Anlassfarben auf hinterer Bremsscheibe

  • Hi Guys,Ich bräuchte mal Euren technischen Rat. Bin gerade von ner kleinen Runde 100Km mit meiner Dicken zurückgekehrt. Wollte nochmals den Ölstand prüfen und warte also vor dem abgestellten Moped darauf, dass das Öl sich setzt. Was mir dann auffällt ist von Zeit zu Zeit ein relativ lautes Knacken. Ich nehme erst an, dass das der Puff ist, durch den Kat sehr heiß. Dann fällt mir aber an der hinteren Bremsscheibe auf, dass diese Ihre Farbe ins bläuliche geändert hat und auch von da ziemlich viel Wärme kommt. Ich kann es nicht 100% sagen, dass das Hitzeknacken von der Scheibe kommt, aber es hört sich lauter an als ein normales Auspuffhitzeknacken.


    Ich denke mir OK, heute war es etwas wärmer schau mal was die vorderen Bremsscheiben sagen. Siehe da beide schön blank silberfarben und auch schon viel kühler als die hintere.Ich habe eigentlich angenommen, dass die vorderen viel heißer sind als die hinteren, da sie ja die meiste Energie vernichten. Hab dann gedacht, dass vielleicht irgendwas verklemmt ist am hinteren Sattel aber der läst sich auch etwas bewegen, auch wenn ich mir dabei fast die Finger verbrannt habe.


    Hat einer von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht, ändert sich bei Euch auch die Farbe und ist der hintere heißer als vorne? Ich habe nur Angst, dass ich mir die Scheibe verglühe, weil vielleicht doch irgendwas schleift oder aber durch die Hitze sich das ganze Ding verzieht. Wie kann ich prüfen, dass alles i.O. ist. Aufbocken und Hinterrad drehen. Dürfen denn leichte Schleifgeräusche zu hören sein?


    Danke für Eure Tipps, ich hoffe nur, dass der Dicken nichts fehlt, dann fühl ich mich auch gleich immer krank.Der Gruß Guido

  • Leichte Schleifgeräusche sind normal. Aber wenn es doch zu starke sind werden die Backen und auch die Scheibe heiss, beides dehnt sich und das Rad kann sogar Blockieren. Damit würde ich nicht Spassen. Rate dir schleunigst zum Freundlichen zu gehen und alles nochmal Kontrollieren lassen. Wünsche dir ansonsten alzeit gute Fahrt.

  • Kontrolliere ob du genug Leerweg (Weg vom Beginn des Betätigen des Hebels bis zu der Stelle wo die Bremswirkung einsetzt) im Bremshebel hast, oder ob der gleich Null ist.
    (Kontermutter des Gelenkkopfes der den Bremshebel mit dem Bremszylinder verbindet könnte locker sein, wodurch ständig mitgebremst wird!)


    Ander Möglichkeit wäre ein festsitzender Bremskolben bzw Bremssattel!

    DUKE2-03
    SD-R-08

  • Hi Guys,
    danke Euch für die Antworten. Wie es aussieht ist es wohl wirklich nicht normal was da bei mir passiert.

    Ich werde morgen erstmal prüfen, ob das Ding heiß wird ohne sie zu betätigen. Wenn Sie heiß wird, dann werde ich mal ans überprüfen gehen. Ob der äußere Zylinder arbeitet konnte ich schon ausmachen, dieser bewegt sich beim Betätigen des Bremshebels. Es entsteht ein Spalt beim Entlasten zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag. Ob das auch für den innenliegenden Kolben zutrifft (zum Rad hin) konnte ich nicht ausmachen bzw. nicht sehen da innenliegend. Wenn ich das aber richtig verstanden habe, ist das doch ein schwimmender Sattel. Das heißt doch wenn Spalt auf einer Seite, dann auch auf anderer. Er würde also innen nur dann schleifen, wenn der Schwimmmechanismus nicht mehr arbeiten würde.

