Einfach mal so richtig abmotzen

  • Zitat von DaniSMC

    Ca. 2000 KM nach der 10k Inspektion mit Ventile einstellen (zumindest wurden Shims berechnet) habe ich nun ein verdächtiges Tickern. Irgendwie hoffe ich ja, dass ich nur noch mal das Ventilspiel einstellen muss. Ich befürchte aber, dass mich nach dem Aufmachen schlimmeres erwartet...


    So... Hab' wohl noch rechtzeitig reingeguckt... Kipphebel Achsen waren richtig rum :Daumen hoch:
    Die Kippheberollen und die Nockenwelle sehen noch bestens aus. Auch die Achsen der Rollen sind nicht gewandert. Allerdings hat die Rolle auf der Auslassseite deutlich radiales Spiel was wohl zum Ventilspiel von 0,45mm geführt hat :crazy:
    Einlassseite ist zwar noch OK, ich werde aber trotzdem beide Kipphebel tauschen und dann auch gleich körnen.

  • Allerdings hat die Rolle auf der Auslassseite deutlich radiales Spiel was wohl zum Ventilspiel von 0,45mm geführt hat

    Alles richtig gemacht! :Daumen hoch: :Daumen hoch:


    Dann hast Du eine von vor 2014, also 2012 oder 2013, stimmts? Ist das Standard-Problem bei den älteren Kipphebeln. Bei Dir mit 12000 km aber relativ früh, tritt sonst eher so ab 20000 km auf. Fährst Du viel Kurzstrecke? Bei der Ventilkontrolle vor 2000 km war vermutlich noch nix zu erkennen. War bei mir auch so: bei 20000 km war noch alles ok (selbst geprüft), bei 22500 hatte ich 0,3 mm Spiel am Auslass. Den Einlass-Kipphebel hatte ich nicht gewechselt, war 13000 km später immer noch ok.

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten

  • Stimmt, ist eine 2012er. Kipphebel waren 09 oder 10.
    Kurzstrecke fahre ich fast gar nicht... Reines Spaßmoped, also ausgiebig warmfahren und dann am Stück den Tank leer machen :wheelie:
    Hatte auch überlegt ob ich den Einlasshebel drin lasse. Habe dann aber doch beide bestellt. Den alten werde ich körnen und mir dann mal auf Reserve legen.

  • Au Mann :staun::staun:
    Wenn ich das so lese macht mich das sehr nachdenklich. Also wenn die Maschine beim Wartungsdienst war gleich Zylinderkopfdeckel runter und alles checken. Gut damit du drauf gekommen bist! :Daumen hoch:

  • Problem wird sein, daß die bei einer normalen Inspektion die Kipphebel gar nicht ausbauen sondern nur die Ventile einstellen solange die Rollen gut aussehen. Wenn das Ventilspiel zu groß ist, sollte das einem aber eigentlich zu denken geben... Normalerweise wird das mit der Zeit eher kleiner.

  • Problem wird sein, daß die bei einer normalen Inspektion die Kipphebel gar nicht ausbauen sondern nur die Ventile einstellen solange die Rollen gut aussehen.

    Stimmt! Auch ein vergrößertes Radialspiel der Rolle kann man in eingebautem Zustand kaum fühlen, weil das Spiel nur einseitig in Vertikalrichtung entsteht und man die Rolle nicht richtig greifen kann. Und wenn der Luftfilterdeckel offen ist, dann kann man auch das Tickern nicht mehr höhren.
    Aber wenn man die Ventile nachstellt, hat man den Kipphebel sowieso in der Hand. Wer da nicht mal schnell einen Blick auf die Rolle wirft, hat seinen Job verfehlt.

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten

  • Stimmt... Jetzt, wo ich noch mal ne Nacht drüber geschlafen habe... Ohne die Kipphebel auszubauen kann man schlecht die Ventile einstellen :crazy:
    Dann war bei der Inspektion vermutlich einfach noch nix... Das Tickern kam bei mir ja auch erst später... Das habe ich aber trotz offenem Filter sehr deutlich gehört.

  • Man muss NICHT die Kipphebel ausbauen, um das Ventilspiel einzustellen

    Hääh?? Wie machst du das? Baust du die Nockenwelle aus? :sehe sterne:


    Ich nehm immer die Kipphebel ab um an die Shims zu kommen. Sind nur 2 Schrauben. Ist auch die Vorgehensweise, wie in der Reparatranleitung beschrieben.

