Kettenrad zentrieren

  • Da ich dazu noch kein eigenes Thema gefunden habe, erstelle ich mal eins.


    Letzte Woche habe ich bei mir einen neuen Kettensatz aus DID 525 ZVM-X mit 16er Ritzel und 38er Kettenrad montiert , dabei ist mir nach dem Nieten beim Spannen aufgefallen dass die Kettenspannung je nach Stellung des Kettenrades zwischen Min und Max ist. Beim Montieren vom Kettenrad (JT Sprockets) ist mir schon aufgefallen dass es minimal Spiel hat, also habe ich mit meinen Fühlerlehren mal das Spiel gemessen: 0,3mm. Wäre das Kettenrad vom Innendurchmesser 0,3mm kleiner, würde es sich perfekt von selbst auf dem Kettenradträger zentrieren.


    Ich habe dann einfach an zwei Stellen 120° versetzt je eine 0,15mm Fühlerlehre zwischen Kettenradträger und Kettenrad gelegt und die Schrauben angezogen. Nun bleibt die Kettenspannung konstant über eine Umdrehung des Hinterrades, an allen stellen geht die 0,15mm Fühlerlehre saugend zwischen Kettenradträger und Kettenrad durch. Hätte nicht gedacht dass das so viel ausmacht. Das ist mir schon bei der alten Kette aufgefallen (identischer Kettensatz der durch den :grins: verbaut wurde), habe mir aber über die Zeit keine großen Gedanken darüber gemacht.


    Eventuell hilft das ja dem ein oder anderen. Auf dem Bild habe ich zwei Stellen markiert an denen ich das Spiel gemessen habe.


    LG Alex

  • Meine Meinung:

    Jetzt ist das Kettenrad aber lediglich zum Kettenradträger zentriert.

    Das Kettenrad sollte aber zentrisch zur Radachse laufen, aber da ist noch der Ruckdämpfer dazwischen.

    Je nach Belastung im Betrieb (beschleunigen, bremsen, schalten) wird der Ruckdämpfer um die Achse " leicht aus dem Zentrum taumeln" und

    somit der Ruckdämpfer mit Kettenradträger und Kettenrad zur Achse unrund laufen.

    Je nach Verschleiß der Gummis vom Ruckdämpfer mal weniger oder eben mehr

    Aus dem Grund mache ich da nichts

    Gruß Klaus :winke: :wheelie:
    1290 SDR SE (2016)

    Fz1 Fazer (2006)


    :Kürbis: CLICK HERE to see my beast :grins:



  • An sich sollte dadurch das Kettenrad ja besser zur Radachse zentriert sein, sonst wäre ja die Kettenspannung nicht besser geworden?

    ich lasse das jetzt mal so, werde ja sehen wie es sich verhält. Wetterbedingt bin ich leider noch nicht zur Probefahrt gekommen.


    LG Alex

  • Deine Mühe in Ehren Alex, und wenn der Michael das auch so macht, dann macht das so..


    aber nochmal: wäre das Kettenrad direkt, im Idealfall noch über eine Zentrierung starr mit der Achse verbunden dann bringt das was.

    Aber so ist einfach zu viel Getöns zwischen Kettenrad und Achse, Fertigungstoleranzen mal vernachlässigt

    Und das ist bei jedem Motorradantrieb so, das ist simpler Maschinenbau in Großserie, keine Raketenwissenschaft. :zwinker:


    Zur Kettenspannung selber, nicht zu straff, meine ist, war schon immer eher zu "lose", na und.

    Die Kettenspannung ändert sich beim Einfedern ständig. Warum? Weil das Kettenrad nicht auf der Schwingenachse liegt, dann wäre sie unter allen Bedingungen gleich.

    Maximale Belastung liegt auf der Kette, wenn der Stoßdämferweg voll ausgereizt wird (durchschlägt, Schlagloch bzw. Bodenwelle bei voller Beladung mit passender Geschwindigkeit)

    und dann kann sie auch mal reißen, wenn die Kettenspannung zu straff eingestellt war

    Gruß Klaus :winke: :wheelie:
    1290 SDR SE (2016)

    Fz1 Fazer (2006)


    :Kürbis: CLICK HERE to see my beast :grins:



  • Maximale Belastung liegt auf der Kette, wenn der Stoßdämferweg voll ausgereizt wird

    Maximale Belastung liegt auf der Kette wenn Ritzel, Schwingendrehpunkt und Hinterachse auf einer Ebene liegen.


    Je nach Motorrad kann es durchaus sein, dass die Kettenspannung beim maximalen Einfedern wieder etwas nachlässt.

