Ölstand richtig messen - wie denn nun?

  • Hallo zusammen,


    da ich einen hohen Ölverbrauch bei meiner festgestellt habe, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich überhaupt korrekt messe. In der KTM Bedienungsanleitung steht, dass der warme Motor noch 1 min. im Leerlauf laufen soll, dann abstellen, anschließend 20 sek. warten und dann in waagerechter Position kontrollieren.


    Mein Mechaniker hat gemeint, dass Prozedere kann ich mir sparen - bei kaltem Motor, soll das Öl im Schauröhrchen auf dem Seitenständer ca. 1 cm unter der Max-Markierung sein.


    Selbst wenn ich jetzt nach der Anleitung von KTM messe und der Ölstand bei der Min-Markierung ist und ich den Motor nun auskühlen lasse (1 Tag), ist der Ölstand mit der Seitenständermethode immer über der Max-Markierung.


    Was stimmt den nun bzw. wie messt ihr?


    Danke für euere Hilfe im Voraus!


    Schöne Grüße
    Novy

  • nix gegen deinen mech, aber das ist quatsch. :staun:


    mach es so wie im fahrerhandbuch beschrieben. wenn danach das öl über max steht, ist zuviel drinnen und das ist schlecht. am besten mit großer spritze absaugen. wer zuviel einfüllt braucht im normalfall auch mehr öl, wobei zweizylinder bauartbedingt (große kolben mit großen ringen mit wenig vorspannung, hohes motorbremsmoment) deutlich mehr öl verbrauchen als 4 zylinder. es ist in jdem fall ausreichend wenn das öl über der minimum marke steht. aufgrund des KTM eigenen schmiersystems (trockensumpf mit 2 pumpen) mit externem öltank ist eine unterversorgubg so gut wie kaum möglich. den ölstand immer am maximum zu halten ist daher nicht so wichtig wie bei konventionell geschmierten motoren.


    gruß
    steve

  • Servus Kollegen!


    Eine Frage hätte ich da aber mal. Jemand hat da ja in diesem anderen Thread eine schriftliche Antwort/Anweisung von KTM eingestellt. Nun steht dort man soll den Ölstand sofort nach abstellen des Motors bei waagerecht stehendem Motorrad ablesen, hierbei sollte sich der Ölstand zwischen min und max einpegeln. Liest man den Ölstand hingegen bei einem auf dem Seitenständer stehendem Motorrad ab, wird der Ölstand bei min sein.


    Jetz frag ich mich aber wie das geht!? Nehmen wir mal an der Ölstand ist bei waagrechtem Bike auf minimal Stand, und ich stell das Moped dann auf den Seitenständer steht das Öl bei meiner aber zwischen min und max, wenn nicht sogar bei max. Das liegt daran dass das Schauglas auf der linken Seite ist, die Seite auf die sich die Maschine neigt wenn ich sie auf den Seitenständer stelle. Ganz einfach weil das Öl dorthin läuft.
    Die Erklärung von KTM beschreibt dies aber genau andersrum. Siehe hier:

    ...Die Ölstandskontrolle erfolgt im Straßenbetrieb auf waagrechter Ebene
    und waagrechter Maschine. Bei betriebswarmen Motor beim waagrechten
    Fahrzeug erfolgt die Kontrolle sofort nach Abstellen des Motors und
    sollte sich mittig zwischen min und max. Markierung befinden....


    ...Wenn auf dem Seitenständer gemessen wird, wird sich der Ölstand bei Minimum einpegeln...


    Nun frag ich mich wie das geht? Ist die Ölstandskontrolle bei der 950er vielleicht grundlegend anders und die Anleitung von KTM ist für die 950er geschrieben?
    Also ich werd da trotz allem nicht schlau draus und hatte das Problem die Woche selbst.
    Mein Mechaniker sagte mir auch ich solle den Ölstand bei warmem Motor nach dem Abstellen auf dem Seitenständer ablesen und daran hab ich mich auch gehalten bisher. Nun lese ich die Woche aber dass KTM angeblich empfiehlt das ganze bei waagrecht stehendem Motorrad abzulesen. Hab mir dann echt Sorgen gemacht, denn das würde bedeuten ich bin bisher immer mit knapp/zu wenig Öl gefahren.
    Das ist einfach ein sch... Thema, weilst dir ständig unsicher bist ob du dem wichtigsten Teil am Bike nicht gerade was schlechtes antust.


    Grüße,
    Josef

    990 SM-T  1150 GS Adventure   XT 600 Z TÉNÉRÉ   Ninja ZX6R

  • Mein Mechaniker hat gemeint, dass Prozedere kann ich mir sparen - bei kaltem Motor, soll das Öl im Schauröhrchen auf dem Seitenständer ca. 1 cm unter der Max-Markierung sein.

