Duke 690 IV '14 - Reifenalternative für Balkantour mit genügend Laufleistung? Wie weit kommt der K73?

  • Hi,


    Ich stehe z.Z. vor einem Reifendilemma.


    Ich will Ende September eine 17-Tagestour fahren - bevorzugt Balkan (Anreise bis Austria mit PKW & Anhänger - SLO - HR aber vor Allem Bosnien und Montenegro / Südserbien, evtl. Albanien). Als Schlechtwetter-Alternative bietet sich eine Offroadlastigere Tour durch die Pyreneen an (Nordspanien, Anreise ebenfalls mit Hänger bis Südfrankreich).


    Mein Bike: eigentlich eine reine Strassenmaschine (Duke IV 690 2014, Werkstieferlegung), Reifengröße 120/70 R17 + 160/60 R17, davon will ich nicht abweichen.


    LAUFLEISTUNG:


    ~3000km werden es Erfahrungsgemäß werden. Irgendwo mitten auf Tour im tiefsten Balkan einen 160/60er Ersatzreifen suchen, finden, und aufziehen lassen? Nein Danke, die Tour sollte auf einem Satz Schluffen abgerutscht werden. :crazy:


    Max. 3000-3500km ist in etwa die Laufleistung, die ich z.Z. bei meiner Fahrweise aus dem PiPo hinten herausholen kann. Bei 100% Strasse hier bei mir ums Eck (Odenwald & Vogesen), viele Kurven, Reifen hi. ist bis über die Kante runter. Ich fahre gerne sehr dynamisch, und ungerne gerade Strecken (auch auf Tour - eher kleine winklige Nebenstrassen, als Autoput und Überlandstrasse). Der HR ist bald fällig (ich schätze noch 3-4 schärfere Nachmittagstouren bis zum legalem Limit), vorne ist der PiPo zwar noch halbwegs ok, aber definitiv nicht mehr tauglich für eine komplette Balkantour.


    Offroadanteil:


    Man hat in Bosnien und Montenegro durchaus auch mal einen längeren Schotteranteil bzw. sehr enge, kaum befestigte Pfade in den Bergen (Anteil max. ca. 20%).


    Beim Alternativziel Pyreneen erst recht (dort wären es bis zu 40%, da ein dort ansässiger auf Yamaha WR250 fahrender, Offroadpistenlastiger Kumpel seine Hausstrecken planen würde).


    -> Auf Schotterpiste taugt der PiPo natürlich gar nichts. Aus eigener Erfahrung bei meiner letzter Balkantour auf fetter Suzuki GSX 1200 mit PiPo vorne, und 170er Michelin Anakee 3 hinten)... Von daher wäre etwas Strassenenduromäßiges durchaus ok - der Anakee 3 war dafür ein vertretbarer Kompromiss, er hielt aber fast schon zu lange (+7000km Laufleistung auf der 1200er, dafür "etwas" rutschiger als PiPo) :grins: Den Anakee gibt es aber leider nicht in 160/60...


    Daher meine Frage an die Runde:


    Welche Reifen könnt ihr zu empfehlen, die folgende Anforderungen erfüllen:


    N°1 3500km Laufleistung, erhältlich als 120/70 R17 + 160/60 R17 Kombination


    N°2 Kurventauglich auf Asphalt, Schräglagentauglich (ich bin kein Kurvenschi**er) / kann auch mal scharfe Alpenpässe


    N°3 Besserer Bremsgrip auf Schotter-Piste als PiPo


    Ich weiß, die eierlegende Wollmichsau gibt es nicht. Fokus ist daher mehr auf Strasse, und Laufleistung.


    -> Der Heidenau K73 weckt mein Interesse, da sogar für die Duke IV naked freigegeben und relativ günstig zu haben:


    Hält der bei 80% Strassenanteil die geforderte Laufleistung aus, oder kann ich mich gleich davon verabschieden (Ist ja eigentlich ein SM-Regenpneu)? Erfahrungswerte?


    -> Wie sieht es mit dem Pirelli MT60 RS Corsa aus? Erfahrungswerte? Ist recht teuer, kann man mit den Italo-Enduro-Schuffen auch Kurvenkratzen?


    Für reinen Strassenbetrieb käme wohl laut den Erfahrungsberichten im Forum der (relativ teure) Pirelli Angel GT in Frage. Für diese Tour würde ich aber lieber in der Enduroreifenecke "wildern"...


