KTM EXC 350 F für längere Enduro Touren geeignet oder doch besser eine KTM 690 Enduro?

  • Hi zusammen,

    ich überlege nächstes Jahr ein paar Enduro-Wanderungen z.B. entlang der Ligurischen Grenzkammstraße u.ä. zu machen. Mit Sicherheit ohne deftige Hardenduro Einlagen.

    Nun schwanke ich zwischen einer 690 Enduro (zuverlässig, lange Wartungsintervalle, aber auch relativ schwer) oder der EXC 350 F (leicht, handlich, zuverlässig?) und stelle mir folgende Fragen:
    - Wie wartungsintensiv ist eine EXC 350 F und sind damit längere Enduro Touren über ein paar Wochen ohne intensive Wartung machbar?

    - Nach welcher Laufleistung ist in der Regel eine Motorrevision bei einer EXC 350 F fällig? Habt ihr dazu Erfahrungswerte?

    - Gibt es für die EXC 350 F sinnvolles Touring Zubehör z.B. größere Tanks, damit man längere Touren fahren kann?

    Ich hoffe die Fragen sind nicht zu blöde aber mit einer EXC habe ich bisher überhaupt keine Erfahrungen, mit der 690 er (als SMC R) schon.

    Danke vorab für Euren Rat.

    Viele Grüße

    Hebamm

  • Ich hatte beide im Einsatz

    - Touren, was sind längere Touren für dich, so 200-300km sollten drin sein

    - Motor ist eigentlich solide, meine hatte 270 Stunden gelaufen ohne grössere Probleme, würde sagen ab >300 Stunden sollte man damit rechnen

    - Tanks und sowas gibt es


    Generell würde ich aber zu einer 450 oder 500 EXC raten wenn es denn eine KTM sein muss.

    Ansonsten immer eine DR350 oder DRZ400 gibt eigentlich nix bessers zum Endurowandern. CRF300 geht auch wenn man das Fahrwerk macht.


    690 ist im Gegensatz zu den EXC's natürlich für alles geeignet auch mal 1000km am Stück. Ich habe sie gegen die Kove 450 getauscht die Anfang des Jahres hoffentlich kommt.

  • Die Exc kann man sich schon für Touren herrichten, ein Kumpel hat ne 500er und fährt damit auch 600km am Tag ohne Probleme.


    Aber alle 2000km solltest du auf jeden Fall das Öl wechseln wenn du sie nicht hart ran nimmst. Da stellt sich aber die Frage, ob man dann überhaupt ne EXC braucht? Der Ölwechsel ist aber auch unterwegs schnell gemacht.


    Ich persönlich würde zur 690 greifen wenn man die Ligurische Grenzkammstraße und sowas anpeilt

  • Hallo,

    also wenn ich deine Fragen so lese würde ich klar zu der 690er raten.

    Die 40kg plus sind nicht alle Welt wenn du schon überlegts einen grösseren Tank zu montieren oder Gepäck mit zu nehmen.

    Wenn du mit Sicherheit deftige Abschnitte ausschliesst ist eine EXC 350 eh nicht das richtige. Wenn dann schon die 450er oder besser die 500er.


    Ich fahre ja selbst die 690 Enduro und eine 350er Beta. Ich würde fürs gemütliche Endurowandern aber niemals die Beta nehmen, das wäre m.E völlig übers Ziel hinausgeschossen.

    LGKS und ähnliches im Piemont/Ligurien geht ganz gut mit der 690er. Vorteil Tankkapazität, Komfort, Gepäck

    Auf der anderen Seite gibt es dort aber auch viele Hardenduro Tracks wo die 350er deutlich im Vorteil wäre aber das scheint ja nicht dein Ziel zu sein.

    Zudem ist die 350er auf Drehzahl ausgelegt da willst du dann im offenen Gelände oder der Strasse gerne mal den 7.Gang schalten weil sie so kurz übersetzt ist.


    Bei den EXC würde ich den Ölwechsel so alle 1000-2000km empfehlen. Motorrevision wird so spätestens bei 10000km ein Thema werden, je nach Gebrauch.

    Sind halt Sportmotoren bei denen die Wartungsintervalle in Betriebsstunden angegeben werden. Glaube bei der EXC ist bei 130h die Revision empfohlen. Das gilt aber für den Sporteinsatz. Beim Touren ist der Motor sicher weniger gefordert. Aber eben eine Tourenmaschine ist es auch nicht...

