Start-Ziel ..... Kurve 1 ..... Bremse ade

  • Vergangene Woche waren wir ja in Brünn racen...... ja, und da gab es leider leider einen mehr als erschütternden und sehr nachdemklich stimmenden Zwischenfall.....


    Vorweg möchte ich dem Kollegen alles erdenklich Gute wünschen und hoffe sehr, dass er das Horrorerlebnis halbwegs gut überstanden hat und bereits auf dem Wege der Besserung ist. Ich hoffe es sehr !


    Nun, was war passiert.....

    Es gab im Vorfeld am Kurvenausgang der letzten Wechselkurve beghauf Richtung Boxeneinfahrt einen Unfall mit Ölfleck halbwegs genau auf der Ideallinie.

    Ich unterwegs bei Einfahrt ins Omaga - rote Flaggen wohin man schaute. Ich dachte mir da, na fein, da hat es wohl jemand nicht am Ölfleck vorbei geschafft - Mist.

    Aber da war nix.... zum Glück..... ich also in die Pitlane abgebogen und entlang den Boxen vorbei zur Ausfahrt ins Fahrerlager.

    Da hab ich dann in Kurve 1 schon etliche blaue und gelbe Lichter gesehen...... scheiße..... verdammte.....


    Einem Kollegen auf ner RSV4 hat es warum auch immer scheinbar das Kühlerschitzgitter zwischen Reifen und Koti reingezogen (ist nach den von den Streckenposten gefundenen Teilen unser aller Annahme gewesen).

    Vermutlich hat sich das unten gelöst und durch das Einfedern beim Anbremsen irgendwie aufgestellt.

    Naja, das Teil hat sich dann mitsamt dem sich ebenfalls in seine Einzelteile auflösenden Koti durch die Gabelholme nach vorne gewuzelt und dabei direkt am Bremsleitungsanschluss an einer der Bremszangen den Fitting direkt eliminiert.


    Konsequenz: beim Anbremsen von Kurve 1 keine Vorderrradbremse. :staun:

    Das ist bei der 150m-Markierung und gut 260 nicht gerade das was man sich innig wünschen würde.

    Jedenfalls ist der Kollege geradewegs durch das Kiesbett in die Saver-Barrier eingeschlagen.....


    Wir haben das unteteinander vielfach diskutiert.... in Anlehnung an "TopGun" damals in Spielberg auch in Kurve 1.

    Wad für ein Horror drüber nachzudenken dass man bei solch Geschwindigkeiten plötzlich am Bremshebel ins Leere greift und der Asphalt ausgeht.....

    Hat die weitere Stimmung an dem Tag schon nachhaltig gedämpft.....


    Wie schon geschrieben, alles erdenklich Gute an den Kollegen, hoffe es geht ihm gut!



    Es muss hier niemand einen Kommentar hinterlassen, und besonders schlaue Ratschläge sind sowieso entbehrlich.

    Es zeigt nur wie wichtig neben einem klaren Kopf auch ein 100% einwandfreies Material bei dem gefährlichen Hobby ist.....

    :winke:
    Grüßle Marie

  • Ja leider muss man darüber auch sprechen, das passiert hier aber relativ selten finde ich - liegt hoffentlich an der geringen Unfallquote!


    Ich schließe mich da mal an und wünsche und hoffe dass alles vollständig abheilt und es keine allzugroßen Probleme gibt!


    Ich schreibe hier mal meinen Senf dazu weil mir ähnliches passiert ist. In Zolder die letzte der dreifach rechts. Da griff ich ins leere und musste mich schnell entscheiden ob ich hinten in die Bumper fahre (sofern ich da ankomme) oder lieber nicht. Innerhalb von Sekundenbruchteilen natürlich…

    Die Hinterradbremse konnte nicht viel ausrichten, einmal kurz blockiert hab ich die wieder aufgemacht und dann musste ich was tun… bin vom Bock gesprungen bei etwa 120. Genau kann ich es nicht sagen.

    Bin mit dem Kopf zuerst ins Kiesbett, dann die Hand. Ich hatte großes Glück, mein Helm ist Totalschaden, meine Handschuhe haben meinen kleinen Finger vor einem Bruch gerettet (kleiner und Ringfinger sind zusammengenäht). Außer 4-6 Wochen Nackenschmerzen hatte ich nix…. Der Helm sieht wirklich schlimm aus und da ich Nachwuchs hab, hat dieser Bremsausfall zur vorübergehenden Hobbyaufgabe geführt.