    Sämtliche Tips zu Reifenalternativen willkommen! :Daumen hoch:


    -> Würde z.B. eine Mischung aus K73 vorne und PAGT hinten taugen? Oder ist das vollkommen Gaga? :kapituliere: :prost:

    Olivier
    KTM Duke4 690 '14 - Suzuki GSX750 Inazuma '99 - Kawasaki KE175 '81 - Vespa PV125 '74 -Aprilia Falco 1000 '02

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  • Vergiss den K73 für dein Vorhaben. Sportlich auf Asphalt ist nicht.
    Ich bin ca. 20km/h unter meinem Sportschnitt mit dem Reifen gewesen gegenüber Sportreifen; selbst -15km/h gegenüber PAGT.


    Ideal wäre ein TKC70, den es aber nicht in unserer Größe gibt.


    Schotter kannst auch locker mit Sportreifen machen.
    Frage ist was DU unter "kaum befestigte Pfade in den Bergen" verstehst? Da versteht jeder was anderes drunter.
    Für mein Verständnis bräuchtest da richtige Offroad-Reifen wenn's über Stock und Stein, Furchen steil rauf/bergab gehen soll.


    P.S. Pyrenäen hätte ich auch Bock, aber dort die zahlreichen Asphaltstrecken. :grins:

  • Danke fürs Feedback!


    Guter Tip mit dem TrailAttack2, hatte ich gar nicht auf dem Radar! :Daumen hoch:


    Schotter kannst auch locker mit Sportreifen machen.
    Frage ist was DU unter "kaum befestigte Pfade in den Bergen" verstehst? Da versteht jeder was anderes drunter.
    Für mein Verständnis bräuchtest da richtige Offroad-Reifen wenn's über Stock und Stein, Furchen steil rauf/bergab gehen soll.


    Nun ja, mit Absicht plane ich keinen wirklichen Offroadanteil. Aber ich fahre gerne planlos - wo mich die Landschaft hinführt, der Sonne nach... Hauptsache nicht direkt ins Minenfeld... :lautlach:


    Aber bei der letzten Bosnientour stand ich im quasi unbewohntem Bosnien-Montenegro Grenzgebiet Nördlich Gacko nach über 20km Schotter dann doch vor dem Nichts - nur eine 8km Passage über eine karstig-felsigen Weg und Stock und Stein und mehrere Hundert Höhenmeter hat mich wieder in die Zivilisation gebracht... (ungeplant!).


    So fings an - war noch ok, Schotter, Strasse war auf der Karte, das wird es definitiv öfter geben (unfertige Strassen, oder z.B. Schotterserpentine von Kroatien über den Berg nach Bosnien rüber):



    Dann wurde es schlimm (Leider kein Detailbild vom komplett Steinigem und extrem Steilen "Felsweg", ich musste mit der fetten vollgeladenen GSX auf die Felswiesen ausweichen, mich hat es mehrmals beinahe abgeworfen... :kacke: )



    Über mehrere km, weil ich zu stolz war die 20km Schotter zurückzufahren...



    Mal schauen was es wird...

    Olivier
    KTM Duke4 690 '14 - Suzuki GSX750 Inazuma '99 - Kawasaki KE175 '81 - Vespa PV125 '74 -Aprilia Falco 1000 '02

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  • Der Pirelli MT60 wäre genau was du suchst, war bei mir aber nach 2400 km durch! Ich würde dir den M7RR empfehlen. Hat Grip wie Sau, gibt ein gutes Feedback, hält gute 4000 km und lässt sich auch auf Schotter fahren. Bin damit auch schon 12 km das Bachbett hochgeklettert, da ich nicht 30 km zurückfahren wollte. War allerdings trocken...

  • Eventuell wäre auch der neue Avon Trailrider passend. Die ersten Tests die ich gelesen haben waren ganz vielversprechend. Eine Freigabe gäb's auch: Trailrider auf Duke IV


    Gruß
    Simon


    Guter Tip. Sogar mit M&S und Freigabe, damit könnte ich über den Winter weiterfahren.


    Aber wo bekommt man die in meinen Größen (120/70 R17 & 160/60 R17)?


