Wie hebt ihr eure Kathy?!

Hallo Leute!

Sagtmal, wenn Ihr (gerade jetzt in der "nicht-fahr-Zeit") an euerer Hübschen im Keller, der Werkstatt,.... schraubt, wie macht Ihr das?
Ich mein, wahrscheinlich hat keiner einen Hauptständer, das geht mal gar nicht bei so einer Höllenmaschine =). (finde ich zumindest)
Habt Ihr euch eine Öse in die Decke geschraubt und macht das mit einem Seilzug? (sowar es bei uns früher)
Oder habt ihr euch die KTM-Schwingen/Gabelhalterungen zugelegt?

Ich habe fast jedes System mal durchprobiert, war aber mit keinem so richtig zufrieden, deshalb einen Thread eröffnen um meine Lösung zu präsentieren.
Die Schwingenhalterungen waren mir allesamt zu niedrig; Bei einer Hebebühne waren die Räder nicht frei, und eine Schwingenhalterung auf einer Hebebühne hat mir auch nicht gefallen.
Ich selbst studiere zur Zeit Maschinenbau im 4. Semester , mein Vater hat das ganze auch gemacht und inzwischen 30 Jahre Erfahrung in dem Beruf.
Daher haben wir uns über die Weihnachtsfeiertage mal zusammengesetzt,entworfen, berechnet, konstruiert, erneut berechnet.....
Dann ging es in die Firma zur Prototypenfertigung; Und heute ist er nach ein paar Anpassungen fertig geworden und funktioniert einwandfrei.

Ich greife einerseits mit einem Bolzen in die hohle Schwingenbohrung, andererseits mit einer Achse in den Rahmen ein.
Die Schwingenaufnahme trägt dabei das Gewicht meiner Sexy und verhindert das kippen, die Schwingenaufnahme verhindert das schwenken des Motorrades.
Das ganze wird über eine M12-Gewindestange gehoben und abgesenkt; Im Moment über eine Bohrmaschine/Akkubohrer. Später kann man darüber nachdenken, einen Motor und die Elektrik zu integrieren

Bei unserem Prototypen sind noch keine Räder dran, allerdings werden wir das in der nächsten Version noch integrieren, sodass man das Möppi auch schick im Raum bewegen kann.
Außerdem wird das Standrohr noch verlängert werden, dass man auch am Batteriekasten entspannt schrauben kann, oder der Reifenwechsel noch einfacher wird.
Ferner kann die Frontplatte mit ein paar Schrauben ausgetauscht werden, wodurch sich der Ständer für viele verschiedene Motorräder eignet. Man muss sich nur überlegen wo die Haltepunkte sind!

Zu den Bildern:
Auf den 3D-CAD Bildern (1&2) ist die Platte, welche die Zapfen enthält, die am Motorrad angreifen, noch nicht enthalten; Die wurde am Motorrad angepasst.
Der Spanngurt auf den anderen Bildern ist nicht notwendig. Allerdings ist meine KTM mein Juwel, daher bin ich bei Test-1 auf Nummer sicher gegangen.

Also, lasst doch mal hören, was Ihr so zu bieten habt;
Wenn Fragen bestehen oder jemand interesse daran hat, so möge er sich melden =)

Viel Grüße aus Franken,

Thomasktmforum.eu/attachment/55630/

Heyho!

genne:

Das Gewicht der Duke wird durch die Mutter, welche an der Muffe (das Teil, was auf und ab fährt) angeschweisst ist auf die M12 Gewindestange und oben auf ein einreihiges Axial-Rillenkugellager übertragen, welches die Kräfte mittels einer 20 mm Stahlplatte auf das Gestell leitet.

Zwecks deiner Frage:
Ich weiß nicht, in wie weit du dich mit Festigkeitsberechnungen auskennst:
Eine M12- Gewindestange hat einen Spannungsquerschnitt von ca. 84,3mm² ... Es handelt sich um eine 8.8er Gewindestange...Damit ist die Streckgrenze bei 640N/mm²..
Geh mal von einem Sicherheitsfaktor von 4 aus (wird i.d.R. bei Maschinen gewählt, die Personen gefährden können) Also bleiben dir 160N/mm² also zulässige Spannung in deiner Stange.
160N/mm² X 84,3mm² = 13488N
Du kannst also problemlos 1,3 Tonnen Gewicht an diese Stange hängen, ohne das du ein Problem kriegst =)
Ausserdem liegt die Auszugskraft (also die Kraft, bei der das Gewinde in der Spindel oder der Mutter abreißt) bei einer M12 Schraube und einer Mutter mit Wandstärke >5mm (haben wir) bei 84000-106000 N;
Rechnest du die Sicherheit von 4 wieder ein bist du nach Adam Riese bei 2,1 Tonnen

Man kann aber natürlich noch Bohrungen für Sicherungsbolzen vorsehen, wenn das Teil verkauft werden sollte und es gewünscht wird =)

@ SM-Mic:

Die erste Version sind 0,7m (70cm), die du deine Maschine heben kannst;
Wir haben allerdings festgestellt, dass es ruhig noch etwas mehr sein darf (vorallem für große Bastler); Daher wird der nächste mit ca. 1m oder mehr ausgestattet sein!