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten

  • Ihr verwirrt mich... :sehe sterne:
    Kontrollieren mit Hebel, Shims tauschen ohne Hebel... Sonst müßte das Spiel schon seeeehr groß sein :staun:

    Einmal editiert, zuletzt von DaniSMC ()

  • Hallo,


    nachdem nun auch bei mir die Ventilspielkontrolle fällig war, habe ich das gleiche Bild vorgefunden wie Bambelino habe ich mich mal mit meinem Händler in Verbindung gesetzt.
    Seit dem Service im Januar 2015 bin ich mit meiner '10 Enduro knapp 8000 km gefahren. (Sind ein paar Kilometer mehr geworden als vorgegeben, aber im Endeffekt war das Spiel
    noch nicht zu klein.)


    Ich habe folgendes geschrieben:



    ".. habe ich feststellen müssen, dass Sie (einer ihrer Angestellten) die Kipphebelachsen um 180 Grad versetzt eingebaut hat.
    Das Gewindebohrung zeigte natürlich nach außen, jedoch war die Achse mit der angekörnten Seite nach unten montiert.
    (Werkstatthandbuch S.162)
    Nun hatten die Achsen wegen des fehlerhaften Einbaus keine Schmierung mehr durch Öl. Da ich nun doch relativ lange in diesem
    Zustand gefahren bin, ist es doch durchaus möglich, dass Schäden aufgetreten sind oder auftreten werden?
    Das Handbuch wird es doch nicht ohne Grund geben, sodass solche Fehler vermieden werden können?
    Ich habe sie nun richtig herum eingebaut, jedoch wenn nun in der Folge ihres fehlerhaften Einbaus ein Schaden entstehen sollte
    hätte ich dann einen Anspruch auf Garantie?"


    Zwei Tage später die Antwort:


    "Entschuldigung für die nicht 100%ige Serviceleistung an Deiner 690 Enduro. Natürlich werden wir für den Fall eines Schadens aufgrund dieses Fehlers dafür gerade stehen,
    auch bei 2010er Motorrad und erbrachter Serviceleistung vor einem Jahr und neun Monaten sowie
    nun in von uns nicht zu sehender Eigenleistung gewartet!
    Aber ich denke da wird nichts kommen, wenn die Kipphebel beschädigt waren, dann durch schlechte
    Beschichtung, Pitting an Kipphebel und oder Nockenwelle, hat nichts mit der Kipphebelachse zu tun.
    UND Kipphebelachsen teilweise schon ab Werk falsch montiert, dazu gab es sogar mal ein TI-Rundschreiben!
    Da fahren heute noch zig Motorräder sicher so herum…
    Nichts desto trotz, danke für die Info, zur Qualitätsverbesserung auch schon in die Werkstatt weiter-
    geleitet, nicht das solch ein Fehler wieder vorkommt…"



    Ich habe auch keine gravierenden Abnutzungserscheinungen feststellen können, doch solch Fehler beim Enbau sind trotzdem eigentlich nicht tolerierbar, oder?

    Naja, ab jetzt wird halt alles selbst gemacht.


    Grüße


    kickin_natcho

  • Eine sehr offene und faire Antwort des Händlers. :Daumen hoch:
    Andere Werkstätten hätten vermutlich so einen Fehler kategorisch abgestritten.
    Den Seitenhieb mit "einen Jahr und neun Monaten" und der Eigenleistung hätte er sich dennoch sparen können.
    Fehler werden überall gemacht. Aber die Art und Weise wie damit umgegangen wird zeigt die Kundennähe. Ich kann verstehen, dass ein Mechaniker nicht die Einbaulage von 50 verschiedenen Modellen kennt, aber dafür gibt es die Reparaturanleitungen. Wenn Deine Kritik (Anschiss) in der Werkstatt angekommen ist, dann hast ja schon was erreicht.

    Naja, ab jetzt wird halt alles selbst gemacht.

    Mach ich auch! Nicht weil ich es besser kann, sondern weil ich mir mehr Zeit lasse und es sorgfältiger mache. :Daumen hoch:
    Hab leider schon viel zu viel Murks von Werkstätten gesehen.

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