Magnesium-Gewinde reparieren

  • Hallo ihr :Kürbis: -Treiber!
    Zuerst mal allen ein gutes :Daumen hoch::applaus: neues Jahr!!
    Habe gestern festgestellt, dass das M5-Gewinde der Entlüftungsbefestigung am vorderen Ventildeckel defekt ist (s. Foto). Kann mir da jemand einen Rat geben? Hat das schon mal jemand reparieren müssen? Geht das mit Helicoil?
    Habe mal gehört, dass es Schrauben geben soll, die gleich selber ein neues Gewinde schneiden. Aber diese Schraube muss ja bei jeder grossen Wartung (Ventile kontr.) wieder gelöst und angezogen werden, deshalb geht das wohl eh nicht.
    Besten Dank für eure Hilfe
    Zala

  • Die einfache Lösung:
    Da ist Fleisch genug um ein M6-Gewinde reinzuschneiden,
    oder bohr´s 4,5 mm durch, setz von innen eine M5-Senkkopfschraube,
    oben eine Kontermutter und mit einer Hutmutter wird die olle Lasche gehalten!

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP

  • Hallo


    Bohre mit 4,2mm durch und schneide M5 weiter, dann eine längere Schraube mit Gewindekleber mit viel Gefühl anziehen und nie wieder anfassen.


    Ich habe schon Durchsichten an unzähligen LC8 gemacht aber diese Schrauben noch nie gelöst ! Mach in Zukunft den Schlauch vom Stutzen :zwinker:


    Gruß

  • Ich würde nicht durch bohren, wenn dann einfach M6 rein schneiden


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  • Vielen Dank :Daumen hoch: für eure wertvollen Tipps :knie nieder: !! Ich werde vermutlich, wenn möglich, eine Mischung aus euren Tipps in Betracht ziehen: M5 Helicoil reinmachen, dann einen M5-Gewindebolzen mit "starkem" Schraubensicherungsmittel (Loctite) hineinschrauben und dann den kleinen Winkel mit einer Stoppmutter daran befestigen. Die Idee, das nächste Mal den Schlauch unten beim Öltank zu lösen finde ich gut :Daumen hoch: , werde ich in Zukunft auch so machen. Durchbohren möchte ich nur, wenn's absolut nicht anders geht. M6 möchte ich auch nur im Notfall machen, weil dann die Wandstärke ziemlich dünn wird... weiss nicht genau, wie viel Magnesium erträgt. Ihr hört auf jeden Fall von mir, wie ich's endgültig gelöst habe. Gruss Zala

  • ...das Würth-Zeugs ist doch nix anderes als wie die Helicoil!

    Das ist nicht wahr:
    Die Gewindebuchsen erfordern mehr Fleisch als Helicoil,
    ergeben aber eine "schönere" und dichtere Verschraubung.
    Halten wird beides, wenn´s gut gemacht ist
    und mit dem 638er Loctite hält beides derartig,
    sodass man´s zerstörungsfrei nicht mehr aufbekommt:
    Das nimmt man nur, wenn man das NIE wieder aufmachen muss.

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP

  • hallo leute,
    da muss ich leider widersprechen:
    @Bade:

    • das system von würth heißt " time sert" gewindebuchsen und ist wohl DAS system zur gewindereparatur das auch noch bezahlbar ist und wird gerne eingesetzt bei bedenklichen materialstärken des zu reparierenden teils und höheren zugbelastungen und eine gas oder flüssigkeitsabdichtende verschraubung verlangt wird.
    • helicoil ist dagegen " nur" eine metallspirale (ähnlich einer spiralfeder) erfüllt ihren zweck der gewinde reparatur bei ausreichenden noch vorhandenen wandstärken und nicht allzu grosser zugbelastung. also in diesem fall, einer befestigung des haltebügels des entlüftungsschlauches, völlig ausreichend. aber aufgrund der konstruktion eben nicht druckdicht, weder bei gasen noch bei flüssigkeiten.

    mfg
    martin
    ps: ich habe damit schon einiges an geld für kunden gespart, welche etwas zu forsch an sensible (meist teure) bauteile am motorrad herangingen.

