Erfahrungsbericht 690 Enduro 2012

  • Nachdem ich so etwas vor der Kaufentscheidung gesucht und nicht gefunden hab, fang ich mir mal selbst einen an...


    Vorgestern hab ich mir die neue 2012er direkt im Hauptquartier Ursensollen abgeholt.



    Ich bin Umsteiger von der 625 SXC, vor der hatte ich eine 640 LC4.


    Nach den ersten Runden mit der neuen fühl ich schon ein bisschen durch die Zeitmaschine geschickt.
    Im Vergleich zur 625 SXC spricht das Fahrwerk um Klassen feinfühliger an. Die Bremse ist im Vergleich der Hammer (kenne allerdings keine aktuellen Straßenbike-Anker).
    Die Sitzbank sieht fieser aus als sie sich zumindest auf den ersten kleinen Runden anfühlt.


    Mit der vorherigen 690er mit dem geringeren Hubraum und 63 PS hab ich keinen Vergleich, nie gefahren.
    Das Gehacke unterhalb 3.000, von dem ich schon öfter gelesen hab, ist bei meiner jedenfalls nur unter 2.000 zu spüren.
    Das anreißen ist schon immens. Von der Spontanität (zumindest in Mapping-Stellung 2) absolut ebenbürtig zum Flachschieber in der SXC, aber halt mit ordentlich mehr Punch.
    Im 2. geht´s Vorderrad nur mit Gas hoch, ohne zupfen, Halleluja :knie nieder:


    Was mir nicht gefällt:
    Der schwindlige Plastik-Unterfahrschutz
    Der winzige Lenkeinschlag (werd die Schrauben mal bis zum Anschlag reindrehen, bringt hoffentlich ein bisschen Besserung)
    Der "Klang"


    Freu mich schon auf eine lange Beziehung und werd hier sporadisch mit neuen Eindrücken auffüllen.

  • Dreh die Schrauben bitte nicht bis zum Anschlag rein, sonst kollidieren die Gabelrohre mit dem Kühler, oder schlimmer, den Rahmenrohren.
    Ein bisschen Spielraum zum Reindrehen ist allerdings, aber immer kontrollieren!

  • Wenn die Kontermuttern auf Anschlag auf die Schrauben gedreht werden, passt es gerade so. Keine Kollision mit irgendwas, grad ausprobiert. Sind nur ein paar Millimeter, hilft aber.

  • Einen hab ich noch vergessen: die werkseitige Bereifung der 2012er mit dem TKC 80 finde ich maximal seise. Ich hasse diesen Reifen.

  • Super Idee mit den Fahreidrücken zur neuen 2012 und dann sogar noch Enduro, hihi, für mich noch besser :kapituliere:


    Die TKC80 sollen aber ein guter Kompromiss sein, zwischen Geländefahrten und trotzdem gute Eigenschaften auf Straße, sollen sich sogar noch gut fahren bei Nässe und das für ein Stollenreifen.


    Naja, die Erstbereifung bei fast allen Jahrgängen ist meist für alle Anderen auch, nicht das optimale.

    Gruß Herci :winke:

