oelwechsel?

  • habe gestern eine 05er mit 1100! km gekauft. service wurde oktober 05 gemacht, daher ist das öl noch fast klar. der vorbesitzer meint, das gehört gewechselt. man liest ja immer wieder, das das öl auch im stehen altert, aber das gute vollsynthetische zeug unverbraucht wegzuschütten ist doch unnötig, was denkt ihr?
    ich gehe davon aus, dass das noch tadellos ist.
    (bremsflüssigkeit war natürlich hinüber)
    lg

    Fullthrottle

  • Für mich ne klare Sache Oel raus und frisches rein. Kann nicht schaden.

  • Wär's 2,5 Jahre in der Flasche gestanden hätt ich da kein Problem mit.
    Bei 2,5 Jahren im Motor seh ich das anders.

    :alter schwede::peace: KTM Superduke R - weil "Das muss Drücken im Gesicht!" :peace::alter schwede:


  • durch die lange Standzeit kann sich Kondenswasser bilden.

    kondeswasser bildet sich nach jedem abkühlen des warmen motors. wenn der motor nicht betrieben wird, in sehr viel geringerem ausmaß.. und die paar tropfen lösen sich beim nächsten erhitzen des öls innerhalb von minuten auf. wenn das ein problem wäre, müßte man ja nach jeder fahrt das öl wechseln.

  • nicht aber bei so einer langen Standzeit.


    Deshalb sollte man generell einen Ölwechsel machen bevor man das Mopped einmottet.

    Gruß sammy

  • So, um mal etwas Licht ins Dunkle zu bringen.


    Öle besitzen Additive, diese haben eine Haltbarkeit bzw. Verschleiß.
    Zwar werden in der Automobilbranche die Intervalle immer Höher
    D.H. alle 10TKM oder min Jährlich
    Von da her, am Anfang der Saison neues Öl --Deine Maschine wirds Dir Danken :zwinker:

  • ich halte es für unsinnig, völlig unbenutztes öl (es ist noch klar) auszukippen, nur weil es zwei jahre in einem nicht benutzten motor gelagert wurde. aber die ölindustrie wirds freuen, wenn schon die kunden so argumentieren.

  • Im Öl sind Additive um Schwebstoffe in der Schwebe zu halten damit die sich nicht absetzen. Nach 2,5 Jahren wird das aber wohl der Fall sein, d.h. es könnt irgendwo nen Schmonsens drinhängen wo er nicht hingehört.


    Daher und eigentlich nur aus dem Grund würd ich das Öl wechseln.

    :alter schwede::peace: KTM Superduke R - weil "Das muss Drücken im Gesicht!" :peace::alter schwede:

  • Die 1000er Inspektion wird ja wohl gemacht sein.


    Also ist das Öl ca. 100 km alt. In Worten "hundert"! Also nix mit Rückständen im Öl.


    Nun gibt es zwar die Information (der Ölindustrie!!!), dass selbst im Herbst eingebrachtes neues Öl sich chemisch durch die im Motor eingelagerten Rückstände verändert und eigentlich im Frühjahr wieder getauscht werden müsste, aber selbst wenn dem so wäre, so ein Fall kann hier überhaupt nicht vorliegen. Weil auf 1000 km dafür kaum genug Rückstände zusammen kommen werden.


    Also bleibt nur die Frage, was passiert mit Öl, welches ich 2,5 Jahre offen lagere? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Ich frage mich allerdings, wie soll ein Motor eigentlich 6.000 km oder ein Jahr überleben, wenn Öl nur durch Kontakt mit Sauerstoff so zerfällt? Zumal diese Aussage "nach einem Jahr" ja nur von den Herstellern vorgegeben wird, weil man dann entweder sowieso ausreichend Meter gemacht hat, oder nur im Kurzstreckenbetrieb unterwegs war. Also ist selbst billiges (!!!) Öl schon mal für 1 Jahr ganz beschissenen Kurzstreckenbetrieb genauso gut wie für 6000 km volle Kanne knallen.


    Und da sollen 2,5 Jahre rumstehen irgend eine echte Belastung bedeuten? Und das noch für so ein "edles" vollsynt. Öl? Never!


