Duke III (Bj.09, 654ccm) Tuning Projekt

  • Hallo Markus


    Nein ich hab kein Drehmoment verloren, im Gegenteil. Vor dem Einbau der Nockenwelle hatte ich 76NM @4700U/min und mit der Nocke hatte ich dann 81NM @5200U/min.


    Lediglich bis 4750U/min hab ich ~2NM und 1PS verloren. Verkraftbar würd ich sagen oder?


    Aber ja, es kommt einem trotzdem so vor als hätte man unten rum gut was an Drehmoment und Leistung eingebüst.


    Das liegt aber nicht daran dass es tatsächlich so ist (glaub kaum dass mein Popsch die 2NM und 1PS weniger tatsächlich erkennt) sondern einfach daran dass sie oben rum jetzt so stark zugelegt hat und es dann unten rum einfach ein bisschen mau wirkt, obwohl da eigentlich auch noch immer genug Schmalz vorhanden ist.


    Wo es hingeht?

    Keine Ahnung, lass ma uns einfach mal überraschen und mach ma es beste draus würd ich sagen, oder? :zwinker:


    Freu mich schon auf deine Berichte

    Einmal editiert, zuletzt von Weity1980 ()

  • Hallo Martin,

    Ich hätte eher gedacht der Verlust bis 5.000 wäre höher; ein Hoch auf Dein Autotune. Wäre damals in den "Flachschieber" Zeiten so nicht umsetzbar gewesen. War damals mit verschiedenen Fahrzeugen bei Topham und die liefen untenrum immer zu Fett. Werde am Wochende meine Erfahrungen aufschreiben. Bin im Moment noch auf Ibiza und mit dem IPhone ist es für mich alten Mann ein weNig mühsam ?✌️


    Gruß Markus

  • Hallo zusammen


    als erstes mal Hut ab vor Weity s Mühe und unendlicher Geduld ..auch vor dem Ergebnis


    Zum leidigen und scheinbar unendlichem Thema Gemisch abmagern und die Folgen davon..kann ich oder wir folgendes dazu beitragen..


    wer sich auch nur am Rande ernsthaft mit dem Thema Tuning oder dem abstimmen von Verbrennungsmotoren befasst , weis das sich die Leistung sowie Drehmoment nicht mit " mager " laufenden Motoren erhöhen läßt ..das geht nicht ! im Gegenteil ..oftmals müssen Motoren " abgemagert " werden , damit sie sauber und kräftig laufen.


    wenn ein Motor durch weglassen des Airboxdeckels an Leistung und Drehmoment zulegt , kann er nicht zu mager laufen ..wie auch ? ..diese Gemischkurve will ich sehen.


    sobald er zu mager läuft ..knickt die Leistung und Drehmomentkurve ein ..sichtbar und spürbar...je magerer je deutlicher.


    eine individuelle Abstimmung ist immer gut ..ändert aber am Prinzip nichts ...


    grad an einem 1 Zylinder mit seiner " bescheidenen " Leistung ist eine zu magere Abstimmung sofort spürbar ..alle und wirklich alle die von einem spürbaren Drehmoment plus sprechen und einer besseren Fahrbarkeit , fahren nicht zu mager ..denn ein zu magerer Motor läuft nicht geschmeidig oder geschmeidiger und legt auch nicht an Drehmoment zu..


    im Gegenteil ..er war vorher zu fett und wurde durch die Zufuhr von mehr Luft dem idealen Gemisch angenähert.


    Gruß


    tt

  • Hallo turbotom


    Du beschreibst genau das, was durch meine Airbox Mod passiert ist.


    Das Akra Map hatte ich mehr oder weniger seit Beginn am Moped. Das hat mir damals noch der Händler aufgespielt als ich das Moped bei ihm gekauft habe und gleich darauf vom Serien Pod auf den LeoVince ohne Kat *hüstl* gewechselt bin.


    Das AkraMap ist ja Gang und Gebe sobald ein Auspuff ohne Kat montiert wird.


    Diese Kombi AkraMap und LeoVince ohne Kat bin ich auch ein Jahr lang gefahren ohne irgendwelche Probleme.


