"Endlich" hatts ich auch erwicht... Kipphebel

  • Hi,
    Gestern während einer kleinen Tour ging die Kiste auf 15km etwa drei Mal ohne ersichtlichen Grund aus... auch kam mir die Leistung etwas geschwächt rüber. Beim letzten Aus dann den Starter gequält in der Hoffnung dass der Bock wieder läuft. (kein FI, kein Fehlercode) Dann ein sehr hartes Knacken vom Inneren. Kiste abgeschleppt nach Hause. Zuerst mit dem pc geprüft ob der pcv und autotune noch arbeiten, dann über tuneecu die verschiedenen Tests durchgeführt (ohne Fehler), den Injektor ausgebaut und mit Benzinreiniger unter Spannung durchgespült... Deckel runter und siehe da : Kipphebel Einlass abgerissen.
    Nun meine Frage :
    Wieviel Nadeln hat denn die Rolle vom Kipphebel insgesamt ? Ich möchte den Block nicht unnötig wieder aufmachen.
    Wie kann es sein dass die Nockenwellenlöcher nicht mit den Kipphebelachsen übereinstimmen wenn ich die Kurbelwelle mit einer Schraube auf OT blockiere? Steuerkette etwa gesprungen?


    Falls ein Schrauber zu Hause einen unbrauchbaren Kipphebel auseinander nehmen könnte... das wär super. (Meine Kipphebel hatten gerade mal 2.500 km runter !! - danke ktm)

  • Ich hab noch ein Foto von meinem Kipphebel, da sind es 15 Nadeln:
    kipphebel3.jpg



    Bei mir stimmen auch die Löcher im Steuerkettenrad wenn die KW blockiert ist. Sieht so aus, als ob die Steuerkette übergesprungen ist.
    Sorry, hätt dir gern positiveres erzählt. :tröst:

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten

  • Danke ... fehlen also noch 4... muss ich halt noch ein bisschen mit dem Schwanenhalsmagneten angeln gehen... Könnte eigentlich so eine Nadel vom Ölfluss mit ganz nach unten bis hin zum Filter mitgerissen worden sein ?
    Steuerketten vermutlich um einen Zahn gesprungen...wie geht sowas denn ist ja "nur" ein Hebel im Eimer. Ich hoffe mal dass die Ventile noch ganz sind und richtig abdichten - die Kompression ist nach wie vor sehr gut - erst mal Ölwechsel (mit 4 Nadeln ) .


    Schade denn ich hatte den Kopf selber bearbeitet, die Ventilführungen weggeschliffen, um 0,2 planen lassen und der Motor lief wie die Hölle - besser als meine 690 r. Das Ganze extra mit neuen Kipphebeln um Ärger vorzubeugen. Jetzt fliegen die alten wieder rein - die hielten bis dato 10tkm und die Buchsen sitzen fest.




    Danke Mastereset für die Info - übrigens der Hebel auf dem Foto seht noch ganz ok aus.

  • Kannst mal auf die Unterseite des Kipphebels schaun? Dort sollte das Fertigungsjahr des Kipphebels eingegossen sein.
    Bei mir steht da "SF 09" für 2009 (mein Motor ist Bj 2010).


    Sieht mir so aus, als hättest Du die neuere Version des Kipphebels (ab 2013) bei der der Rollenbolzen nicht fest genug vernietet ist und zu Wandern beginnt. Dein Bolzen wanderte in Richtung Zündkerze und saß auf dem Absatz im Zylinderkopf auf. Daher stammt wohl auch der stufenförmige Absatz des Rollenbolzens - normal ist der zylinderförmig. Das Einlassventil hat nicht mehr richtig geschlossen (= Leistungsverlust) und irgendwann hämmerte der Kolben gegen ein Einlassventil. Der Kipphebel brach und die Steuerkette sprang über.
    Sicherheitshalber würde ich auch die Einlassventile ausbauen und prüfen, ob der Schaft noch gerade ist.


    Auch wenn die Händler das Körnen der Kipphebelachse als laienhaftes Forumsgeschwätz abtun, es macht schon Sinn! :Daumen hoch:

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten

  • übrigens der Hebel auf dem Foto seht noch ganz ok aus.

    Naja, der Kipphebel schon, aber der Bolzen war einseitig verschlissen - auf dem Foto deutlich zu erkennen. Bei mir war das Ventilspiel um 0,3 mm vergrößert. War noch die alte Version des Kipphebels - da saß der Bolzen zwar fest, dafür hat er sich irgendwann aufgearbeitet.
    Nimm einen neuen Einlasskipphebel und setze auf den Bolzen ein paar Körner (findest irgendwo hier im Forum)!