    Sagt mal, wenn ich das Rad ausbaue und die Funktion der Kolben prüfen möchte, dann darf ich doch laut Handbuch den Bremshebel nicht betätigen. Keine Betätige keine Möglichkeit der Funktionskontrolle bzw. Leichtläufigkeit. Kann man die Kolben denn nicht ohne Probleme wieder reindrücken? Ist irgendwo beschrieben wie man die Dinger reinigen kann.
    Ich kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass da schon was angegammelt ist. Ich hab sie doch erst seit Sep 08, ok schon 7300Km drauf aber immer schön sauber gehalten und immer mit Hand gewaschen und nur ganz selten Regen gesehen. Ich hab nur einmal Hinterrad ausgebaut zum Reifenwechsel und das ist auch schon wieder 3500km her, da kann man doch aber nichts falsch machen beim Einbau oder. Vielleicht ist ja wirklich die Kontermutter lose aber dann macht das mit dem Spalt bei entlasteter Bremse keinen Sinn.

    Vielleicht hat ja noch jemand ne Idee.Aber trotzdem nochmals danke.

    Der GrußGuido

  • Sagt mal, wenn ich das Rad ausbaue und die Funktion der Kolben prüfen möchte, dann darf ich doch laut Handbuch den Bremshebel nicht betätigen. Keine Betätige keine Möglichkeit der Funktionskontrolle bzw. Leichtläufigkeit. Kann man die Kolben denn nicht ohne Probleme wieder reindrücken? Ist irgendwo beschrieben wie man die Dinger reinigen kann.


    Radausbau würde ich mir sparen. Der 1.Schritt vom Bremsbelagwechsel (also nur den Sattel Richtung Felge drücken) reicht für eine Überprüfung des Sattels und der Beläge auf Gängigkeit. Beim Zurückpumpen mit Bremshebel -> Kontrolle des Kolbens auf Gängikkeit.
    P.S. Der hintere Bremssattel hat nur 1 Kolben!
    Bremse_SDR.JPG

    DUKE2-03
    SD-R-08

  • Also ich hatte das mal bei meiner ganz guten, ganz alten FJ 1200. Die war damals 10 Jahre alt. Da war der hintere Bremssattel fest gegangen. Problem wurde dann mit neuem Sattel gelöst. Aber wenn Dein Teilchen so neu ist, kann das ja eigentlich nicht sein.



    Gruß



    Tom

    MoGG - Member of the GAGA Group- Turrug-MakTo

  • Hi Guys,


    so mit den Tipps bewaffnet habe ich mich denn heute an die Fehleranalyse gemacht und meine Bremse untersucht. Als erstes an den Kopf gefasst und mich mal wieder über meine eigene Blödheit geärgert. Wenn ich gewusst hätte, dass man den Bremssattel in Richtung Felge drücken kann und somit viel mehr Spiel zwischen Belägen und Scheibe bringen kann, dann hätte ich mir beim Wiedereinbau meines Hinterrades nicht so schwer getan. Jetzt weiß ich auch warum in der Bedienungsanleitung steht, immer mehrmals drücken bis der Druckpunkt kommt. Das kann sonst ziemlich böse enden wenn man dieses vergisst.

    Danke HIGH-FLOW für die gute Anleitung. Nachdem ich den Kolben mehrmals reingedrückt und die Schwimmbarkeit und Leichgängigkeit überprüft habe, auf den Bock und nur die vordere Bremsen betätigt. Nach ein paar km angehalten, hintere Bremsscheibe kalt, so soll’s sein. Dann habe ich die Fußbremse wieder eingesetzt, wieder angehalten vorne und hinten Bremse heiß. Weiteres Fahren ohne Betätigen der Fußbremse, angehalten Bremse wieder runtergekühlt.
    Schein also wieder alle i.O. zu sein. Anlassfarbe ist auch wieder fast weg und verzogen hat sich die Scheibe wohl auch nicht, es bremst sich ganz normal. Woran es jetzt gelegen hat weiß ich nicht wirklich. Vielleicht habe ich doch versehentlich den Fuß auf der Bremse gehabt. Kontermuttern und Lehrspiel sind vorhanden.

