Richtiges Einfahren einer neuen KTM

  • Fast genauso wichtig ist für mich die magnetische Ölablaßschraube...

    die ist ja serienmäßig drin, oder?? :denk:



    lg

  • wenn ich Metall auf Metall 4000 x in der Min. ueber einen Zeitraum von 1 Stunde unter Last hin und her bewege, dann bin ich ziemlich sicher das sich die beiden Materialen aufeinander eingeschliffen haben. Falls nicht, sind sie entweder kalt miteinander verschweist, oder der Anpressdruck ist so gering das auch weitere 4000 Bewegungen nichts ausmachen. Meine persönliche Meinung ist (die auch von einem Freund der Fahrzeugtechnik studiert hat unterstützt wird) das das einfahren des Motors lediglich dazu dient, eventuell auftretende grenzwertigen Fertigungstoleranzen durch das einfahren des Motors "nachzubearbeiten". Sicher ist halt sicher, und den Hersteller kostet es nichts.


    Mit anderen Worten...ich persönlich fahre neue Fahrzeuge zwar ein, aber eher im oberen Grenzbereich. Sollte der Motor fertigungstechnische oder montagetechnische Unzulänglichkeiten haben, so kommen diese eher im Garantiezeitraum zutage als wenn ich den Motor nicht oder nur wenig belaste.


    Das ist allerdings nur meine ganz persönliche Meinung und stellt keinen Anspruch auf irgendwelche belegbaren negativen oder positiven Erfahrungen.


    In diesem Sinne waere es mal interessant zu erfahren ob es hier Erfahrungen mit Defekten, auf Grund falsch eingefahrener Motoren gibt.

    Neee, das war ich nicht..............ach das.. ja das war ich :grins:

  • Hallo,


    <wenn ich Metall auf Metall 4000 x in der Min. ueber einen Zeitraum von 1
    Stunde unter Last hin und her bewege, dann bin ich ziemlich sicher das
    sich die beiden Materialen aufeinander eingeschliffen haben.>


    wenn Du das ohne Öl machst - garantiert.
    Deswegen empfehlen ja einige Gurus auch, erst nach der Einfahrphase auf Vollsyntöle umzusteigen.
    Begründung dafür lautet, daß Vollsynthöle die Einfahrzeit verlängern, weil Sie so gut schmieren.
    Kann man glauben oder auch nicht.


    Gruß
    Christian

  • ja, wenn man die Hydrostatik von Wasser berücksichtigt, würde es zu keiner Berührung zwischen den Materialien kommen.
    Allerdings geht es um ÖL und damit ist auch ein Einfahren notwendig. Der Schmierfilm ist also nicht ausschliesslich als das Medium zwischen den Materialien zu sehen, sondern dient auch als Gleitmittel fuer aufeinander laufende Materialien.
    Auch wenn das den Abrieb natuerlich extrem verringert.....4000 mal in der Minute ueber eine Stunde, sollte trotzdem reichen um sich einzuschleifen...wuerde ich vermuten

    Neee, das war ich nicht..............ach das.. ja das war ich :grins:

  • Leider nein... Extrem harte Legierungen (siehe ´Nikasil´ etc.) brauchen manchmal über 10.000 km (!!), um ein Tragbild gemäss dem Untergrund zu bilden! Habe ich in der Abteilung ´Fahrzeugtechnik´ gelernt... Und ich glaube das auch. Vör fünfzig Jahren, als Moppedmotoren nicht sooo lange hielten, war das Einfahren eine wichtige Grösse. Heute eher nicht, da die meisten Motoren auf sog. kalten Prüfständen gecheckt werden. Ich fahre aber trotzdem die ersten 1500 km zart. Bei meiner SMC-R hat sich der Ölverbrauch erst jetzt, nach ca. 8000 km, gegen Null-Verbauch eingepegelt. Ich schätze, jetzt isse eingefahren...zumindest vom Motor her. Vom Getriebe? Keine Ahnung!!

    Dem Meister dient sie, den Knecht tritt sie in den Staub!

  • In metallurgischen Reibverschleissversuchen sind 10.000km bzw. das Verhaeltniss entsprechend dem Kolbenhub/Weg zur Umdrehung absolut utopisch. Zugegebenerweise habe ich Null Erfahrungen im Motorbau und nur begrenzte Erfahrung in metallurgischen Reibverschleissuntersuchungen.