    Dann kam ich eben auch mal auf die Idee ein bisschen an der Airbox herumzubasteln.

    Zeitgleich hab ich mir aber natürlich die Breitandsonde installiert und mich mit TuneEcu auseinander gesetzt, da ich ja nicht riskieren wollte, dass mein Moped nach dem Airbox Umbau zu mager läuft.


    Und was war? Nix war.


    Ich musste nichts anpassen und bin die ganze Zeit mit dem stink normalen AkraMap gefahren. Ich musste absolut nichts am Map ändern, nur hatte ich plötzlich 16NM mehr Drehmoment und ordentlich Dampf aus dem Keller raus.


    Im Gegenteil, da und dort hätte ich sogar zusätzlich noch etwas Sprit rausnehmen können weil ich eh trotzdem in manchen Bereichen noch eher im zu fetten Bereich (~Lambda 0,82) unterwegs war.

    Diese Mühe das zu optimieren hab ich mir aber gespart da ein bisschen zusätzliche Kühlung dem Motor ja nicht schaden kann.


    Dieses Setup bin ich dann eine zeitlang auch wieder ohne Probleme gefahren bis ich dann halt auf die Idee kam, dass sich so ne kleine schärfere Nocke ja vielleicht ganz gut mit meinem Aibox Umbau anfreuden könnte.


    Gesagt getan, Nocke bestellt und eingebaut.

    Vorsichtshalber gleich das Evo Map aufgespielt weil man weiß ja nicht ob das AkraMap das auch noch mitmacht.


    Was war: massiv zu fett war ich.

    Lediglich an ganzen wenigen Stellen hab ich 2-3% mehr Sprit beigegeben damit ich an diesen Stellen von Lambda 0,9 in Richtung Lambda 0,85 gekommen bin, aber der Großteil der Arbeit bestand darin, vorallem bei niedrigen Drosselklappenstellungen und Lastzuständen, massiv Sprit rausnehmen.


    Hätte ich da nichts gemacht, dann hätte mir das fette Gemisch auf kurz oder lang den Ölfilm vom Zylinder gewaschen und ich hätte nicht aufgrund eines zu mageren Gemischs einen Kolbenreiber gehabt, sondern aufgrund eines zu fetten Gemisch.


    Das Ganze hab ich dann auch mal kurz mit dem AkraMap Probe gefahren und von gefährlich mager konnte auch hier nirgendwo eine Rede sein.


    Ich vermute ehrlich gesagt, diese Tuning Maps sind grundsätzlich wirklich hauptsächlich für die Rennstrecke gemacht wo es nur ein Gas gibt, und zwar Vollgas.


    In den Bereichen, in denen wir uns auf der normalen Straße bewegen, laufen diese Maps durch die Bank zu fett.


    Ich bin echt auch schon am überlegen ob ich den neuen Motor mit den echten 690ccm dann nicht einfach mal auf Basis des Serienmaps abstimme.

    Würd mich echt interessieren wo und wieviel Sprit ich im Serienmap zugeben müsste um dann das perfekte Gemisch für mein Setup zu erzielen.

    Aber das sind alles nur mal so Gedanken was man mal versuchen könnte, momentan jedoch liegt noch jede Menge anderer Arbeit vor mir

    2 Mal editiert, zuletzt von Weity1980 ()

  • Kleines Nockenwellenrätsel


    Hat zwar etwas gedauert bis ich nun endlich die Nockenwelle aus dem 2013er SMC-R Motor vermessen habe, aber hab mir vorher zuerst noch einen schwenkbaren Motor-Montageständer gebastelt, damit es sich dann einfacher am Motor schrauben lässt:


    20191014_231555-979x734.jpg


    20191014_190114-979x1305.jpg


    20191014_232133.jpg



    Hier seht ihr jetzt mal die Ventilerhebungskurve der originalen KTM Nockenwelle die aktuell in dem 2013er SMC-R Motor verbaut war (mehr Details zur Kurve und zur Nockenwelle dann später)


    20191015_082621.jpg



    Und jetzt kommt die Frage:


    Aktuell ist in dem Motor die KTM Nockenwelle mit der Artikelnummer: 76536010144 verbaut.


