Welches Packvolumen fürs Nordkap sinnvoll?

  • Servus,

    hab nur a 52 l Topcase und einen kleinen Packsack für die 10 Tage gehabt.

    Nix Zelt etc., Hütten oder Hotels, Essen im Supermarkt gekauft

    Genügt völlig

    Ch.

    Wümschburg - do bin i her, do ghear i hin - HEIMAT :winke:

  • Das mit dem Zelten würde ich mir noch einmal überlegen, ich hatte zur Vorsicht einen Schlafsack dabei und habe ihn definitiv nicht gebraucht. Bädas Liste ist schon gut. Ich würde noch Pannenset, Reiseapotheke und Silberionen-Unterwäsche ergänzen. Meine Strategie war es, solche dünnen Socken unter Treckingsocken zu tragen und nur erstere zu wechseln/waschen - es ist wirklich kalt dort oben!


    So hatte ich einen Koffer z,T. leer, für Proviant und Getränke. Richtig gepackt reichen die Koffer der GT für drei Wochen - sofern es nur um das Fahren geht.


    Da gibt es wirklich überall Hütten, zum Teil mit schönster Aussicht - wenn es nicht um das Zelten selbst geht, kann man jede Menge Gepäck sparen. Es fährt sich dann auch schöner, und darum geht es doch.


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    2 Mal editiert, zuletzt von Laskywalk ()

  • Will ja keinem zu nahe treten, aber...wozu genau soll man monatelang oder sogar jahrelang haltbares essen durch die Gegend fahren, wenn man es sowieso nach ein paar Tagen verzehrt? Wozu Unmengen Wasser, Benzinkanister, Raumanzug, Satellitentelefon, WIG Schweissgerät und 3 Sätze Ersatzreifen? :achtung ironie:

    Ist jetzt nicht die Dakar in den 70ern. Wenn ich das "große Besteck" also mit Zelt, Schlafsack, Kocher, essen usw. mitnehme reichen mir die ca 70l Koffer plus eine kleine Packrolle (Hersteller unwesentlich) wo Zelt, Schlafsack und isomatte rein kommen. Ist auch alles keine polarexpeditionsqualität, weil das normale Zeug völlig reicht, auch für den mehrmaligen Gebrauch. Ist zwar irgendwie romantisch sich das ganze als wilde Expedition weit abseits der Zivilisation und Survivalexperiment vorzustellen, aber realitätsnah ist diese Einschätzung mMn nicht.

    Regenklamotten sollte man dabei haben, außer die eigene Kombi ist wirklich Dauerregenfest (man muss sie nämlich auch am nächsten Morgen wieder anziehen), Funktionsunterwäsche ist ne super Erfindung und wie lange und oft man seine Unterhosen (ziehe ich UNTER die Funktionsunterwäsche), t shirts, Pullis etc. trägt ist eher eine Frage des persönlichen Hygieneanspruchs.

    Über die Jahre habe ich immer wieder bemerkt, dass es eher Kleinigkeiten sind, die einem unterwegs das Leben erleichtern bzw bei deren Vergessen der Spaß rapide abnimmt wie Stirnlampe, Powerbank, Feuerzeug, Klebeband, Messer, Teller, Öl usw.

    Am Ende muss es natürlich jeder selbst wissen und ich will auch niemandem den Spaß an seinem GAS nehmen. Nur BRAUCHEN tut man wie wir seit Kevin allein in New York wissen nur Klopapier und Wasser. ;) Klopapier ist übrigens echt wichtig...und Plastiktüten...zum trocken halten von Gegenständen, nicht zum Kacka einpacken.


    Wie gesagt, ich will niemandem auf den Schlips treten, nur aufzeigen dass es keine unmenschliche Herausforderung ist die nur mit maximalem Technikeinsatz so gerade zu bewältigen ist.

    Im Anhang meine Ausrüstung für einen guten Monat Spanien im Jahr 2009, incl. Zelten und Kochen. Das war schon sehr minimalistisch und hygienisch grenzwertig. Ich erinnere mich sehr gern daran...

  • Will ja keinem zu nahe treten, aber...wozu genau soll man monatelang oder sogar jahrelang haltbares essen durch die Gegend fahren, wenn man es sowieso nach ein paar Tagen verzehrt? Wozu

    Hast ja recht. Bei dem leeren Platz im Gepäck geht es aber um das Zeug, was Du für den Abend einkaufst und/oder nicht vollständig verzehrst. Ist blöd, wenn man den Einkauf die letzten dutzend km zum Campingplatz unter die Jacke stopfen muss, weil sonst kein Platz da ist.