    Also der Gute will vielleicht seinen Job gutmachen, aber ich habe einfach zu viele(gerade bei den Autos) erlebt, die nur labern aber von nichts eine Ahnung haben :crazy: .


    Bin auch nicht der Experte, aber fakt ist, ein V2 braucht nun mal mehr Öl als so ein 4-Zylinder mit seinen Mofa-einzelhubräumen.



    Öl ganz einfach messen. Nach der Tagestour den Motor abstellen, das Teil in die Garage Schieben und dann gerade halten. Öl nachfüllen auf max so denn notwendig.
    Hatte Tagesetappen von über 800 km wo nichts nachgefüllt werden musste und Kurzstrecken auf denen der Motor total ausgequetscht wurde und fast einen liter Öl auf 200 km soff :sehe sterne: .


    In der Summe aber brauchte der Motor nur etwa 1,5 l auf den 7.500 km bis zum ÖLwechsel.

  • moin,



    Jetz frag ich mich aber wie das geht!? Nehmen wir mal an der Ölstand ist bei waagrechtem Bike auf minimal Stand, und ich stell das Moped dann auf den Seitenständer steht das Öl bei meiner aber zwischen min und max, wenn nicht sogar bei max. Das liegt daran dass das Schauglas auf der linken Seite ist, die Seite auf die sich die Maschine neigt wenn ich sie auf den Seitenständer stelle. Ganz einfach weil das Öl dorthin läuft.


    das ist IMHO auch korrekt so. man sollte nicht vergessen, dass dieser seitenständer tip aus einer not heraus erfunden wurde, nämlich weil die leute einfach zuviel öl einfüllen (das gleiche problem zieht sich durch apriliaforen auch, weil es dort bei der tuono genau die gleichen bedenken gibt).
    wenn du am seitenständer misst, wie du selbst oben schreibst, wird der ölstand in etwa zwischen minimum und maximum, eventuell sogar bei maximum angezeigt. stellst du dann waagrecht steht der ölpegel tiefer, was auch klar ist. wenn nun die mechaniker, ölgurus und eventuell auch KTM angestellte sagen das passt so, dann machen sie sich drei dinge zum vorteil: erstens, wer so öl kontrolliert wird seinen motor nie überfüllen, zweitens wer nicht überfüllt braucht deutlich weniger öl und drittens, ist es bei trockensumpfschmierung völlig egal ob das öl bei maximum oder bei minimum steht. eine unterversorgung kommt nicht vor solange genug öl im motor ist also der pegel nicht deutlich unter minimum fällt.



    Die Erklärung von KTM beschreibt dies aber genau andersrum. Siehe hier:



    ...Wenn auf dem Seitenständer gemessen wird, wird sich der Ölstand bei Minimum einpegeln...


    das halte ich für nicht richtig. die KTM's die ich kenne und die das ölrohr links haben zeigen immer einen höheren ölstand im rohr wenn das motorrad auf den seitenständer gestellt wird. ist ja auch klar, das rohr ist ja nur ein 1:1 indikator wie hoch das öl im öltank steht und wenn ich diesen nach links neige wird der pegel im rohr steigen, neige ich das motorrad und den tank nach rechts wird der pegel fallen. darauf würde ich mich festlegen, es sei denn es kann mir jemand das gegenteil zeigen.



    Nun frag ich mich wie das geht? Ist die Ölstandskontrolle bei der 950er vielleicht grundlegend anders und die Anleitung von KTM ist für die 950er geschrieben?
    Also ich werd da trotz allem nicht schlau draus und hatte das Problem die Woche selbst.


    nein, 950 und 990 sind meines wissens alle gleich. wie oben bereits geschrieben, halte ich diese aussage für falsch.



    Mein Mechaniker sagte mir auch ich solle den Ölstand bei warmem Motor nach dem Abstellen auf dem Seitenständer ablesen und daran hab ich mich auch gehalten bisher. Nun lese ich die Woche aber dass KTM angeblich empfiehlt das ganze bei waagrecht stehendem Motorrad abzulesen. Hab mir dann echt Sorgen gemacht, denn das würde bedeuten ich bin bisher immer mit knapp/zu wenig Öl gefahren.


