Sammelthread Bremsscheibenrubbeln - SMC R

  • Da es schon mehrere Posts zu diesem Thema gibt, werde ich bei Gelegenheit alle hier verlinken.


    Ausgangslage:

    Immer wieder liest man im Forum von Bremsproblemen, Rubbeln beim Bremsen bei niedriger Geschwindigkeit, typisch wenn man auf einen Stopp oder an eine rote Ampel zurollt.


    Vorgeschichte:

    Bei mir ist es die 4. originale Bremsscheibe auf zwei verschiedenen Sumos, 1x SMC-R (2014) und 1x 701 SM (2018). 3x wurde die Scheibe auf Garantie ersetzt, die 4. geht jetzt auf meine Kosten. Das Rubbeln ist schon nach 3'000-4'000 Km immer wieder aufgetaucht. Inzwischen ist es so ecklig geworden, dass es mich nervt und die Bremsleistung vermindert sein könnte. Diese Scheibe hat einen Schlag von 0.020mm.


    Mögliche Ursachen:

    Von falsch bremsen, über nicht plane Aufnahme bis zu billigem Scheibenmaterial wurde alles in die Runde geworfen. Wir hatten einen Bremsen-Profi aus der MotoGP hier im Forum, welcher die Ursache bei den Nieten vermutet, die zuwenig Spiel haben. Zum Teil hat er die Nieten entfernt und bessere angebracht -> Achtung, Lebensgefahr! :gute besserung:

    Das ist meine alte Scheibe und tatsächlich, lässt sich der äussere und innere Ring nur mit viel Kraft gegeneinander und seitlich bewegen und zwar an jeder Niete.

    Bremsscheibe HSQ 701 SM mit 19'000 Km.jpg

    Erstausrüstung, Laufleistung 19'000 Km


    Seitenschlag.JPG

    mit 0.020mm Schlag


    Mögliche Lösung:

    Keine Originalscheiben mehr verwenden(!!!). Die Powerpartsscheibe von KTM resp. HSQ soll wertiger sein als die Originale. Oft werden die Flame-Scheiben der Firma Moto-Master empfohlen. Es gibt auch dickere Scheiben 5.0 und 5.5, von welchem man sich bessere Eigenschaften erhofft. Habe aber von einem Fall gelesen, der das Problem trotzdem wieder hatte. Wegen aktuellen Unklarheiten bei der ABE, habe ich mich unter anderem gegen die Flame entschieden. Versuche es nun mal mit der Brembo Oro + Brembo rote Bremsklötze, beides mit Strassenzulassung. Wurden mir vorbehaltslos von einer Werkstatt am Wohnort empfohlen, die Rennmaschinen für die Strecke aufbereiten. Die neue Scheibe lässt sich mit viel weniger Kraft wie oben beschrieben gegeneinander bewegen.


    AnbieterModellStärkeZulassungArt.Nr.
    BremboOro
    4.5ja78B408A8 (Husqvarna 2016-)
    KTM / HusqvarnaWave Powerparts?ja76909960000C1 (2019-)
    Moto-MasterFlame Floating Alu Disc 3205.0
    ?
    112274 (2014-)



    Generelle Empfehlung:

    Wir sind in einem anderen Thema zum Schluss gekommen, dass man beim Reifenwechsel idealerweise die Bremszange auch lösen sollte und sich das Rad dadurch neu an die Bremsscheibe "anschmiegen" kann. Bremszange handfest anziehen, Rad langsam drehen und mehmals dabei die Bremse ziehen. Danach mit angezogener Bremse den Sattel wieder mit Schraubensicherung Loctite blau anziehen. Gabel stark durchfedern, Gabelfaust erst jetzt anziehen, siehe Anleitung :pfeil: Vorderrad montieren.pdf

    Leichtgängig prüfen ob sich das Rad ohne Widerstand drehen lässt. Bremsen einfahren(!!!), am besten gleichmässig bergab fahren.


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    Links folgen....

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  • Kurzer Zwischenstand...


    Bei der Demontage habe ich unter dem Bremsscheiben-Adapter eine Braue und Rückstände von zuviel Schraubensicherung gefunden. Kein Wunder hatte meine Scheibe 0.020mm Schlag. Die alte Scheibe montiere ich aber trotzdem nicht mehr, da sie Riffen hat und wie oben beschrieben, die Nieten schwergäng sind.


    Bremsscheiben-Adapter.png

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  • das ganze könnte aber auch das problem wie bei der super duke sein.also das die scheibe nicht paralel zur felge sitzt.ich habe die 5,5 motor-master drauf weil sie auch mehr hitze ab kann und bin sehr zufrieden damit . ist echt brutal beim anbremsen .bei den klötzen nehme ich auch die roten von brembo und nicht die orginalen und kann diese ebenso empfehlen.

    es wird noch böse enden :grins:

  • So Leute, statt auf eine schöne und sonnige Tour habe ich mich heute stattdessen mit der Vorderradbremse beschäftigt. Ich war nicht zufrieden, so wie ich sie montiert hatte. Habe mehrere Anläufe gebraucht, bis die Bremse nun nur noch ganz leicht und regelmässig über alle vier Klötze schleift, ohne dass sie an einer Stelle stärker ansteht. Nebenbei bemerkt, der äussere Ring der Scheibe lässt sich von Hand hin und her drücken, was bei der alten originalen Scheibe nicht möglich war.


    Meine wichtigste Erkennnis:

    Mir war überhaupt nicht bewusst, wie heikel die Montage des Vorderrades anscheinend ist, siehe :pfeil: Handbuch-Ausschnitt. Werde deswegen nur noch die ausgebauten Räder zum Reifenwechseln bringen und diese dann mit der nötigen Ruhe wieder selber dranschrauben. :prost:

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  • Wollte nur mal ein kleines Update geben, da ich auch das selbe Problem mit der Scheibe hatte.


