Hintere Bremse fällt aus… Wer hat das gleiche Problem…

  • Tja, das selbe Problem habe ich auch, weshalb ich die Bremsflüssigkeit halt herkömmlich mittels Hand/Fußhebel durchpumpe. Bei der FJR ging das ohne Probleme. Dann ABS-Test und Durchmischung im Ventilblock auf dem Feldweg, und nochmal wechseln. Passt bisher. Und ich bin mit dem Druckpunkt zufrieden. Gab auch im Schwarzwald beim flotten Fahren mit Sozia keine Probleme. Die FJR hatte auch keine Zweifingerbremse, von daher....

    Mal gucken, wie es diese Jahr mit Urlaub in Ö ausschaut, dann werd ich auf den Pässen sehen, wie sie sich schlägt.

    Durchfallende Bemsen hinten gab es auch bei der FJR, aber auch da, Bremsflüssigkeit zuviel Wasser, und Hinterbremse falsch eingesetzt.

    Ich hab jedes Jahr gewechselt, und hatte nie Probleme. Ausser Rost an den Bremskolben vorn......


    Gruß

    Steffen

    Einmal editiert, zuletzt von Moppedfan ()

  • Ganz sicher? Oder vielleicht DOT 5.1?

    DOT 5 ist doch auf Silikonbasis und für die ADV gar nicht vorgesehen und darf vor allem nicht mit anderen DOTs gemischt werden.

    Ja sorry, mein Fehler 5.1 natürlich - gut aufgepasst :Daumen hoch:

    "Die Uhr hat 12 geschlagen" :wheelie:

  • zeigt mir eure Bremsflüssigkeit :teuflisch:... hier nochmal mein Liebling :Daumen hoch:


    MOTUL RBF 660 BRAKE FLUID

    Vollsynthetische Bremsflüssigkeit auf Polyglykolbasis. Für die gängisten Arten von Rennsport-Bremssystemen (Stahl, Carbon oder Keramik).

    Trockensiedepunkt: 328 °C

    Nasssiedepunkt: 204 °C


    By the way... sie hat bei mir innerhalb 2 Jahren nicht schneller Flüssigkeit aufgenommen, was teilweise bei Rennflüssigkeiten der Fall sein soll.

  • Die Brühe von Louis. Noch nie Probleme in den Bergen gehabt.

    Wechsle aber auch jedes Frühjahr.

    Ja, wenn du jedes Jahr wechselst dann wird das schon passen


    Aber... bei den Bikes, wo hinten die Bremse zu heiß wird, könnte es schon zu einem Thema kommen:

    - Trockensiedepunkt: ca. 265°Celsius
    - Naßsiedepunkt: ca. 165 °Celsius

    Das sind Welten von den Werten in der Praxis.


    Das Motul 5.1 hat z.B. folgende Werte und würde ich als Minimum empfehlen aufgrund des höheren Naßsiedepunktes von immerhin über 20 Grad, welcher bei ca. 3,5% Wasser gemessen wird.

    Trockensiedepunkt 269°C
    Naßsiedepunkt 187°C

  • Ja, dem stimme ich voll und ganz zu. Aber bis her hatte ich nie Probleme mit dem Louis Zeug. Sollte ich wirklich beim Bremsen in den Temperaturbereich kommen, wo dies versagt und ich mal ins leere treten sollte, würde ich mit Sicherheit eine BFK mit einem höheren Siedepunkt nehmen. Aber für meinen Fahrstiel reicht mir diese.

    1290 Super Duke R 2.0 :wheelie:

  • Hi, ich hatte vor zwei Jahren das gleiche Problem - komme vom Pass runter (Rumänien) und trete ins Leere, erst nach mehrmailgem Pumpen minimale Bremswirkung. Diagnose mit befeuchtetem Finger auf der hinteren Scheibe: Zisch - brennheiss inklusive der Felge-deshalb Fading, trotz wenig Bremseinsatz die letzten 20 Minuten. Hatte ich noch nie, trotz 25 Bikes in den letzten 35 Jahren. Nach ausgiebiger Beobachtung führe ich die erstaunliche für mich zunächst grundlose Erhitzung auf zwei Ursachen zurück:


    1) Ich hatte das Hinterrad um ca 3mm schräg gestellt, um den chronischen Rechtsdrall des Bikes zu verringern, was gut funktioniert. Obwohl die Befestigung des Bremssattel auf der Achse sitzt und sich damit "mitdreht", ensteht (möglicherweise durch die Momentabstützung auf der Schwinge) doch ein konstanter seitlicher Druck auf Sattel gegen Scheibe. Da reicht wohl wenig, aber doch konstanter Druck, über einen längeren Zeitraum, ausreichend Reibung zu erzeugen, die dann die Scheibe über die Maßen erhitzt.

