Motorrevision / zylinderfuss undicht

  • Servus,

    Meine 990SM 2008 hat jetzt 108.000km runter und leckt an beiden zylinderfüssen.

    Habe letzten winter wapu und steuerketten gemacht.

    Die frage ist jetzt, was lohnt sich noch alles neu zu machen neben den dichtungen und was muss man da an kosten rechnen? Neue kolben + hohnen vermutlich nötig? Kw lager? Etc..

    Ausserdem steht zur debatte einen neuen gebrauchten motor zu kaufen und den alten zu verkaufen.. lohnt sich das evtl mehr?

    Oder eben nur die fussdichtungen und top end machen und hoffen dass alles hält.

    Wie leicht bekommt man sonen lc8 motor denn überhaupt verkauft?

    Ausserdem würde mich interessieren was sowas beim fachmann kostet und obs da empfehlungen gibt. Bin zwar Erfahrener schrauber, aber weis noch nicht ob ich zeit für die komplett überholung habe..



    Mfg,

    Jonas

    Einmal editiert, zuletzt von Donnerbraten ()

  • Ich persönlich würde immer den originalen Motor machen lassen. Da weiß ich was ich habe, was dran ist und was nicht.

    Gebrauchten Motor nur dann, wenn Du eh bald verkaufen willst.


    Sicher ist das nicht billig, ich würde mir einfach mal ein Angebot für eine Komplettüberholung (nur das macht Sinn, wenn das Ding eh auf dem Tisch liegt) einholen und dann in mich gehen.

    Aus-/Einbau kann man ja event. selbst machen

    Natürlich spielt der Gesamtzustand des Moppeds auch in die Entscheidung mit rein.


    Unvernünftig und unwirtschaftlich wird es immer bleiben, aber so ist das nun mal bei Hobbies......

    Hinweis: Es handelt sich hier um einen rein subjektiven Post!


    Grüße Dirk

    KTM 950SM(R) ´06

    Ducati Hypermotard 821 SP ´13

  • Komplettüberholung beim Fachmann sind locker 2500€.


    Ich würde (hab ich auch noch vor) nur die Zylinder ziehen, Bestandsaufnahme machen, Kolben vermessen, Ggf Kolbenringe tauschen, Fussdichtung tauschen und alles wieder zusammen.

    Der Topend-Dichtsatz ist nicht so teuer (260€)

    KW und Getriebe würde ich nicht überholen, wenn es keine Anzeichen (ggf verschlissene Antriebswelle Ritzelverzahnung) gibt.

    Da die Zylinder Nikasilbeschichtet sind, gibts kein "aufhonen" und Übermasskolben (wie beim 2-Takter mit Graugussbuchse).

    Wenn muss neu beschichtet werden auf das Kolbenmaß.


    Da ich einen Motorständer für den LC8 habe, käme bei mir auf jedenfall der Motor aus dem Rahmen.

    Dann ist es nicht mehr weit, die Getriebehälften zu Teilen.

    Ob dann eine "sichtkontrolle" sinnvoll ist... kostet halt noch etwas Zeit und 2-3 Gehäusedichtungen.


    Motor zelegen und zusammensetzen sind gemütliche 2-3 Tage arbeit, je nach dem was man für Werkzeuge und Möglichkeiten hat.


    pip.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Schlusi ()

  • Danke für eure Einschätzung.

    Ich werde den motor auf jeden fall ausbauen, allein schon um die ganzen kabel mal gescheit zu prüfen und alles gut sauber zu machen.

    Dann plane ich auf jeden fall mal alles was geht zu prüfen. Auf jeden fall baue ich aber neue kolbenringe und Ventilschaftdichtungen ein. Bottom end überlege ich mir dann noch ob ich auf mache.

    Wenn ich da dann halt aufmache, würde ich alles vermessen und ggf. Neu machen. Hauptlagerschalen würde ich mir vermutlich bei ktm einpressen lassen da ich selbst keine presse hab und das wohl relativ heikel ist. Hast du erfahrungswerte wie wahrscheinlich es ist dass die kw lager neu müssen bei der Laufleistung?


    Ps. Deine Werkstatt ist ein Traum :sabber:

  • So, Motor ist Ausgebaut und nächste woche gehts dann an die Arbeiten.

    Habe nochmal viel recherchiert zum thema Nikasil Honen... wie seht ihr das? So wie ich es jetzt sehe macht es ja sinn mit einer Honbürste (flex-hone) kurz vorsichtig durch die zylinder zu gehen bevor man die neuen Ringe einbaut?

    oder spricht da irgendwas dagegen?

  • ja das denke ich auch. Werde mal beim KTM händler um die ecke fragen ob der das machen könnte.. Honbürste für um die 100euro für ein mal kaufen macht wenig sinn denke ich.

  • Der :grins: gibt das einem Motorenbauer und verdient dann an der Dienstleistung.


    Den Weg kannst du auch direkt gehen.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • hm, ich weis nur leider nicht wo ich in meiner nähe einen Finde... Hätte das sowieso nur dort machen lassen wenn ich da vorbei gehen könnte und es direkt gemacht worden wäre.

    Mein KTM Händler hat allerdings eine ziemlich gute werkstatt, habe da schonmal Motorlager umpressen lassen und so... wenn der solche sachen macht könnte ich mir auch vorstellen dass er sowas macht. Aber mal sehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Donnerbraten ()

  • Google hilft...

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • hm, ich weis nur leider nicht wo ich in meiner nähe einen Finde... Hätte das sowieso nur dort machen lassen wenn ich da vorbei gehen könnte und es direkt gemacht worden wäre.

