LED Blinker funktionieren nicht - Enduro R (2013)

  • Hallo, ich wollte meine Enduro R auf LED Blinker umbauen und habe dazu folgendes gekauft.


    Blinker Relais

    Blinker


    Habe das Relais eingebaut. Normale Blinker vorn blinken und das auch in der richtigen Geschwindigkeit. LED Blinker hinten angebaut, blinkt nicht.


    Der Blinker hat 0,9 W und das Relais 1-x. Ich dachte das würde so passen. Nachdem ich stundenlang vergebens nach diesen verdammten 1 Watt Bausteinen gesucht hatte, dachte ich, ich probier es einfach ohne aus, die 0,1 Watt werden schon kein Problem darstellen.


    Brauche ich also diese 1 Watt Bausteine? Wo finde ich die bzw. kann ich auch 3 Watt nehmen, da ich die 1 Watt Dinger echt nicht finde. Gegen die 3 Watt spricht doch nichts, da das Relais das kann. Ich bin kein Elektroniker.


    Freue mich auf hilfreiche Antworten?

  • Hi Gerrit,


    das Problem verstehe ich gerade nicht. Wenn ein Blinker 0,9W verbrät, dann nehmen beide (vorn und hinten) 1,8W auf. Damit liegt die Leistungsaufnahme in der Spezifikation des Relais (ab 1W bis max. 130W).

    Ich verstehe das so, dass vorne die normalen (21W) Blinker verbaut sind. Dann sollte auch ein parallel dazu angeschlossener hinterer LED-Blinker leuchten. Der kriegt auch nur 12V wie der vordere.

    Was meinst Du mit 1Watt Bausteinen? Blinker mit dieser Leistungsaufnahme?

    Natürlich kannst Du Blinker mit einer Leistungsaufnahme größer 1W nehmen.

    Worauf Du beim Anschluss der LED Blinker im Gegensatz zu den normalen Blinkern achten musst, ist die Polarität. Wenn Du + und - vertauschst, macht der LED Blinker nichts, einem Glühlampen-Blinker ist das egal.


    Viel Erfolg


    Fritz

    Alles über 50PS braucht man nur um Fahrfehler auszugleichen! 690R/790 Standard:zwinker:

  • Stimmt hast du rech durch den Blinker vorn ists ja sowieso über 1 W. Ich verstehe es auch nicht polarität war eigentlich richtig. Ich guck morgen nochmal nach. Mit dem 1 W baustein mein ich einen 1 W Widerstand den man vor den Blinker schalten kann. So machen die das in einigen Youtube Videos. Die sollten bei mir aber nicht nötig sein, wie du beschriebst.


    Die hinteren Blinker waren vor dem Umbau hinten beide defekt. vlt. liegt das ja am kabel, das werde ich morgen mal messen. Da müssten ja 12 volt anliegen richtig?

  • ... Die hinteren Blinker waren vor dem Umbau hinten beide defekt. vlt. liegt das ja am kabel, das werde ich morgen mal messen. Da müssten ja 12 volt anliegen richtig?

    Ziemlich sicher ist das das Kabel, wenn beide nicht leuchten ist es vermutlich die gemeinsame Masseleitung. Das Kabel zu den Blinkern hinten ist unter der Sitzbank eingesteckt. Wenn bis zum Stecker Saft kommt, ist das letzte Stück unter der Verkleidung das Problem; wird gerne mal gequetscht.

    12V sind da schon, aber nur während der Blinker leuchtet. An deinem Messgerät springt dann die Anzeige hin und her. Bau keinen Kurzen sonst brauchst du auch noch eine Sicherung.....

    Gruß, Kussl; 690 SMC, 2010

  • Hi Gerrit,


    den Vorwiderstand brauchen nur LED-Blinker, bei denen er nicht intern verbaut ist. Ist z.B. bei meinen sehr kleinen Rizoma Blinkern so. Da passt der Vorwiderstand einfach nicht ins Gehäuse. Dann liegen die Vorwiderstände aber meistens bei oder es ist in der Einbauanleitung beschrieben. Da muss natürlich auch der benötigte Widerstandswert und die Belastbarkeit in Watt angegeben sein. Ob das bei Deinen Blinkern nötig ist, kann ich nicht beurteilen.