  • Bin gerade drei Wochen offroad unterwegs gewesen in Albanien mit meiner neuen 2012er, die ersten 4.000 km sind abgespult. Ich war nach dem Umstieg von meiner 640er Adventure sehr gespannt, wie sich die neue im Gelände fährt.
    Erstes kurzes Resümee: bin sehr zufrieden, der Motor ist super, das Fahrwerk zwar nicht so unglaublich souverän wie das meiner Adventure, aber trotzdem ausgezeichnet und für fast alle Gelände tauglich. Auf den extremen albanischen Pisten muss man das Fahrwerk weich abstimmen, über den Komforbereich aufmachen (23 - 25 Klicks öffnen), dann kann die Federung arbeiten und schlucken.
    Die Veränderung des Mapping ist sensationell, mit dem 1er Mapping rodelt man wie mit einer alten XT über die schwierigsten Passagen, ab 2000 Touren nimmt der Motor ruckfrei und weich das Gas an, trotzdem ausreichend Leistung, um kurz mal das Vorderrad zu heben. Das 2er Mapping auf offenen Pisten ist Spaßfaktor pur.
    Die Sitzbank ist sehr gut, nach drei Wochen und teils mehr als 10 Stunden durchgehend im Sattel Null Schmerzen.
    Der TKC 80 ist ein Witz. Ich bin ihn noch nie gefahren, nachdem ich so viel Gutes gehört habe, hab ich ihn oben gelassen und meiner Frau auf ihre 690er auch montiert. Gleich am ersten Tag im Gelände wäre die Gaudi fast schon wieder vorbei gewesen, wollte aus einer Spurrinne fahren, der Reifen hat verweigert, Lenker verschlagen, Sturz, Alukoffer auf den Rist geknallt. Gottseidank nix gebrochen, nur geprellt, tut trotzdem immer noch Sauweh. Der Reifen hat Null Seitenführung, hat uns beiden einigen Spaß im Urlaub gekostet, kommt nie wieder rauf. Der Michelin T 63 ist da um Welten besser, verstehe nicht, wieso so viele auf den TKC schwören. Langlebig ist er auch nicht wirklich, nach 4.000 km ist er komplett abgefahren, der T63 war da nicht viel schlechter.
    Die Kennzeichenhalterung ist ein schlechter Scherz, wer immer auf die Idee gekommen ist, 6er Schrauben in Plastik als Befestigung zu verwenden... Naja.
    Alles in allem ist die 690er ein Super Motorrad für alle Gelegenheiten und den Offroad-Urlaub mit Anreise.
    Fotos und Videos werd ich mal reinstellen. Albanien war sowieso wieder der Wahnsinn!

  • Danke für Deine Eindrücke. Die Erfahrungen mit dem Conti hab ich genau so schon früher gemacht. Dummerweise ist der auf der Straße auch eine Katastrophe, im trockenen geht das HR schon bei mädchenmäßiger Schräglage weg und bei Nässe wird´s wirklich gefährlich. Keine Ahnung warum KTM sowas als Erstausrüstung drauf packt.


    @Herci
    Ich hab auch schon öfter Lob über den TKC80 gelesen. Kann ich mir nicht erklären. Ich komme mit dem Gummi absolut nicht klar.

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  • Juhu, ein Enduro Thread und danke für Eure Eindrücke :peace:



    Tordi
    Der Plastik-Unterfahrschutz soll angeblich sehr robust sein und ist vergleichbar mit dem hier.
    Vorteile: robust, leicht, leise


    Der "Klang": die Originaltüte geht gar nicht....aber...das beste was ich je gefahren bin, 690ccm mit offenem Akra :knie nieder:


    Zum TKC80 habe ich hier schon mal was geschrieben. Ich finde ihn auf Straße echt gut und gutmütig.


    Im Gelände kann ich wombats Eindruck voll bestätigen...null Seitenführung. Da muss man sich echt fragen, ob für Abenteuerurlaub der Heidenau K60 Scout mit ähnlich schlechter Seitenführung aber längerer Laufleistung nicht die bessere Alternative ist.


    1-er Mapping werde ich heute mal testen...


    Bitte mehr Eindrücke hier posten :Daumen hoch:


    Edit: nach knapp einer Saison mit TKC finde ich ihn nicht mehr ganz so toll. Da gibt's bessere Reifen für die Straße die ähnlich geringe Seitenführung im Gelände haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Highfender ()

  • Weil ich gerade am Pool bei Dubrovnik mit dem iPad liege und Zeit habe, noch ein paar Ergänzungen:
    Der Tankdeckel hinten ist v.a. mit der Gepäckrolle wie erwartet mühsam, jedesmal tanken Rolle runter. Der Dreck, der sich hinter dem Deckel sammelt, macht mir Sorgen, da gibt's ja einen Schaumstoff bei den Powerparts. Sollte eigentlich Serie sein. Von wegen Ready to Race.


