Sammelbestellung PowerComander

  • Hi there!


    Die Garantie ist doch nur ein Problem für neue Kantn. Ich persönlich fahre prinzipeill keine neuen Eisen. Ich halte es wie der "Elasto" aus unserem Forum: "Ein Motorrad gehört eingestürzt". Aber warum soll das ich machen? Das überlasse ich doch gern einem Anderen.
    Hätte ich ein niegel-nagel-neues Motorrad und wäre der, der den ersten Kratzer drauf macht, ich bekäme Schreikrämpfe. Das erspare ich mir mit einem Motorrad, das bereits die ersten Gebrauchsspuren hat. Kommt dann ein neuer Kratzer dazu, ist das zwar auch nichts, was mir Freude macht, aber es läßt mich vergleichsweise kalt.


    Gebrauchtes Motorrad - keine Garantie - keinen Service-Zwang in der Vertragswerkstatt - absolute Freiheit, auch was die Mods angeht.
    2nd-Hand hat schon seine Vorteile.


    Ich will damit nichts gegen den Neukauf sagen. So ein neues Motorrad, beim dem nicht irgendeiner, sondern ICH den ersten 1000er auf den KM-Zähler spult, hat schon seinen eigenen Reiz und Sex. Das hat was von "Entjungferung" (ist schon verdammt lang her, daß ich im konkreten Leben mit dieser Sache - im Wortsinn - konfrontiert war: meine Erinnerung daran ist aber eine, die im Rückblick nicht unbedingt so wirklich "positiv" besetzt ist).


    Wer sich ein neues Motorrad kauft, geht doch normalerweise zu dem Händler, der das "beste Package" bietet. Der Preis ist ein wichtiges Element darin, aber gewöhnlich doch nicht der einzige Faktor, der die Kauf-Entscheidung bestimmt. Die Qualität der Werkstatt, das Ambiente, wie "gut" man mit den Leuten "kann", ist doch wenigstens genauso wichtig.


    Was spricht denn dagegen, in die Verhandlungen, wenn man um ein neues Bike "schachert", die Tuning-Mods einfließen zu lassen, die man plant, vorzugsweise gleich nach dem ersten Service? Klar, wenn es um "Tuning" bei den Kantn geht, zückt der Dealer sofort den "Hardequipment"-Katalog. Das muß er. das verlangt KTM über dezenten Druck von ihm.. Diesem Marketing-Schmäh von KTM erliegen dann auch viele und wählen einen Acrapovic als Flammrohr. Ist ja auch keine schlechte Ware. Aber einen Zwang, eine verbindliche Auflage, nur diesen Auspuff auf eine Kantn zu schrauben, gibt es nicht. KTM kann keine Tuning-Diktatur verordnen noch durchsetzen. Das geht nicht in der EU (für irgendwas muß die doch gut sein).
    Was daher auf die Neue kommt, ist eine Entscheidung, die der Käufer und der Händler fällt beim Verkaufs-"Deal". Warum soll ein Kastl zum Einspritzung-Dressieren(mein/Kastl/dein Kastl, ein PC von Dynojet - wurscht), gleich mit der Airbox-Mod, nicht auch Part dieses Deals sein können?


    Sicher, wenn ich zum Dealer gehe und ihm erzähle: Ich kauf´ mir jetzt bei Dir ein Eisen, schraub´ gleich Lachgas und Turbo drauf, um in der Twin-Klasse Dragster-Europameister zu werden, wird der mit den Augen rollen - zurecht. Aber schlichtes Bolt-On-Tuning ist doch ein ganz anders Kaliber. Wenn die Goodies einen guten Leumund haben, warum sollte sich der Händler reflexhaft verweigern?
    Eine offizielle Werks-Freigabe wird es von KTM für Tuningteile nie geben. Schon aus Prinzip. Und wenn, dann nur für die Sachen aus dem eigenen Katalog. Das ist ein starkes Argument, aber nicht das finale. Schließlich ist es der Händler, der den Garantieantrag macht. Der weiß schon, wie man es anstellt, daß KTM bei der Bearbeitung keine Manndln macht.