@ Kradler:

Ja, er ist selbstverständlich von beiden Seiten montierbar!
Wenn du dir deine Superduke von der Seite ansiehst, merkst du, dass es keines der Rohre senkrecht zum Boden verläuft;
Um eine Montage von beiden Seiten her zu ermöglichen, haben wir den Durchmesser der oberen Achse so angepasst, dass sie mittig auf unserer Muffe festgeschweisst werden konnte.
Daher spielt die Seite keine Rolle =)

Ich habe den Thread auch mit einem kleinen Hintergedanken eröffnet, muss ich zugeben
Ich wollte herausfinden, ob ein Interesse an solchen Ständern besteht.
Wenn wir diese Teile in Handarbeit herstellen würden, wird es vom Zeitaufwand her nicht bezahlbar. Nebenbei muss ich ja noch mein duales Studium machen =)
Gehen wir mal in der Theorie davon aus, dass sich mehrere Leute ernsthaft dafür interessieren.
Dann kann ich in meiner Firma nach Halbzeugen fragen.
Sprich, die könnten mir die Teile mit dem Laserjet ausschneiden.
Das würde alles erheblich billiger machen, denke ich.
Geschätzt werden wir uns zwischen einem Paddock Stand und einer Motorradhebebühne befinden.
Aber das müsste ich erst mit mehr Infos kalkulieren...

Grüßle,

Thomas

Guten Morgen =)

An die Idee mit der Trapezspindel haben wir auch gedacht; Allerdings hatten wir nur eine doppelgängige Trapezspindel mit einem Steigungswinkel >5°.
Dieses Gewinde war leider nicht selbsthemmend, weshalb wir die Stange nicht verbaut haben.
Gemäß VDI-Richtline 2158 in Verbindung mit der Forderung der EN 1493 nach selbstbremsenden Antrieben wird ein Winkel von <2,4° gefordert. (Bei Hebevorrichtungen)
Eine Standard-Trapezgewindestange nach DIN 103 mit einem Außendurchmesser von 12mm hat eine Steigung von 3mm.
Rechnet man mit dem geforderten Winkel auf die Steigung zurück, bräuchte man aber maximal 1,6mm Steigung.
Da dies kein Standard-Trapezgewinde ist, haben wir uns aber gegen eine Sonderanfertigung entschieden.
Unsere Gewindestange ist mit einer Fettschmierung versehen; Läuft also nicht trocken Stahl auf Stahl
Sollte es da Probleme geben, werden wir das in unserem Dauertest bemerken und selbstverständlich beheben

@ Landwarrior

Hast du das ganze vielleicht auch in CAD Form?
Wie hast du das mit dem Hydraulikzylinder gemacht?
Wie hoch konntest du heben?
Leider kannst du eine Hydraulikeinheit nicht feinfühlig genug justieren (meine Meinung), um ein verkratzen deiner zu verhindern, oder gar die Mutter der Schwingenaufnahme zu verdrücken;
Die Gewindestange kannst du im unbelasteten Zustand jedoch mit der Hand drehen, um die "Einschubhöhe" (also die Höhe, in der der Bolzen in die Bohrung und in den Rahmen geschoben werden kann) optimal anzupassen. Oder wie siehst du das?

Gruß Thomas

Hey!

Find ich super, dass es euch gefällt =)
Das lässt einen doch gleich 2 cm wachsen, wenn auch andere, die nur das beste für ihren wollen, das Ergebnis überzeugt =)
Dankeschön

Gruß

Das ist natürlich auch ne Möglichkeit.
Vorausgesetzt jeder hat nen 10 Tonnen Demag Kran an der Decke hängen =)

Hiho!

Also ich muss dich leider enttäuschen Straub, der Ständer wäre nicht billiger als der Paddock-Racing-Stand =)

@ Duke-Rider:
Kann ich dir so nicht sagen, das hängt von der Nachfrage ab.
Überschlägig wären wir bei unter fünf Interessenten. Da ich nicht einfach nen Laser/Waterjet rumstehen habe, wäre es nach wie vor Einzelfertigung und damit zu teuer.

Aber wer mag kann mir ja mal ne PN schreiben und sein Interesse bekunden; Vielleicht gibt es ja noch mehr, die sich nur nicht öffentlich äußern möchten! *grins*

Gruss Tom