Kettenmax für die @

  • Hi,
    ich bin bei der Kettenpflege bisher mit einer Schutzpappe immer halbwegs gut klar gekommen ... aber auf Dauer nervt die Bastellösung. Hat jemand den Kettenmax im Einsatz und wenn welche Version?


    Die @ bietet ja an der entscheidenden Stelle nicht so viel Platz ... deshalb die Frage.


    Gruß

    Bekennender Fremdgänger auf Aprilia Tuono V4 1100 RR :grins:

  • Ja, habe den Kettenmax, - funktioniert gut.
    Die günstige classic Version reicht.
    Ich nutze ihn, da Öler, nur zum Reinigen.
    Anstatt Kettenreiniger nehme ich Petroleum oder Diesel.
    Musst dir bloss unter die Kettenlänge etwas unterlegen, da es dann ordentlich aus der Kette tropft.
    Reinigen dauert dann max. 2min.

    Seris venit usus ab annis

  • Jau, perfekt. Dann will ich mal gleich losshoppen ... das macht den Kohl jetzt auch nicht mehr fett :grins:


    Vielen Dank ...


    Gruß

    Bekennender Fremdgänger auf Aprilia Tuono V4 1100 RR :grins:

  • hotte, kannst Du mal ein Foto rein stellen? Der Kettenmax muss doch wohl recht weit hinten angebracht sein? Petroleum oder Diesel nimmst Du zum reinigen? Funktioniert das gleich gut wie der S100 Reiniger? Nach dem reinigen gehst Du dann nochmal mit einem öligen Lappen drüber? Ich habe heute mal meine Kette wieder gereinigt. Mit Lappen und WD 40. Ich hatte diese schon lange nicht mehr sauber gemacht, weil ich habe ja einen Öler dran. Ich war erstaunt wieviel Dreck drin war und zum Teil noch drin ist. Deswegen denke ich auch über den Kettenmax nach weil da wird der Dreck ja wohl richtig raus gewaschen. Welchen kann man empfehlen. Louis und Polo bieten ja einen an. Ich habe das Gefühl das sie unterschiedlich sind. Welchen hast Du denn? Alle wieviele km reinigst Du denn? Ich hab gedacht das ich mit dem Öler nicht so oft reinigen muss aber das ist wohl ein Irrtum.

    Grüße Frank


    KTM = Kleines Technisches Meisterwerk

  • Hab meine Kette gestern auch mit dem Kettenmax gereinigt. Hat super funktioniert. :Daumen hoch:
    Wie bereits geschrieben ist unterlegen wirklich wichtig... es war schon ne ordentliche sauerei.


    Vielleicht noch als Tip: anstatt dem teuren S100 Reiniger für über 30€/L :Daumen runter: hab ich mir einfach nen Liter Diesel für 1,30€ gekauft.

    '99 640 Enduro / '05 660 SMC / '09 990 Superduke / '15 350 EXC-F
    '13 1190 Adventure R

  • warum Diesel und nicht Benzin? Ich bin da nicht so bewandert. Soweit ich weiß hat man doch früher immer Waschbenzin genommen.

    Grüße Frank


    KTM = Kleines Technisches Meisterwerk

  • Benzin greift die O-Ringe an, Diesel nicht.
    Wobei ich immer Petroleum genommen habe, und ne Zahnbürste statt den Maxe. War aber immer eine Sauerei.
    th

  • Benzin greift die O-Ringe an, Diesel nicht.
    Wobei ich immer Petroleum genommen habe, und ne Zahnbürste statt den Maxe. War aber immer eine Sauerei.
    th


    Danke, hab ich mir fast gedacht. Warum Petroleum? Hat das Vorteile gegenüber Diesel?

    Grüße Frank


    KTM = Kleines Technisches Meisterwerk

  • Ich nehme zur Reinigung der Kette einen alten Lappen, gut getränkt mit Ballistol. Das greift weder die O-Ringe an, noch wäscht es das Öl aus den selben!
    Mit diversen Kettenmaxen oder Ähnlichen wird ja direkt das Öl aus den Ringen "gewaschen", wo es ja eigentlich bleiben soll!
    Nach dieser Reinigung (bei mir immer nach 500 Km oder sofort nach einer Regenfahrt) wird meine Kette mit Dry-Lube eingesprüht und fertig!
    So habe ich immer eine saubere Kette, keine mit Öl versiffte Felge und ein sauberes Kettenrad!