    Ein Letztes noch: Die Umsatzrendite bei Autos im Neuwagen-Geschäft liegt bei 1,5%. Die war schon so vor der großen Krise jetzt. Mehr bleibt beim Motorrad netto - abzüglich der Kosten für Zusammenbau, Übergabe etc - auch nicht hängen. Der Listenpreis steht doch nur im Prospekt. Um welche Maut die Neue wirklich über den Tresen geht, steht normalerweise auf einem anderen Papier.
    Fakt ist: Mit dem Verkauf von Motorrädern verdient der Händler nicht das Geld, das er braucht für sein ökonomisches Überleben. Das verdient der mit den Sachen drum herum, mit dem Zubehör und der Werkstatt. Im Grunde genommen entspricht der Neufahrzeug-Verkauf dem Geschäftmodell vom alten Rockefeller. Der hat die Lampen verschenkt, damit die Leute dann das Petroleum bei im kaufen. Er ist damit steinreich geworden. Das Gros der Motorrad-Dealer arbeitet jedoch - so wie ich auch - an der zweiten Million, weil es mit der ersten nichts geworden ist.


    Diese Überlegung soll nur unterstreichen, wie stark Eure Position ist als Käufer. Nutzt diese Chance. Dann geht nicht alles, aber so manches.


    Highscore

    "Highscore" Fa. Myjet

    Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Tuning-Kits und -Teilen für Motorräder

    (Zwangs-)Mitglied der Wirtschaftskammer Österreich, da Gewerbeschein-Besitzer

    weitere Bikes: Kawasaki KLE500 (daily commuter), Buell 1125R (die mit dem starken Herz aus Österreich), KTM Duke 790, Kawasaki Z1000´76


  • @Fröstchen,


    nichts gegen Optimierung. Ich bin kein Gegner davon. :kapituliere:
    Aber jeder sollte wissen, was für Konsequenzen das für Ihn bedeuten kann, wenn es zum Garantiefall kommt. :zwinker:
    Ein Freund von mir ist spezialisiert auf die Optimierung von BMW, Mercedes und Porsche.
    Da ich einen Firmenwagen fahre, hat Er mir davon abgeraten, meinen neuen 335d auf 340PS chippen zu lassen,
    da die Änderungen vom Hersteller jederzeit ausgelesen werden können. Auch wenn der Serienstand wieder
    eingespielt wurde.
    Gilt auch für die KTM´s. Jedes Update wie das Akra-Mapping wird mit Datum etc. im Steuergerät erfasst.

    mille amitiés Franky


    2015 KTM 1290 Superduke R
    2013 KTM 1190 Adventure R


  • Was spricht denn dagegen, in die Verhandlungen, wenn man um ein neues Bike "schachert", die Tuning-Mods einfließen zu lassen, die man plant, vorzugsweise gleich nach dem ersten Service? Klar, wenn es um "Tuning" bei den Kantn geht, zückt der Dealer sofort den "Hardequipment"-Katalog. Das muß er. das verlangt KTM über dezenten Druck von ihm.. Diesem Marketing-Schmäh von KTM erliegen dann auch viele und wählen einen Acrapovic als Flammrohr. Ist ja auch keine schlechte Ware. Aber einen Zwang, eine verbindliche Auflage, nur diesen Auspuff auf eine Kantn zu schrauben, gibt es nicht. KTM kann keine Tuning-Diktatur verordnen noch durchsetzen. Das geht nicht in der EU (für irgendwas muß die doch gut sein).
    Highscore


