390 Duke für die Fernreise

  • Hier ein kurzer Erfahrungsbericht mit der 390 Duke von Deutschland aus über Slowenien, Bosnien, Montenegro, Serbien, Bulgarien, Griechenland (Peloponnes) und über Mazedonien, Albanien,etc. 7.600km zurück nach Deutschland.


    Besondere Vorkommnisse an der 390 Duke meines Freundes (und an meiner Honda Transalp RD11) keine:
    Kette bei Tachostand 3.500 einmal gespannt (1/3 Umdrehung an den Spannschrauben) und alle ca. 2.500km mit HKS-Extrem geschmiert, nach Regenfahrten öfter (ausschließlich nur auf die Ketten-Rollen mit einem kleinen Pinsel aufgetragen >> Tipp: ein 50 ml Fläschchen mit Pinsel im Schraubdeckeln integriert reicht für solch eine Fahrt; diese Flaschen kann man in der Apotheke kaufen; unsere Erfahrungen mit HKS flüssig/kein Spray belaufen sich auf nun 300.000km vornehmlich auf Transalp >> kein Witz: nur 2 Dosen a 500 ml in 20 Jahren verbraucht, das Zeug ist extrem sparsam und gut>> bei Regen jedoch nicht ganz so haltbar) siehe hier: http://www.hks-czech.de/hks-extrem.html
    Motoröl musste nicht nachgefüllt werden (0,5 Liter umsonst mitgeschleppt)
    Kühlflüssigkeit kein Verbrauch, trotz Temperaturen bis 39° C im Schatten
    Benzinverbrauch 3,1 bis 3,3 Liter/100km


    Auffällig ist, dass die Duke in den unteren Drehzahlen mit Super-Plus 98/100Oktan deutlich geschmeidiger läuft. Das sonst im 3. Gang bei Ortsdurchfahrten nervig vorhandene "Konstantfahrruckeln" ist damit weitestgehend beseitigt. Auf der Autobahn, bei höheren Drehzahlen, ist kein Unterschied zu 95 Oktan zu spüren.


    Die Duke war mit den Packtaschen aus Indien ausgerüstet >> siehe hier: [alle] Packtaschen
    Alles Notwendige für diese 25 Tage Tour (kein Camping) passte in die Taschen und in einen Polo Tankrucksack. Die Taschen haben auch die übelsten Rüttelpisten, Schlaglöcher, Regen, Staub und Hitze überstanden. und sehen immer noch recht passabel aus >> die Verarbeitung der Indien-Taschen ist Super, im Gegensatz zu dem neuen Polo- Tankrucksack der nach dieser Fahr schon fast Müll ist.


    Die Sitzbank der Duke (in diesem Fall die bessere Ergo PowerPart) ist für solch eine Fernfahrt einfach nur Scheiße!!! Um das Ganze erträglich zu gestalten, wurde von der Soziusbank der komplette Bezug samt Polster bis auf die Grundplatte entfernt (ist später mit einem Tacker reversibel) sodass man in Kombination mit einem Airhawk- Luftkissen (Größe 35x35) sowohl etwas höher (je nach Luft von 0,5 bis zu 5 cm) als auch ca 5-10cm weiter nach hinten sitzen kann.
    Das Kissen ist der Hit und hat im wahrsten Sinne des Wortes meinem Kumpel "den Arsch gerettet".


    Nun bei Tachostand 8.600km ist die 2.Inspektion angesagt.


    Ach, ein Vorkommnis hatten wir doch: der viel zu lange Seitenständer an der Duke nervte extrem beim Auf -und Absteigen >> nie ein souveräner, sicherer Stand der Maschine!!!
    nach einer Woche haben wir kurzer Hand in einer Serbischen Autowerkstatt den Ständer um gut einen Zentimeter kürzen und schweißen lassen. 1.000 Dinar wechselten den Besitzer und alle waren glücklich (8,50 Euro).
    Warum merkt eigentlich keiner bei KTM wie scheiße der Ständer im Original ist?


    Fotos in ein paar Tagen.

  • Der Meinung mit dem Ständer kann ich mich nur abschließen. Immer schön auf der Ebene abstellen, bloß keine leichte Schräge.


    Mit 1,66 muss ich mich außerdem immer leicht am Tank abstützen beim Absteigen. Bei meiner MT, die schräger steht, komme ich sogar ohne ausgeklappten Ständer sicher drauf und wieder runter, obwohl die Sitzhöhe 1cm höher ist.

  • Danke für Deinen Reise- und Erfahrungsbericht!
    Ich bin zwar überzeugter Kettensägenöl-Nutzer, aber immer offen für Anderes und werde das HKS nach Deinen positiven Erfahrungen jetzt auch einmal testen (eben bestellt).
    Auf dem Ergositz habe ich letztes WE mal Probe gesessen - vom ersten Aufsitzen sehr angenehm, der Schaum allerdings deutlich weicher als beim orig. Sitz. Weich ist auf Dauer unbequem, der Sitz meiner MT-07 ist aktuell beim Polsterer, weil der Schaum ebenfalls zu weich und unbequem ist. Ich werde wohl weiter mit dem orig. Sitz fahren.