    MfG Fritz

    Alles über 50PS braucht man nur um Fahrfehler auszugleichen! 690R/790 Standard:zwinker:

  • Das Kabel zu den Blinkern hinten ist unter der Sitzbank eingesteckt.

    Diese Aussage ist falsch. Der Stecker war nämlich nicht eingesteckt. Insofern hat sich dieses Problem gelöst.

    Deinen Blinkern nötig ist, kann ich nicht beurteilen

    Was passiert wenn die nötigen Widerstände nicht eingebaut sind? Ich habe nämlich jetzt das Problem, dass die LED Blinker dauerhaft leuchten, wenn ich vorne auch LED eingebaut habe. Habe ich vorne allerdings die alten eingebaut blinken alle korrekt.

  • .... Insofern hat sich dieses Problem gelöst.

    :sensationell: schön, wenn es auch mal einfach ist.

    Was passiert wenn die nötigen Widerstände nicht eingebaut sind?...

    Der Strom, der fließt reicht aus, die Blinker leuchten zu lassen. Ohne jetzt der Elektronik-Experte zu sein, gehe ich davon aus, dass die beiden LED-Blinker zusammen aber nicht genug Strom ziehen, um den Relais deutlich zu machen, dass du blinken willst.

    Das widerspricht aber der Theorie, dass die Bezeichnung auf dem Relais "1...130W" bedeutet "ab 1W Gesamtbelastung blinkt es" weil ja zwei deiner Blinker zusammen 1,8W haben.

    Da passt was nicht zusammen.

    Aus meiner Sicht kannst jetzt entweder Widerstände reinmachen (mit 3W bist da wahrscheinlich eher auf der sicheren Seite als mit 1W...) oder beim Händler von dem du das Relais gekauft hast mal fragen, was er von der Sache hält. :zorn:

    Gruß, Kussl; 690 SMC, 2010

  • Ach so, um Missverständnissen vorzubeugen:

    Widerstände werden ja nicht in Watt sondern in Ohm gemessen.

    Wenn einer einen 3W Widerstand anbietet, heißt das halt, dass wenn du diesen Widerstand in einem 12V Stromkreis mit zwei LED-Blinkern einbaust, verbrät er zusätzlich 3 Watt...

    Wenn ich richtig gerechnet hab, wäre das für 3W ein 50 Ohm Widerstand, der quasi wie ein dritter Blinker auf jeder Seite dazukommt.

    Vielleicht nochmal von jemand mit Verständnis für's ohmsche Gesetz nachrechnen lassen. :Daumen hoch:

    Gruß, Kussl; 690 SMC, 2010

  • Hi Gerrit,


    die Vorwiderstände (in Reihe zu den Blinkern geschaltet) dienen dazu, die Spannung an den Blinker unter 12V zu senken. Einfaches Beispiel, haben die Vorwiderstände den gleichen Widerstand wie die Blinker, liegt an beiden die gleiche Spannung an. Bei 12V also jeweils 6V.

    Begründung: Eine LED benötigt je nach Typ eine deutlich geringere Spannung als 12V (typ. 1,2V). Welche Spannung an den Blinkern anliegen muss, hängt natürlich von der Verschaltung in den Blinkern ab. Dort ist sicher mehr als eine LED verbaut (und eventuell auch ein Vorwiderstand). Das muss aber aus den Schaltplänen oder Datenblättern der Blinker ersichtlich sein.

    Wird ein Vorwiderstand benötigt aber nicht eingebaut, liegt an den Blinkern eine zu hohe Spannung an, die zu höherem Strom und damit zu mehr Wärmeentwicklung und am Ende zur Zerstörung der LEDs in den Blinkern führt. D.h. die Blinker funktionieren eine Zeit lang und sterben dann.

    Das würde ich aber nicht vermuten, da die Last mit 2 LED Blinkern zum Schalten des Relais nicht ausreicht.

    Aber jetzt mal zu Deinem Problem: wenn vorne Glühlampen Blinker und hinten LED Blinker angeschlossen sind und einwandfrei blinken, ist Schaltung und Verkabelung schon mal ok. Werden die vorderen Blinker durch LED Blinker ersetzt und beidseitig dauerhaft leuchten, ist die Last für das Relais zu gering um zu schalten. Das widerspricht meiner vorherigen Aussage, dass die Last von 2 Blinkern (2x0,9W) zum Relais mit dem Schaltbereich ab 1W passt. Anscheinend muss die Last für das Relais erhöht werden. Das geht ganz einfach, indem man parallel zu einem Blinker (jeweils links und rechts) einen Lastwiderstand einbaut.