    wie bereits erwähnt, man muss nur verinnerlichen, dass diese art schmiersystem ein paar eigenheiten hat. mach dir keine sorgen, deinem motor ist garantiert nichts passiert. zum einen weil trockensumpfschmiersysteme viel unempfindlicher auf zu wenig öl reagieren und zum anderen, weil es die definitive, einzig wahre und richtige maximum marke gar nicht gibt. nimm drei SM's befülle sie absolut gleich, lasse sie warmfahren und schau dann nach und du wirst bei allen dreien feststellen, dass leichte unterschiede im ölpegel festzustellen sind. wenn du es einmal nach KTM anleitung machst, stell das moped senkrecht (montageständer oder lass es von jemanden halten) und bei laufendem motor ab. dann gib mal mehr und mal weniger gas und du wirst sehen, dass sich der pegel im rohr ändert. ist ja klar, mehr drehzal, mehr pumpleistung mehr öl im motor, weniger im öltank. dann lass den motor 10 sekunden im leerlauf drehen, stelle ihn ab und warte was passiert. der ölstand im schaurohr wird sich ständig ändern, er wird leicht steigen, bis zu einem punkt und dann sogar wieder etwas fallen. sind geister am werk, weil das ist doch völlig unlogisch, das warme öl fliesst doch langsam in den tank zurück und daher sollte doch der pegel steigen! eben nicht. nach dem abstellen siehst du die menege öl im tank die von der zweiten pumpe dorthin gefördert wurde. ein kleiner teil (ca 1/8 liter) bleibt im motor und wird überhaupt nicht mitgemessen. und zwar deswegen, weil wenn der motor steht auch die rückförderpumpe stehen bleibt.


    mein tipp: erstmal verinnerlichen das kaum was passieren kann. daran denken das zu viel öl VIEL schlechter ist als zu wenig und den ölverbrauch in die höhe treibt (auch wenn andere das in einem anderen thread bezweifeln ist es doch tatsächlich so). ölkontrolle so wie von KTM im handbuch beschrieben durchführen. ölstand aber möglichst mittig zwischen minimum und maximum halten und NICHT bis maximum einfüllen. dann sollte es kaum probleme, auch bei verschärften betrieb auf der rennstrecke geben. und immer gutes 10/50er oder 15/50er markenöl einfüllen.


    was den ölverbauch betrifft solltest du dir auch keine sorgen machen wenn dein motor mal bei großer hitze und richtig geprügelt etwas mehr öl verbraucht. ölverbräuche bis 0,5 liter auf 1000km sind völlig unbedenklich. ich habe selbst auch schon deutlich mehr (990er SD-R) gebraucht (0,8/1000). der ölverbrauch ändert sich im normalfall geringfügig mit der fahrweise. wenn man sich zweizylindermotoren einmal genau ansieht, dann wird einem schnell klar, dass die deutlich mehr öl verbauchen als hubraumgleiche 4 zylinder. das liegt an verschiedenen technischen eigenheiten wie z.b. den deutlich größeren kolbenringen und auch dem viel höheren motorbremsmoment das dazu noch häufig genutzt wird (bremsen von zweizylindern halten meist doppelt so lange wie von hubraumgleichen 4 zylindern).
    ein wort zu aussagen wie : auf 5000km braucht mein motor kein öl. sowas ist kein grund zur freude, denn das gibt es eigentlich gar nicht. jeder motor braucht öl. möglicher weise ist in seltenen fällen ein ölverbauch über eine distanz von 1000 oder auch 2500km nicht mess- oder sichtbar. aber "keinen" verbrauch gibt es nicht. das ist ein weitverbreitetes märchen. es gibt aber mild bewegte zweizylinder (meist touristisch gefahren) die wirklich kaum öl verbauchen. aber auch diese motoren würden, wenn man sie richtig fordert, öl verbauchen. für hartnäckige ölverbrenner, speziell wenn sie bei großer hitze gefahren werden, empfehlen sich ester-öle (z.b. motul 300V competition double ester) die zwar teuer sind aber den ölverbauch deutlich sichtbar verringern können. allerdings schränken sie die lebensdauer der kupplung um rund 10 bis 20% ein (was mir persönlich egal ist). eine andere möglichkeit ist mit dem oberen viskositätswert (vorgeschrieben 50) auf 60 zu gehen. 50er und 60er öle haben den vorteil bei hohen öltemperaturen geringfügig dickflüssiger und somit auch scherstabiler zu sein als 30er oder 40er öle (die aber in 990er-KTM's nicht gefahren werden dürfen!).


    wie gesagt, mache dir keine sorgen, dein 990er ist vermutlich kerngesund und hat sich bisher sicher gefreut, dass er nicht zu viel öl bekommen hat :grins:


    oops :ja: das ist wieder mal lages geschwafel geworden. sorry! :kapituliere:


    gruß
    steve

  • zuviel öl is bei der trockensumpfung bei uns doch völlig egal (proppevoll sollte er natürlich nicht sein) oder nicht?