  • Zur EXC.

    Würde immer zur 450/500 raten.

    EXC500 halten bei regelmäßigem Ölwechsel, warmfahren und Pflege locker 25000km.

    Was soll da sonst kaputt gehen.

    Größerer Tank, breitere Fußrasten....ab gehts auf die Piste.


    Bin gerade erst wieder mit einer EXC500 SM in den Bergen gefahren....nur geil :sabber:

    Grüße

    Ede :driften:

  • wie schwer und groß bist du denn?


    bin mit 1,75m selbst nicht der Größte, aber doch ziemlich trainiert, da ist das Aufheben jetzt kein PRoblem, würde daher zum gemütlichen Endurowandern meine 690er Enduro meiner EXC vorziehen. kleiner solltest mMn aber nicht sein, denn dann fährt die mit dir.


    und bis die EXC halbwegs reisetauglich hast, bist gewichtstechnisch an der 690er. (wie die anderen schon geschrieben haben, ist da die 450er oder 500er besser als die 350er)

    halten tun die EXC schon, hatte schon mehrere hier, die gehen selten ohne Vorwarnung ein, dass also von jetzt auf gleich liegen bleibst, ist selten.

    bei Straßennutzung habe ich Motorrevisionen bei unseren Bikes meist bei spätestens 10k km durchgeführt. (Kolben usw gehört schon vorher gemacht)


    wenn eine leichtere 690er willst, ist sicher eine der alten Generation besser für dich. (und günstiger sind die auch)

  • Oder ne alte LC4, entweder die Lc4 enduro oder SXC, dann hast du den Federweg einer EXC kombiniert mit zumindest wesentlich längerer Haltbarkeit als EXC

    Mit geringem Aufwand sind Tankgrößen von 9/12/18/20L möglich und der Heckrahmen hält auch bei Gepäck im Gegensatz zur EXC welche nicht unbedingt für viel Gepäck konstruiert ist.


    Kann dann so aussehen:


    IMG_20231111_194744.jpg

  • Hi zusammen, vielen Dank für Eure Tipps. Ich glaube die Tendenz sollte dann wohl eher in Richtung 690 Enduro gehen. Ne alte LC4? Entstammen die denn nicht der Zeit als KTM = keine 1000 Meter bedeutet hat? 🤦‍♂️

  • Da hast du wohl was falsch verstanden, da war es noch Qualität. Z.B. ein 450 RFS Motor ist wohl einer der solidesten Motoren aus der Baureihe.

    Kein Vergleich zu dem Kram den du heute für 10K bekommst.

  • Hi zusammen, vielen Dank für Eure Tipps. Ich glaube die Tendenz sollte dann wohl eher in Richtung 690 Enduro gehen. Ne alte LC4? Entstammen die denn nicht der Zeit als KTM = keine 1000 Meter bedeutet hat? 🤦‍♂️

    Wie bei jedem Modell sollte man schon genau wissen welche Kinderkrankheiten es gab. Ich sag bloß 690 und Kipphebel oder 790 quasi jedes Modelljahr :denk:


    Die letzten Baujahre der LC4 waren schon sehr standfest, aber vom Grundprinzip her nicht so als Dauerläufer wie eine 690 ausgelegt.

    Ich hatte beide, 14er 690 und jetzt 05er 625, die 625 subjektiv ganz klar eine Mischung aus EXC und 690, die 690 mehr schon ein richtiges Motorrad.


    Eine komplette Motorrevision einer alten LC4 kostet ca. 1000-1200€, einer EXC deutlich weniger, einer 690 deutlich mehr

  • Gerade bei #Kleinanzeigen gefunden. Wie findest du das?

    2x KTM LC4 640 Adventure R Highflow
    Wir haben uns entschlossen unsere beiden Adventure zu verkaufen. Bj 2004&2005. Beide Maschinen sind...,2x KTM LC4 640 Adventure R Highflow in Hessen -…
    www.kleinanzeigen.de


    Was haltet ihr davon? Ist das so eine ausgereifte LC4? Danke für eure Einschätzung 👍

  • Das sind halt die Adventure, draufsetzen und eine Weltreise machen. Aber die Baujahre passen, Stichwort Highflow und zweite Öldüse


    -xxl Tank (muss man ja nicht voll machen)

    -zwei scheibenbremsen vorne

    -tanks laufen nur mit Benzinpumpe, die kleineren Varianten der LC4 wie Enduro oder SXC haben keine Benzinpumpe, ergo ein Teil weniger das kaputt geht.