    Mein KTM Händler hat allerdings eine ziemlich gute werkstatt, habe da schonmal Motorlager umpressen lassen und so... wenn der solche sachen macht könnte ich mir auch vorstellen dass er sowas macht. Aber mal sehen.

    da du den motor noch nicht geöffnet hast mach das erst mal; eventuell ist eine derartige arbeit überhaupt nicht nötig; check oder lass checken wie die laufflächen aussehen und dann genau messen; hatte unlängst einen adv. motor, da fa fehlte nix und die laufflächen waren so gut wie neu!!! :staun: :staun:

    gut dass es schwurbler und verschwörer gibt,

    daher sind die anderen immer auf der richtigen seite:staun: :denk: :denk:

  • Ja das werd ich machen. Kläre nur immer gerne die Eventualitäten davor ab, damit der Motor nicht ewig in der Werkstatt rum steht, da ich diese nicht alleine verwende.

    Welche Laufleistung hatte der adv Motor denn? Und hast du die ringe trotzdem getauscht?

  • kolben und ringe wurden auf wunsch (trotzdem) getauscht, wären aber nicht notwendig gewesen; spiel war vernachlässigbar! 114 tsd.km; aber da schon offen wollte er..... kann man ja nicht verneinen und ich hätte es auch gemacht aber es wäre nicht unbedingt nötig gewesen; da fahren welche rum die etwas spiel haben, etwas oel brauchen (gerade die 03er u.04er) wo es mehr sinn machen würde;

    gut dass es schwurbler und verschwörer gibt,

    daher sind die anderen immer auf der richtigen seite:staun: :denk: :denk:

  • Habe gerade angefangen die Ventile von der Ölkohle zu befreien und sauber zu machen, da ist mir aufgefallen dass die beiden rechten ventile (auslass und einlass jeweils) oben am schaft eine breite kerbe haben. Die kerbe scheint genau dort zu sein wo sich das ventil durch die schaftdichtung bewegt. Ist das normal? Mir scheint das jedenfalls nicht so gut. Auch seltsam dass das nur an den rechten ventilen zu sehen ist.. hat da jemand ne idee warum?

    Und würdet ihr deswegen neue ventile kaufen?


    Ausserdem würde mich interessieren was ihr zu den dichtflächen sagt, sehen jetzt nicht super aus, aber waren ja ziemlich dicht und die flächen sind fühlbar glatt. Pitting sehe ich auch keins. mit etwas einschleifen sollte das gehen oder?


    Und die letzte frage: ich lese oft bei anderen Motoren dass die Ventilführungen getauscht werden.. ist das typischerweise am 990er nötig?


    20240104_213348.jpg

  • Wie viel Spiel haben die Ventile in der Führung?

    Sind die Schäfte am Ventil noch maßhaltig?


    Wenn du das nicht selbst messen und beantworten kannst lass es lieber bleiben und Bring die Teile zum Instandsetzer...

  • Grenzlehrdorn für die führungen muss ixh mir erst noch besorgen und meine Schieblehre ist nicht genau genug für die schäfte, aber da kann ich mir evtl. Was leihen.

    Ich frage mich nur ob das öfters vorkommt, dass nur an der Dichtung sichtbarer verschleiss ist. Ausserdem sollte doch dort das etwas weniger material (mit meiner schieblehre (0.06mm genau) ist kein unterschied zu messen) nicht so schlimm sein, da so eine schaftdichtung sicherlich höhere Toleranzen hat als die Führung?

  • Ich denke, es gibt hier wenig Erfahrung in dem Bereich, da es vermutlich nicht viele (Privat) Leute gibt, die nach 110.000km den Motor zerlegen und hier Messungen angestellt haben.


    PS:

    In deiner Situation würde ich wohl mal mit "Pirate Racing" telefonieren.

    Ggf kann er dir die Köpfe überholen.

    Obwohl ich eine nicht schlecht ausgestattete Hobby-Werkstatt habe, würde selbst ich in der Phase einen Fachmann ran lassen.

    Und 2 Köpfe sind ja recht einfach in ein Paket gepakt.


    Just my 2 cents.

  • Ich frage mich nur ob das öfters vorkommt, dass nur an der Dichtung sichtbarer verschleiss ist. Ausserdem sollte doch dort das etwas weniger material (mit meiner schieblehre (0.06mm genau) ist kein unterschied zu messen) nicht so schlimm sein, da so eine schaftdichtung sicherlich höhere Toleranzen hat als die Führung?

    Es handelt sich hierbei um eine Übergangspassung, somit sind beide Maße fast identisch. (Ventile sollten per Hand leicht beweglich sein.) Ein Verschleiß der Dichtung ist als "normal" zu betrachten.


    Ich würde an deiner Stelle neue Ventile nehmen, da eh alles offen ist. ...und bei der Laufleistung sowieso.

  • Danke für eure Meinung. Neue ventile schlägt halt ordentlich zu buche und wenn der verschleiss da normal ist...


    Aber vielleicht frage ich tatsächlich mal bei pirate racing nach, danke für den tipp.

  • Ich würde mal die Ventil Dichtsitzbreite mit Tuschierfarbe kontrollieren.

    Einlass: Verschleißgrenze 1,20… 1,80 mm

    Auslass: Verschleißgrenze 1,50… 2,00 mm


    Und bei einem alten 600 LC4 Motor ist ein (Max. zulässiger Schlag am Ventilteller 0.03mm) zulässig.