    Und was Werkzeug angeht: Ich hatte auf Höhe Hammerfest einen Platten und musste 400 km zurücklegen, um in Harstad endlich den Reifen wechseln zu können - in einer Werkstatt für Nutzfahrzeuge. Ein Pannenset und wenigstens die Nuss für den Hinterradausbau ist meiner Ansicht nach da oben Pflicht.


    Aber ja, ich reise auch gerne mit - sehr - leichtem Gepäck und lass es lieber darauf ankommen, dass Kleinigkeiten fehlen anstatt Unnötiges mitzunehmen. Fahren macht mit nem leichten Mopped deutlich mehr Spass.

  • Servus,

    und nicht zu vergessen - wir sprechen über Norwegen/Finnland/Schweden (je nach Routenverlauf) - sollen ja auch zivilisierte Länder mit guter Infrastruktur sein wie man hört :zwinker:

    Ch.

    Wümschburg - do bin i her, do ghear i hin - HEIMAT :winke:

  • Man muss halt schon unterscheiden zwischen Was-brauch-ich und was-will-ich.

    Ersteres ist tatsächlich sehr wenig, zweiteres kann schon sehr viel sein.


    Zum Werkzeug und Ersatzteilen:

    Da nehm ich auch nur das mit, das ich auch "im Feld" einsetzen kann und das bekannte Probleme macht. Z.b. hab ich in meiner Motorradkarriere noch nie eine Zündkerze wechseln müssen. Kupplungszüge hingegen schon (wenn denn vorhanden).


    Und wie mein Vorschreiber schon geschrieben hat, wir reden hier von einer Gegend mit einigermaßen gut ausgebauter Infrastruktur (auch wenn es nördlich vom Polarkreis schon teils arg dünn besiedelt ist), da lässt sich doch innerhalb von zwei-drei Tagen entweder das Ersatzteil beschaffen oder zumindest der Transport in eine größere Stadt bewerkstelligen.

    Chrom bringt dich nicht nach Hause!

  • Die Länder sind sind tatsächlich sehr gut zivilisiert und erschlossen.

    Man kommt eigentlich jeden Tag an ein paar Supermärkten vorbei. Wir haben einfach eine große 20-Liter-Kriega-Tasche mitgenommen.

    Die dann mit Fressalien gefüllt und bei einem oben auf die Gepäckrolle draufgezurrt, fertig.

    Klar, die 1-2 Liter Getränke pro Tag hatten wir immer im Tankrucksack dabei, jeder für sich.


    Und die Idee mit dem Zelt war eigentlich echt klasse, aber wir haben auf unserem 4-wöchigen Trip hoch und wieder runter gerade 4 Nächte gezeltet. Wir haben tatsächlich sehr häufig bezahlbare Hüttchen (4 Personen für 100-120 Euro) gefunden. Und es kann schon deutlich unter Null gehen, da ist es im Zelt nicht mehr wirklich angenehm.


    Mit Zelt und Kocher ist das natürlich sicher ein größeres Abenteuer, aber eben auch ein erhöhter Zeitaufwand. Jeden Abend 2 Stunden weniger fahren wegen Zeltaufbau und Kochen, und morgens das gleiche.

    640 LC4 Adventure (2001)
    690 Duke (2014)

  • Zelt haben wir in Skandinavien tatsächlich auch genau ein Mal verwendet. Ansonsten immer Hütten gehabt.

    Chrom bringt dich nicht nach Hause!

  • Ich bin mit dem Gepäck in diesem Jahr in Summe 24000km auf Tour gewesen, erst nach Skandinavien und dann bis zur iranischen Grenze in Armenien. In 10 Wochen neunmal das Zelt aufgebaut, Werkzeug, Schläuche, Bremsklötzer, Ölfilter etc. an Bord. Das 80l Mosko + Tankrucksack + (Trink-) Rucksack war für mich ausreichend, allerdings ohne Kochutensilien. Wenn dann nur offenes Feuer... Unterwäsche für eine Woche, 2 T Shirts, 2x Zipp Off Hose, muss man halt oft waschen. Hat für mich super funktioniert.


