2016 - das Jahr der Duke-V.
Ist die neue Duke wirklich so viel besser als ihr Vorgänger aus der Serie Nummer IV? Zumindest in Sachen "Motor" ist die Antwort ein klares Ja:
Die Kurven zeigen die Performance einer IV-er-Duke Jahrgang 2015 im Vergleich zur aktuellen Serie im KTM-Original-Trim, alle Bikes waren "R"-Modelle, also mit dem obligatorischen Acra-Slipon ausgestattet. Die Leistungskurven sprechen für sich: Die neue Duke mit der "V" geht nirgendwo schlechter als die alte und packt "hinten raus" ein fettes Leistungs-Plus drauf - + 70 PS mit über 70 NM Drehmoment am Hinterrad in der Serie, also mit zwei Jahren Garantie, sind eine wirklich starke Ansage.
Der neue Zylinderkopf der Duke-V funktioniert offensichtlich wirklich mörder, und das Alles mit echter Laufkultur, nix da mit Teillastruckeln, das so viele Duke-IV-Besitzer der ersten Jahrgänge nach 2012 geplagt hat, das läuft nun bereits in der Serie echt geschmeidig, da hat KTM einiges zugelernt. Ungewohnt für einen Single sind auch die sanften Vibrationen: Der Motor läuft gerade bei hohen Touren eher wie ein Vierzylinder mit mehr hochfrequenten Vibs, die mich persönlich stark an eine alte rollengelagerte 1000er-Kawa aus den 70ern erinnert.
Diese Vierzylinder-Samtigkeit wird nicht jedermanns Sache sein, denn der Motorlauf der Duke-V hat nunmehr so gar nichts zu tun mit dem, was man von klassischen Einzylindern gewohnt ist, viele werden sich ein wenig mehr Ruppigkeit zugunsten von Charakter wünschen werden. Das soll jeder sehen wie er mag, mir geht es hier in der "Tuningküche" um folgende Frage: Was kann man an der Duke-V in ihrer Leistungs-Charakteristik besser machen?
Die Antwort und damit die Tuning-Aufgabe geben die Leistungskurven vor, die ich hier oben gepostet habe: So eindrucksvoll die neue Duke-V "oben raus" raketiert, so zurückhaltend ist sie in Sachen "Bumms im Drehzahlkeller". Sie geht hier nicht schlechter als die "alte" Duke-IV, aber eben auch nicht besser. Das bedeutet in der wirklichen Welt auf der Straße: Es müssen wenigstens so um die 4500 Umdrehungen am Drehzahlmesser anliegen, damit die Fuhre ernsthaft vorwärts geht. Also nix da mit "Bumms aus dem Keller", der doch eigentlich für den Einzylinder typisch ist, an diesem Mangel leidet die neue Duke im selben Maße wie die alte, da können noch so viele PS im letzten Drehzahl-Drittel aufwarten.
So viele Komponenten an der Duke-V auch neu sind im Vergleich zum Vorgänger-Bike - habe mich im KTM-Flagship-Store, über den wir Wiener uns seit kurzem freuen dürfen, belehren lassen - einige Bauteile wurden dennoch 1 : 1 von der alten Serie übernommen als da sind die Airbox inklusive Ansaugtrichter und der Vorschalldämpfer, die Brotdose unter dem Motor. Sicher, im Zuge des High-RPM-Projektes, das die Duke-V exekutiert (knappe 9000 Umdrehungen Abriegel-Drehzahl sind eine mächtige Ansage für einen Einzylinder) ist der Durchmesser der Drosselklappe sowie des Auspuffkrümmers auf 50mm gewachsen, die "alten" Teile aus der Tuningküche für die 4er-Duke passen aber auch auf die neue.