  • Der Sinn des Kettenmax ist es die feinen im Öl gebundenen Partikel mit rauszuwaschen und nicht die Fettpackung auszuwaschen. Wie schon geschrieben: Benzin greift nicht nur O Ringe an sondern wäscht auch die Fettpackung aus.
    Mit Petroleum oder Diesel hat man keine entfettende Wirkung. Die Fettpackung bleibt intakt.
    Ich hab den billigen Kettenmax von Polo ausm Angebot seinerzeit für 15€.
    Reicht vollkommen.
    Anwendung bei mir so ca alle 3-4000 km. Dazwischen nehme ich auch nur den Lappen mit WD 40.
    Foto folgt demnächst.





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    Seris venit usus ab annis

  • @1290edi


    Na so was ein Coburger. Ich bin aus Wiesenfeld.


    Die Fettfüllung, die der Dichtring in der Kette hällt befindet sich zwischen dem Kettenbolzen und der Kettenhülse. Die kann man nicht auswaschen. Der Kettenmax reinigt die Oberfläche der Kette.


    Die Kette ist so aufgebaut, wie auf der Grafik zu sehen. Bei der Verwendung eines Ölers reicht es eigentlich die Oberfläche der Kette ab und an mal mit einem öligen Lappen abzuwischen. Die Kette meiner alten ZX-9R habe ich zu Testzwecken nie gereinigt, bin nur (mit Öler) gefahren. Die Kette hielt 75 359 km.

  • Sehr informativ, das habe ich nicht gewusst.


    Trotzdem noch eine Frage:
    ich hatte den CLS-Öler an meinem vorherigen Motorrad verbaut. Hier war auch sehr deutlich zu sehen, das genau dieser Bereich "geschmiert" wurde.
    Aber eben nur auf einer Seite. Ist das auf der anderen Seite dann nicht mehr nötig oder "wandert" dieses Schmiermittel durch das Fettpacket auch auf die andere Seite?


    Außerdem musste ich bei 28000 Km die Kette wechseln, obwohl eben jener Öler verbaut war. Das hat mich dann auch letztlich bewogen, diesen nun nicht mehr zu verbauen. Ich hatte eigentlich hier Deinen Werbeaussagen vertraut, das eine solchermaßen gepflegte Kette eigentlich länger halten sollte! Die Kette wurde regelmäßig vom Vertragshändler gewartet und der Öler arbeitete auch einwandfrei und war auch richtig eingestellt.

  • Ah, jetzt, der Henri,


    wenn Du Dir den Aufbau der Kette mal anschaust, wirst Du sehen, dass der Schmierfilm, den man aufträgt, bzw. von einem Öler aufgetragen wird nichts mit der Fettpackung zu tun hat. Die sitzt zwischen dem Bolzen und der Hülse. Da bekommst Du keinen Schmierstoff hin. Schmieren muss man zwischen der Rolle und der Hülse. Immer wenn die Kette ins Kettenrad läuft, bleibt die Rolle im Zahnrad stehen und unter der Rolle dreht sich die Hülse beim Umlenken um die Zahnräder um den Bolzen und in der Rolle ein Stückchen weiter.


    Das Öl, das der Öler einseitig an der Kettenradflanke abstreift, wird als Faden abgezogen und durch die Fliehkraft nach außen gedrückt. Der Faden wird dann genau in den Spalt zwischen Ketteninnenlasche und Rolle hineingedrückt. Durch die Kapilarwirkung und die Drehbewegung zieht sich das Öl unter der Kettenrolle bis zur andern Seite und zwischen der Hülse und Rolle ist dadurch ein Schmierfilm entstanden. Die Kette ist geschmiert.