    es gelang nur soviel öl in den motor wie gerade gebraucht wird. sprich selbst wenn ihr irgendwo kurz vor max seit bei wagerechter position sollte das egal sein solange nach oben hin im öltank noch platz ist (luft).


    schlecht ist dagagen nur zu wenig. wenn da plötzlich nix mehr im öltank ist, weis ich nicht was die ölpumpem dazu sagen. Öldruck aufrecht erhalten ist da vermutlich eher nicht drin.


    richtig? falsch?


    wenn falsch möge mir bitte jemand glaubhaft erklären warum ZUVIEL schlecht ist bei trockensumpfung?

    dem achmed
    ---------------------------
    KTM 1190 Adventure R | KTM 690 Enduro R

  • zuviel öl is bei der trockensumpfung bei uns doch völlig egal (proppevoll sollte er natürlich nicht sein) oder nicht?


    wenn man KTM vertrauen darf, ist das keineswegs egal. aussage von KTM (siehe auch anderer thread):


    Zitat


    Übersteigt bei laufenden Motor das Öl die max. Markierung ist zuviel Öl im Motor, was zu hohen Drücken, hoher Reibung und hohem Ölverbrauch führt.


    zusätzlich pustet der motor über die kurbelgehäuse-entlüftung zuviel öl in den luftfilterkasten von wo dieses in den ansaugtrakt kommt und nach der verbrennung den (eventuell vorhandenen) katalysator schädigt. leider kenne ich das schmierschema des motors nicht, tatsache ist aber, dass zuviel öl auch beim trockensumpf schädlich ist. die theorie, dass nur soviel öl gefördert wird wie gerade gebraucht wird kann ich nicht auf richtigkeit prüfen...


    gruß
    steve

  • KTM hat das folgendermaßen gemeint:


    Kontrolliert man den Ölstand auf dem Seitenständer und füllt dann dort auf max. auf pendelt sich der "reale" Ölstand (gemessen in wagerechter Position) bei Min. ein. :zwinker:


    Zugegeben, sie habens etwas verwirrend geschrieben. :grins:

    "Die Oberpfalz hat Zoiglbier und wer es trinkt, wird schön wie wir... " (N. Neugirg)

  • oops :ja: das ist wieder mal lages geschwafel geworden. sorry! :kapituliere:


    gruß
    steve

    Hehehe, das dachte ich auch grad. Wie kann man nur soviel zum Thema Ölstand messen schreiben? Meine Taktik ist die folgende: Wenn sich der Ölstand langsam dem Minimum nähert, stell ich die Kiste auf den Seitenständer und füll bis oben hin voll. Geradegestellt ist es dann etwas unter Maximum. So einfach ist das. :peace:

  • Hehehe, das dachte ich auch grad. Wie kann man nur soviel zum Thema Ölstand messen schreiben?



    im allgemeinen beantworte ich fragen immer möglichst ausführlich. :grins:



    Meine Taktik ist die folgende: Wenn sich der Ölstand langsam dem Minimum nähert, stell ich die Kiste auf den Seitenständer und füll bis oben hin voll. Geradegestellt ist es dann etwas unter Maximum. So einfach ist das. :peace:


    super, bist ein held! :applaus::Daumen hoch:



    :lol:


    greez
    s.

  • irgendwer muss mir jetzt noch erklären warum zuviel bei trockensumpfung schlecht sein soll!?

    dem achmed
    ---------------------------
    KTM 1190 Adventure R | KTM 690 Enduro R

  • Hi,
    die Ölpumpe, die das abtropfende Öl aus dem Kurbelgehäuse wieder in den Ölbehälter pumpt, ist generell stärker als die
    Pumpe, die den Öldruck erzeugt und die Schmierung sicherstellt.


    Da wied es bei einem zu hohen Füllstand dann gaz schön eng, kommt ja noch der Rest dazu, der sich im
    Motor/Lagerstellen/Ölwanne befindet.


    Das wird dann gerne zu viel und sucht sich seinen Weg, entweder am Stutzen oder Luftfilterkasten.


    Da hat bestimmt der eine oder andere an einen defekten Motor oder ein Leck geglaubt.


    Ich würde bei einer Trockensumpfschmierung nie über die Hälfte gehen, also genau zwischen min und max,
    aber das ist meine Sache. Wenn jemand gerne max haben will, dann soll er es machen.


    Gruss
    mabub

  • Hey Steve!


    Du bist narrisch! ;) Ich werd mir deine Antwort morgen früh mal ausdrucken und dann als Anleitung in Carport hängen! :knie nieder:
    Na, merci für die ausführliche Erklärung!


    Gruß,
    Josef

    990 SM-T  1150 GS Adventure   XT 600 Z TÉNÉRÉ   Ninja ZX6R