    Meine üblichen Reifenlieferanten und selbst ebay haben den Hinteren nicht vorrätig, ein Anbieter hat Sie beide, will aber gleich €250.- für einen Satz... :crazy:


    PS: Ich hatte Avon Inselreifen aufgrund des günstigen Preises vor Urzeiten mal auf meiner Belgarda SZR660 und war gar nicht überzeugt - das waren allerdings eher SM-lastige Schluffen, in nullkommanichts wegradiert (Einzylinder halt...)

    Olivier
    KTM Duke4 690 '14 - Suzuki GSX750 Inazuma '99 - Kawasaki KE175 '81 - Vespa PV125 '74 -Aprilia Falco 1000 '02

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  • Lass die Finger von Avon. Deren guten Zeiten sind schon lange vorbei.


    Die Sport-/Tourenreifen werden alle ein Problem haben – karstiges Gestein kann diese schnell zerstören.
    Auf normalen Schotter sind alle Sport- und Tourenreifen fahrbar.


    Aufgrund deines Beitrags 4 würde ich dann doch eher zum ContiTrailAttack 2 tendieren. :ja:

  • Yep, Ich denke ein Straßenlastiger Schluffen aus der schweren Enduro-Tourenecke dürfte wohl den besten Kompromiss zwischen Laufleistung - Strassenperformance und Offroadtauglichkeit darstellen.


    Karstige Felsen können böse "Schnittwunden" verursachen...


    Die Big-Enduroschluffen à la Trailattck / Anakee etc. haben tendenziell weit mehr "Fleisch" auf den Flanken und Laufflächen als Tourensportreifen, und sind daher resistenter. Mit dem kleinen Nachteil des höheren Reifengewichts und etwas weniger Agilität (zumindestens ist das meine Erfahrung mit Anakee 3, dickerer Gummi und wesentlich Schwerer als ein PiPo / PiRo Sportler / Sporttourerschluffen).


    Aber die KTM wäre wohl auch mit 15kg-Vollgummireifen immer noch agiler als die meisten anderen Mopeds! :applaus:


    Es fährt evtl. ein Kumpel mit, der (leider) wegen Gepäck seine KTM Duke 690 zuhause lässt und stattdessen auf seiner fetten alten BMW GS1150 auf Michelin Anakee 3 runterschaukeln will.


    Dann hätte man zumindestens beim Reifentyp Gleichstand... :grins:


    Es gibt wohl leider keine Freigabe für den Conti Trailattack 2 auf die Duke 690 IV. Auch keine M&S Kennung (ist aber eher nebensächlich, auf Schnee fahre ich eigentlich nicht - aber auf geräumten Strassen im Winter durchaus nett zu haben, da könnte M&S von der Rennleitung gefordert werden!).


    Da hat Avon einen Vorteil - nur ist der Avon sogar teurer als der Conti! :staun:

    Olivier
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  • Nach etwas Recherche, auch preislich, tendiere ich nun eher zum Metzeler Tourance Next.


    Reifentyp ähnlich Conti TA2 / Michelin Anakee 3, als Motorrad-Testsieger bessere Regenwerte als TA2 (ansonsten gleichauf), z.Z. €40.- günstiger...


    Kennt den jemand?

    Olivier
    KTM Duke4 690 '14 - Suzuki GSX750 Inazuma '99 - Kawasaki KE175 '81 - Vespa PV125 '74 -Aprilia Falco 1000 '02

  • Erledigt.


    Haben den Conti TA2 gekauft, fand ihn etwas günstiger.


    Bericht folgt dann nach der Tour Mitte Oktober!


    Danke an Alle für euren Input! :Daumen hoch:

    Olivier
    KTM Duke4 690 '14 - Suzuki GSX750 Inazuma '99 - Kawasaki KE175 '81 - Vespa PV125 '74 -Aprilia Falco 1000 '02

  • Ok erledigt...trotzdem noch meine Erfahrungen


    Ich fahre mit meiner 990 SMR öfter mal Schotter, Feld oder Waldwege :zwinker:


    Supersportreifen haben da eine sehr schlechte Führung, rutschen auf Gras oder Schotter schnell weg.
    Nun bin ich positiv überrascht wie viel besser der Pilot Road 4 dort funktioniert :grins: als der Pilot Power


    Die vielen feinen Einschnitte am Vorderreifen und der relativ große Negativanteil am Hinterrad haben eine sehr positive Wirkung....60...70...80 km auf einem geschotterten Feldweg sind da drin :grins:


    Und auf der Strasse steht der Road 4 supersportlern kaum nach :Daumen hoch:


    Laufleistung hinten bei mir 5000...vorne 10000


    Eine gute Idee wäre vielleicht auch der Pirelli Schorpion Trail 2 (aktueller Testsieger) :denk: gewesen :grins:

  • Ja, bin nur knapp 1500km weit gekommen, bis zum Motorausfall im Kosovo - KTM steht noch immer da unten rum... :grins::prost:


    Hier der Update zum Schluffen:


    Der Conti TrailAttack II Reifen ist nix - jedenfalls nicht für mich.