    Highscore,


    da kann man nur hoffen, das KTM hier im Forum nicht mitließt. :tröst:
    Ist rechtlich sehr bedenklich, was Du da von Dir gibst. :zwinker:
    Fakt ist, das Hersteller die Gewährleistung verweigern können, wenn primäre Funktionen bei ihren Produkten
    durch nicht geprüftes Zubehör verändert wird. Egal ob nicht getestete Auspuffanlagen oder modifizierte Steuergeräte etc. :amen:

    mille amitiés Franky


    2015 KTM 1290 Superduke R
    2013 KTM 1190 Adventure R

  • Jo, kann ja sein.. Nur was soll der Scheiss? Garantieverweigerung weil man einen anderen Auspuff drangemacht hat, das wär wirklich "tuning Diktatur". Soll doch Spaß machen das Ganze, der Akrapovic z.B. ist einfach zu teuer und bringt nicht mehr als die anderen Töpfe. Zudem: Wär doch super langweilig, wenn jeder den Akra fahren würde :Daumen runter:


  • Chiptuning ist elegant. Man braucht keine Hardware. Nur den richtigen "Dongle", mit dem man sich an den Diagnosestecker anschließt. Über diesen Port fragt die Werkstatt nicht nur während der Wartung die vitalen Motor- und Sensordaten ab, sondern kann auch, so notwendig die Kennfelder in der ECU updaten. Das Chip-Tuning "hackt" sich in diesen Vorgang hinein und kocht dann sein eigenes Süppchen in den Kennfeldern. Darum besteht ein Chiptuning-Paket auch aus zwei Komponenten: einem Verbindungskabel zum Diagnosestecker mit einer kleinen Kiste drinnen, die einen "Übersetzer"-Chip beherbergt, damit das Windows mit dem Mikroprozessor in der ECU "reden" kann, und einer Software für den Laptop, die dann die Maps umschreibt.


    Ein neues Map bedeutet immer auch eine neue Versions-#. Die History dieser Nummern "merkt" sich die ECU. Istzwar ein Blechtrottel. die sind aber wirklich gut, was das "Erinnern" angeht. Chiptuning macht daher immer Spuren und läßt sich nie rückstandsfrei wieder löschen.


    Die Kastl-Partie (ein Kastl/Dein Kastl, PC von Dynojet - wurscht) funktioniert anders. Die nimmt die ECU als Blackbox und schreibt in ihr nichts um. Deren Maps und Versions-# bleiben unangetastet. Es sind Zusatz-Steuergeräte, die am Output der ECU "wirken". Also eine Kiste mit einem neuen zusätzlichen Kabelbaum dran, über den die Impulse von der ECU an die Einspritzdüsen abgefangen und als umgearbeitete, entsprechend modifizierte wieder ausgegeben werden. Wenn dieser Kabelbaum mit den Steckern professionell gemacht ist, ist das eine recht zuverlässige Sache.


    Klar braucht es hier Hardware, die man sich beim Chiptuning erspart. Dafür kann man dieses Tuning im Bedarfsfall wirklich rückstandsfrei entfernen Die ECU "beobachtet" zwar die Leitungen, die zu den Einspritzdüsen führen. Die Information, die sie da bekommt, sind nur Werte für einen Widerstand und eine Spannung. Einspritzdüsen haben keine internen Kennziffern. Die ECU bemerkt den Kastl-Eingriff überhaupt nicht und schreibt folglich auch keine entsprechende Meldung in ihren Speicher.


    Highscore

    "Highscore" Fa. Myjet

    Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Tuning-Kits und -Teilen für Motorräder

    (Zwangs-)Mitglied der Wirtschaftskammer Österreich, da Gewerbeschein-Besitzer

    weitere Bikes: Kawasaki KLE500 (daily commuter), Buell 1125R (die mit dem starken Herz aus Österreich), KTM Duke 790, Kawasaki Z1000´76

  • Die Kastl-Partie (ein Kastl/Dein Kastl, PC von Dynojet - wurscht) funktioniert anders. Die nimmt die ECU als Blackbox und schreibt in ihr nichts um. Deren Maps und Versions-# bleiben unangetastet. Es sind Zusatz-Steuergeräte, die am Output der ECU "wirken". Highscore


    Yep, und das genau erkennt die BMW-Software mitlerweile auch. :ja:
    Wie es im Motorradbereich aussieht, kann ich nicht beantworten? :denk:

    mille amitiés Franky


    2015 KTM 1290 Superduke R
    2013 KTM 1190 Adventure R

  • @ Franky



    Komm gib mal zu - welcher Händler bist DU????


