Fragen zum Motoröl (Duke 690 R 2014)

  • Hallo,


    ich möchte diesen alten Thread aus 2015 gerne wieder aktivieren. Kurz nach dem Erstellen des Threads musste ich damals die noch fast neue Duke verkaufen.
    Im Januar 2018 kaufte ich mir nun wieder das gleiche Modell. Eine Duke 690 R 2017.
    Da ich bei meinem Händler bleiben werde, stellt sich natürlich beim 1.000er Kundendienst die Frage, welches Öl ich zukünftig nutze.
    Der Händler hatte mir damals das Castrol EDGE Formula RS 10W-60 eingefüllt und sagte, dass er dieses Öl seit Jahren für die 690er verwenden würde. Mit dem Castrol fuhr sich das Motorrad eindeutig besser. Kein Ruckeln, bessere Langsamfahreigenschaften und ein viel weicheres Schalten. Das war damals schon extrem.


    Dazu hätte ich jetzt noch 2 Fragen:


    1. Falls ich trotzdem bei den von KTM empfohlenen Motorölen bleibe; welches der beiden ist für die 690 Duke R bzw. welches würdet Ihr empfehlen? Das Power Synt 4T 10W/50 oder das Power Cross 4T 10W/60?


    2. Warum kann es sein, dass dieses Castrol-Öl für so viel bessere Laufeigenschaften und besseres Schalten sorgt? Die Unterschiede waren deutlich.
    Und der Händler versteht was von seinem Fach. Das weiß ich. Er hat sehr viel Erfahrung auch im Rennsport.


    Danke im voraus für Eure Tipps.
    Thomas

  • Eine direkte Antwort habe ich leider nicht für dich, kann dir aber berichten, das bei der letzten Wartung ca. 14'000 Km, hat mein Grosshändler der konsequent nur Motorex einfüllt, plötzlich Castrol eingefüllt. Ich verstehe die Welt nicht mehr! Hat Motorex womöglich dermassen die Marge gekürzt, dass er gewechselt hat? Glaube kaum, dass ein Grosshändler im Sinne des Kunden das "beste" Öl von sich aus einfüllt. Der hält sich 100pro an die Vorgaben von KTM, um keinen Ärger mit Garantiefällen zu kriegen.

  • Warum kann es sein, dass dieses Castrol-Öl für so viel bessere Laufeigenschaften und besseres Schalten sorgt?

    Wenn du das nach dem 1000km Service bemerkt hast müsste man auch fragen: Kann es auch sein dass ab Werk spezielle Öle eingefüllt werden wegen dem Einlaufverhalten? Bei Autos wird das ja schon lange nicht mehr gemacht, aber bei Motorrädern bin ich mir nicht so sicher oder wozu dann der 1000er Ölwechsel?
    Das würde die nach dem Ölwechsel verbesserte Schalteigenschaft erklären.


    Daher bin ich nicht mal sicher ob dein Castrol sich zu dem Cross Power so viel anders verhalten würde :denk:
    Mit Ausnahme ab und zu zwischen dem 5-6. Gang zu landen, habe ich mit dem CrossPower bei meiner 701 nichts negatives feststellen können.


    PS: Lustigerweise hatte ich z.B. bei meiner F800GS mal ein Castrol drin was bei diesem Motorrad aus meiner Sicht das Schaltverhalten verschlechtert hat. Seither wieder mit Motorex bin ich zufrieden...
    Daher wenn du mit dem Castrol zufrieden bist, fahr weiter mit dem!
    Dass KTM Motorex empfiehlt liegt einfach an den Partnerverträgen die Hersteller mit Lieferanten haben. Relevant ist aber nicht die Marke an sich sondern die Spezifikation.