    Hinten: viel zu grobe Negativprofile an der Kante & zu weiche Flanken - ich habe den auf Serpentinen beim Angasen aus Kurven am äußerem Rand z.T. angeschreddert ("Gummiröllchen", Rand "löst sich auf"). Schmiert bei meiner Fahrweise viel zu oft weg (ich nutze öfter die volle Schräglage). Geradeaus und bis 2/3 Schräglage ist er ok. Also eher etwas für BMW-Fahrer... :lautlach:



    Auf Schotter ok, aber aufgrund geringem "Offroadanteil" bis zum ungewolltem Tourende wäre Michelin PiPo wohl besser gewesen.


    Vorne: ok, keine Probleme. Wirkt "stabiler" (bzw. schwerfälliger - wie man's nimmt) als Sportreifen wie PiPo, da um Einiges schwerer. Fand ich ok für die Tour.


    Verschleiß: Sehr gering - wobei ich nur ca. 1500km drauf bekommen habe.


    Und das obwohl mir der HR den Heckfender komplett abgenagt hat (wg. Gepäck etwas zu oft den vollen Federweg ausgenutzt - irgendwann fehlte was, da war vor Abfahrt noch ein Katzenauge-Reflektor dran! :crazy: )



    Olivier
    KTM Duke4 690 '14 - Suzuki GSX750 Inazuma '99 - Kawasaki KE175 '81 - Vespa PV125 '74 -Aprilia Falco 1000 '02

  • Hinten ca. 2.3, vorne 2.2 glaube ich. Habe unterwegs experimentiert.


    Bei höherem Luftdruck unfahrbar (schmierte bei den von der Werkstatt nach Montage aufgesetzten 2,6 hinten weg wie Schmierseife, Druck musste sofort runter). 2.0 war zu "wabbelig" und nur auf Feldwegen tauglich.

    Olivier
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  • Hi Oliver


    deinem Bericht zufolge würde ich vermuten, dass dein Luftdruck sowie deine Fahrwerksabstimmung wohl nicht stimmen. Dies ist insbesondere wegen dem nun fehlendem Katzenauge nachvollziehbar.


    Du hast wie man sieht ja schon auf Wilbers Federbein aufgerüstet, hast du die Variante, welche voll einstellbar ist (Zu- und Druckstufe)?

  • Hi,


    Ich habe den Wilbers S966 - 640er Reihe (Adjustline Mono Road, Blackline Option) - die "mittlere Preislinie", also nur Zugstufendämpfung, aber die gleichen Innereien wie die Teuren Versionen.


    Das Teil funzt wunderbar, um WELTEN souveräner als org. WP / KTM. Man merkt das Wilbers dadurch, das man nichts mehr merkt - der WP war unterdämpft und schaukelte sich auf, zumindestens im Grenzbereich auf hoppeligen Pässen / stramm gefahren Serpentinen in den Vogesen auf (am Limit - für "herumgondeln" ist WP ok!). Ist mit dem Wilbers passé, der bügelt alles weg!.


    Federvorspannung und Zug-Dämpfungsstufe hätte ich evtl. höher stellen sollen, wg,. Gepäck (ca. 15-20kg mehr).


    Ich bin vorher noch mit dem Pilot Power und Testgepäck (12kg) einige stramme Runden im Odenwald gefahren, da gab es keinerlei Probleme. Gleicher Luftdruck.


    Der Gripverlust in starker Schräglage und weichere Flanken liegen m.M.n. definitiv am Conti TrailAttack Hinterreifen!

    Olivier
    KTM Duke4 690 '14 - Suzuki GSX750 Inazuma '99 - Kawasaki KE175 '81 - Vespa PV125 '74 -Aprilia Falco 1000 '02