    Warum halten bei einigen Motorrädern die Ketten nicht so lange wie wir das sagen? Das liegt einmal an der Montage, was bei Dir ja ausfällt, den den Öler habe ich ja eingebaut. Zum anderen an der Bedieneung, es ist sehr wichtig nach Regenfahrten die Kette wieder so schnell wie möglich zu schmieren. Dazu erhöht man für etwa 5 Minuten über das Display die Ölmenge auf Maximum. Ansonsten dauert es zu lange, bis die Kette wieder ausreichend durchgeschmiert wird und sie läuft heiß.
    Dann wären wir noch bei der Qualität der Kette. Deine Ducati hatte eine Regina Kette verbaut und die haben nicht gerade den Ruf sehr hochwertig zu sein. Ich habe heute einen alten Kunden von mir getroffen, der hat mir erzählt, dass er seine XX Superblackbird mit fast 60 000 km und der ersten Kette verkauft hat (fährt jetzt ZZR 1400).


    Was passiert, wenn eine Kette mal nicht geschmiert ist? Beim Umlenken der Kettenglieder um die Zahnräder dreht sich die Hülse in der Rolle ein Stückchen. Deswegen muss man die Kette schmieren. Ist zwischen diesen Bauteilen mal kein Schmierstoff, dann reiben sich Rolle und Hülse. Das wird so heiß, dass die Fettfüllung einen Stock tiefer, zwischen Bolzen und Hülse sich verflüssigt. Damit dehnt sich das Fett aus und drückt sich am Dichtring vorbei, wobei dieser spröde wird und später auch Regenwasser rein lässt. Das innere Gelenk reibt sich nun auf und bekommt Spiel. Die Kette hat sich gelängt und stirbt ab jetzt langsam oder schnell vor sich hin.
    Diese Kettenlängugn passiert meist nur an einigen Stellen, die Kette längt sich also ungleich.

    Allzeit gute Fahrt

    Heiko

    CLS-Chain Lube Systems, Heiko Höbelt e.K.

  • Außerdem musste ich bei 28000 Km die Kette wechseln, obwohl eben jener Öler verbaut war. Das hat mich dann auch letztlich bewogen, diesen nun nicht mehr zu verbauen..............................

    Also, jetzt wundere ich mich schon ein wenig :denk: , 28.000km Laufleistung einer Kette ist für mich absolut ok! Meine Erfahrung ist, dass das Antriebsritzel zwischen 22 und 25.000km meistens absolut fertig ist. Selbst wenn die Kette noch ein paar 1000km gut sein würde......das Ritzel ist fertig. Wenn man denn tauscht, so habe ich das gelernt, wird der ganze Kit getauscht. Aber möglicherweise ist das bei einem reinen Straßen-Motorrad anders und die Kette samt Zahnräder halten länger. Bei (Reise-) Enduros ist trotz Öler ein Nachsehen ratsam, wie weit das Antriebsritzel schon verschlissen ist, würde ich meinen :ja: !

  • Prinzipiell hat Henry Recht. Ich fahre meine Ketten um die 70 000 km. Allerdings nur Straße. Das Ritzel verschleißt immer als Erstes. Da sich mit Öler die Kette aber nicht ungleich längt, kann man das Ritzel auch mal so tauschen. Funktioniert bei mir seit Jahren ohne Probleme. Ich muss so alle 30-40 000 km das Ritzel wechseln. Auch bei den Zahnrädern gibt es große Qualitätsunterschiede.
    Ich habe auf meiner Nuda auch eine Reginakette, die war ab werk schon ungleich gelängt, ein kleines bisschen. Ich habe die Kette nun seit etwas über 20 000 km drauf und sie ist noch recht gut beieinander. Es gibt einen etwas gehässigen Spruch: Kaufe nie eine Kette mit Frauennamen (Iris, Regina). Im überwiegenden Offroadeinsatz kann eine Kette ähnlich lange laufen wie bei mir. Dazu braucht man aber auch etwas Glück, denn wenn sich mal ein Stein einklemmt kann das schon den Kettentod einleiten. Ramona Eichhorn ist vor Jahren mit ihrer LC4 54 000 km mit einer Kette gefahren (Sahara, Kalahari, Namib, Australien, Neuseeland. Dann hat ein Stein einige Rollen herausgebrochen. Die Gesammtlängugn zum Neuteil war nach dem Vorfall 5 mm.


    Allzeit gute Fahrt


    Heiko

    Allzeit gute Fahrt

    Heiko

    CLS-Chain Lube Systems, Heiko Höbelt e.K.