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  • Ich bin ja im August 4 Wochen dort oben gewesen und kann mich den Meinungen im Prinzip anschliessen.


    Ja, es sind zivilisierte Länder und auch nördlich des Polarkreises begegnet man sicherlich mindestens halbstündlich einem anderen Autofahrer oder sonst Jemandem.

    Und ich rede jetzt von den zwei und dreistelligen Nebenstrassen, nicht von der E6.


    Das ist aber auch eine Frage der Routenwahl.

    Man kann sich in schwedischen und finnischen Wäldern schon "verlieren" und einen ganzen Tag (oder auch länger) fahren ohne einen anderen Menschen zu sehen.


    In (Nord)Norwegen eher weniger.

    Liegt einfach an der Charakteristik der Länder.

    In Norwegen ist die Auswahl an Strassen einfach nicht so gross.


    Von daher (meine Empfehlung):


    - Reifenflickzeug (definitiv),

    - Standardwerkzeug wie im Bordwerkzeug vorhanden einfach durch qualitativ höherwertiges austauschen,

    - der Rest nach persönlicher Vorliebe (mögliche Temperaturunterschiede berücksichtigen - ich hatte von 3 bis 30 Grad alles in Norwegen)


    Und ganz ehrlich ?

    Ich habe von unterwegs zweimal ein Paket mit überflüssigen Kram nach Hause geschickt.

    (Hüttenübernachtung und Nutzung der Gemeinschaftsküche - die Küche ist übrigens auch ein super Ort um mit Anderen ins Gespräch zu kommen ;-) )



    Das hier ist jedenfalls deutlich drüber ... 20220821_113919.jpg


    :lol:

  • Hihihi, Expeditionsmobil. ^^ Sowas hat auch einer in meinem Ort. Da frag ich mich tatsächlich auch warum bzw. wofür. wo will der denn hinfahren? Komischerweise sieht das Ding seit Jahren aus wie neu...

    Zum Thema Bordwerkzeug fällt mir noch ein wunderschöner Spruch aus der alten Zeitschrift "mopped" ein: Das Bordwerkzeug dienst lediglich als dazu herauszufinden welches Werkzeug man in vernünftiger Qualität besorgen sollte." Muss ehrlich zugeben noch nie in den orangenen Beutel geschaut zu haben.

  • Ich schon - und schon gebraucht. Und so übel ist es nicht, das ist ja nicht für grössere Reparaturen gedacht, sondern um kleine Sachen unterwegs zu fixen. Dafür reicht´s allemal. Den Flaschenöffner und das Drahtseil kann man allerdings getrost herausnehmen und dafür Sicherungen und eine Schlüsselbatterie reinlegen.

  • Sehe ich auch so.


    Ausbau/Einbau der Räder muss möglich sein.

    Einen Reifenschaden (je nach Schadensbild) beheben ebenso.

    Kettenspannung nachjustieren - klar.

    Rausgerappelte Schrauben sollte man wieder befestigen können.



    Und wenn das Federbein undicht ist, die Lima abraucht oder sonstige Katastrophen eintreten, dann ist es ohnehin ne ganz andere Baustelle und für grössere Reparaturen fehlt mir ohnehin das Know-How.


    Was mir aber wichtig ist - einen Jumpstarter, der gleichzeitig Powerbank ist.

    Deshalb hatte ich den auch dabei.


    Und Panzertape - Panzertape geht immer ! :grins:

  • Das mein ich ja,ich brauch kein Werkzeug/Ersatzteil mitnehmen für eine Reparatur, die ich vor Ort oder generell eh nicht beheben kann.


    Jumpstarter ist sicher nicht die schlechteste Idee und wenn es nur als Powerbank ist.

    Chrom bringt dich nicht nach Hause!

  • Hihihi, Expeditionsmobil. ^^ Sowas hat auch einer in meinem Ort. Da frag ich mich tatsächlich auch warum bzw. wofür. wo will der denn hinfahren? Komischerweise sieht das Ding seit Jahren aus wie neu...

    https://www.growupontheroad.com/about-us

    Das scheint hier etwas anders zu sein.
    Geplante Reisedauer 3 Jahre :staun: und einmal um die Welt!

    "Lerne zuhören, und Du wirst auch von denjenigen Nutzen ziehen, die dummes Zeug reden." - Platon -