  • Hallo fanki,
    Nachdem ich entdeckt hatte, dass mein Händler beim 1.000er Kundendienst das Castrol-Autoöl eingefüllt hatte, sagte ich zu ihm, dass er das von KTM empfohlene Motorex Cross Power 10W/60 wieder einfüllen müsste. Das hat er dann selbstverständlich auch getan. Allerdings war dann das Ruckeln wieder da und auch die Langsamfahreigenschaften verschlechterten sich wieder. Und auch das Schalten war schwergängiger. Die Duke fuhr sich mit dem Castrol-Autolöl wesentlich besser, als mit dem empfohlenen Motorex Cross Power. Wesentlich!

  • Wie? Achso hatte ich nicht geschnallt dass das Castrol Castrol EDGE Formula RS 10W-60 ein Autoöl war. :grins:
    Dann könnte es aber sein dass dein Ruckeln besser geworden ist weil die Kupplung leicht Schlupf hatte? :denk: Weil Autoöle haben keine Additive für die Nasskupplung...
    Oder du probierst Motul wenn du mit Motorex unzufrieden bist? Das wird ha hier auch von vielen gelobt.

  • verwundert mich echt welch großen Unterschied ihr teilweise bemerkt... bin schôn viele verschiedene ôle gefahren, aber Unterschiede bezûglich des ansprechverhalens,der schaltbarkeit, oder des hochdrehens des Motors konnte ich noch nie bemerken...

  • Du musst das ja nicht glauben.
    Wobei ich von Ansprechverhalten und Hochdrehen des Motors auch überhaupt nicht geschrieben habe. Und diese große Schriftart... ich kann auch die Grundschrift ganz gut lesen.
    Grüße, Thomas

  • vor dem Ölwechsel kann man auch ein bsp von :guckst du hier: Liqi Moly Motorbike Engine Flush Shooter den Ölkreislauf und somit angeblich auch die Kupplungsreiblammelen reinigen zudem die Dichtungen und Simmeringe pflegen vor dem altern schützen, Diese Information bekam ich bei der Nachfrage leichtes Kupplungsschleifen nach Ölwechsel bei Hochleistungs-Synthetisch Ölen

    Genau das Zeug soll man wenn es nach der Firma Liqui Moly geht vor dem Ölwechsel auf ihr eigenes Produkt hier im Beispiel MOTOBIKE 4T SYNTH 10W-60 Street RACE verwenden.
    https://forum-liqui-moly.de/in…e-10w-60-kupplung-rutscht
    Ich hatte mit dem Motorex Öl keine rutschende Kupplung und mit dem Motul ebenso wenig.Und auch das jetzt von mir verwendete Fuchs Silkoline 10w60 macht keine Probleme.


    Ein Schelm wer Böses dabei denkt. :zwinker:
    Gruß
    Norbert

  • Danke euch beiden für den Tipp! Klingt auch für mich plausibel, da das Kupplungsrutschen nach dem Ölwechsel irgendwann wieder verschwand. Der Flusher kostet auch nicht die Welt und werde ich beim nächsten Wechsel (Castrol -> Motul) sicher mal versuchen.


    Somit können wir festhalten:
    Mischen von Ölen gleicher Spezifikation kann man in Notfällen tun, besser aber nie mischen wegen unterschiedlicher Additiven. :amen:

  • Zitat

    Ich hatte mit dem Motorex Öl keine rutschende Kupplung


    Ich auch nicht.
    Meine Duke hatte mit dem Castrol-Autoöl kein Ruckeln mehr und die Langsamfahreigenschaften waren besser.
    Und ich konnte wesentlich weicher schalten. Von einer rutschenden Kupplung hatte ich nichts geschrieben.

  • Guten Morgen allerseits,


    das genannte Castrol-Öl geht gar nicht, denn es ist nicht JASO spezifiziert. Kein Wunder, dass es gut "flutscht", aber der Verschleiß dürfte entsprechend sein. Die Kupplung wird das nicht lange mitmachen.