    Mehr Spaß pro KM statt mehr KM pro Stunde

    Viele Grüße aus dem Sauerland
    Didi

  • Jeder Arsch ist anders.
    Ich persönlich bevorzuge auch die hinten breiten aber härteren Sitzbänke, da ich weiche Bänke bei längeren Touren durch sitze (85kg) (die originale Duke -Bank ist in der Härte OK, aber in der Fläche ein absoluter Witz).
    Aber mein Kumpel mit unter 70kg und ohne "Sitzfleisch" auf den Knochen kommt ohne weiche Polsterung nicht zurecht.
    Das Airhawk Kissen, welches ursprünglich für Rollstuhlfahrer entwickelt wurde, wir wohl auf langen Strecken allen gerecht, weil Druckspitzen generell abgebaut bzw. auf eine größere Fläche verteilt werden.
    Natürlich ist eine Ergo Sitzbank unter einem Airhawk eine Fehlinvestition, es sei denn, man fähr öffters auch ohne Kissen.

  • Danke für den Bericht,
    Das mit dem Ständer ist eine Top Anleitung.
    Da sieht man das die einiges Aushalten.
    Ich fahre jetzt schon 500km mit dem Originalen und bin zufrieden.


    Mfg Duke99

  • Ja, man kann mit dem originalen Ständer irgendwie leben.
    Wenn man sich aber ein für alle mal keine Gedanken mehr machen will, ob die Fuhre sicher steht, weil gerade mal wieder die Fahrbahn nach rechts etwas abschüssig ist oder gerade mal wieder ein kleiner Huppel unter dem Ständer ist, dann kommt man um eine Kürzung nicht herum.

  • HKS extrem - nach den gelesen guten Erfahrungen habe ich mir das Zeug ja auch besorgt. 600 KM bin ich jetzt damit gefahren.
    Da die Straßen heute Morgen nass waren (aber kein Regen), habe ich vorsichtshalber noch einmal die Rollen benetzt. Nach 300 KM sehen die Rollen so aus:


    DSC06806.JPG


    Angeblich reicht das Zeug pro Anwendung für 1.500 - 2.500 KM - ich habe nach nur 300 KM neu eingestrichen und die Kette sieht wie im Bild aus... . :Daumen runter:

    Mehr Spaß pro KM statt mehr KM pro Stunde

    Viele Grüße aus dem Sauerland
    Didi

  • Hast Du das HKS vor dem Auftragen oder vor dem Umfüllen in ein anderes Gefäß auch seeeeeeeeehr gut aufgeschüttelt?
    Die Festschmierstoffe setzen sich nämlich hartnäckig am Boden ab.


    Und nach dem Auftragen auf der Kette min. 15 Minuten mit dem Losfahren warten, bis das Lösungsmittel (Waschbenzin) verflüchtigt ist.

  • Andererseits, nach einer längeren Regenfahrt sind die Rollen in der Regel blank.
    Was aber der Lebensdauer der Kette, nach meiner Erfahrung, keinen Abbruch tut, wenn man nach der Regenfahrt, wieder etwas HKS aufpinselt.
    Wobei es in der Eile schon reicht, wenn nur einige Rollen (30-40 Stück) etwas abbekommen. Das Zeug verteilt sich gleichmäßig während der späteren Fahrt (kurzzeitig leichter "Flugrost" macht gar nichts).
    Nach meiner nun über 30 jährigen Erfahrung mit 0-Ring-Ketten hat sich gezeigt, dass das Einzige was der Kette in der Lebensdauer wirklich schadet, zu viel unsachgemäße Zuwendung ist:
    - Kette reinigen, womöglich noch mit einem Dampfstrahler oder Lösungsmitteln (Super für die O-Ringe und der Fettfüllung unter den Rollen).
    - Kette so einstellen, dass sie beim Einfedern der Schwinge stramm gedehnt wird (Super für die Kettenlaschen, Lager der Getriebeausgangswelle und Ritzel). Wenn man sich da unsicher ist>> das Heck durch eine zweite Person im Stand belasten, sodass die Feder eintaucht.>> die Kette darf dann höchstens eine ganz ganz leichte Spannung haben.

  • Ich habe das HKS auch bei meiner MT-07 auf die Kette gepackt - Kette ordentlich sauber gemacht und dann das HKS aufgepinselt. Bin jetzt etwa 640 KM gefahren, ohne nachzupinseln. Heute, auf den letzten, vielleicht 10 KM, waren die Straßen nass.
    Das Bild habe ich jetzt eben geschossen:
    DSC06850.JPG
    Wenn da noch Schmiere auf den Rollen gewesen wäre, sollte da jetzt kein Rost sein. Die restlichen 630 KM bin ich übrigens ausschließlich auf trockenen Straßen gefahren.
    Ich finds nicht schlecht, aber sooo toll ist das HKS jedenfalls nicht, dass man mit einer Schmierung 1.500 KM fahren kann... .