    Ich fahre seit 6 Jahren Rennstrecke, meistens werde ich in die Schnelle Gruppe gesteckt und hatte keinen Sturz bis auf einen kurzen Ausflug ins Kiesbett mit der RC8 als die noch neu war (bin bisher immer Naked gefahren)

    Auch im Straßenverkehr nur 1 Rutscher als den Schein neu hatte. Ich behaupte somit dass ich eigentlich ein eher sicherer Fahrer bin - aber nicht zu langsam.

    Meine Vermutung des Bremsausfalls war eine überhitzte Bremse. Die Scheibe war etwas angelaufen und ich schiebe das im Nachhinein auf zu aggressive Bremsbeläge. Zudem Bremse ich einfach gerne sehr spät und dementsprechend aggressiv. Ich habe mir die RC8 gekauft weil sie eigentlich sehr Gute Komponenten hat, aber mit so etwas habe ich definitiv nicht gerechnet! Das eine Bremse warm wird - ok das passiert langsam, so von Kurve zu Kurve. Aber aus dem nichts keine Bremse? Das kannte ich nicht.


    Wegen diesen einen Defekts habe ich ein Hobby vorerst aufgegeben wofür ich sehr gebrannt habe!

    Vielleicht hat es sich eine Kurve vorher (Ende Start Ziel) angedeutet, im Nachhinein bin ich sehr sauer auf mich dass ich da nicht sofort ausgerollt bin. Ich wollte die Runde langsam zu Ende rollen, war aber noch deutlich zu schnell….


    Naja das wichtigste: dem Mopped ist nichts passiert, nur ein paar Kratzer 😂

  • Zudem Bremse ich einfach gerne sehr spät und dementsprechend aggressiv.

    Mit einer der Gruende warum ich das genaue Gegenteil beherzige: lieber etwas frueher vom Gas und dementsprechend auch auf die Bremse, dafuer aber nicht so heftig.

    Von vielen gelaeufig als "Bremsschwuchteln" bezeichnet.


    Aber ich bummele nur ein bisschen rum, daher ist das so auch in Ordnung.

    Success is like being pregnant: Everybody says "Congratulations!" but nobody knows how many times you got fucked!

    (www theft)

  • Zudem Bremse ich einfach gerne sehr spät und dementsprechend aggressiv.

    und somit ist deine reine Bremszeit doch eher kürzer, oder?

    Für mein Verständnis wird eine Bremse heißer wenn sie länger betätigt wird, anstatt kürzer und etwas heftiger.


    Wir kommen beide mit gleichem V auf eine Kurve zu. Unser V im Scheitelpunkt ist auch gleich.

    Du hast paar Meter später gebremst, dafür heftiger. Ich früher, weniger heftig, dafür länger schleifen lassen. Ich glaube, dass meine Bremse da heißer wird.

    Glaube.... wo issen der TurboTom eigentlich? :rolleyes:

    KTM 950 SMR *2007

    KTM 990 SuperDuke *2007
    BMW R25/3 *1955, Arthur

    Yamaha XS360 *1977
    Zündapp R50 *1974

    Moppedhistorie

    Geardata

  • Du hast paar Meter später gebremst, dafür heftiger. Ich früher, weniger heftig, dafür länger schleifen lassen. Ich glaube, dass meine Bremse da heißer wird.

    Ich glaube das Gegenteil ist der Fall.

    Fakt ist die kinetische Energie die in Wärm umgewandelt werden muss (nichts anderes macht die Bremse), ist die selbe.

    Wenn jetzt der Wärmeeintrag schneller passiert wird die Scheibe heißer in der Bremszange, ist dementsprechend auch heißer, wenn sie das nächste mal dort ankommt.

    Welche Belastung die Bremsanlage besser mitmacht weiß ich nicht ( turbotom ). Aber heißer wird sie bei kurzer heftiger Bremsung.

    "Runde Scheinwerfer sind immer falsch" :prost:

  • Es wäre noch die Frage nach der Qualität und Alter der Bremsflüssigkeit zu klären.


    Ich hatte mal einen Griff ins Leere nach heftigem Lenkerschlagen. Wird auch gerne mal genommen.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Für die Frage der Temperatur bei unterschiedlicher Bremsung wollte ich mal alles als gleich annehmen.

    Mopped, Alter der BF, Bremskomponenten, Unnerbuxe des Fahrers.