    Werde die Sache beobachten, bin nächsten Montag eh zur 7500 Inspektion, da werde ich die Sache nochmals prüfen lassen.

    Sag mal bremst Ihr auch immer mit beiden Bremsen gleichzeitig oder doch mehr mit der vorderen.
    Also nochmals danke an alle Beteiligten.
    Der GrußGuido

  • Handelt sich offenbar ein Altersleiden (2006.. ist das soooo lange her?)
    Der Schwimmsattel "schwimmt" auf 2 Führungen, deren eine bei mir (trotz intakter Gummimanschette) komplett versalzt/sifft/rostet war.
    Hab den Dreck rausgebürstet und mit reichlich Nickelpaste wieder schwimmfähig gemacht.
    Weitergefahren --> wieder warmes Gefühl von rechts hinten. Achja, der Bremskolben klemmt ja auch noch.
    Also alles (außer den Bremsklötzen) in WD-40 gebadet.
    Dann x-mal bei eingebautem Bremssattel den Kolben reingedrückt & wieder rausgepumpt. Jetzt dürfte Ruhe sein.


    Ist ein bekanntes Citroen-Leiden, dachte ich bisher. :denk:
    Und daß die vorderen Festsättel die WD-40-Prozedur jedes Frühjahr zur Erweckung benötigen, erwähne ich hier gar nicht... :kacke:
    4 mal 2 = 8 Kolben, wovon 2-3 Stück notorisch klemmen.


    Und nur mit angespucktem Finger die Scheibentemperatur checken!
    Und beim Bremscheck nicht mit nackten Hautpartien am Auspuff klebenbleiben!
    Ähem. Man lernt nie aus.


    koarrl

  • um die kolben zu schmieren sollte man eigentlich das ATE-silikonzeugs nehmen und nicht WD40. letzteres greift die gummimanschetten angeblich an. die silikonpaste hält auch ein paar tsnd km, wohingegen das WD40 in kürzester zeit verdunstet.

  • @ megaharry: Winter, ja, leider. Die Ferkel verwenden bei uns offenbar ein von der Neuwagen-Mafia gesponsertes Auftaumittel. Das frißt alles auf in kurzer Zeit.


    Was ich - nach heutiger wiederholter Hinterbrems-Klemmerei - :zorn: :Daumen runter: :arsch: :kacke: - übersehen hatte, war folgendes:
    Auch der Geberzylinder-Kolben der Fußbremse kann klemmen. Vergiß die Gummimanschette, darunter war brauner Siff.
    Kam von außen, weil der Bremssaft ist nicht weniger geworden.
    Mit SONAX (f*** WD-40 heute) in Einbaulage gebadet, x-mal hin- und her bewegt per Bremssattel-zum-Rad-Drücken & Pumpen am Fußhebel.


    Resumee Klemm-Ursachen hinten:


    * Bremskolben im Bremssattel kann klemmen
    * Die Schwimmsattel-Führungen detto
    * Die Stifte, die durch die Bremsbeläge gefädelt werden, sehen auch nicht sehr gleitfreudig aus (bei mir)
    * Und der Geber-Kolben halt
    * Abgesehen vom Tausch der Bremsbeläge (neuer, also dicker, dadurch evtl. zuviel Flüssigkeit im Ausgleichsbehälter)


    ad WD-40: was immer es sei, es wirkt irgendwie. Sonax wirkt erkennbarer, da ölig.
    ad Ängste wegen Gummi-Zersetzung: hab ich nicht, und die Hinterbremse ist eh nur symbolisch.


    Wer bremst, verliert.


    koarrl

  • die silikonpaste bleibt halt ein paar tsnd km drauf, wohingegen das WD40 schon vor der nächsten ausfahrt in der atmosphäre wabert.