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    Viele Grüße aus dem Sauerland
    Didi

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  • Schon erstaunlich, dass wir da so krass unterschiedliche Erfahrungen haben.
    Wie gesagt, auf der Honda Transalp in 20 Jahren recht gute Erfahrungen gemacht, wobei es schon eine starke Regenfahrt sein muss, wenn nach 100 km alles blank ist. Auf nur feuchten Straßen hält es durchaus 300 km.
    Möglicherweise spielt es eine große Rolle, wie stark die Kette vom Reifen oder sonst wo her mit Wasser bespritzt wird. Ein Freund von mir hat eine BMW GS 700, dort hält das HKS auf der Kette bei Regen deutlich kürzer als auf der Honda.
    Allerdings hatten wir jetzt auf dem Balkan einige male Regenfahrten und auch leicht nasse Fahrbahnen; das HKS verhielt sich auf der 390 Duke nicht wesentlich anders als auf der Transalp.
    Letztendlich hat auf den Transalp (300.000km Gesamterfahrung bei zwei Personen) jede Kette (D.I.D.) min 30.000km gehalten, nachdem wir keine Werkstattmonteure mehr an die Ketten gelassen haben :grins: (siehe "Überspannen und Reinigen in #10).


    PS.: muss mich in der Flaschengröße in #1 korrigieren.
    Das Fläschchen mit dem Pinsel hat nicht 50ml sondern nur 15ml (hatte auf dieser Fahrt davon zwei Flaschen mit, aber nur eine verbraucht).

  • Es sind im Oktober weitere 4.500km Fernreise nach Spanien hinzugekommen(Kilometerstand 14.000, nach 4 Monaten).


    Keine besonderen Vorkommnisse: nur Benzin (3,3 L/100km), einmal Kette gespannt, 2 mal ganz wenig HKS auf die Kette (kein Regen auf der gesamten Fahrt).
    Die Packtaschen aus Indien haben sich wieder bestens bewährt, mit innen wasserdichten Packsäcke (PS10) von Ortlieb.

  • Ja, je eine 12 Liter Ortlieb PS10 in jede Indientasche für Wäsche, etc.. Weiterer Kleinkram in normale Plastiktüten. Die originalen Regenhauben blieben zuhause>> die nehmen nur Platz weg, sind bei Regen fummelig anzubringen und schützen gerade zum Reifen hin nicht gegen Nässe.


    Das Volumen lässt sich voll nutzen und es passt letztlich mehr in die Indientaschen als in das 40 Liter Topcase meiner Transalp. Die Wäsche ist allerdings gestopft und nicht so sauber gestapelt wie im Topcase.

  • Gibt es bezüglich des Zolls in DE noch andere Erfahrungen als die eine schon beschriebene: "man hätte egtl. die Einfuhrumsatzsteuer von 17,5% zahlen müssen, aber da kam nix ?"
    Die Ware ist ja unter 150€ also in DE Zollfrei, trotzdem gibt es die Einfuhrumsatzsteuer von 17,5%, die erhoben wird.
    Sind ja jetzt nur um die 17,80€ mehr für die Taschen (Steuer berechnet sich aus den 17,5% von Warenwert+Porto!), würde mich aber mal interessieren.

  • Ich werde mit einem Freund bald 1500 km nach Kroatien und zurück fahren.
    Er auf der Harley, ich auf dem 390er-Kürbis. :Kürbis:


    Die indische Heck-Tasche ist bestellt. Wasserdichte Ortlieb-Taschen sind auch unterwegs.


    Was empfehlt Ihr mir an Ersatzteilen mitzuführen?
    Ich denke an:
    - 2 Zündkerzen
    - je 2 Glühbirnen für vorne + hinten
    - 1 Ersatzkette
    - autom. Ketten-Schmiersystem ist montiert.
    - Notfallset + Leuchtweste


    Reifen z.B. sollten ja kaum abgefahren sein nach nur 1500 km.


    ...habe ich was vegessen?
    - ev. 1 Liter Öl?
    - brauchts mehr Werkzeug als unter dem Sitz dabei ist?
    - Reicht die Identitätskarte ODER brauchts einen Pass?

    Es sind im Oktober weitere 4.500km Fernreise nach Spanien hinzugekommen(Kilometerstand 14.000, nach 4 Monaten).


    Keine besonderen Vorkommnisse: nur Benzin (3,3 L/100km), einmal Kette gespannt, 2 mal ganz wenig HKS auf die Kette (kein Regen auf der gesamten Fahrt).
    Die Packtaschen aus Indien haben sich wieder bestens bewährt, mit innen wasserdichten Packsäcke (PS10) von Ortlieb.

  • Glühbirnen und Sicherungen gibt's in Kroatien auch. Das ist ist nicht am Arm der Welt, sagt mein kroatischer Kollege. Ob man ne Ersatzkette braucht... Glaub eher nicht. Nimm ne kräftige Taschenlampe mit (Batterien gibt's bei Bedarf dort auch), und ggf. kleine Rolle Panzertape und ev. Metallknete.