    KTM 950 SMR *2007

    KTM 990 SuperDuke *2007
    BMW R25/3 *1955, Arthur

    Yamaha XS360 *1977
    Zündapp R50 *1974

    Moppedhistorie

    Geardata

  • In die Richtung sollte es nicht gehen…

    Aber gut.


    Motul DOT 5.1 etwas mehr als ein halbes Jahr alt. Siedepunkt (nachträglich) mit einem günstigen Messgerät geprüft, war noch in Ordnung.


    In Zolder bewölkt und 15 Grad.

    War davor in SPA bei 30 grad und hatte keine Probleme, glaube aber Zolder ist deutlich Bremsintensiver mit wenigen kurzen Möglichkeiten zum Abkühlen.


    Die Maximaltemperatur (!) ist bei kurzen intensiven Bremsmanövern höher weil weniger Zeit bleibt um die Wärme abzutransportieren, glaube ich.

  • Grundsätzlich geht es darum Energie umzuwandeln.


    Je weniger Zeit ich im Falle der Bremse habe, desto heißer wird die Anlage.

    Die Zeit zur Abkühlung wird zwar länger (weil man ja kürzer bremst) und die Beläge liegen satt an der Scheibe an, womit punktuelle Überhitzung vermieden wird, dafür ist man am Bremspunkt potenziell aber auch schneller (man konnte ja länger Beschleunigen).



    Ich denke man kann das nicht vergleichen mit einer Bergfahrt bei der der eine immer wieder (hart) bremst, während der andere die Bremse dauerhaft schleifen lässt (und sie damit überhitzt, vor allem punktuell weil die Beläge nicht sauber aufliegen).

  • Da ich ja eigentlich so eine Spätbremserin bin, mach ich mir da schon so Gedanken, was einem da wohl so durch den Kopf geht, wenn man am letzten möglichen Bremspunkt am Hebel zieht und nix passiert.


    In Sekundenbruchteilen dann zu entscheiden sich vom Mopped zu trennen... vor allem wie, um nicht davon erschlagen zu werden..... ich glaub ich wär da einfach zu perplex, dass ich dann mit blockierendem Hinterrad durchs Kiesbett in die Wand fahren würde.

    Möglicherweise würde ich die Hinterradbremse aber auch gar nicht betätigen, da ich die auf der Renne und auch auf der Straße so gut wie nie verwende, max. zum stehenbleiben an der Kreuzung oder in der Box/Fahrerlager.


    Die Vorderradbremse war schon immer - und jetzt noch viel mehr - in meinem Fokus bei der Moppedwartung.

    Nach jedem 2. oder 3. Trackday (kommt auf die Laufleistung an und wo gefahren wurde) wird die Bremsflüssigkeit gewechselt, bei 1/3 Belagdicke kommen neue Klötze, und nach jedem Trackday säuber ich die Zangen akribisch, und vor jeder Saison gibts neue Dichtringe in den Sätteln.

    Vielleicht übertrieben, aber was ist das alles im Vergleich zu einem leeren Bremshebel......


    Gut, ein Abreißen der Bremsleitung kann man damit auch nicht verhindern.....

    Drum ist es gut immer alles zu checken und lieber an allem Möglichen mehr als notwendig rumzufummeln ob auch alles fest und da ist wo es sein muss.

    Und für den Rest braucht man einfach einen verdammt schnellen Schutzengel :grins:

    :winke:
    Grüßle Marie

  • Von vielen gelaeufig als "Bremsschwuchteln" bezeichnet.

    In dem Club bin ich auch :winke:

    Zumindest seit ich in Jerez am Ende der Gegengeraden ins Leere gegriffen hab... :rolleyes:

    Höre ich da etwa ein mimimi!?

  • War es im Buch von Bernd Spiegler dargestellt?

    Man sollte sich immer vorher einen Plan im Kopf zurechtlegen für solche Fälle. Damit man nicht nachdenken muss, ich hatte es für diese Situation nicht getan :grins:


    Ahhh noch einer, was war die Ursache?

  • Ähnliches ist mir in Hockenheim in Kurve 2 passiert.

    Bei mir hat sich die Überwurfmutter von der Armatur an der Bremsleitung gelöst, direkt an der Bremspumpe (Stahlflexleitungen wurden vom Vorbesitzter verbaut, keine Ahnung warum er keine verpressten verbaut hat). Hab beim Anbremsen im Augenwinkel nur noch Bremsflüssigkeit spritzen gesehen.


    Mein Glück war, dass es die Outing Runde war, ich also noch nicht so schnell war und hier die asphaltierte Auslaufzone relativ groß ist.