    2) Eine exakte Einstellung der hinteren Radflucht (gemessen beidseitig von Schwingenachse zur Radachse) reduziert die Temperatur erheblich. Allerdings erwärmt sich die hintere Scheibe immer, auch wenn ich bewusst 10km nicht damit bremse, hat sie 30-40°C, während die beiden vorderen Scheiben wirklich kalt (= Umgebungstemperatur) bleiben. Ergo: Die Beläge hinten liegen hier auch immer ein wenig an. Seltsam - nach meiner Auffassung sollten der Dichtring des Bremskolbens eine geringfügige Rückstellbewegung nach dem Bremsvorgang bewirken; selbst wenige 1/10mm reichen dass die Scheibe nicht mehr reibend beaufschlagt wird. Das funktioniert vorne eindeutig was die kalten Scheiben beweisen, hinten aber nicht. Keine Ahnung warum. Vielleicht freuts mich irgendwann mal das Ding zu zerlegen. Hat jetzt 60Tsd rauf geht aber ansonsten problemlos.


    LG J

  • Nickname erfüllt Vorstellung. Ein Paradebeispiel für 80/20 - find´ ich klasse.:Daumen hoch:

    Gruß vom Harald
    "S. Auerteig"
    KTM ADV1190/R ´14; Yamaha T700 Tenere ´21; :prost:

  • Servus,

    ein Tipp von mir:

    HR raus, Bremsklötze raus, Kolben leicht rauspressen, alles gründlich mit na Zahnbürste und Wasser, Spüli reinigen. Danach die Kolben mit ATE Bremszylinderpaste einschmieren und wieder reindrücken. Eventuell muss hierfür der hintere Deckel des Bremsflüssigkeitsbehälters geöffnet werden, damit kein Überdruck entsteht und die Kolben wieder rein gleiten.

    Die Bremsklötze an den Stellen mit Keramikpaste betupfen, an denen sie den Bremssattel berühren (sieht man durch blanke Stellen).

    Und den Bolzen komplett mit Keramikpaste einschmieren, wieder zusammenbauen, fertig!

    Wichtig! Vor der ersten Fahrt nen paar mal die Bremse betätigen, damit Druck aufgebaut wird und die Bremsklötze anliegen.

    Bei mir hat es das Problem der schleifenden Bremse und warmer bzw. heißer Bremsscheibe komplett gelöst.

    Das ganze wiederhole ich alle 5 Tkm und alles ist gut.

    1290 Super Duke R 2.0 :wheelie:

  • Hört sich gut an, danke sehr! Nachdem der Kürbis grad auf der Bühne steht (60 Tsd km Ventilspielkontrolle - Glück gehabt - nix einstellen ?), werde ich das in den nächsten Tagen machen! Früher waren mal Staubmanschetten auf den Bremskolben, scheint jetzt als unsportlich zu gelten, grrrr....überhaupt diese Bremsen, vorne rubbelts wie blöd, da muss ich auch mal neue Scheiben kaufen. LG J

  • Dann Bau bei der Gelegenheit gleich neue Dichtringe ein. Die sind bei KTM für normales Geld zu herkommen.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Konnte der süßen Versuchung nicht widerstehen.......Bremszange runter, auf den Haupständer geklemmt dass die Pfoten frei sind, Kolben raus bis sie auf die Beläge kommen (geht sich gut aus ohne dass sie rauspoppen), und die mit viel Reinigungsmittelchen das Textilstreiferl sein löbliches Werk tun lassen. Gut mit Silikonfett versehen habe ich sie wieder dorthin zurück gedrückt und eingebaut wo sie hingehören. Das „Loslösmoment“ beim Auslassen des Bremshebels erscheint definierter und wirksamer....die Probefahrt wirds zeigen ob das Werk gelang! Danke für den Rat, Herr Maddo und Konsorten!