    Oder direkt von KTM????


    Oder doch Igor Akrapovic - keine anderen Rohre neben mir????



    Ist mir aber auch egal - ich freue mich immer diebisch, wenn Du versuchst Highscore ans Bein zu pissen - Ich werde halt nur zu dick wegen den vielen Chipps und dem Bier.......


    Aber mal meine Rechnung oder mal ein selbst erlebtes Beispiel...


    Ich hatte bis vor Kurzem einen CBR 1000 RR. Natürlich gebraucht gekauft aber nur ein Jahr alt. Die hab ich sogar vom Händler weil die richtig günstig war. Nebenbei hab ich noch eine kompl. Anlage dabeigekauft und der Händler (der mir auch Garantie verschaffen muss) hat sich doch glatt angebaut und für die Raubritter vom Finanzamt (hoffe liest keiner mit...) sogar mit auf dem Kaufvertrag vermerkt.


    Das Motorrad vor Unfallfrei und stand denoch etwas komisch auf dem Heckständer. Da hat doch Honda doch tatsächlich die Gewindehülsen schräg eingeschweißt. Ich also mal Honda Deutschland angerufen und mal gefragt was das passieren kann. Was soll ich sagen - ich war extrem aufgebracht über die Servicewüste Deutschland. Ob ich denn einen Sturz gehabt hätte und ob ich die Aufnahmen nicht verkanntet eingeschraubt hätte usw. Aber ich könnte ja mal zum Freundlichen fahren und er würde das ggf weiterleiten. Na da mich der Freundliche mal zum Erwerb eines Ersatzteiles sieht. Ich mache in der Regel alles selbst und die wichtigeren Sachen lasse ich von einem befreundeten freien Händler machen. So ein Motorrad ist halt Vertauenssache. Also lange Rede kurzer Sinn. Der Freundliche war extrem begeistert und ich hab die verkackte Schwinge ausgebaut und nachgearbeitet. Derweil konnte man das Ding gleich pulvern und da ich eh nie die ausgelieferte Übersetzung fahre - neue Kette dran...


    Ich hab eh die Einstellung - Motorrad ist Hobby!!!


    Wenn Motor defekt lasse ich den machen oder kaufe einen Neuen. Sollte der wirklich von Anfang an einen weg haben, geht der entweder beim Vorbesitzer in die Hose oder es ist halt Pech.


    Meine Aussage war nur die entsprechende Reaktion auf Deinen erhobenen "Ich mach mich hier mal wichtig" Zeigefinger.......


    Aber wirst Du ja erwartet haben...

  • :knie nieder: Fränky morgen um 9.30 treffen :amen: wir uns in der Kirche zum beten und fromm sein :knie nieder:


    :zwinker: jetzt wirst aber päpstlicher wie der Papst :amen:
    :zwinker: du weist doch das Kastel und Tuning machen doch eh nur die Jungs uns Mädels mit ihrer KTM, wo schon die Garantie abgelaufen ist, bzw :kacke: sie eventuell drauf und machen ihren Service selbst oder beim Bekanten :staun: bei der Ersparnis kannst auch mal was selber blechen :zwinker:


    :lautlach: Frag den Geoff was der schon gespart hat :ja:



    :kapituliere: bitte nem das nicht schon wieder zu streit Diskussionen her :prost: aber der wo diesen Tuning bzw Optimierungsweg wählt ist sich doch im klaren auf was er sich da einlässt :Daumen hoch:


    :nein: da muss man eigentlich keine endlosen Diskussionen führen :Daumen runter:

  • @Jungs,


    macht das, was Euch glücklich macht. :zwinker::grins:
    Ich habe alles zu dem Thema geschrieben.

    mille amitiés Franky


    2015 KTM 1290 Superduke R
    2013 KTM 1190 Adventure R

  • Da das Thema Garantie in Verbindung mit Tuning/Modifikation immer wieder auftaucht würde ich eine Heul-und-Wein-und-Säufz-Thread vorschlagen wo man ab und zu mal was los werden kann.


