Kupplung zu betätigen erledigt. Einen Quickshifter ist dann vielleicht ein paar hundertstel Sekunde schneller...aber auf der Landstraße


    kommt es ja auch nicht auf die Sekunde an...


    Versuche deine Schalttätigkeiten nicht mit dem klaren Menschenverstand zu steuern und zu kontrollieren, sondern versuche lieber, die ganzen Tätigkeiten zu automatisieren, so dass quasi alles von alleine geht


    und du nicht über jeden Furtz vorher Nachdenken musst..... Dann hast du auch mehr Zeit, auf den restlichen Verkehr und die Strasse zu achten. :zwinker::der Hammer::alter schwede::ja::Daumen hoch:

  • Vielen Dank Leute ! Da waren nützliche Hinweise und Aspekte dabei, ihr habt mich verstanden. :winke: :applaus:
    Glaube wenn ich nach Gehör fahre, habs heute wieder geübt, dann schalte ich schon so bei 8000 bis 8500 Touren, also eigentlich ok...


    Habe immer Schiss im Begrenzer zu landen, das will ich irgendwie nicht.


    Dann macht es mir irgendwie saumäßig Spaß die Nadel des Drehzahlmesser hochflitzen zu sehen, der Motor stürmt einfach so schön nach oben.


    Ich werde ganz bewusst versuchen mit dem Ohr zu fahren und einfach locker zu bleiben, manchmal reicht schon ein Autofahrer, welcher mich aufregt und der Schaltvorgang klappt nicht.


    Eigentlich Wahnsinn, bin 100.000 km mit Motorrädern gefahren und kann immer noch nicht 100%ig schalten. :crazy:

  • Stell mal den Ablauf des Schalten um:


    1. Schalthebel zum Hochschalten belasten (Fußrücken drückt von unten auf den Schalthebel)
    2. Bei Deiner Schaltdrehzahl die Kuplung ziehen ( Schalthebel flutscht nach oben, 3. Gang ist geschaltet)
    3. Belastung am Schalthebel halten und Kupplung schließen. Der 3. wird GARANTIERT drinnen bleiben oder dein Getriebe ist defekt.


    Üb das ein paar mal ohne Streß bei niedrigen Drehzahlen bis der Ablauf "Drinn" ist.


    Klappt dann zu 100%


    Und wenn du es möchtest kannst du diese Technik auch zum hochschalten ohne Kupplung nutzen.
    Einfach das Gas kurz luppfen und der nächste Gang ist drinnen.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • ich mache eigentlich alles mehr oder weniger unbewusst...


    - wenn der wind zu sehr drückt duck ich mich von allein
    - fahre zu 90% nach gehör, bins von meiner 660SMC gewohnt, da gibt's keinen Drehzahlmesser, und wenn man dann 3 mal im Jahr im Begrenzer landet - wen interessierts?
    ...irgendwann bekommt man da einen Automatismus...

    04er 660SMC, 08er SuperDukeR :peace: