Vorderradbremse schwach?

  • Hallo KTM Gemeinde


    bei einer Probefahrt mit der 1090 ADV ist mir die Vorderradbremse negativ aufgefallen. Keine 2-Fingerbremse, bin überrascht gewesen wie stark man am Hebel ziehen muß um einigermaßen Bremswirkung zu spüren und ein Druckpunkt ist kaum Vorhanden, kein Vergleich mit meiner SMT. In den Zeitschriften gibt es unterschiedliche Meinungen, manche beschreiben sie als Durchschnittlich, manche beschreiben sie als gute Superbike-Bremsen. Gibt es da vielleicht auch "Serienstreuung"? Ansonst gutes Motorrad.


    Wurde mich interessieren wie die 1090 Fahrer(innen) das sehen.


    Mit Bikergruß


    Davy

  • War die 1090iger neu? Erfahrungsgemäß muß so eine neue Bremse erst "eingebremst" werden, oder nich´? Wenn Du also schon richtig "reingelangt" hast, kann man die Bremsbeläge eh jetzt vergessen.....................

  • Die Suppe wird nicht ganz so heiß gegesen wie sie gekocht wird. Definitiv muss man keine Angst haben auch bei neuen Belägen voll rein langen zu können. Bevor ich gegen einen anderen Verkehrsteilnehmer fahre, riskiere ich die Beläge. Und die neuen Beläge werden genau das tun für was sie hergestellt wurden, BREMSEN. Und das auch ohne Abzüge in der B Note.
    Das sie dadurch ihre Eigenschaften negativ beeinflussen KÖNNEN steht ausser Frage aber das kann je nach Qualität gar nicht spürbar sein oder schon eben sehr ausgeprägt. Mit dem Einfahren gewährleistet man Haltbar- und Bremsbarkeit. Auch die Anpassung von Scheiben und Beläge spielt hier eine entscheidende Rolle. In der Regel wechselt man wesentlich häufiger die Beläge die sich an die bereits eingefahrenen Bremsscheiben anpassen müssen (Die mikroskopisch kleinen Rillen bzw, Unebenheiten in der Scheibe müssen sich auf die Beläge abbilden).


    Ernsthafte Bedenken hätte ich nach einer Vollbremsung aus 250 km/h mit nagelneuen Belägen, hier wäre die thermische Belastung für die neuen Beläge wohl über der Grenze und ich würde aus Vorsicht die Dinger entsorgen. Wenn man die neue Bremse einmal antestet wird kaum etwas passieren. Aber wer fährt schon mit einem nagelneuen Motorrad bzw. mit nagelneuen Bremsen gleich über 200 Sachen (wobei nach Einstein nicht das Weltall grenzenlos ist......sondern....)


    Die Diskussion Bremsleistung ist gerade in allen Bereichen ADV aktuell.


    Ich habe aufgrund dessen am WE bei einer ausgiebigen Tour die Konzentration sehr stark auf alle meine Bremsmanöver gerichtet. Egal ob in Kurven, egal mit wie viel Verzögerung und auf welchem Untergrund bin ich von Verzögerung, Ansprechverhalten und Rückmeldung äußerst zufrieden. Auch wenn sich die Bremse komplett in diesen Bereichen von meinen vorhergehenden Maschinen unterscheidet. Es fühlt sich indirekter an aber ich kann nur für die 1290 T sprechen. Man ist in jeder Situation Herr der Lage und von einer Problematik ist aus meinen Augen gar keine Rede. Und selbst mit 2 Fingern kann ich meinen Eisberg in die Knie zwingen und ich bin kein Fingerhakelsportler ;-) (https://de.wikipedia.org/wiki/Fingerhakeln)


    Das ist aber wie immer ein oft subjektives Empfinden bzw. Vorliebe, deine Eine mag es extrem und direkt, dem Anderen gefällt das weichere Ansprechen. Letztendlich muss die Anlage vehement und immer berechenbar Bewegungsenergie in Wärme umwandeln. Die Zeiten von Gummibandbremsen ist bis auf wenige Ausnahmen lange vorbei.


    Mit den neuen Dienstmotorrädern haben wir nach wenigen Kilometern (um die 40) dieses Jahr gleich ein Sicherheitstraining absolviert und es ist kein Unterschied an der Bremsanlage feststellbar. Unsere Schiffe stemmen 270 km auf die Waage und beim SHT haben wir die Bremsen definitiv strapaziert. Es ist auch keine Zeit und schon gar kein Personal da gewesen um die Kisten erst einmal spazieren zu fahren.




    Die Wahrheit liegt wie immer eben irgendwo zwischen min und max. :ja:

  • Also die Kati hatte etwas unter1000 km, Bremse also schon eingefahren, außerdem hatte ich keinen Volllast-Bremstest gemacht, aber das "normale" Anbremsen vor einer Kurve forderte erheblich mehr Handkraft für in etwa gleiche Verzögerungswerte als bei meiner SMT oder anderen Motorrädern die ich gefahren bin. Fühlte sich etwa an wie bei den 1-Zylinder Enduros aus den neunziger Jahren mit einer Bremsscheibe.Darum interessiert mich die Meinung der 1050/1090 Fahrer, die 1190/1290 haben ja andere Brembos verbaut.Werde wohl bei einen anderen Händler eine zweite Probefahrt machen.


    Mit Bikergruß, Davy

  • Es ist tatsächlich so, dass an der 1050er die Bremse mehr Handkraft verlangt als die der 1290er. Letztere ist sensibler, weniger ruppig, würde ich sagen. Die Bremskraft ist schlussendlich allerdings in etwa gleich, zumindest soweit ich das als NICHT-Rennfahrer beurteilen kann. Also erst mal Geschmackssache.

  • Es stimmt schon, dass die Bremse an der 1090 nicht so bissig daher kommt, wie man es von manch anderer Brembo Anlage gewohnt ist. Allerdings kann ich jetzt nicht sagen, dass man nicht mit 2 Fingern hart anbremsen kann. Man muss halt etwas fester zugreifen. Vielleicht ist die Bremskraft nicht ganz so linear. Sie verzögert jetzt aber nicht schlechter als meine frühere R 1200 GS aus 2007.
    Eventuell kann man ja noch mit anderen Belägen nachhelfen (sind eigentlich Sinter-Beläge verbaut)?

  • Stehe auch kurz davor Sinter zu verbauen.


    Ralph

    Mopedhistorie


    MZ Baghira - Triumph Tiger 800xc - KTM 1090A