    P.S. Er darf auch "Möglichkeiten wie ich die KTM-Garantie verlieren kann" benannt werden!


    Bin zu faul zum schreiben, darum hab ich mich selbst zitiert.


    Ich hab auch schon einen zweiten Eintrag für den Garantie-Fred.


    Ich finde nämlich LED-Blinker höchst bedenklich.
    - Die KTM-fremden lastunabhängigen Blinkerrelais könnten nämlich die ECU und falls vorhanden das ABS der ADV stören.
    - Die Widerstandslösung ist auch fragwürdig, da die kleinen Heizkörper Hitze an nicht dafür freigegebener Stelle abgeben.


    @admin: mein Geistesblitz kann natürlich in den Garantie-Fred verschoben werden.




    SORRY FRANKY!
    Hab aufgrund meiner langsamen Tipperei deinen Beitag nicht gesehen, sonst hätte ich mir meinen erspart! :prost:

    DUKE2-03
    SD-R-08

  • Mir ist da etwas zur zylinderselektiven Abstimmung mit dem PC nicht klar. So wie ich das verstanden habe funktioniert die Abstimmung nur vernünftig wenn man auch den passenden Prüfstand vom gleichen Hersteller mit der Wirbelstrombremse hat, da gibt es dann ja nicht so viele von in Deutschland.


    Die sonstigen Vertriebspartner haben ja manchmal einen anderen Prüfstand, können die das dann nicht selektiv abstimmen ?

  • Mir ist da etwas zur zylinderselektiven Abstimmung mit dem PC nicht klar. So wie ich das verstanden habe funktioniert die Abstimmung nur vernünftig wenn man auch den passenden Prüfstand vom gleichen Hersteller mit der Wirbelstrombremse hat, da gibt es dann ja nicht so viele von in Deutschland.


    Die sonstigen Vertriebspartner haben ja manchmal einen anderen Prüfstand, können die das dann nicht selektiv abstimmen ?


    Also ich weiß nicht, warum immer so ein Larry um die "Zylinderselektive" Abstimmung gemacht wird. Früher in der guten alten Vergaser-Zeit hat man in die Vergaser unterschiedlich große Hauptdüsen hineingesteckt, wenn man die Zylinder individuell betreuen wollte. Das ist doch nichts besonderes.


    Die Frage, die mich aber schon damals beschäftigt hat, warum macht man das denn? Wieso braucht der eine Zylinder mehr Sprit und der andere weniger? In der Motorrad-Steinzeit, als noch Luftkühlung Trumpf war, konnte man das noch einsehen. Da liefen die inneren Zylinder im Reihen-Vierer immer heißer als die äußeren am Rand, die Ihre Hitze zur Seite abstrahlen konnten. Aber mittlerweile ist doch die Wasserkühlung Standard. Und von der erwarte ich mir aber, daß sie die Thermik für alle Zylinder - sicher nicht auf´s Grad genau, aber so ziemlich - auf ein Level bringt.
    Bei einer ollen (wassergekühlten) 1000er-Exup-Yamaha hatten alle Zylinder dieselben Ansaugtrichter, auch die Krümmerlängen waren identisch. Daher lief jeder Zylinder mit derselben Abstimmung. Trotzdem waren die Vergaser für die beiden inneren Zylinder mit größeren Hauptdusen bestückt. Eigentlich eigenartig. Denn wenn die inneren Zylinder die heißeren sind, sollte man hier die kleineren Düsen erwarten: Denn warme Luft ist "dünner" und braucht daher weniger Sprit.


    Ich denke, Yamaha hat auf der Exup bewußt ein Zylinder-Paar auf "Ebene" und eines auf "Berg" abgestimmt. Ein Vergaser kann ja seine Abstimmung nicht den Umgebungsbedingungen anpassen und variieren. Außen "mager" und innen eine Nummer "fetter" war dehalb ein Kompromiss, der überall funktioniert hat. So eine Abstimmung wählt man auch, wenn man sich nicht sicher ist, welche Hauptdüse die richtige ist.