    Jetzt hab ich mal recherchiert und anscheinend ist diese Nockenwelle aber original nur bei der SMC-R und Enduro-R ab 2016 verbaut:

    20191015_083208.jpg



    Ok dachte ich mir, dann hat der Vorbesitzer des Motors wohl einfach mal seine originale Nockenwelle rausgeschmissen (eigentlich sollte in der 2013er SMC-R nämlich die Nockenwelle mit der Artikelnummer: 76536010100 verbaut sein) und hat sich halt die Nocke der 2016er SMC-R gegönnt.


    Möglicherweise ist die ja etwas schärfer als die der 2013er SMC-R.

    Aber sicher weiß ich das natürlich nicht, da ich keinen Vergleich dazu habe.

    Aber egal, so dachte ich anfangs zumindest, bis ich dann auf diesen Thread hier gestoßen bin.

    Hier hat jemand bereits 2011(!) nach Infos zu dieser Nockenwelle gesucht :staun:


    Und jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, wie gibt's denn das bitte, dass jemand 2011 eine Nockenwelle gekauft hat, welche aber erst ab 2016 von KTM offiziell verbaut wurde?!? :rolleyes:


    War das ein Fehler in der Matrix?

    Oder ist das der Beweis dafür dass Zeitreisen existieren?

    Oder gar Außerirdische unter uns weilen die damals schon über Technologien verfügt haben, die uns normal Sterblichen erst Jahre später zur Verfügung standen?

    :achtung ironie:


    Ne wirklich, mir ist das ein Rätsel...

    Aber vielleicht kennt jemand von euch die Antwort auf dieses kleine Nockenwellenmysterium?

    5 Mal editiert, zuletzt von Weity1980 ()

  • Der Screenshot scheint mir von irgendeiner Shopseite zu stammen.

    Guck doch mal im originalen sparepartsfinder von ktm. Oben auf "usage list" und dann da article Nummer eingeben

  • Hab ich natürlich schon gemacht, gleiches Ergebnis ??‍♂️


    Was ich mittlerweile aber herausgefunden habe ist, dass die Nocke mit der Nummer 76536010144 die alte Nocke mit der Nummer 76536010100 abgelöst hat. Aber das halt auch erst irgendwann 2015-2016.


    Somit dürften es sich vermutlich bei den beiden um (fast) identische Nockenwellen handeln, jedoch erklärt das nicht warum jemand die schon 2011 in seinem Bike verbaut hatte...


    Wie man in dem verlinkten Thread oben sehen kann, konnte man damals auch nichts über diese Nocke mit der Nummer 76536010144 herausfinden.

    Weder bei KTM selbst noch sonst irgendwo im World Wide Web.


    Irgendwie komisch das Ganze ??‍♂️

  • Also wenn ich mich da recht erinnere, gab/gibt es zwei Typen von Nockenwellen für den alten 690-Motor: Die 1. aus der 690 SM und die 2. aus der SMC/DUKE usw. bis zum Schluß der Motor-Baureihe.


    Die 690 SM-Nocke hat dabei die E-Teil-# 75036010000. Diese Nocke hatte weniger Hub und sichtlich - da brauchte es keine Messuhr, das festzustellen - zahmere Flanken, weil nun deutlich fülliger, Flanken als die Nockenwelle aus der SM 2007, dem ersten Baujahr des Motors.


    Daß KTM bei der SMC & Duke-III, die dann 2008 "auf die Welt" kamen, eine schärfere Nocke eingebaut haben, dies ging damals durch die Presse.

    Und in der Tat hatte "the next edition" der 690 deutlich mehr Drehmoment als die SM. Aus diesem Grand war dann die "neue Nocke" sofort ein beliebtes Tuningteil für SM-Besitzer.


    Die neue Nockenwelle hatte dann natürlich auch eine neue E-Teil-#: 76536010000


    Diese Nummer änderte sich dann ab 2010 auf 76536010100. Diese Nummer blieb dann unverändert - und damit auch die NW - bis 2015.

    Die Änderung an dieser Welle - der Grund für die neue Teilenummer - war dabei (wenn ich mich recht erinnere) eine Modifikation am Auto-Deko, da gab es wohl ein Verschleiß-Problem.


    Ab 2015 lautet die E-Nummer auf 76536010144. Was an dieser Welle anders ist, das entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall ist mir am Dyno keine neue Drehmomentlage, keine Änderung an der Leistung,im Vergleich zur Vorgänger-Teilnummer-NW aufgefallen.

    Da bei allen diesen Wellen die ersten Ziffern der KTM-Nummer mit 7653601 dieselben sind und diese Zahlen normalerweise für das "Design" ddes Bauteils stehen, würde ich sagen, auch die letzte Edition dieser NW hat dieselben Steuerzeiten der früheren Serien, will hier heißen, auch eine der letzten DUKEs/SMCs mit dem "alten" Motor hat eine NW mit denselben Steuerzeiten wie die"Ur"-D-III/SMC aus 2008 mit der E-Nummer 76536010000.

    Ich denke mal, die "144" am Ende der E-Nummer steht für ein Detail wie "andere Härtung" an dieser letzten, weil neuesten NW, aber das ist nur eine, wenn auch begründetet, Vermutung.


    @ Weity1980 :


    Danke für Deine Mühe mit den Steuerzeiten in Deinem neuen Motor. Da bleibt aber eine Frage übrig, wenn man Dein Diagramm betrachtet:

    Dein Diagramm nennt die Steuerzeiten "@ 1mm" Ventilhub mit Null Spiel am Ventil. Verstehe ich das richtig?

    Heißt das dann, daß der Gesamthub, den Dein Diagramm aufführt, bei "diesem 1 Millimeter" beginnt?

    Oder - m.a.W. - wo ist die Null-Linie in den Steuerzeiten, bei "Null-(Ventil-)Hub = "zu"?

    "Highscore" Fa. Myjet

    Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Tuning-Kits und -Teilen für Motorräder

    (Zwangs-)Mitglied der Wirtschaftskammer Österreich, da Gewerbeschein-Besitzer

    weitere Bikes: Kawasaki KLE500 (daily commuter), Buell 1125R (die mit dem starken Herz aus Österreich), KTM Duke 790, Kawasaki Z1000´76

  • Danke für deine Ausführung Highscore.


    Ja, so wie ich das sehe hat sich vermutlich wohl wirklich nur die Nummer der Nocke geändert aus den von dir genannten Gründen. Entweder andere Härtung oder anderer Autodeko. Aber an den Steuerzeiten selbst dürfte sich wahrscheinlich nichts geändert haben.


    Aber wie kam der TE in dem verlinkten Thread dann bereits 2011 zu der Nockenwelle wenn die Nummer erst 2015/16 geändert wurde?!?


    Zu meiner Ventilerhebungskurve: ja, du hast es richtig verstanden. Genullt habe ich bei 1mm Ventilhub.


    Ich schreib gleich ne Erklärung zu der Kurve und der Nocke, uno momento por favore

    Einmal editiert, zuletzt von Weity1980 ()

  • Also hier nochmal die Ventilerhebungskurve der KTM Nockenwelle mit der Nummer: 76536010144


    20191015_082621.jpg


    Ich glaub ich hab dich Highscore da wohl etwas missverstanden. Geh ich recht in der Annahme dass es dir lieber gewesen wäre wenn ich die Nockenwelle mit 0mm Ventilhub gemessen hätte? Wenn ja, dann ist das auch kein Problem, dann hol ich das nach.


    Üblicherweise werden aber die Daten einer Nockenwelle bei 1mm Ventilhub angegeben deshalb hab ich sie auch so vermessen.

    Aber wie gesagt, wenn's gewünscht ist, dann kann ich das Ganze auch nochmal bei Zero Ventilhub messen.


    So, was fällt auf bei dieser Nocke:


    Punkt 1.)

    Der Überschneidungspunkt zwischen Ein- und Auslass liegt nicht genau bei OT sondern ~2° davor.

    Punkt 2.)

    Die Einlassnocke hat 0,1mm mehr Hub als die Auslassnocke.


    So richtig der Burner sind diese Erkenntnisse zwar nicht, aber ist halt eine Standard Nockenwelle.