    Dabei ist es egal, ob vorne oder hinten. Nehmen wir an, ab 5W je Seite schaltet das Relais sicher. Der Blinker hat schon knapp ein Watt, dann müssen wir noch 4W verbraten.

    Berechnung: P=U*I=U*U/R=>R=U*U/P=>R=12*12/4=36Ohm

    Du kannst einen Widerstand mit 36Ohm und 4W je Seite einsetzen. Dann müsste es funktionieren.

    Bevor Du jetzt Geld ausgibst, schalte einfach zu Deinen LED Blinkern einen Glühlampenblinker je Seite parallel dazu. Wenn dann alles funktioniert, liegt es an der Last. Ob 5W dann reichen, kann ich Dir bei dem Relais auch nicht sagen.


    Viel Erfolg.


    MfG Fritz

    Alles über 50PS braucht man nur um Fahrfehler auszugleichen! 690R/790 Standard:zwinker:

  • Genau wie Fritz sagt .


    Der Unterschied ist hier Vorwiderstand -Lastwiderstand.


    Der Vorwiderstand dient dazu die Spannung an einem Bauteil zu senken ( Laienhaft ausgedrückt) und wird in meist in Reihe zum Verbraucher geschaltet


    Der Lastwiderstand simuliert eine höhere Last (die du für das Relais brauchst) und sitzt parallel zum Verbraucher.


    Ich hatte die damals für meine Duke bei Polo gekauft , sind fertig konfektioniert und damit Plug and Play.

    Suche neuen Schutzengel, mein alter ist mit den Nerven am Ende.

  • Ich hab seit Jahren für meine 6 Led Blinker (ja, ich hab 6 Blinker) lediglich einen einzigen Widerstand verbaut, den ich mithilfe von Sperrdioden ausschließlich für die jeweils blinkende Seite verwende.

    Das Ganze im Zusammspiel mit dem originalen Blinker Relais hat nicht nur den Vorteil, dass ich nur einen einzigen Widerstand für meine Blinker brauche, nein, wenn ein Blinker ausfällt erkenne ich das sofort weil die restlichen Blinker und auch die Blinker Kontrollleuchte im Cockpit dann eine zu hohe Blinkfrequenz haben, was bei einem Last unabhängigen Blinkerrelais nicht der Fall wäre.


    Vorsicht, die Watt Angaben am Widerstand beziehen sich auf die max. Belastbarkeit des Widerstand, und nicht darauf wieviel Watt er verbraucht!

    Was bei einem Lastwiderstand zählt ist der Widerstandswert.

    Der Widerstand sollte in unserem Fall mind. 25Watt abkönnen.

    Also z.B. 5 Ohm, 25Watt

  • Ich bin weiß Gott auch kein Geübter und von Elektrik hab ich ca. soviel Ahnung wie vom Stricken, aber ich informiere mich und überlege mir halt immer bereits im Vorfeld, was und wie ich etwas mache, bevor ich es mache.


    Meinen Widerstand hab ich hinten an den Kennzeichenträger angebracht damit er immer ausreichend gekühlt wird...


    20201114_021719.jpg



    20220506_092925.jpg



    Im Zuge dessen hab ich die originale halogen Kennzeichenbeleuchtung (welche ja eine E-Nummer hat) dann auch gleich auf LED "Glühbirne" umgebaut


    20201114_021623.jpg



    Hab dann auch mal die Temperatur des Widerstand gemessen und im Grunde hätte ich mir das auch ersparen können ihn außen anzubringen, da er sowieso nie wirklich heiß wird, aber so nimmt er zumindest auch keinen Platz unter der Sitzbank oder hinter der Lampenmaske weg.


