Nockenwellendefekt

  • Hi, meine SDGT hat jetzt 25.000 km gelaufen - bisher ohne Probleme, bis auf heftige Vibrationen ab 7.000 U/min. An Letzteres habe ich mich mittlerweile gewöhnt.

    Bei der 25.000 Inspektion zeigt sich jetzt: Beide Nockenwellen am vorderen Zylinder haben heftige Laufspuren, eben falls die Kipphebel, die Riefen aufweisen.

    Am hinteren Zylinder ist nach Aussage der Werkstatt alles paletti.

    Habt Ihr von solchen Schäden nach dieser Laufleistung schon gehört? Das Bj. meiner SDGT ist 2017, EZ Nov. 2017. Die Reparatur soll 1.300 Euro kosten.

    Wie lauten Eure Erfahrungen und was ist Euer Rat?

    Take care

    Spucklunge

  • Normal ist das sicherlich nicht. Ich würde erst einmal nett und freundlich mit dem Händler sprechen und auf Kulanz hoffen. Ich denke bei einer Nockenwelle darf man grundsätzlich von einer höheren Laufleistung ausgehen.

  • Tja, leider lehnt der Händler jedwede Kulanz ab, weil die SDGT schon fast 5 Jahre alt ist und eine Laufzeit von 25.000 km wäre auch nicht wenig. Ich finde, das ist eine Frechheit!!!

    Wer weiß denn, ob solche Schäden bei der 1290 SDGT häufiger vorkommen?

  • Der Händler soll nach 5 Jahren Kulanz anbieten?

    Sowas hab ich noch nie gehört.

    Frag mal den kt-shifter , der hatte sowas schon durch. Da waren es verstopfte Ölkanäle durch massiven Kupplungsabrieb und meiner Meinung nach die zu lang gesetzen Ölwechselintervalle.

  • Wenn es keine Garantieverlängerung mehr gibt, wird KTM auch keine Kulanz zeigen.


    Nockenwellenschäden sind häufiger bei älteren 690 Motoren zu finden.


    Die 1290 er Motoren sind da unauffällig.


    Eher kommt es zu Getriebeschäden. Davon gab es hier einige.


    Du wirst wohl akzeptieren müssen das dich das allgemeine Lebensrisiko inform des Nockenwellenschaden getroffen hat.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

    Einmal editiert, zuletzt von Kondos ()

  • Hast du Fotos von der Nockenwelle?

    Sieht man Pitting, was auf Mängel in der Herstellung schliessen lassen würde, oder sind es Laufspuren, die aufgrund von Schmiermangel entstanden sind?

  • Ich habe bei meinem Auto auch nach 5 Jahren und 150 tkm noch Injektoren auf Kulanz getauscht bekommen. Sicherlich ist das ein anderer Fall, aber so konsequent würde ich diese Möglichkeit nicht ausschließen und der Versuch kostet ja auch nicht viel. Hinterher sind hier ja eh immer alle klüger :zwinker:


    So wie du es schreibst hast du die Nockenwelle selbst nicht gesehen, oder? Der Ansatz von Schlusi ist schon echt gut und könnte dir weitere Argumente liefern, aber wenn der Händler sich gar nicht kooperativ zeigt, wirst du wohl die bittere Pille schlucken müssen. Wegen 1.300 EUR lohnt es sich jetzt auch nicht einen größeren Aufriss zu machen.

  • Nockenwellen sind keine Verschleißteile das schon mal dazugesagt.

    Nur jetzt auf Kulanz zu bestehen wird schwierig da können andere Dinge wie verstopfte Ölbohrungen usw. eine Rolle spielen.

    Du wirst leider auf dem Schaden sitzen bleiben.


  • Tja, ich glaube auch, dass es mit der Kulanz nichts wird. Glaubst Du denn, dass - falls eine/mehrere Ölbohrungen (kurzfristig?) verstopft waren - die Werkstatt die frei spülen können bzw. ob nach solch einem Schaden der Motor nicht ohnehin komplett gespült werden muss?

  • Sieht für mich im ersten Moment nach Materialfehler, bzw Fehler im Härteprozess aus; mit allen Folgen.

    Gabs 2005 schonmal bei einer Charge Nockenwellen der 950er, wo der Zulieferer seinen Prozess nicht im Griff hatte.

    Wurde teilweise auch nach Garantieablauf von KTM (nicht vom Händler!!) auf Kulanz übernommen.


    Das diese Minipartikel Ölkanäle verstopfen, wage ich zu Beweifeln.