  • Dir sollte bei der alten LC4 aber bewusst sein, das Ersatzteilkauf nicht immer nur heißt, Teilenummer suchen und ab zum Händler.
    Gibt da so ein paar Sachen, die gibts nicht mehr, haben unterirdische Lieferzeiten und teils auch unverschämte Preise.
    Z.b. das gesprengte Lager an der Umlenkung. Verschleißteil, gibts aber nimmer. Kostete bei KTM mal ~60€, jetzt gibts da von einem Drittanbieter einen Repsatz, der kostet dann schon knapp 200€.
    Und schrauben sollte man schon können ;)


    Ansonsten fahr ich meine LC4 sehr gern, gerade fürs Endurowandern eine feine Maschine.

    Meine macht z.Z. mehrere Probleme und die Idee sie abzustoßen und was "modernes, zuverlässiges" zu kaufen war natürlich auch da. Nach ein paar Nächten Schlaf hab ich mich jetzt aber dazu entschieden, die Gute einmal komplett zu zerlegen und frisch aufzubauen. Weil einfach das perfekte Mopped für mich zum Endurowandern, wenn es auch mal 1000km Anreise auf eigener Achse zu machen gilt.

    Chrom bringt dich nicht nach Hause!

  • Ich vermute aus dem selben Grund, wie ich meine 1090R auch nicht über den TET jage: Gewicht.

    Klar kann die R das auch alles ganz prima, aber wenn Du jetzt nicht so der technisch versierte Fahrer bist, dann geht das mit einem kleinen leichten Bike deutlich einfacher.
    Bin die LGKS sowohl mit der 1090R als auch mit der 640@ gefahren, die 640 hat da deutlich mehr Spaß gemacht :ja:

    Chrom bringt dich nicht nach Hause!

  • aber wenn Du jetzt nicht so der technisch versierte Fahrer bist

    Wollte gerade schreiben: kommt auf die Erfahrung an. Auf YT gibt es zur TET mehrere Videos, wäre mit Dickschiff in einer Gruppe auch fahrbar.

  • Ich vermute aus dem selben Grund, wie ich meine 1090R auch nicht über den TET jage: Gewicht.

    Klar kann die R das auch alles ganz prima, aber wenn Du jetzt nicht so der technisch versierte Fahrer bist, dann geht das mit einem kleinen leichten Bike deutlich einfacher.
    Bin die LGKS sowohl mit der 1090R als auch mit der 640@ gefahren, die 640 hat da deutlich mehr Spaß gemacht :ja:

    So ist es. Die 1290 R wiegt über 250 kg und hat eine extreme Sitzhöhe. Mit der bin ich dieses Jahr 7.200 km durch 11 Länder in 4 Wochen im Balkan gefahren. Tolles Tourenmotorrad aber auch sehr schwer 😉

  • Ich verstehe den Thread-Ersteller. Bin auch am überlegen, ob eine weitere Karre nicht mal etwas viel viel leichteres sein sollte. gerade in Spanien (wo ich öfters bin) brauche ich 20-30min bis in die Berge/Hügel und ich würde gern mal erfahren, wie sich 120kg anstatt 260kg auf unbefestigt anfühlen. Die Service-Thematik macht mich allerdings etwas nachdenklich oder könnt ihr mir den Zahn ziehen?

  • oder könnt ihr mir den Zahn ziehen?

    aus meiner Sicht kann ich dir den sicher nicht ziehen tut mir leid.

    Weiss nicht ob ich es schon mal hier erwähnt hatte aber ich merke aktuell auch dass bei nur ca 20h pro Jahr sich eine eigene Sportenduro kaum lohnt. Der Wertverlust und Wartungsaufwand ist bei so wenig Gebrauch einfach in keinem Verhältnis. Da kommt Mieten günstiger und du hast den ganzen Aufwand mit Pflege etc nicht.

    Für nur so bisschen Schottern reicht eine 690 oder T700 auch vollkommen. Oder eben eine alte DRZ, LC4, etc. Eine Sportenduro macht m.E. nur Sinn wenn man damit wirklich anspruchvolleres Enduro betreibt als nur Singletrails durch den Wald etc.