  • Konnte der süßen Versuchung nicht widerstehen.......Bremszange runter, auf den Haupständer geklemmt dass die Pfoten frei sind, Kolben raus bis sie auf die Beläge kommen (geht sich gut aus ohne dass sie rauspoppen), und die mit viel Reinigungsmittelchen das Textilstreiferl sein löbliches Werk tun lassen. Gut mit Silikonfett versehen habe ich sie wieder dorthin zurück gedrückt und eingebaut wo sie hingehören. Das „Loslösmoment“ beim Auslassen des Bremshebels erscheint definierter und wirksamer....die Probefahrt wirds zeigen ob das Werk gelang! Danke für den Rat, Herr Maddo und Konsorten!

    Ich bin mir nicht sicher, ob Silikonfett das richtige Fett für die Bremskolben ist. Du nutzt ja auch Dot 4 oder 5. 1 welches extra nicht wie Dot 5 auf Silikonöl basiert in deinem Bremssystem. Die Dichtungen sind darauf ausgelegt. Ebenso wie die ATE Bremszylinderpaste, welche nicht auf Silikon basiert und extra mit Dot 3, 4, 5.1 verträglich ist.

    Edit:

    Ich fürchte du musst die Plörre nochmal rausmachen, die Dichtungen auch und alles reinigen. In dem Zug würde ich mir dann aber lieber jetzt neue Dichtungen für nen schmalen Taler bei KTM holen und alles neu machen. Wäre sehr ärgerlich wenn auf irgend einer Tour die Bremse anfangen würde zu siffen. Dann mit ATE Br. Zyl. Paste einschmieren.

    1290 Super Duke R 2.0 :wheelie:

    Einmal editiert, zuletzt von Maddo84 ()

  • Hi Maddo, die Dichtungen bei unseren Bremsen sind normalerweise aus EPDM, ein sehr haltbares Elastomer - da ist entweder Silikonfett oder ein Fett mit Polyglykolgrundöl das passende Produkt. Hab seit fast 30 Jahren beruflich mit dem Thema zu tun (arbeite bei Klüber Lubrication). Das was man bei EPDM nie nehmen darf ist normales Fett/Öl/Paste mit Mineralöl oder PAO als Grunddöl - EPDM verträgt das nicht, quillt und löst sich auf. Ich persönlich ziehe seit vielen Jahren für den Bremsenzusammenbau Silikonfett einem PG-Fett vor, da die meisten PGs (wie die normalen Bremsflüssigkeiten auch) hygroskopisch sind und das wollen wir nicht am Kolben. Wobei ich einräume dass die modernen Kolben scheinbar nicht mehr rosten - sind wohl gut beschichtet oder aus Nichteisenmetall. Vielleicht lassen sie deshalb die Manschette weg und dann verdreckt das ganze halt.

  • Hi Maddo, die Dichtungen bei unseren Bremsen sind normalerweise aus EPDM, ein sehr haltbares Elastomer - da ist entweder Silikonfett oder ein Fett mit Polyglykolgrundöl das passende Produkt. Hab seit fast 30 Jahren beruflich mit dem Thema zu tun (arbeite bei Klüber Lubrication). Das was man bei EPDM nie nehmen darf ist normales Fett/Öl/Paste mit Mineralöl oder PAO als Grunddöl - EPDM verträgt das nicht, quillt und löst sich auf. Ich persönlich ziehe seit vielen Jahren für den Bremsenzusammenbau Silikonfett einem PG-Fett vor, da die meisten PGs (wie die normalen Bremsflüssigkeiten auch) hygroskopisch sind und das wollen wir nicht am Kolben. Wobei ich einräume dass die modernen Kolben scheinbar nicht mehr rosten - sind wohl gut beschichtet oder aus Nichteisenmetall. Vielleicht lassen sie deshalb die Manschette weg und dann verdreckt das ganze halt.

    Na dann ist ja alles Gut. Ich war mir diesbezüglich nicht sicher. Aber wenn du dahingehend schon Jahre lang erfshrung hast und es immer funktionierte, passt des ja :Daumen hoch:

    1290 Super Duke R 2.0 :wheelie:

  • Das mit dem Silikon passt ganz sicher. Danke für den Tip mit der Reinigung-ich hatte mir das nie überlegt aber durch die fehlende Manschette wird bei jedem Belagwechsel der dreckige Kolben wieder zurückgeschoben (ausser man reinigt und schmiert vorher) und das kann nicht gut sein. Aber irgendwie hatte ich noch nie so ein Problem, es scheint wie das Starterproblem und die Rubbelbremse ein modellspezifisches Wehwehchen zu sein. Auf jeden Fall was gelernt und um das geht´s schliesslich :-)