    Ich bin auch immer sehr skeptisch, weil in alle Publikationen die ich kenne IMMER die Labore irgend eines Herstellers verwickelt sind. Letzter Test den ich in der MO gelesen habe war zugepackt mit Infos der Fa. Fuchs, die natürlich auch die besten Öle hatte.


    Ja sischer datt!!!


    Über viele Jahre kenne ich nur zwei uralte Tests, wo allerdings Autos ich glaube 50.000 km ohne Ölwechsel betrieben wurden. Selbstverständlich ohne signifikante Veränderung an den Motoren. Natürlich war das Öl dann am Ende.... meinte ein beauftragtes Labor eines Ölunternehmens....


    Ja sischer datt!!!


    Ich bin aufgrund von Wetter, Zeit und der SD bei meiner Ninja vor drei Jahren nur wenig zum Fahren gekommen. Ölwechsel war im Frühjahr. Im Herbst zu wenig km für Ölwechsel, ab in die Garage, ein Klaps aufs Heck, Decke drüber und im Frühjahr angeschmissen. Im Herbst dann Ölwechsel. Macht gute 1,5 Jahre. Neben Straße auch noch etliche Male Rennstrecke mit dann ja z.B. höherem Abrieb der Kupplung, der kann nun mal nicht wegdiskutiert werden. Lebt immer noch prächtig die Grüne. Noch Fragen?


    Also fahren das Zeug und je nach Kilometerleistung erst im Herst raus. Dann von mir aus auf jeden Fall, egal wieviel km. Ausser sie hat dann nur 1200 auf der Uhr, aber das ist ja wohl eher sehr unwahrscheinlich.


    Ich lasse mir das Denken auch nicht von noch so vielen Informationen nehmen sondern bin z.B. bei dieser Frage immer noch willens dahinter die handfesten wirtschaftlichen Interessen von Unternehmen zu sehen.

  • denk mir auch: wieso soll denn mein auto 30000 km serviceintervalle haben (sind ja auch nur ein paar liter öl drin) und die maschin braucht alle 7500km neues zeugs - vom feinsten. werd mal auf jeden fall schön durchspülen mit dem "alten" öl. danke roland für deinen schönen aufsatz, denke auch das sich die ölfirmen über jeden liter öl freuen, den sie verkaufen. (die gewinne könnten ja sonst unter die 40 mia grenze fallen)

    Fullthrottle

  • ...was passiert mit Öl, welches ich 2,5 Jahre offen lagere? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung.


    Das ist sicher eine gute Basis, um eine zuverlässige und vertrauenswürdige Information über die Haltbarkeit von Ölen zu liefern. :lautlach:


    Ob das Öl noch problemlos verwendet werden kann, lässt sich hundertprozentig zuverlässig nur nach einer Ölanalyse sagen, was aber auf Grund der geringen Ölmenge leider teurer ist als ein Ölwechsel.


    Öle bestehen hauptsächlich aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen. Einige dieser Kohlenwasserstoffe oxidieren schon bei normaler Raumtemperatur, einige erst bei höheren Temperaturen. Eine weitere Einflussgröße ist die Anwesenheit bestimmter Stoffe, die katalytisch auf den Oxidationsprozess wirken, ihn also beschleunigen. Einige solcher Stoffe, z. B. Magnesium sind in Motoren enthalten. Außerdem ist das Kurbelgehäuse ein offenes System, so dass ein ständiger Zutritt von Luftsauerstoff gewährleistet ist.


    Die Oxidation bewirkt zweierlei: Zum Teil dickt das Öl ein, es verändert also seine Viskosität und zum Teil sind die Oxidationsprodukte Säuren, reagieren also mit anderen Stoffen. Beide Effekte sind natürlich unerwünscht und werden durch Zugabe bestimmter Additive abgemildert und verzögert. Öle, die für eine lange Verweildauer in einem offenen System vorgesehen sind, werden daher auch anders additiviert, als Öle die nach relativ kurzer Zeit gewechselt werden.