    KTM schreibt genau 3 Dinge vor:
    - Viskosität -> Fließverhalten
    - API-Klasse -> technisches Verhalten, z.B. Schaumbildung, Reinigungswirkung, ...
    - JASO-Klasse -> Reibwerte (wichtig für die Kupplung)


    Im Auto juckt mich JASO nicht die Bohne, da habe ich eine Trockenkupplung. Beim Moped ist das hingegen SEHR wichtig. Alle Öle, die die Mindestspezifikation erfüllen, sind prinzipiell geeignet. Der Rest ist so eine Mischung aus Glauben, individuellem Fahrverhalten (nur Berufsverkehr oder Rennstrecke) und vielleicht auch geringen Fertigungsunterschieden.


    Additive gehören nicht ins Mopedöl. Diese Hochleistungsöle sind einfach zu fragil, um da irgendetwas guten Gewissens verbessern zu können. Liqui-Moly macht zwar Reklame für einen angeblich motorradgeeigneten MoS2-Zusatz, aber das läuft m.E. der JASO-Spezifikation entgegen. (Mein Corsa hingegen hat jetzt eine Viertelmillion Kilometer auf dem Tacho und der hatte immer einen MoS2-Zusatz. Aber der hat ja auch eine Trockenkupplung.)


    Meine 690er waren zur Wartung in genau drei verschiedenen Vertragswerkstätten bzw. einmal bei einem Markenfremden. Ich habe mich jeweils nach dem Öl erkundigt, jeder schüttete was anderes rein. Verschiedene Fabrikate. Die deutschen Werkstätten füllten 10W50 rein, die Vertragswerkstatt in Österreich (Inspektion im Urlaub) hatte ein kleines Fass 10W60 nur für Dukes. Keiner hatte Moto-Rex (König der Mopedisten, s.o.), weil zu teuer. Irgendeine Plörre aus dem Fass. Aufgefüllt habe ich mit Motul.


    Rutschende Kupplung hatte ich im praktischen Betrieb nie spürbar, egal mit welchem Öl.


    Also: Kipp rein, was Dir Spaß macht - solange es die Spezifikation erfüllt. Ach ja, von wegen Öl nach der Inspektion nochmal komplett austauschen lassen: Da hat sich sicher einer ins Fäustchen gelacht. Schnell und leicht verdientes Geld. Ob's dann auch wirklich getauscht wurde oder nur auf einer Rechnung auftauchte, lasse ich mal dahingestellt.


    Grüße
    Zwengelmann

  • Vielen dank für Deine Ausführung und die Tipps. Super.

    Zitat

    Also: Kipp rein, was Dir Spaß macht - solange es die Spezifikation erfüllt. Ach ja, von wegen Öl nach der Inspektion nochmal komplett austauschen lassen: Da hat sich sicher einer ins Fäustchen gelacht. Schnell und leicht verdientes Geld. Ob's dann auch wirklich getauscht wurde oder nur auf einer Rechnung auftauchte, lasse ich mal dahingestellt.


    Das hatte ich dann vielleicht schlecht erklärt. Nach dem 1.000er Kundendienst gab mir der KTM-Händler den Rest des eingefüllten Öls mit. Es war eben dieses Castrol Edge.
    Daraufhin erstellte ich diesen Thread hier. Nach Euren Reaktionen bat ich dann meinen Händler, das Öl gegen Motorex Cross Power zu tauschen. Das hat er auch getan, weil er mir anschließend wieder das übrige Motorex-Öl mitgab. Es tauchte also nicht auf einer Rechnung auf. Den 2. Ölwechsel musste er kostenlos machen.

  • Selbst wenn ich den Ölwechsel mit dem selben Öl gemacht habe ( Fuchs /Fuchs und Motul /Motul selbe Sorte aus dem Fass) Das leichte Kuplungsrutschen hatte ich auch direkt nach dem Ölwechsel ab und zu bemerkt verschwindet aber in der Regel nach einigen km wieder. :denk: Denke mal dass das frische Öl etwas andere Eigenschaften hat wie das gelaufene Öl.