    Allerdings frage ich mich in welchem Bereich, ausser dem Fahrzeugbau, noch so eine restriktive Einfahrzeit von nöten ist ?
    Keine Drehmaschinen, keine Fraesmaschinen, keine Bohrmaschinen, keine Kompressoren, keine Notstromaggregate usw usw. muessen eingefahren werden....nur die Motoren aus dem Fahrzeugbau.....komisch !


    Ohne das jetzt recherchiert zu haben...Nikasil, ist sicher keine eindeutige Materialbezeichnung die in der Metallverarbeitung üblich ist.
    Und Legierungen werden sicher nicht als Hart bezeichnet. Erst nach Waermebehandlungen bzw Haerteverfahren wird von Haerte gesprochen. Diese sind allerdings vom Material UND dem Haerteverfahren abhaengig. Desweiteren sagt die Haerte nichts ueber die Gleitfaehigkeit aus. Insbesondere da ueber die Gleitfaehigkeit immer nur in Verbindung mit dem Material auf dem bewegt wird eine Aussage getroffen werden darf.

    Neee, das war ich nicht..............ach das.. ja das war ich :grins:

    3 Mal editiert, zuletzt von super-moto ()

  • @ supermoto: Nikasil, Nigusil etc. sind HARTE Legierungen, die im Motorenbau verwendet werden. Und imho sind Legierungen erfunden worden, um bessere Eigenschaften in den Metallen zu finden. Man denke nur an die Bronzezeit unserer Urväter...oder heute: Chrom-Molybdän...Ist das besser zum Verständnis?

    Dem Meister dient sie, den Knecht tritt sie in den Staub!

  • Dann hast du immer noch nicht die tausenden Moeglichkeiten der unterschiedlichen Materialpaarungen die unter bestimmten Bedingungen die optimalen Reibverschleisspaarungen bilden, beruecksichtigt. Die Thermodynamik, spielt da auch eine Rolle, aber erst ab bestimmten Temperaturen. Und das ist wiederrum von den Materialpaarungen abhaengig.


    Also einfach mal Mechanik und Thermodynamik in die Diskussion zu schmeissen reicht hier nicht aus um Einfahrzeiten zu rechtfertigen.
    Was allerdings immer noch nicht heisst das ich einen Anspruch auf Richtigkeit meiner Aussagen habe :grins:

    Neee, das war ich nicht..............ach das.. ja das war ich :grins:

  • Ein weiterer Grund für´s Einfahren ist die Ungenauigkeit der Grossserie. Wenn man die besten Materialien unter Reibungsgesichtspunkten EXAKT aufeinander passen würde, wär´s perfekt... Aber BEZAHLEN will´s keiner... und kann verm. keiner. Ich fahre weiterhin ein, und gut ist. Jedenfalls für mich. Uuund...Gute Nacht! Manchmal bin ich soo müde...

    Dem Meister dient sie, den Knecht tritt sie in den Staub!

  • @ supermoto: Nikasil, Nigusil etc. sind HARTE Legierungen, die im Motorenbau verwendet werden. Und imho sind Legierungen erfunden worden, um bessere Eigenschaften in den Metallen zu finden. Man denke nur an die Bronzezeit unserer Urväter...oder heute: Chrom-Molybdän...Ist das besser zum Verständnis?

    Ich arbeite seit 36 Jahren in der metallverabeitenden Industrie. Legierungen sind nicht einfach erfunden worden um bessere Eigenschaften in Metallen zu finden, sondern um fuer den jeweiligen Einsatzzweck die beste Metallmischung zu finden. Der Umfang der Einsatzzwecke verschiedener Legierungen ist dabei so vielfaelltig, das man mit einem Satz nicht erklären kann warum welches Matrial unter welchen Bedingungen, warum die beste Lösung ist. Chrom-Molybdän ist da nur eine von 1000senden von Legierungen die moeglich sind, und das auch noch in unterschiedlichen Konzentrationen. Wie gesagt, Nikasil ist sicherlich keine Bezeichnung nach DIN und ich stelle keinen Anspruch auf richtigkeit meiner Aussagen.....meine Erfahrungen in der Metallverarbeitungen sagen mir lediglich das mir das einfahren der Motoren ein wenig übertrieben vorkommt.