    Beim Tuning, der Abstimmung auf Performance hat man aber gewöhnlich in alle Exup-Vergaser dieselben Hauptdüsen geschraubt. Das kann man, wenn man sich wichtig machen will, nun eine "zylinderselektive" Abstimmung nennen.


    Bei der Superduke liegen die Dinge etwas anders. Hier ist der Luftfilterkasten - weil unter dem Tank kein Platz ist - sehr klein. Der Lufteintritt liegt an seinem vorderen Ende. Daher müssen beide Zylinder um die Ansaugluft "raufen" und der hintere bekommt nur das, was ihm der vordere übrig läßt.
    Hier sehe ich den Grund dafür, daß die Kennfelder für "vorne" und "hinten" bei der SD so unterschiedlich sind. Das ist dieselbe Situation wie auf einer ollen Honda Transalp, bei der die Ansaugluft über einen schmalen Schacht zu den beiden Zylindern geführt wird, an dessen Ende der vordere Zylinder leidet, weil er nur das bekommt, was ihm der hintere übrig läßt. Entsprechend ist im vorderen Vergaser serienmäßig eine deutlich kleinere Hauptdüse drinnen. Die Kur für so eine Transalp bestand darin. auf jeden Vergaser einen Einzelluftfilter von K&N zu pflanzen. Das war gut für ca. 20% (gute alte Zeit, so leicht ist es heute nicht mehr) Mehrleistung. Hauptdüsen waren dann vorn und hinten dieselben.


    Die Kur bei der SD funktioniert genau so. Wenn man die Inspektionsdeckel recht und links ausdistanziert und den Rüssel aus dem Kasten operiert, ist auf einmal so viel Luft in der Airbox "unterwegs", daß die zwei Zylinder nicht mehr um sie "raufen" müssen. Also gibt es auch keinen Grund mehr, dem (serienmäßig benachteiligten) hinteren Zylinder der SD ein "Mangel-Kennfeld" zu verordnen, sondern beide Zylinder verlangen nun nach derselben Menge Sprit. So wie in einem Vergaser dieselben Düsen drinnen sind, werkelt nun dieselbe Map für "vorne" und "hinten" . O.k. nennen wir das halt auch "zylinderselektiv", wenn uns danach ist.


    Das ganze Tamtam um "zylinderselektiv" kommt aus dem Dynojet-Universum. Es ist ein Markenzeichen, eine Werbebotschaft für den Powercommander. In´s selbe Horn bläst auch die Rederei: "Eine Einspritzung kann nur auf einem Prüfstand mit Wirbelstrom-Bremse abgestimmt werden".
    Das ist natürlich Unsinn. Mit diesem Spruch möchte Dynojet nur den Absatz seiner teuren Bremsen pushen. Das "Power-Link", das die Dynojet-Wirbelbremse auszeichnet, ist ein automatisiertes Verfahren für die Abstimmung. Es funktioniert recht gut für die Teillast. Da braucht der Dyno-Man nicht mehr als Gas geben, den Rest macht die Software im Computer. Ob das aber auch für Vollgas und maximale Leistung hinhaut, da scheiden sich die Geister - selbst im Dynojet-Lager. Hier ist immer noch die kundige Hand und Erfahrung gefragt, um zu erkennen, was der Motor will und braucht.


    Jeder Prüfstand, jedes Kastl - ob von Dynojet, Rapidbike oder meine eigene Kreation - leistet das, was es soll. Ob diese Werkzeuge aber auch die Erwartung erfüllen, die man in sie setzt, hängt weniger von deren Technik ab, sondern eher davon, wie sie eingesetzt werden.


    Highscore

    "Highscore" Fa. Myjet

    Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Tuning-Kits und -Teilen für Motorräder

    (Zwangs-)Mitglied der Wirtschaftskammer Österreich, da Gewerbeschein-Besitzer

    weitere Bikes: Kawasaki KLE500 (daily commuter), Buell 1125R (die mit dem starken Herz aus Österreich), KTM Duke 790, Kawasaki Z1000´76