    Ein Teil hängt sicher im Ölfilter, ein anderer Teil wird sich in einer Ecke unten im Motorgehäuse absetzen und da liegenbleiben, der Rest hängt am Magnet der Ölablassschraube.



    pitting.jpg

    2 Mal editiert, zuletzt von Schlusi ()

  • 25.000 km gelaufen

    Ventilspiel kontrolliert? Fehlendes Öl glaube ich auch nicht

    bis auf heftige Vibrationen ab 7.000 U/min. An Letzteres habe ich mich mittlerweile gewöhnt.

    heftige Vibrationen, das glaube ich gerne, wenn ich mir die Nocke anschaue

    soll heißen, Du "schleppst" die Ursache IMO schon länger mit, Probleme beim Härteprozess glaube ich nicht.
    Nocke.jpg

    Meine Schrauber-Garage, meine Regeln.
    One of the best things any of us can do to protect people and the Earth is to repair what we already own.

    Einmal editiert, zuletzt von keppi_4887 ()

  • Aus meiner Sicht, rein vom Betrachten der Fotos, kann das beides sein. Material-/Härtefehler oder Mangelschmierung. Suzuki hatte vor sehr vielen Jahren ähnliche Schadensbilder an den GSX-Motoren, immer an den äußersten Nocken, die am weitesten von den Öldruckleitungen entfernt waren. In allen Fällen waren die Öldruckleitungen frei durchgängig. Die Ursache wurde damals den Fahrern in die Schuhe geschoben: Wahlweise "Zu hohe Drehzahlen direkt nach dem Start" oder "Zu viel Last bei generell zu wenig Drehzahl und damit zu geringem Öldruck". Die wirkliche Ursache wurde damals nie geklärt, oder zumindest nie publiziert.

    Andererseits ist die Laufleistung deiner Nockenwellen schon arg niedrig. Für einen Material-/Härtefehler spricht auch das Schadensbild ausschließlich auf dem Nocken, während der Schlepphebel keine Ausbrüche zeigt. Ich würde auch sagen: Kulanzantrag (ohne allzuviel Hoffnung, aber vielleicht hat KTM ja ein schlechtes Gewissen) und abwarten, was KTM sagt.


    Was die ausgebrochenen Flitter angeht, schließe ich mich dem Schlusi an: Die dürften nichts verstopfen. Die sollten sich im Motor an unkritischer Stelle wiederfinden, hauptsächlich im Ölfilter und am Ablaßschraubenmagnet (falls die KTM überhaupt einen hat? Hatte ich, um ehrlich zu sein, noch nie offen.)

  • Allen, die mir auf meine Fragen/meinen Beitrag geantwortet haben und/oder Ratschläge gegeben haben, schon mal ganz herzlichen Dank!! An KTM habe ich - trotz sicher geringer Erfolgsaussichten - geschrieben. Meinen Händler werde ich alsbald nochmals bearbeiten, vielleicht finden wir ja einen Kompromiss. Natürlich werde ich auch fragen, ob im Öl metallische Rückstände gefunden wurden oder an der Ölablassschraube. Was auf jeden Fall bleibt, ist das deutlich angekratzte Vertrauen in die Qualität der KTM.

  • Große V2 (warum auch immer) neigen offenbar zu Nockenwellenschäden, obwohl hier zu lesen ist, dass die 1290 er unauffällig sein sollen. So war es auch auch an meiner Ducati 1299 S letztes Jahr beim Desmoservice nach 24.000 km. Da waren alle Nockenwellen fällig zu ca. 5000,00 €. Die Kurse die hier aufgerufen werden sind dann ja noch human, obwohl sehr ärgerlich. Kulanz von Ducati nach 6 Jahren - null! Habe daher auf KTM 1290 R gewechselt. Werde nun auf jeden Fall Garantieverlängerung nehmen.

    Grüße

  • Danke für Deinen Beitrag. Hatte schon mit dem Kauf einer Duc geliebäugelt. Werde ich jetzt gut überlegen. Meine GT wird gerade für 1.300 € repariert - 2 neue Nockenwellen plus Kipphebel. Nimm auf jeden Fall die jeweilige Anschlussgarantie. Damit hätte ich keinerlei Kosten tragen müssen. Take care!

  • Danke für Deinen Beitrag. Hatte schon mit dem Kauf einer Duc geliebäugelt. Werde ich jetzt gut überlegen.

    Echt?

    Da berichtet einer von 1 Schaden. Das ist erst einmal ein Einzelfall. Nicht repräsentativ.

    Recherchier doch besser, ob es insgesamt viele Nockenwellenschäden bei der Panigale gab. Und dann setzt du das mal ins Verhältnis zur verkauften Menge.


    Übrigens - bei KTM ist auch nicht alles Gold, was glänzt.

    Je leerer der Kopf, desto hochnäsiger lässt er sich tragen.

    Wenn Arschlöcher mich nicht leiden können, habe ich alles richtig gemacht.