    Neee, das war ich nicht..............ach das.. ja das war ich :grins:

  • Hi @all,
    Meine bescheidene Meinung dazu:
    Das Getriebe muss heutzutage nicht mehr "eingeschabt" werden, die Toleranzen sind genauer als zu T-55er Zeiten. Anders verhält es sich beim Zylinder / Kolben: dort geht es länger als früher, eben darum weil die einzelnen Komponenten viel besser, zäher, härter sind und darum länger brauchen, um sich aneinander anzupassen. Darum auch logisch, dass viele Fahrer sagen, der Ölverbrauch senke sich erst so richtig nach xxxxkm. Darum auch nimmt KTM nicht vollsynthetisches Einfahröl, damit mit dessen geringerer Schmierleistung die Komponenten eine Chance haben, sich aufeinander einzuschleifen. Das ist der einzige Punkt bei dem ich dem Bericht vom Motoman beipflichte.
    Zum richtigen Einfahren würde ich sagen, dass man "ganz normal" fahren kann, ohne hochtourige Geschwindigkeitsexzesse auf der Autobahn; dann fährt sich das Ding von alleine ein. Mein spezieller Tip ist noch, den 1000km - Service auf etwa 1500-2000km auszudehnen, damit das "Einfahröl" auch wirklich seine Dienste vollenden kann.
    Gruss
    hitch

    Dirty deeds :wheelie: , done dirt cheap :peace::teuflisch:

  • Hi



    Also so rein von der Logik her würd ich ned den 1000km Service ausdehen, sondern nach dem 1000 nochmals nicht vollsynthestisches Öl für 500km bis 1000km nutzen um dann den Rest Feinteile auszuschwemmen.
    Danach dann das "gute Öl vewenden.


    Greetz Maxus

    :amen: Wir wollen Sommer AMEN :amen:


    Möge der Schmierfilm niemals abreißen :driften:


  • Die Überlegung hat eine Berechtigung, denn ein Großteil der Rückstände, sei es aus der Fertigung oder von Motorbauteilen kann nur durch Ausschwemmen aus dem Motor gebracht werden. Das Vollsynthetisches Öl den Einlaufvorgang behindert ist ein Märchen, dass sich hartnäckig hält. Das Öl, dass in unseren KTMs ab Werk eingefüllt ist wird einen Literpreis von in etwa 35 cent haben. Warum sollte man auch etwas hochwertigeres einfüllen für gerade mal 1000km?


    Gruß Steve

  • Zitat

    Allerdings frage ich mich in welchem Bereich, ausser dem Fahrzeugbau, noch so eine restriktive Einfahrzeit von nöten ist ?
    Keine Drehmaschinen, keine Fraesmaschinen, keine Bohrmaschinen, keine Kompressoren, keine Notstromaggregate usw usw. muessen eingefahren werden....nur die Motoren aus dem Fahrzeugbau.....komisch !


    Naja, vielleicht würde es deinem Verständnis helfen, wenn du den Bericht den ich gepostet habe lesen würdest, denn da werden einige deiner Fragen beantwortet. 3 der von dir genannten Aggregate haben keine Hubbewegungen sondern nur Drehbewegungen sind also für den Vergleich aufgrund fehlender Belastungen des Materials schon nicht zulässig. Kompressoren und Notstromaggregate sind Dauerläufer mit relativ niedriger Drehzahl und haben keinerlei Anfahrlast oder Drehzahlschwankungen und auch keine thermischen Belastungen die mit einem Motorradmotor vergleichbar wären.


    Zitat


    Ohne das jetzt recherchiert zu haben...Nikasil, ist sicher keine eindeutige Materialbezeichnung die in der Metallverarbeitung üblich ist.
    Und Legierungen werden sicher nicht als Hart bezeichnet. Erst nach Waermebehandlungen bzw Haerteverfahren wird von Haerte gesprochen. Diese sind allerdings vom Material UND dem Haerteverfahren abhaengig. Desweiteren sagt die Haerte nichts ueber die Gleitfaehigkeit aus. Insbesondere da ueber die Gleitfaehigkeit immer nur in Verbindung mit dem Material auf dem bewegt wird eine Aussage getroffen werden darf.


    Nikasil ist eine Beschichtung aus Nickel und Siliziumkarbid, ob man das wissenchaftlich gesehen als Legierung bezeichnen darf oder nicht tut nichts zur Sache. Tatsächlich haben derart beschichtete Zylinder definitiv so ihre Probleme mit Einlaufphasen. Und auch andere Beschichtungen, wie zum Beispiel von Suzuki verwendet haben so ihre Problemchen, z.b. mit vollsynthetischem Öl das einige Hersteller, Suzuki ist einer davon, sogar per technischem Bulletin an die Werkstätten verbieten.