    Für Motoröle hat man früher die Verweildauer im Motor mit einem Jahr angesetzt, heute beträgt diese Zeitdauer für entsprechend vorgesehene Öle (Longlife-Öle) ungefähr zwei Jahre. Das ist jeweils der Zeitraum, bei dem sich sowohl Öllieferant als auch Motorhersteller praktisch hundertprozentig sicher sind, dass das Öl auch noch funktioniert, egal ob der Motor gelaufen ist oder nicht, vorausgesetzt natürlich, dass das Öl nicht durch die Anzahl der Motordurchläufe (also Fahrstrecke) zu stark beansprucht wurde.


    Wird das Öl nur gelagert, geben die Hersteller übkicherweise eine Haltbarkeit von zwei bis fünf Jahren an. Zwei Jahre bei Lagerung in sauerstoffdurchlässigen Kunststoffverpackungen, fünf Jahre bei Lagerung in sauerstoffundurchlässigen Blechkanistern. Diese Zeitangaben sind ähnlich wie bei Lebensmitteln Mindesthaltbarkeitsangaben.


    Das Mindesthaltbarkeitsdatum des Öls in denmarcs Motor ist also mit Sicherheit abgelaufen, mehr kann man dazu nicht sagen. Genau, wie bei Lebensmitteln auch, lässt sich daraus aber nicht der Schluss ziehen, dass das Öl, bzw. Lebensmittel verdorben ist. Es traut sich nur kein Fachmann mehr, ungesehen für eine bestimmte Eigenschaft zu garantieren.


    Was kann man empfehlen? Ich empfehle, im Umgang mit dem Motor die selben Maßstäbe anzulegen, wie im Umgang mit dem eigenen Körper. Wer die Wurst wegwirft, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum ein halbes Jahr abgelaufen ist, sollte auch das Öl im Motor nach zweieinhalb Jahren wechseln. Wer keine Probleme damit hat, auch die alte Wurst zu probieren, wird auch mit dem alten Öl glücklich und zufrieden sein. Im Gegensatz zur Wurst, die im ungünstigen Fall völlig unbrauchbar geworden ist, hat das Öl schlimmstenfalls nur einige Eigenschaften eingebüßt. Ein Motorschaden wird also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht eintreten.


    Also macht doch, was ihr wollt. :lautlach:

  • Zitat

    Ich empfehle, im Umgang mit dem Motor die selben Maßstäbe anzulegen, wie im Umgang mit dem eigenen Körper.


    Aber nicht doch. Hast du ja gewiss nicht wirklich ernst gemeint. In dem Zusammenhang fällt mir noch ein, dass ich früher immer im Streß war, meinen Maschinen das Optimum schlechthin zu gönnen. Egal ob Öl, Kühlwasser, Warmfahren und was weiss ich nicht alles. Gebracht hat mir das im Vergleich zu den Kollegen, die einfach nur vernünftig mit den Dingen umgegangen sind, überhaupt nichts. Irgendwann habe ich dann begonnen, die Dinge in anderen Relationen zu sehen und bin damit resümierend besser und viel billiger gefahren.


    Ich habe dann zwei Mal Analysen von Leuten mitbekommen, die irgendwelche Kontakte zu Bekannten genutzt haben, die zumindest vermeintlich immer irgendwelche Teilaspekte von Ölqualitäten untersuchen konnten. Zumindest ist damals niemals was rausgekommen, was einem Sorgen hätte machen müssen. Ob das letztendlich verlässliche Ergebnisse waren ist natürlich auch immer ein wenig zweifelhaft. Da bleibe ich genauso skeptisch, selbst wenn mir das Ergebnis scheinbar in den Kram passt.


    Jahr um Jahr verbessern Ölproduzenten vermeintlich die Qualitäten der Öle. Wenn ich das einfach mal logisch zurückdenke dann frage ich mich auch, über welche Öleigenschaften reden wir denn bei Ölen vor 10 oder 15 Jahren. Eigentlich müsste die Brühe die heute nach 30.000 km aus der Karre läuft immer noch besser sein, als Neuöle von früher :lol: . Und so dramatisch niedrig war die Motorenlebensdauer früher auch nicht.


    Wir werden alle konditioniert, Werbeaussagen mehr zu glauben als logischen Überlegungen. Und mal ehrlich, warum sollte ein Ölproduzent etwas anderes publizieren als Aussagen, die den Umsatz am Laufen halten.


    Aber genau, macht doch was ihr wollt... :zwinker::winke:


    :prost: