Motor überhitzt - 701 Enduro (Euro5)

Moin Männer,

Bis nach Nepal bin ich gekommen, 31tkm, mittlerweile denke ich aber, ich schicke die 701 bj 21 E5 nach Istanbul und fahre direkt heim nach Deutschland. Ich bin traurig und wütend zugleich.

Hier meine „Geschichte“.

Ich habe mir alles schon 1000mal durch den Kopf gehen lassen. Evtl bin ich aber mittlerweile blind und stehe auf dem Schlauch.

Sie wird zu warm/ heiss. Der Lüfter läuft bereits wenn ich mit genug Gegenwind bei 30 Grad Außentemperatur mit 60 km/h über Landstraßen schleiche. Sie überhitzt dann nicht, aber das finde ich schon nicht normal.

Wenn ich off-road im 2-3 Gang in die Berge fahre, ohne sie dabei groß zu fordern, kommt es immer wieder vor (nicht regelmäßig), dass die rote Leuchte angeht.

Neulich im Stau in Delhi war das Problem aber zb nicht!

Ich merke richtig, wie dann schlagartig von unten die Wärme hochsteigt und weiß „ok, gleich ist es wieder soweit“.

Mir kommt es eher so vor, dass Problem wäre sporadisch. (Der permanente Lüfterlauf beim normalen fahren ist aber regelmäßig)

Ich bin bereits so verzweifelt zu denken, dass ich mit zu wenig Drehzahl fahre und die Wasserpumpe daher nicht richtig zirkuliert.

Gelegentlich bis selten muss ich etwas Wasser in den Kühler füllen. Das ist dann höchstens ein Schnapsglas viel. (Komischer Weise ändert sich der Pegel im Behälter nie)

Aber selbst an Tagen wo sie wieder überhitzt ist, stimmt der Kühlwasserpegel im Kühler.

Das sollte doch eigentlich nicht sein, weil sie aus dem Ausgleichbehälter das Wasser ziehen sollte?

„Der Deckel ist defekt, bekanntes Problem!“

Ja, aber der Deckel hält zumindest den Druck! Die Schläuche sind im Betriebszustand knackig hart. Ich höre auch nichts blubbern. Sie kocht nicht. Wenn sie wieder abgekühlt ist, ist der nach wie vor Kühler randvoll.

Meine Schlussfolgerung, es ist keine Luft im System aber dennoch überhitzt der Motor.

Das letzte Mal habe ich bei 20 Grad Außentemperatur geprüft (2800m Höhe):

Thermostat öffnet bei Leerlauf im Stand nach fünf Minuten.

Lüfter läuft nach sieben Minuten und schaltet 10 Minuten nach Motorstart wieder ab. Klingt für mich normal.

Technische Änderungen:

⁃ offener Twin-Air Luftfilter

⁃ O2 Fuel-Dongle.

Weitere Einflüsse:

⁃ Schlechter Sprit mit 80 Oktan.

⁃ Hohe Luftfeuchtigkeit

⁃ Schlechte, staubige Luft.

⁃ Meine 75kg Plus 30kg Gepäck

Der originale Auspuff ist mittlerweile bis zum Endrohr goldfarben. - Normal?

Die Taschen sind davor, kann er die Wärme nicht richtig abgeben?

Die Tage komme ich nach Kathmandu und hoffe KTM kann mir dort mal den Fehlerspeicher lesen. Vielleicht hat der Kühlmittelfühler einen Schuss und bringt daher die Leuchte zum Brennen und es existiert vielleicht gar kein Problem!?

Außerdem werde ich ggf das Thermostat ausbauen. Evtl. Öffnet es nicht weit genug.

⁃ Bekomme ich den Stutzen dicht ohne Thermostat?

Mittlerweile glaube ich, der LC4 mit dem Euro 5 Mapping ist für solche extremen Einsätze einfach nicht geschaffen.

Ich habe ihr teilweise ordentlich eingeschänkt. - Machen Kopfdichtungen oder gerissene Zylinder Probleme?

Ich habe immer sofort angehalten wenn die Lampe anging.

Jetzt habe ich noch Möglichkeiten zu agieren. Auch wenn Ersatzteile mit Zoll und Versand das Fünffache am Ende kosten.

Wenn ich zurück nach Deutschland über durch Afghanistan, Tadschikistan etc. fahre und mir der Bock ganz verreckt, wird’s richtig teuer.

Danke fürs Lesen.

Vielleicht habt ihr noch Ideen.

Schöne Grüße aus Pokhara.

Zitat von akkuschrauber

Hallo Marius,

aus eigener Erfahrung. Baue mal den Lüfter aus und reinige den Kühler auch von der Hinterseite. Bei mir kam da einiges an Dreck zum Vorschein und hat die Situation verbessert. Gruß, Christian

Das habe ich bereits schon mal gemacht und es hat keine Verbesserung gebracht. Ist schon eine Weile her. Dennoch ist Deine Idee nicht verkehrt. Die Summe der Kleinigkeiten macht’s natürlich auch.

Ich werde ebenso den Aktivkohlebehälter abbauen und den R/G Unterfahrschutz durchlöchern damit die Hitze besser abstrahlen kann.

Zitat von fanki

kurz vor dem Endtopf liegt der Kat. Da wird es am heissesten. Da du jetzt noch den Billigtuning O2 Fueldongle hast kommt noch mehr Kraftstoff beim kat an und der Endtopf wird noch heisser als er original ohnehin schon wird.

probier doch mal diesen o2 Dongle wieder zu entfernen und fahre etwas. ich habe die Befürchtung die Lampe geht dir desswegen an. Ab Eu5 ist das mit dem Dongle nicht mehr ganz so einfach, bzw damit die diagnose auszutricksen. Online findest du ein paar Berichte wo die lampe wegen dem O2 Dongle angeht (zb dem von Rottweiler)

Die nur 1.2 Liter Kühlflüssigkeit werden bei den 690ern schnell warm. Wenn sie wirklich kochen würde hättest du mit der zeit viel mehr Wasserverlust als beschrieben. Dann würde sie zum Deckel "herausblasen".

eeeh Moment mal ...da stimmt doch was nicht....Wasser nachfüllen muss man im Behälter nicht im Kühler...denke du hast da mit hoher Wahrscheinlichkeit Luft im System (Kühler).

les mal das da durch

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RE: Winterprojekt / 690 Euro5 SMC-R mal mit Leistung

Kurzer Nachtrag bezüglich Kühler entlüften.
Ich hab mich im LC4 Forum mit Weity ein wenig über die Entlüftungsmethode vom Piraten unterhalten weil ich mit dem Ergebnis und wie das ganze von statten gegangen ist nicht ganz zufrieden war.
Er meinte, er sei auch kein Freund davon weil 1) komplette Sauerei und Wasserschlacht und 2) wirds seiner Meinung nach auch nie zu 100% Luftfrei bzw. kann man den Deckel zu früh drauf schrauben und dann befindet sich noch immer Luft im System.

Er hat zum Kühler…

Kyrox

24. Februar 2023

und da

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RE: Überhitzt - Enduro R (2019)

Moin.
Mit den Entlüften werde ich Mal nach Anleitung machen.

Das große Kettenrad nimmt dann ja wieder die Geschwindigkeit, also weniger Kühlung oder täusche ich mich?
Es blubbert auch nicht im kühler, längere Fahrten im Sand sind also eigentlich kein Problem, nur die Kontrolllampe nervt...

https://clmt.de/blog/

Dort kann man sich eventuell einen besseren Eindruck des Gelände machen.

Gruß Sebastian

Seb95

19. März 2023

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Ne, Moment. Das Billigtuning habe ich durchgeführt WEIL sie überhitzte. Andere Weltreisende haben mir das empfohlen. Bei deren 701 hat es Abhilfe geschaffen.

Ich muss sagen, dass sie seither bedeutend besser läuft und ich mich aufregte, dass ich das Teil nicht schon viel früher einbaute.

Aber eine Frage: wenn mehr Sprit im Abgas ist, sollte sie doch auch Kühler verbrennen und dementsprechend müsste der Kat auch Kühler sein. Oder?

Von daher verstehe ich deine Aussage nicht.

Zum Entlüften:

Wie geschieben, der Behälter ist immer gleich voll. Der Kühler zieht da nichts raus. Auch nicht wenn er leer ist. Von daher fülle ich direkt in den Kühler nach.

Danke für die Links. Ich lese es mir mal genau durch. Nur Stutzen drehen kann ich keine.

Zitat von DUC985

Marius, dein Verständnis ist absolut korrekt. Hast du schon Löcher hinten in den Fender gemacht ? Der deckt doch einiges des Kühler gerne ab ...

Daran habe ich noch nicht gedacht.? Aber setzt sich da nicht der Kühler mit dreck zu?

Hier ist grad Regenzeit und alles schlammig.

Habe vorhin einen Liter Wasser aus den Stiefeln geleert.

Habe in einem amerikanischen Forum noch einen guten Hinweis gefunden.

-> Durch das viele Kupplungsschleifen beim Off-road wird der Motor auch heißer.

Das sind alles Faktoren die zusammenkommen.

Zitat von ghost2

M.M. : der Kühlerdeckel ist defekt, da wie du selber schreibst, der Flüssigkeitsstand ist immer gleich.

Das Überdruckventil öffnet normal bei 1,4 bar und Flüssikeit strömt in den AGB, sinkt der Druck geht's zurück in den Kühlkreislauf.

Ist der Vorgang gestört wird der Motor zu heiß, wie ein Dampfgartopf an dem das Ventil kaputt ist, da fliegt der Deckel ab.

Bei dir wird der Überdruck der nicht raus kann über die Kühlschläuche aufgefangen (bockelhart)

Die Schläuche sind nicht bockelhart und auch nicht aufgebläht. Habe mich da vielleicht falsch ausgedrückt.

Sie fühlen sich ganz normal an.

Und selbst wenn, was wäre der Unterschied wenn der Druck entweichen könnte? Hat das was mit der Temperatur zutun?

Hier gibts leider nur kleine Bikes von Ktm. Aber evtl. passt ja der Deckel von denen. Wäre das Optimalste. Gucke ich mir mal an.

Zitat von DUC985

Hat sich bei meiner nicht negativ bemerkbar gemacht, 20mm Löcher zwei drei Reihen. Bei de EXC hatte ich einen Schalter um den Lüfter dauerhaft anschalten zu können. Kühlerthemostat kannst du auch mal mit heissem Wasser prüfen ob der es noch tut.

Werde ich so machen.?

Ebenso dem Aktivkohlebehälter ausbauen und Luftlöcher in dem R/G Unterfahrschutz bohren. Das Werkzeugfach ist eh fürn Arsch und auch nicht Wasserdicht.

Ich versuche dem Motor einfach mehr Luft zu geben.

Das Thermostat gucke ich mir an bzw baue es aus.

Hallo zusammen,

kurzes Update bei km 33.000.

Wasserverbrauch minimal. Halbes Schnapsglas auf 1000km.

Den RG Unterfahrschutz habe ich in dem Sinne so zerstört, dass ich ihn schmaler gemacht habe. Dabei musste die Werkzeugbox weichen. Habe eh einen Hass auf das Teil. Die Box war nicht dicht und mein ganzes Werkzeug ist verrostet.

Jetzt ist er natürlich instabil.

Zusätzlich habe ich den Aktivkohlebehälter und originale Werkzeugbox ausgebaut. Die saß direkt über dem Lüfter. Somit konnte der Lüfter nur die heisse Luft vom Motor ansaugen. Jetzt kann er frei atmen und bekommt mehr „Aussenluft“

Ein paar Löcher hat der Fender jetzt auch.

Leider wird der Kühler dreckiger und ich muss ihn öfter reinigen.

Ergebnis: Der Lüfter schaltet nach kurzer Zeit wieder ab und läuft nicht mehr fast ständig im Dauerbetrieb.

Weitere interessante physikalische Beobachtung ist, dass Motor in den extremen Höhen Öl verbrennt.

Eigentlich habe ich sonst keinen Ölverbrauch. Nur in den Bergen.

Der Motor hat gefühlt 30 PS. Aber immer noch mehr als die Inder mit ihren Royal Enfield Himalayan die die Pässe hochschleichen.

Grüßen tun sich Biker in Indien übrigens eher selten. Das ständige Handrausstrecken in Europa gefällt mir da deutlich besser.

Danke für eure Unterstützung!

Schöne Grüße aus Ladakh.

Marius