    Etwas interessanter könnten aber vielleicht folgende Werte sein:


    Der Autodeko der Auslassnocke öffnet bei 0,1mm Ventilspiel (was genau die Mitte des von KTM geforderten Ventilspiels wäre) bei 60° (NW) vOT, erreicht seine max. Öffnung der Auslassventile bei 40° (NW) vOT (öffnet dabei die Auslassventile 1,1mm weit) und beendet seine "Dekompression" 20° (NW) vOT.


    Diese 20° (NW) vOT am Foto wäre jetzt eben genau die Stellung der Nockenwelle wo der Autodeko dann bereits nicht mehr auf die Rolle des Auslasskipphebels drückt:

    20191015_190714.jpg


    Das bedeutet bereits in dieser Stellung der Nockenwelle könnte man rein theoretisch das Ventilspiel ohne Probleme kontrollieren.

    Man sieht also dass es ziemlich Schnuppe ist, wenn bei der Ventilspiel Kontrolle die Nockenwelle nicht zu 100% auf OT steht.

    Sobald man durch die Löcher der Nockenwelle die Kipphebelachsen sieht, kann man sich auch zu 100% sicher sein dass die Kipphebel nicht von der Nockenwelle betätigt werden.


    Und eines sieht man draus auch schön: der Autodeko hat einen max. Hub von 1,2mm.

    Das bedeutet sobald das Ventilspiel größer als 1mm ist, wegen defektem Auslass Kipphebel zum Beispiel, kann der Autodeko seiner Funktion nicht mehr nachkommen und der Starter muss infolge dessen gegen die komplette Kompression ankämpfen. Das ist dann auch der Grund dafür warum bei zu großem Ventilspiel am Auslasskipphebel der Starter es oft einfach nicht mehr schafft die Kurbelwelle durchzudrehen.


    Was gibt's sonst noch Wissenswertes...


    Der max. Hub der Einlassnocke (@0mm Ventilspiel) beträgt 10,55mm und liegt bei 110° nOT.

    Einlass öffnet bei 5° vOT und schließt 45° nUT, was einen gesamten Öffnungswinkel von 230° ergibt.


    Der max. Hub der Auslassnocke (@0mm Ventilspiel) beträgt 10,45mm und liegt bei 75° nUT.

    Auslass öffnet bei 35° vUT und schließt 5°nOT, was einen gesamten Öffnungswinkel von 220° ergibt.


    So, ich hoffe ich hab mich jetzt nirgends verhaut bei den Gradangaben, mir wummert schon der Kopf vor lauter Grad rechnen :grins:


    :prost:

    2 Mal editiert, zuletzt von Weity1980 ()

  • Weity, Deine Kurven sind super.


    Was mich nur verwirrt hat, war die "Null-Linie" auf Deinem Diagramm. Aber nun ist alles klar. Und Deine "Netto"- (weil 1 mm-Steuerzeiten) als summierter Öffnungswinkel der KW über die Kurbelwellen-Rotation, die sagen Alles: Das ist ganz "großes Kino" hier im Forum, diesen Aufwand hat sich noch keiner angetan,


    Denn dieser Aufwand ist auch ein mechanischer: So eine Messuhr samt Gradscheibe unten an der will erst einmal installiert sein. So eine Messuhr will am Ventil erst einmal positioniert sein, damit sie dessen ganzen Hub "in einem Rutsch" dokumentiert.

    "Dokumentation" ist das andere Stichwort: Hier wollen alle Werte der Messuhr relativ zur Bewegung/Rotation der KW exakt erfasst sein.


    Ich würde mal sagen, mit diesem Job wären hier etliche, die in vielen Fragen hier so sehr auf "Techniker/Experte" machen, vollkommen überfordert sein. "Nockenwellen-Eingraden" war immer schon so was wie der Job, welcher "separates the men from the boys" im sogenannten "Tuning"-Gewerbe (nach "Markierungen einbauen" kann jeder Mech).


    "Großes Kino" ist ein anderes Stichwort: Mach doch mal ein Video von dieser Messaktion. Nur damit die "Leute da draußen" auch mal eine Idee davon bekommen. was Steuerzeiten sind und wie man die ermittelt.