  • Maximale Belastung liegt auf der Kette wenn Ritzel, Schwingendrehpunkt und Hinterachse auf einer Ebene liegen.


    Je nach Motorrad kann es durchaus sein, dass die Kettenspannung beim maximalen Einfedern wieder etwas nachlässt.Kein Einsruch, Frage ist nur, was der Stoßdämpfer dann macht

    Richtig. Frage ist nur, was der Stoßdämpfer dann macht...

    Gruß Klaus :winke: :wheelie:
    1290 SDR SE (2016)

    Fz1 Fazer (2006)


    :Kürbis: CLICK HERE to see my beast :grins:



  • Alex27289
    Dass die Kettenspannung bei nem neuen Kettensatz und frei drehendem Rad 1-2 cm pendelt soll angebl. vorkommen. Wieviel cm liegen jetzt zw. Min und Max?
    Die Ruckdämpfer würde ich trotz des Fixes mal prüfen.

    Wg. Krach fahr ich aus der Haut: loud is out!
    -Not all you do, is only your own Ding. 261982-sunny-gif

  • gelöscht

    3 Mal editiert, zuletzt von Rotkaeppchen_online ()

  • gelöscht

    Einmal editiert, zuletzt von Rotkaeppchen_online ()

  • Alex27289
    Dass die Kettenspannung bei nem neuen Kettensatz und frei drehendem Rad 1-2 cm pendelt soll angebl. vorkommen. Wieviel cm liegen jetzt zw. Min und Max?
    Die Ruckdämpfer würde ich trotz des Fixes mal prüfen.

    Die Ruckdämpfer habe ich geprüft, die sitzen fest und ohne Spiel. Nachdem ich das Kettenrad für mich "zentriert" hatte, bliebt die Kettenspannung quasi konstant, allerhöchstens 1mm war noch an Pendeln vorhanden. :ja:


    Sehr guter Ansatz, ich würde natürlich drei Segmente je 120° nehmen, aber egal, mit Gegendrücken beim Festschrauben helfen auch zwei schon. Genau an den von Dir gekennzeichneten Passflächen soll sich das Kettenrad zentrieren. Natürlich kommen dann noch die Toleranzen des Ruckdämpfers dazu, aber das bekommt man nicht besser hin. Werde ich mir merken, sollte mein nächsten Kettenrad auch eine zu hohe Toleranz haben. Bei einer Gewindesteigung von 1,25mm sind die 0,15mm schon gut 40° Schraubendrehung der Kettenspannschtrauben. Das bemerkt man deutlich, geht es um Ungleichförmigkeit.

    ich hätte auch gern 3 Segmente á 120° genommen, wenn man aber nur zwei Fühlerlehren hat die 0,15mm haben wird es schwer auch das 3. Segment hinzuzunehmen :lautlach:


    Das sind immer zwei Dinge, beim freien Drehen ist es viel mehr die unterschiedliche Spannung der O-Ringe in der Kette. Die Glieder werden ohne Last nicht gerade gezogen. Erst wenn man misst und die Kette hoch oder runter drückt, richten sich die Glieder mehr oder weniger aus. Und ja, auch neue Kettensätze zeigen das Verhalten, einfach weil Ritzel vorne und viel mehr Kettenräder hinten nie perfekt zentriert sind. Und hier ein Zahntel und da ein Zehntel kommen schnell zusammen. Auch Ketten haben Toleranzen.


    Das hier beschriebene kenne ich vor allem von billigen Zubehörkettenrädern, die Produktionskosten sparen. Enge Toleranzen sind teuer, muss gar spanend bearbeitet werden, wird es richtig teuer. Jetzt könnte man in Tolerenzsysteme und Fertigungsverfahren einsteigen, dass würde hier aber zu weit führen. Genug Fehler machen schon die technischen Zeichner in der Entwicklungsphase, wenn Bemaßungen ungeschickt sind und Anlageflächen für die Fertigung nicht gekennzeichnet und toleriert werden.

    Die Kettenspannung habe ich auf Zug mit Druck nach oben gespannt, somit war auf allen Kettengliedern Zug drauf dass diese sich ausrichten.


    LG Alex

  • -----

    Genug Fehler machen schon die technischen Zeichner in der Entwicklungsphase, wenn Bemaßungen ungeschickt sind und Anlageflächen für die Fertigung nicht gekennzeichnet und toleriert werden.

    Ohne Kontrolle/ Freigabe vom verantwortlichen Konstrukteur ging bei mir absolut nichts in die Fertigung, so kenne ich es.

