Nach meinen Informationen läuft die Gemischregelung im closed Loop Bereich bei ca. AFR 14, also ca. Lambda 0,9.
Deine Informationen sind falsch:
Im Closed-Loop-Mode regelt die ECU das Gemisch auf Lambda 1
und nur beim Gas-Aufreißen wird etwas angefettet - Beschleunigungsanreicherung.
Im Open-Loop-Mode (d.h über ca. Halbgas) lauf der Serienmotor mit Lambda 0,88 ... 0,9,
was nicht nur völlig unbedenklich sondern auch leistungsorientiert und motorschonend ist.
Das Steuergerät nimmt anhand NICHT VORHANDENER Lambdawerte ein fettes Mapping
(von mir aus kannst du das virtuellen Choke-Modus nennen),
das erstellt ist, um den kalten Motor in den allerersten 30 Sekunden bis 2 Minuten laufen zu lassen.
Dieses Mapping berücksichtigt schon auch die diversen anderen Sensoren,
aber das Gemisch REGELN kann es damit nicht:
Nachdem der kalte Motor mit noch zähem Öl und kondensierendem Sprit kundenfreundlich laufen soll
(das mit viel zu fett wesentlich besser macht als mit ein bisschen zu mager*)
und dieser Betriebszustand ohnehin ziemlich kurz ist (dann ist ja die Sonde schon warm und betriebsbereit),
darf das halt recht fett sein.
*) Kennt ihr noch den Tupfer als Kaltstartvorrichtung?
Der war einfach ein kleines Knopferl am Vergasergehäuse, mit dem man den Schwimmer runtergedrückt hat.
Infolgedessen ist der Vergaser übergelaufen - teils in den Motor teils auf die Straße -,
was für prächtig suuuper fettes Gemisch gesorgt hat.
Damit sind auch die alten Großkolben-Maschinen angesprungen,
haben dann ruckzuck die übertriebene Spritmenge verkonsumiert
und sind dann mit dem durch die Düsen festgelegten richtigen Gemisch gelaufen.