Hier mal ein kleiner Beitrag zu den Möglichkeiten die bestehen wenn man verrückt genug ist und einfach vieles ausprobiert.
Falls wieder gewisse Skeptiker Fragen über Sinn und Zweck des Ganzen aufkommen lassen … ich mache das, weil es mir einfach Spaß macht …
Nun zur Sache …
Da der Ansaugtrakt der RC8R im Durchmesser recht großzügig dimensioniert erschien und der Durchmesser der Drosselklappenkörper sichtbar kleiner (direkte Stufe), erstaunt es mich etwas, dass hier trotzdem nur 52er Drosselklappenkörper zum Einsatz kommen. Hier lässt sich mit überschaubaren Aufwand und ohne zerlegen des Zylinderkopfes der Kanal auf 54 mm vergrößern. Dazu habe ich die mal günstig in der Bucht gekauften Drosselklappenkörper vollständig zerlegt, diese aufgedreht, größere Drosselklappen angefertigt und beim Zusammenbau gleich mal die 2. Drosselklappen sowie deren komplette Steuerung weggelassen. Die Bohrungen wurden dabei mit passend gedrehten Alustöpseln bündig verschlossen.
An den Zylinderköpfen wurde der Übergang des Einlasses zu den Drosselklappenkörpern leicht angepasst … die Gummistutzen selbstverständlich auch. Damit ist nun ein gleichmäßiger sowie glattwandiger 54er Durchmesser vorhanden. Statt der Kunststofftrichter habe ich mir dazu passende und deutlich weiter nach außen gedrehte Ansaugtrichter angefertigt (diese erfüllen in einem späteren Projekt noch eine gewisse Rolle).
Da schon mal alles zerlegt war, und die Zylinderdeckel frei waren … habe ich auch gleich noch die Nockenwellen auf mehr Überschneidung eingestellt … also die Einstellung „Sport“ mit Hilfe der Nockenwellenlehren des Club-Race-Kits. An für sich keine komplizierte Arbeit, aber eine ziemliche Fummelei. Neben neuen Spezialschrauben für die Nockenwellenräder (müssen gewechselt werden) sollte man sich auch gleich die Motorblockierschraube (KTM-Werkzeug) mitbesorgen, welche zum genauen fixieren der Kurbelwelle am jeweiligen OT erforderlich ist (siehe WHB). Die Angst begleitet einen etwas beim hantieren mit den Schrauben der Nockenwellenrädern (also bei deren Austausch), da es eng zugeht und immer die Gefahr droht, dass eine der Schrauben mal in den Kettenschacht fällt. Dann wäre die Kacke am dampfen … wortwörtlich.
Wenn ich schon mal dabei war … habe ich auch gleich mal das ganze SLS-Zeugs samt Ventil ausgebaut und stattdessen die im CR-Kit beiliegenden Alu-Deckel angeschraubt.
Beim Ausbauen der Drosselklappenkörper ist mir auch die (aus meiner Sicht) nicht ganz ideale Position der Einspritzdüsen aufgefallen … sowie die Ablagerungen auf der gegenüberliegenden Kanalwand. Da scheint ein nicht unbeträchtlicher Anteil von Sprit wortwörtlich an die Wand zu klatschen anstatt sauber zerstäubt zu werden. Die Einspritzrichtung hätte Idealerweise in Richtung der Einspritzventile liegen sollen … nicht entgegengesetzt. Dabei kam mir dann der Gedanke einer besseren Zerstäubung und damit einer Einspritzdusche. Nachdem die Einspritzdusche ja auch beim V2 der Aprilia als Nachrüstung gute Vorteile brachte, wollte ich das in einer erweiterten Variante auch mal bei der RC8R umsetzen. Um eventuellen Problemen bei kleinen Drosselklappenöffnungen etwas aus dem Weg zu gehen, wollte ich da aber mal eine Mehrfacheinspritzung versuchen … also Düsen unterhalb der Drosselklappe (wie bei der Serie) und zusätzlicher einer Dusche. Mechanisch eher weniger ein Problem … aber Seitens der Motorsteuerung war die Sache noch sehr fraglich.
Bei der Konstruktion der Dusche musste ich eine Höhenverstellung mit berücksichtigen, da der optimale Abstand zu Drosselklappe und Trichter eventuell erst noch zu finden war. Der Abstand zu den Drossellappen sollte möglichst groß sein um eine gute und möglichst feine Zerstäubung zu erreichen, was Aufgrund des Tanks/ Airboxdeckels sowieso nur eingeschränkt möglich war. Da ich ja bereits die Tankunterseite als Airboxdeckel nutzte, sollte der Platz aber auf alle Fälle ausreichen. Zur Wahl stand eine Düsenhalterung (Dusche), welche direkt am Drosselklappenkörper verschraubt wird … aber mit ihrem Gestell, den Kabeln etc. total im Luftstrom liegt und damit den hinteren Zylinder noch mehr mit Verwirbelungen benachteiligt als es sowieso schon der Fall ist, oder einer „hängenden“ Dusche, welche am Airboxdeckel (in diesem Fall Tankunterseite) angebracht wird. Letzteres ist wegen der Ermittlung der richtigen Position nicht ganz so einfach … wäre aber (in möglichst schlanker Ausführung) am wenigsten im Luftstrom störend. Dann war aber generell die Ausführung so ein Problem. Optisch schön mit Aluteilen gefertigt … beansprucht zwangsläufig mehr Raum und wäre kaum Strömungsgünstig. Wegen der Vibrationen und benötigten Stabilität/ Robustheit könnte dies auch nicht besonders dünnwandig ausgeführt werden. Zudem wären die verschiedenen Anschlüsse aufwändig bezüglich Dichtheit. Hinter 3-4 bar Druck stecken hohe Kräfte! So entschied ich mich zur weniger ansehnlichen aber durchaus robusten Ausführung in dünnwandigem Edelstahl (insgesamt auch nicht schwerer als eine stabile Alu-Konstruktion). Das Ganze gestaltete sich dann aber doch schwieriger als erwartet … und ob der ganze Aufwand zum Erfolg führt war zudem auch noch ungewiss. Nach ein paar Fehlversuchen gelang aber auch diese Hürde … zumindest Hardwaretechnisch. Ok ... Schönheitswettbewerb gewinne ich damit wohl nicht ... aber sonst ganz in Ordnung.
So ... Teil 2 folgt (packt so ein Post nicht ganz ...)!