    Damit das nicht eine "Leer-Aktion" wird, wäre es wirklich eine gute Idee, Du misst noch mal die Nocken von "Null weg", also deren gesamten Hub vom Grundkreis aufwärts. Dann sähe jeder, wie "lange" und "vorsichtig-zart" die Nocke den Ventiltrieb vorspannt, bevor da voll "durchgezogen" wird, bevor mehr als jener (magisch-pragmatische) 1-mm Hub erreicht ist.


    P.S.


    Warte noch auf Deine PN mit Deiner Adresse. Dann schicke ich Dir meine KTM-EVO-Nocke.

    "Highscore" Fa. Myjet

    Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Tuning-Kits und -Teilen für Motorräder

    (Zwangs-)Mitglied der Wirtschaftskammer Österreich, da Gewerbeschein-Besitzer

    weitere Bikes: Kawasaki KLE500 (daily commuter), Buell 1125R (die mit dem starken Herz aus Österreich), KTM Duke 790, Kawasaki Z1000´76

    2 Mal editiert, zuletzt von Highscore ()

  • Danke erstmal für das Lob Highscore, das hätte ich von dir jetzt wohl am wenigsten erwartet.


    Ich hab jetzt die Steuerzeiten der Nockenwelle bei 0mm Ventilhub gemessen und dabei ist mir aufgefallen dass sich gestern wohl ein Fehler eingeschlichen hat.

    Weshalb, warum, das ist mir etwas schleierhaft, aber heute hab ich alles extra 3x gemessen um sicher zu gehen, und jetzt sollte es passen.

    Der max. Hub der Auslassnocke beträgt nicht 10,45mm sondern nur 10,05mm.

    Somit hat dann die Einlassnocke nicht 0,1mm mehr Hub als die Auslassnocke, sondern um 0,5mm mehr Hub.

    Die 0,1mm mehr Hub sind mir zwar eh gestern schon etwas spanisch vorgekommen, aber nachgemessen hab ich dann natürlich nicht mehr ??‍♂️

    Ist mir etwas peinlich das Ganze, aber Fehler passieren halt mal ??‍♂️


    Hier das korrigierte Diagramm @1mm Ventilhub und darunter das Diagramm @0mm


    20191016_214615.jpg


    20191016_214437.jpg

  • Manchmal, aber wirklich nur manchmal(!), frag ich mich ja auch selbst, warum ich nicht einfach mal etwas so lassen kann wie es ist wenn es doch eh funktioniert... :crazy:


    20191025_173855.jpg


    Aber dann denk ich mir wieder, wer nie etwas verändert, der lernt auch nichts dazu :zwinker:



    Aber kommen wir zu meinem eigentlich Anliegen. Hab ne Frage an die Spezialisten hier im Forum. Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen.


    Und zwar folgendes: ich hab geplant den neuen Motor komplett ohne Closed Loop Bereich zu fahren.

    Das bedeutet, ich pfeif komplett auf die L-Tabelle und fahr dann nur mehr in der F-Tabelle.


    Mir ist klar dass das auch Nachteile hat, aber glaubt mir, ich denk mir schon was dabei und bügel die Nachteile dann auf eine andere Art und Weise wieder aus, also darum geht's nicht.


    Es geht darum, dass wenn ich die Einspritzung nur mehr über der F-Tabellen laufen lasse, der Map Sensor (=Saugrohr Unterdruck Sensor) dann eh für die Würste ist :grins:


    Das kommt mir insofern dann gelegen als dass ich anstelle des Sensors dann mein analoges 0-5V Signal der Breitandsonde in die Ecu einschleusen könnte und dadurch dann auch mit TuneEcu ein Datalogging meines AFR-Wertes machen könnte.


    Soweit so gut. Aber jetzt kommt meine Frage: ich hab heute mal die Leitungen des Map Sensors durchgemessen.

    Es sind 3 Kabel angeschlossen.

    1x blau = 5V Spannungsversorgung

    1x violett = 0-5V Sensorleitung zur ECU

    1x schwarz = ? (Masse scheint es nicht zu sein? ?)


    Ich dachte mir, ich steck den Map Sensor dann einfach ab und speise anstelle des Map Sensors dann einfach meinen 0-5V analogen Ausgang der Breitbandsonde in die Sensorleitung zur ECU und fertig.