    Dafür ist der Verbrauch super, zwischen 4,2 und 4,7 Liter, je nach Gelände. Und da bin ich Strecken gefahren, auf denen ich einen ganzen Tag nur ein paar mal auf die Dritte schalten konnte... Bei ca. 200 km fängt die Reserve an, dann sind noch ca. 70 km drin. Reichweite für normale Reisen knapp ausreichend, für die nächste Wüstentour muss ich mir was einfallen lassen.


    Der kleine Windschutz ist sein Geld wert, nimmt einiges vom Oberkörper.


    Die Touratech Träger für die Alukoffer sind ausreichend stabil für die Pisten, die wir bisher befahren sind. Wie es auf afrikanischen Wellblechpisten ausschaut, wird sich noch zeigen.


    Die Einspritzung hat problemlos den schlechten albanischen Sprit vertragen.


    Freu mich schon auf die nächste Tour!

  • Zu Klang/Auspuff: ich bin ja keine 18 mehr, mittlerweile bin ich ein Freund von leisen Enddämpfern. Der Krach verschafft uns oft ein schlechtes Image, und wenn ich durch enge südländische Gassen fahre, in denen die alten Frauen auf ihren Holzbänken sitzen, bin ich über die leise KTM froh.
    Nachteil des originalen ist, dass er dank des eingebauten Kat sehr heiß wird, für Gepäck und Kleidung, die man über die Sitzbank legt, gefährlich.
    Mal schaun, ob ich da noch was mache, mal suchen, ob's einen Auspuff gibt, der nicht zu viel Krach macht, nicht heiß wird und trotzdem das offene Mapping zulässt, muss mich erst einlesen.

  • Zu Klang/Auspuff: ich bin ja keine 18 mehr, mittlerweile bin ich ein Freund von leisen Enddämpfern. Der Krach verschafft uns oft ein schlechtes Image, und wenn ich durch enge südländische Gassen fahre, in denen die alten Frauen auf ihren Holzbänken sitzen, bin ich über die leise KTM froh.

    Da stimme ich Dir zu, auch hinsichtlich des Alters :grins:
    Ich will auch keine Brülltüte, aber etwas mehr Bass dürfte der Karren schon haben. Momentan hört sich das eher nach einem Roller an.

  • Danke für die Bilder, endlich mal keine SuMo :grins: , leider sind es nur zwei, darfst und musst also weiter einstellen :Daumen hoch:


    Das mit dem Klang vom Puff, stört mich jetzt nicht so sehr, sondern eher das der so warm wird, das man sich verbrennt dritten Grades, möchte mir gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn man im Gelände unglücklich umfällt und an dem Puff kommt oder dr auf dem Bein liegt. Das hält keine Hose aus :weinen: , zumindest wenn sie nicht aus Leder ist :crazy:
    Das Gewicht des ESD ist auch nicht gerade niedrig.


    Das mit dem Tankdeckel gefällt mir auch nicht, was sich KTM dabei gedacht hat, die Lage ist ja eine Sache, aber das sich da dermaßen der Dreck / Sand sammelt und schon fast beim Deckelöffnen in den Tank fällt ist absolute :kacke: und ich habe schon diesen Schaumstoffteil. Wer es sich kauft (rund 6€) sollte es ankleben, sonst fängt es auch an zu nerven, das Teil.


    Endlich mal Endurogespräche und dann noch mit Bilder :sensationell::willkommen: , werde mich beteiligen sobald ich Geländeausflüge mit Fotos gemacht habe. Im August gehts nach Norwegen :peace:

    Gruß Herci :winke:

  • Und so wie die Ktm meiner Frau schauen die SMC's wahrscheinlich nie aus:


    Eher nicht, da sieht man das Felgenrand-Dekor nicht mehr :grins:


    Schigge Bilder!


    P.S.: Was sind das auf dem letzten für "Satteltaschen"?

  • Die Ortlieb-Taschen.
    Sind jetzt nach fünf Jahren harter Beanspruchung langsam am Ende. Wir überlegen gerade, die Coyote Giant Loop für meine Frau, ich bleib bei meinen Touratech Koffern.
    Mehr Bilder werd ich ins Netz laden, wenn ich wieder zu Hause bin, momentan fahren wir langsam die kroatische Küste hoch, um nicht in den Regen zu kommen.