    So sehen meine 6 Blinker aus:

    Pro Seite jeweils 2 hinten (das ist zur Sicherheit, damit der Hintermann immer klar erkennt, wenn ich Überholen oder Abbiegen will)


    20220506_093052.jpg



    ...und einer vorne


    20220506-100632.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Weity1980 ()

  • Hi allerseits,


    noch ein letztes Wort zur Belastbarkeit von Lastwiderständen. Den Zusammenhang von Ohmschen Gesetz (U=R*I) und in Wärme umgesetzter Leistung (P=U*I) hatte ich im vorherigen Post schon dargelegt. Das gilt natürlich nur für stationäre Vorgänge. Hier haben wir aber einen Blinktakt mit ca. 1,5Hz und ca. 0,3s Leuchtdauer. Das ergibt einen Duty-Cycle von ca.0,5 (genau 450ms/1000ms). Die Leistungsaufnahme des Widerstands verhält sich proportional zum Duty-Cycle, d.h. es würde auch ein 36Ohm Widerstand mit 2W ausreichen. Widerstände mit größerer Leistung kann man natürlich immer einbauen.


    MfG Fritz

    Alles über 50PS braucht man nur um Fahrfehler auszugleichen! 690R/790 Standard:zwinker:

  • Ist mir ein Rätsel, warum man völlig unnötigerweise und erst noch mit Risiko eines Kabelbrandes, Strom über Widerstände verbrät, wenn man doch für 5 oder 10 Euro ein lastunabhängiges Relais tauschen kann. Noch geiler wird es, wenn man dann noch beide Methoden miteinander kombiniert, was hier der Fall sein könnte. :gute besserung:


    Bier? aufmachen, Video schauen und passendes Relais zum Motorrad bestellen (5:00min). Wer keine Ahnung von Elektrik hat (was keine Schande ist), Kumpel der sich auskennt fragen oder eine Werkstatt.


    MOTORRAD-Blinkrelais & Widerstände für LED-Blinker ERKLÄRT! ?
    In diesem Video erklären wir euch die Funktion von Blinkrelais und Widerständen und wann was einzusetzen ist. Viel Spaß!▼ ZU DEN PRODUKTEN ▼Lauflichtblinker:...
    youtu.be

    Ride hard or stay home :driften:

    4 Mal editiert, zuletzt von Siciliano ()

  • Ist mir ein Rätsel, warum man völlig unnötigerweise und erst noch mit Risiko eines Kabelbrandes, Strom über Widerstände verbrät, wenn man doch für 5 oder 10 Euro ein lastunabhängiges Relais tauschen kann. Noch geiler wird es, wenn man dann noch beide Methoden miteinander kombiniert, was hier der Fall sein könnte. :gute besserung:

    Ernsthaft jetzt?

    Was denkst du was mit dem Strom passiert den du an der Halogen Glühbirne verbrennt, die original verbaut ist?


    Jetzt weiß ich wieder warum ich mich aus den unzähligen LED Blinker Threads immer raushalte...

  • @Weity1980

    Der Widerstand wird bei Nennleistung 250° Grad heiss (!!!), was im Normallbetrieb nicht der Fall ist, weil es blinkt. Wenn nicht korrekt verlegt oder irgendwo anliegend, kann man sich bei einem Defekt etwas am Motorrad anbrennen. Während der Fahrt merkt man es dann viel zu spät.


    Lange Rede kurzer Sinn, warum Strom verbraten, wenn es passende und günstige Relais dafür gibt und es zudem ohne Basteln zu müssen geht?

    Ride hard or stay home :driften:

  • Hi Leonardo,


    da siehst Du etwas völlig falsch. Der Widerstand muss eine maximale Leistung von P=U*U/R=12V*12V/8,2Ohm=17,5W in Wärme umsetzten und das auch nur mit einem Duty-Cycle von ca. 0,5. Dabei fließt ein maximaler Strom von ca. 1,5A. Das merkt der gar nicht.

    Von der Strombelastung für das Kabel ist das weniger als die 21W (I=21W/12V=1,75A), die ja auch noch je Seite 2x vorhanden sind.

    Warum Martin seine Lösung so gewählt hat, hat er ja begründet und das sollte man auch gelten lassen. Die Stromersparnis durch ein lastunabhängiges Relais ist eigentlich zu vernachlässigen.

    Geht es um die Effizienz, so bringt nicht fahren deutlich mehr. Aber das will ja keiner. :grins:


    Jetzt klemm ich mich hier mal ab.


    MfG Fritz

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