    Jedoch wenn man den Stecker absteckt, dann liegen sowohl am blauen, als auch am violetten Kabel am Stecker 5V an... :rolleyes:


    Ich dachte das blaue Kabel versorgt den Map Sensor mit 5V und durch dessen Widerstand (oder was auch immer) verringert sich dann je nach Unterdruck die Spannung und geht dann über das violette Kabel zurück zur ECU, wodurch die Ecu dann erkennt welcher Unterdruck im Saugrohr gerade herrscht.


    Aber dann dürften doch bei abgestecktem Stecker keine 5V am violetten Kabel Anliegen, sondern es müssten doch eigentlich 0V anliegen?


    Kann mich da vielleicht jemand aufklären wie das funktioniert und wie ich meinen 0-5V Ausgang der Breitbandsonde da dann vielleicht trotzdem einschleusen kann?


    Bier steht! :ja::prost:

    3 Mal editiert, zuletzt von Weity1980 ()

  • Hi Martin,


    ich habe mir gerade mal den Schaltplan angesehen. Wie Du schon richtig geschrieben hast, wird der Sensor vom EFI Steuergerät über die Adern blau und schwarz versorgt. Das Ausgangssignal geht über die violette Ader ins EFI. Wie die Eingangsbeschaltung und das Signal aussieht, erkennt man daraus leider nicht.

    Daß der Eingang spannungsfrei ist, stimmt nur, wenn es ein passiver Spannungs- oder Stromeingang für einen AD-Wandler wäre. So etwas verbaut man in Fahrzeugen allerdings nicht, da hochohmige Spannungseingänge sehr anfällig für Störsignale sind. Statt dessen werden entweder gepulste Signale oder niederohmige Stromeingänge (0-20mA o.ä.) verwendet.


    Und jetzt spekuliere ich mal ohne Anspruch auf Richtigkeit. Das Ausgangssignal des Sensors könnte ein pulsweiten-moduliertes Signal sein, dass die 5V am EFI Eingang getaktet auf das Bezugspotential zieht. Das ist sehr störsicher und wird für Sensoren in Fahrzeugen gerne verbaut.

    Um das zu testen, muss man das Ausgangssignal bei angeschlossene Sensor mit einem Oszilloskop messen.

    Aber um auf Deine Frage zurückzukommen, ohne Signalanpassung kannst Du da keine 0-5V einspeisen.


    Jetzt genug der Vermutungen.


    MfG Fritz

    Alles über 50PS braucht man nur um Fahrfehler auszugleichen! 690R/790 Standard:zwinker:

  • :weinen:


    Wäre ja auch zu einfach gewesen ??‍♂️


    Aber vielen Dank für deine Antwort Cantaloup! Du scheinst ein ziemlicher Profi auf dem Gebiet zu sein :Daumen hoch:


    Woher bekommt man eigentlich den Stromlaufplan der Duke3?

    In der Rep. Anleitung ist er bei mir nicht drinnen

  • Hi Martin,


    der Schaltplan findet sich in der Reparaturanleitung auf CD. Habe ich mir mal für 20€ oder so besorgt und ich finde, das ist sein Geld wert.

    Auf die Schnelle habe ich im Netz nur den Schaltplan aus der Reparaturanleitung der 690 Enduro gefunden. Die verlinkte Seite sieht genauso aus wie mein Schaltplan.

    Schaltplan Seite 10

    Der Saugrohrsensor ist B41. Legende auf der nächsten Seite

    Vielleicht findest Du die Reparaturanleitung der Duke 3 ja irgendwo. Ich bin gerade zu faul zum suchen.


    Viel Glück.


    Fritz

    Alles über 50PS braucht man nur um Fahrfehler auszugleichen! 690R/790 Standard:zwinker:

    Einmal editiert, zuletzt von Cantaloup ()

  • Hi Martin,


    nochmal zu meinem Kommentar zum Ausgangssignal des Sensors. Das war nur eine Vermutung. Und selbst wenn ich damit Recht hätte, ist die Lage nicht hoffnungslos. Es gibt im Modellbau fertige Module, die eine analoge Spannung in ein PWM Signal wandeln können.