    Edit: Noch eine Frage:
    Wie stellst Du fest, dass die Kompression ganz gut ist? Kompression messen geht ja beim 690er Motor nicht. Nur so nach Gefühl?

    Sprüht der Lenker Funken, bist du zu tief unten

    Einmal editiert, zuletzt von masterreset ()

  • Also bei mir gehen die Bolzenachsen genau bei OT auch nicht immer raus. Stelle ich die Markierung etwa einen halben mm neben OT ein so kann ich beide Kipphebelachsen herausziehen. Scheint eine leichte Fertigungstoleranz zu sein. Mit übersetzen der Steuerkette um einen Zahn läge es viel weiter aus der Toleranz. Wie weit musstest du vom OT weg um die Achsen heraus zu bekommen? Nicht dass es so ist wie bei mir und du die Ventile umsonst rausnimmst!


    Bzgl. der Nadeln. Lege einfach den Bolzen in die Rolle und steck die Nadeln dazu. Das Nadellager/die Rolle muss dann ohne Freiraum mit Nadeln gefüllt sein, dann hast du alle Nadeln aus gefunden.


    Und ja, körn die Dinger ordentlich! Wurde ja bei der alten LC4 auch so gemacht und hier kannst du nicht viel verhauen. Schaden tuts sicher nicht.

  • Gibs eigentlich nicht von KTM ein Kipphebelrollen-Kit, sprich Bolzen + Nadeln ? Dachte mal irgendwo sowas gesehen zu haben ? Habe noch 4 Hebel rumliegen mit Riefen in der Rolle...


    Kompression - rein nach Gefühl - wenns dann doch nicht so ist dann muss ich den Block eh runter lassen... oder falls ich die Nadeln nicht finde :applaus:


    Auf OT fehlen oben mindestens 4-5 mm bis Zentrum. Das war beim letzten Zusammenbau vor 2500km alles wie im Bilderbuch - ich frage mich nun ernsthaft ob sich nicht das Kettenrad von der Nockwelle durch
    das Blockieren (extreme Kräfte) versetzt hat... wäre das überhaupt möglich? - das wäre für mich noch eine logische Erklärung.

  • Einen reparatursatz gab es bei den alten LC4 (625,640).
    Hab mir vor 2 jahren mal die rolle und den bolzen bestellt weil ich wissen wollte ob dieser beim neuen 690er passt. Leider ist dieser nicht kompatibel, da die rolle beim 690er im durchmesser grösser ist und die rolle auch breiter ist als beim alten LC4.
    Mfg
    Duke690rider
    tapatalked Lumia640

  • fü's Ventilspiel einzustellen gibt es nur ein OT-Loch um die Kurbelwelle zu blockieren damit man schnell die Kipphebel rein und raus bekommt - schliesslich muss beim Shims-wechsel die Achse fast komplett raus.
    Also damit bin ich schon vertraut. Werde mal den Steuerkettenspanner lösen und einen Zahn versetzen und dann berichten ob wieder alles in der Flucht liegt oder auch nicht. :kacke:

  • Feed back zum Kipphebelbruch und die verschollenen Lagernadeln...


    Nachdem ich Kettenspanner entfernt hatte, habe ich gleich die Nockenwelle ausgebaut damit ich vielleicht eine Nadel zwischen Steuerkette und dessen Führung finden könnte.... ohne Erfolg.
    Dann Deckel runter seitens Kupplung... nix
    Dann Deckel runter seitens Lichtmachine und siehe da....


    Ich habe unter anderem entdeckt dass geringe Mengen an feinen Spänen an dem Impulsgeber angesammelt waren... ein Zeichen dafür dass nicht alle freischwebenden Metalle an der Magnetschraube haften sondern auch beim Rotor....


    Fazit : gebrochener Kipphebel und Nadeldisaster :
    die meisten Nadeln gefanden sich irgendwo im Kopf (kein Problem), ein paar waren oben zwischen Führungsschiene der Steuerkette und Block zu finden und die restlichen vier waren netterweise bei der Lichtmachine versammelt. Anhand der paar sehr kleineren Späne (für mich die abgetragenen Kipphebelbolzen des Lagers, werde ich gleich alles wieder zusammenschrauben, einstellen und loshämmern.