    Ich war bei einer KTM Werkstatt, dort meinten die, Sie hätten so ein Fall schonmal gehabt. (Glück für mich)

    Das Problem liegt wohl nicht an der Scheibe selber, sondern am Rad, bzw der Radnarbe. Meine Nabe wurde daraufhin zu einer Spezialwerkstatt geschickt (weiß leider nicht welche), wo das gecheckt wurde. Und tatsächlich, es lief nicht rund. Das wurde dann auch direkt in der Spezialwerkstatt repariert.


    Ich hatte leider schon neue Bremsscheiben gekauft und diese wurden auch eingebaut, aber der bei KTM meinte das die originalen Scheiben noch voll in Ordnung sind und das ich Sie auch weiterverkaufen kann. An denen sei nix verbogen.


    Ende vom Lied, alles funktioniert wieder prima. Und scheinbar liegt das Problem selten an der Bremsscheibe, was auch erklären würde, warum einige berichten, das die neue Scheibe sich auch wieder schnell verzieht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Siciliano () aus folgendem Grund: Schreibfehler korrigiert

  • Hallo zusammen


    folgendes noch zu diesem Thema


    der Bremsenprofi aus der Moto GP hat nicht die Nieten getauscht , sondern die semi schwimmende

    Bremsscheibe auf voll schwimmend umgebaut .


    Gruß

    tt

  • na dass nenn ich ja mal eine überraschung und wie gewohnt eine klare sachliche info; danke tom;

    hoffe du bist auch wieder in sachen moto gp inputs aktiv;

    gibts da was neues interessantes?

    danke und lg aus at;

    hoffe gesund munter und fit :boxing: :peace: :titten: :applaus: :applaus: :applaus:

    gut dass es schwurbler und verschwörer gibt,

    daher sind die anderen immer auf der richtigen seite:staun: :denk: :denk:

  • Bei mir fängt es langsam wieder an...

    Hier eine mögliche Erklärung für das Problem. Muss man wirklich das ganze Rad dafür auf dem Drehbank einspannen?


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  • Alternativ ausspeichen, nur die Nabe einspannen, wieder einspeichen.

    Konnte das zum Glück bei meiner 19er in der Garantie erledigen lassen.

    :wheelie: + :driften: = :verliebt:

  • Möpp geht jetzt zur Wartung, lasse das VR korrekt zentrieren. Jemand eine umsetzbare Lösung für dieses Problem gefunden oder liegt es wirklich nur am Radeinbau?

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  • Diese Scheibe hat einen Schlag von 0.020mm.

    Ich nehme nach dem Foto an, das soll 0,2mm heißen? Das ist völlig in Ordnung. Kaum eine Bremsscheibe hat weniger Schlag - bei mir haben 3 Bremsscheiben an 2 Moppeds etwa so viel schlag und die bremsen seit 30 bzw. 80Mm völlig in Ordnung.
    Das heißt automatisch dass auch die Bremsscheibenaufnahme an der Nabe in Ordnung ist, wenn sie es nicht wäre wäre der Schlag größer.
    Problematisch wird's so ab 0,5mm aufwärts.

    - Philip

  • Möpp geht jetzt zur Wartung, lasse das VR korrekt zentrieren. Jemand eine umsetzbare Lösung für dieses Problem gefunden oder liegt es wirklich nur am Radeinbau?

    ich konnte den distanzring auf der nabe beim losen auflegen über 1mm zum kippeln bringen.wenn man sich das ansieht ist das nicht abgedreht.also feile und messen im eingebauten zustand.besser wäre eine drehbank aber hab ich nicht .hat bei mir gefunzt.

    es wird noch böse enden :grins:

  • Konnte mich heute entspannt mit meinem Händler unterhalten und er meint, dass es definitiv an den Floaters liegt, die mit der Laufleistung resp. mit der Zeit festhocken. Er hat extra deswegen mal eine Bremboscheibe zur Abklärung eingeschickt. Unser Bremsenprofi hier im Forum, tauscht die Floaters selber von Anfang gegen vollschwimmende aus, um mehr Spiel zu haben.


    Die Erklärung dafür ist, dass man das Bremsrubbeln nur beim langsamen Fahren resp. vor dem Stoppen bemerkt, wenn man nur wenig Kraft auf die Scheibe gibt. Wäre die Scheibe verzogen, würde man es auch am Bremsgriff merken und zwar bei jeder Geschwindigkeit.


    Abhilfe?

    A) Zwischendurch mal eine Vollbremsung bis zum Stopp machen, damit die Floater wieder gängig werden

    B) Floaters reinigen, vom Rost befreien und danach schmieren (hitzebeständiges Silikonfett, Hochtemperatur-Fett, Keramik-Schmiermittel)

    C) Floaters mit Schraubenzieher gängig machen (durchstecken)

    D) Floaters tauschen

    E) Bremsscheibe zusammen mit dem Öl-Wechsel, alle 5'000 Km tauschen :achtung ironie:


    A-C werde ich mal für mich versuchen, bin gespannt auf Feedbacks, ob die Tipps bei euch funktioniren :prost:

    PS: Ich bin bei der 5. Bremsscheibe mit diesem Rubbeln!!! :Daumen runter:

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  • Ich hab das rubbeln nur bei zaghaftem Bremsen. Das würde die Theorie mit den Floatern bestätigen.

    Weißt du welche Floatergröße man da braucht. Auf die Schnelle hab nichts gefunden.

    Ich würde die gerne an den Motomaster und den Brembo Scheiben tauschen