    In deiner Überlegung fehlen einige Aspekte zum "warum einfahren". Der wichtigste Aspekt ist, dass du keinen Raum für Dinge lässt die maßgeblich sind, denn Toleranzen und einlaufen sind nicht alles. Eine große Rolle spielen thermische Gegebenheiten.

  • Wenn ich darüber nachdenke, wie die Zulassungsstatistiken von KTM in den letzten Jahren aussehen (um 5000/Jahr allein D)
    10 verschiedene Bikes/Fahrer......10 verschiedene Einfahr-Rituale. Wenn die sterben würden wie die Fliegen, wüsste das KTM Forum davon (?!)
    Die Vorführer bekommen sie ja auch richtigˆˆ
    1000 KM bisschen ruhig- und Feuer frei....


    Ehr das Gegenteil ist doch der Fall- der werden nach 50.000 Km Motoren der 690/990 zerlegt, ohne nennenswerten Verschleiß.
    Ein Motor läuft sich vom ersten bis zum letzten KM "ein"- und hat, wenn die Kompression OK ist und die Ventilsitze noch dicht sind, die meiste Leistung im letzten Lebensabschnitt. Die Frage ist, was will man? Von Anfang an die Leistung abfragen, oder auf Eiern tragen und erst dann alles geben, wenn der Rest der Maschine nachlässt?
    Bei PKW Grauguss Motoren oder Youngtimern kann ich das ja verstehen- aber Motorrad?


    PS: Oftmals sind Moderne PKWˋs bei ü 70K ordentlich eingelaufen....
    PPS: Wenn ich KTM wäre, würde ich auch einen langen Einfahrplan vorschreiben- Materialmängel würden dann ja erst nach Garantie auffallen :zwinker:

  • Ich weiss ja nicht obs heute noch so ist, aber als mein Kumpel sich vor 5 Jahren eine ZZR1400 gekauft hat, da war die Einfahrzeit mit 3.000 km angegeben!
    Im Motorrad haben sie sich nicht so ganz dran gehalten und erlitten einen Pleuelbruch mit Austritt des Restpleuels durch den Motor.


    Ich denke da muss sich wesentlich mehr im Motor einlaufen als nur die Kolbenringe.


    Habe aber auch bei meinem Händler jetzt nicht gehört wegen Einfahrproblemen bei KTM. Auf meine Frage bei der Probefahrt (hatte grade mal 220km auf dem Tacho) meinte er nur, "die hat obenraus eh noch keine Leistung, da schaltest freiwillig..."

    einen schönen Spruch überleg ich mir noch..... :grins:


  • man kann es betrachten wie man will und es wird keinen motor umbringen wenn man kein ritual einhält. Was aber eindeutig bekannt ist, ist die tatsache, dass es kaum motore gibt die mehr späne produzieren als KTM. da gibt es beweise genug dafür. Vielleicht postet synth mal wie die schraube bzw. der magnet nach 1000 und nach 2000 km ausgehsehen hat. Der motor läuft einwandfrei. solche späne bei zb honda würden ernsthaft grund zur sorge geben. nicht so bei KTM wo das eher normal ist.


    einfahren ist eben kein märchen und hat nichts mit der garantie oder übermäßigen sorgen zu tun. nehmt es einfach wie es ist, es ist erforderlich weils die hersteller wollen. glaubt ihr ernsthaft die pleuelschäden bei bmws 1000rr sind geschichte weil das material verändert wurde? viele scharf eingefahrene bmws sind gestorben. und jetzt nicht mehr. Was hat bmw geändert? sie haben einfach eine elektronik eingebaut die die drehzahl während der einfahrphase stark limitiert hat. und das alles weil es unnötig ist? reine täuschung des kunden? es gibt hersteller die schreiben deutlich mehr als 1000km einfahrstrecke vor (zb aprilia).
    letztendlich ist es aber egal weil jeder kann seinen motor vom ersten tag an kalt treten bis der begrenzer schreit. Ist für mich auch ok, man hat garantie und viele (ganz besonders ich selber) fahren oft nur eine, maximal 2 saisonen manchmal nur eine halbe. jeder wie er will...