    Aber bleiben wir doch mal bei den Toleranzen (und ich schreib das nicht für dich) sondern für .....


    Screenshot 2022-11-23 083905.jpg


    Von der Achse zum Kettenrad, einigermaßen ausführlich:


    - die Platte vom Ruckdämpfer wird über Keilverzahnung mit der Achse verbunden, ohne Toleranz keine Montage möglich (nur um einen Wert zu nennen, Abweichung zur Achsmmitte 0,1 mm ???)

    - die Platte vom Ruckdämpfer wird über 6 Schrauben mit den Dämpferelementen verbunden ( Zentrierung?? Fehlanzeige) (nur um einen Wert zu nennen, Abweichung zur Achsmmitte 0,1 mm ???)

    - die 6 Dämpferelemente stecken in 6 Bohrungen vom Kettenradträger ( Zentrierung?? Fehlanzeige) (nur um einen Wert zu nennen, Abweichung zur Achsmmitte 0,1 mm ???)

    - die 6 Gewindebolzen wiederum stecken in 6 Schwingelementen (nur um einen Wert zu nennen, Abweichung der Schraube zur Mitte des Gummis 0,1 mm ???)

    - das Kettenrad wird über 6 Schrauben mit dem Kettenradträger verschraubt....


    Das ganz Getöns ist normal nach den Vorgaben vom allgemeinen Maschinenbau gefertig, damit die Herstellungskosten im Rahmen bleiben, also Toleranzklasse Mittel,

    im Klartext: eine M8 Schraube steckt in einer 9mm Bohrung, eine M10 er in einer 11mm Bohrung

    Dazu kommt, jede Schraube darf "dicker/ dünner", jede Bohrung " kleiner/größer" sein...


    Mit dem Hintergrundwissen ist eine Zentrierung des Kettenrades zum Kettenradträger bei der Baugruppe "just for fun"


    Hinzu kommt, das im Betrieb die Dynamik hinzukommt, die Dämferelemente müssen ran, d.h. der Kettenradträger "taumelt" um die Ruckdämperplatte...


    (siehe auch meinen Beitrag #7)

    Klugscheißermodus aus

    Gruß Klaus :winke: :wheelie:
    1290 SDR SE (2016)

    Fz1 Fazer (2006)


    :Kürbis: CLICK HERE to see my beast :grins:



  • Natürlich können die Toleranzen genau zu diesem negativen Ergebnis führen. Aber eventuell kann man hier einen "gewissen" Ausgleich herstellen.


    Meine Yamaha MT10: Das Kettenrad eierte (von hinten betrachtet) um ca. 2-3 mm. Wegen der Garantie noch zum Yamaha Händler und der sagt natürlich,

    ist normal. Danach habe ich mich mit anderen MT10-Besitzern getroffen und die hatten keine Eierei. Die Vermutung war das der Rückdämpfer nicht

    gleichmäßig anliegt. Nach einigen Versuchen (Gussrückstände in der Felge und Kettenradträger abschleifen, Ruckdämpfer bearbeiten etc.) wurde

    es etwas besser. Aber leider konnte ich es nicht eliminieren.


    ghost2 Wie du erläutert hast, haben sich bei meiner MT10 verschiedene Toleranzen addiert und ich konnte nur einen Teil davon verbessern.

  • Hinzu kommt, das man wie hier z.B. über 6 Schrauben never ein Bauteil zentrieren kann,

    aber das ist bei einer "Massenprodukten" so üblich und unumgänglich wegen der Kosten

    Ich war jahrzehnte als Konstrukteur im Sondermaschinenbau tätig, Präzision ist immens kostenintensiv..

    Gruß Klaus :winke: :wheelie:
    1290 SDR SE (2016)

    Fz1 Fazer (2006)


    :Kürbis: CLICK HERE to see my beast :grins:



  • Wenn man real Höhenschlag am KeRa feststellt, spricht nichts dagegen es so wie beschrieben auszugleichen.


    Wenn man es richtig macht wird es dadurch nicht schlechter. :prost:

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

    Einmal editiert, zuletzt von Kondos ()

  • Mit Ruckdämpfer prüfen, meinte ich nat. -wie balu schreibt- auch deren Aufnahme.

    Aber das sollte nach deinem genialen Fix überflüssig sein.

    Egal.

    Wieviel cm genau hatte die Kette denn als max. Abweichung?

    Wg. Krach fahr ich aus der Haut: loud is out!
    -Not all you do, is only your own Ding. 261982-sunny-gif