    Hintergrund ist, dass RC Servos im Modellbau ein PWM Signal zur Ansteuerung erwarten. In dem Link findest Du eine Beschreibung über die Verwendung.


    Aber zurück zum Thema. Es gilt einer der ewigen Weisheiten "Vom Messen zum Wissen", d.h. Du kommst an einer Analyse des Signals nicht vorbei, wenn Du den Eingang verwenden willst. Das Signal musst Du ja auch richtig skalieren.

    Alternativ findest Du einen , der weiß, wie es geht.


    Viel Erfolg!


    Fritz

    Alles über 50PS braucht man nur um Fahrfehler auszugleichen! 690R/790 Standard:zwinker:

  • Ich glaube, ich kann hier helfen: So ein MAP-Sensor ist ein "aktiver" Sensor". Also anders als ein "passiver" Sensor wie ein Temperaturfühler mit einem thermosensiven, weil veränderlichen, Widerstand, über den die 5 V -Sensor-Spannung läuft und welcher gewöhnlich als "Spannungsteiler" ( = 2-Kabel-Anschluß) im Signal von der ECU abgefragt wird, hat ein MAP-Sensor - drum "aktiv" - einen kleinen Microchip in sich. Dieser macht den den Temperatur-Ausgleich wie kümmert sich auch um die "Hysterese": Der Chip macht auch diesem kontinuierlichen Wechsel der Drücke, die gern auch mal - klingt unerwartet, passiert aber - in´s Positive gehen, ein brauchbares, weil stabil-stetiges Signal als Output-Spannung, welche für die Gemischkontrolle der ECU genutzt wird.


    Dieser Chip braucht dann natürlich eine Spannungsversorgung, das sind die 5 V-Sensor. Dann braucht er natürlich eine Masse, das ist zweite Kabel am Anschluß. Das dritte Kabel ist dann die eigentliche Sensorleitung, welche als Input in die ECU den Status vom Saugrohrdruck liefert.

    Daß nun diese Sensor-Masse ebenfalls "aus der ECU" kommt, ist dabei nicht ungewöhnlich, so eine ECU hat "gern ein Auge auf ihre Massen" und kontrolliert sie.


    Wenn ich darf, möchte ich aber davon abraten, einen MAP-Sensor als Ersatz für "Motorlast" zu verwenden. Das habe ich auch mal probiert mit einem Motorola-Map-Sensor -oben habe ich aus dem Datenblatt referiert - als experimentellen Eingang für mein "Kastl". Versuchskandidat war eine Suzuki SV 1000 mit nicht so kleinen, weil 52mm großen Drosselklappen. Hier habe ich den Motorola-Sensor mit einem Schlauch einen Synchro-Stutzen am Einlaßkanal angeschlossen und ihn "ambulant" über "USB" vom Laptop mit stabilisierten 5V & Masse gepowert.


    Das Problem, auf das ich gestoßen bin; Ab ca 1/4 Gas = DK-Öffnung zeigt ein MAP-Sensor nur mehr einen Wert an: Atmosphäre, will heißen den Druck vor der DK.

    Sobald so eine DK hinreichend groß ist, funktioniert der Saugrohr-Unterdruck einfach nicht mehr als Indikator für "Motorlast". Das ist anders bei Autos wie z.B. - fällt mir spontan ein - einem seligen Honda-CRX 1600. Der hat nur einen MAP-Sensor als Input für "Motorlast" und fährt auch.

    Hier ist aber die DK so klein - und der Motor hat nur eine einzelne für alle vier Zylinder - daß sich über die Last & Drehzahl wohl ein MAP-Signal einstellt. Dieses ist aber das Produkt einer Drossel, eben eines zu kleinen "DK-Venturis".

    "Highscore" Fa. Myjet

    Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Tuning-Kits und -Teilen für Motorräder

    (Zwangs-)Mitglied der Wirtschaftskammer Österreich, da Gewerbeschein-Besitzer

    weitere Bikes: Kawasaki KLE500 (daily commuter), Buell 1125R (die mit dem starken Herz aus Österreich), KTM Duke 790, Kawasaki Z1000´76