  • Es gibt auch sogenannte Ensat Gewindeeinsätze, auch selbstschneidende für Alu. Ist zwar hier wahrscheinlich nicht brauchbar aber so als Info.
    Helicoil halten super wenn das Heligewinde Lehrhaltig ist. Sieht man oft in Motorblöcken im Kfz-Bereich. Kernlöcher mit der Handbohrmaschine werden meistens immer zu groß.
    Helicoilgewinde hält in weicheren Materialien mehr aus und frisst sich nicht.

    Nix E-SX, nur SX

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  • Ich würde wenn genug Material vorhanden ist, die (Ensat) Gewindeeinsätze selbstschneidend nehmen. Da benötigst du kein teures Werkzeug wie bei Helicoil.
    Der optimal Bohrlochdurchmesser für den Gewindeeinsatz ist eher ein Ratespiel, da es eine "unbekannte" Magnesiumlegierung ist und du vermutlich noch nie einen Gewindeeinsatz eingeschraubt hast würde ich für einen Ensat Typ 302 M5 ca. mit Ø7,5 Bohren.
    Bohrung senken.Eine M5 Schraube mit Mutter in den Gewindeeinsatz schrauben (Schraubenende darf nicht durch den Schneidschlitz im Einsatz zu sehen sein) Mit der Mutter den Einsatz kontern.
    Tropfen Loctite 648 (Temperaturfest bis ca. 180°C) außen auf den Einsatz und dann vorsichtig und gerade einschrauben. Dann Mutter lösen und schraube raus.
    Gewindeeinsatz ausblasen.
    Fertig.


    So ein Ensat kostet ca. 1€ je nachdem wo du es kaufst.

  • Ich würde wenn genug Material vorhanden ist, die (Ensat) Gewindeeinsätze selbstschneidend nehmen. Da benötigst du kein teures Werkzeug wie bei Helicoil.
    Der optimal Bohrlochdurchmesser für den Gewindeeinsatz ist eher ein Ratespiel, da es eine "unbekannte" Magnesiumlegierung ist und du vermutlich noch nie einen Gewindeeinsatz eingeschraubt hast würde ich für einen Ensat Typ 302 M5 ca. mit Ø7,5 Bohren.
    Bohrung senken.Eine M5 Schraube mit Mutter in den Gewindeeinsatz schrauben (Schraubenende darf nicht durch den Schneidschlitz im Einsatz zu sehen sein) Mit der Mutter den Einsatz kontern.
    Tropfen Loctite 648 (Temperaturfest bis ca. 180°C) außen auf den Einsatz und dann vorsichtig und gerade einschrauben. Dann Mutter lösen und schraube raus.
    Gewindeeinsatz ausblasen.
    Fertig.


    So ein Ensat kostet ca. 1€ je nachdem wo du es kaufst.

  • Naja die Wandstärke wird evtl. knapp. Kernloch 5,1 bohren und M6 schneiden und gut ists. Entweder mit Satzgewindebohrer oder Maschinengewindebohrer vorsichtig mit Öl.

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  • 5,0 bohren und M6 trocken rein oder spiritus nehmen, ist ja nicht all zu tief.


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  • Es wird bei schwierigen Materialien generell ab M3 um 0,1mm größer gebohrt.
    Wenn man trocken schneidet braucht man sich nicht wundern wenn man rauhe Gewindeflanken hat. Was spricht gegen Ölen?
    Bei zähen Materialien geht auch Gewindeformen mit Kernloch 5,55 bei M6 sehr gut. Wird aber meistens nur im Cnc-Bereich angewandt.

    Nix E-SX, nur SX

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  • Öl bei leichtmetallen nix gut, auch Guss ist da empfindlich, gibt ne zähe Masse und die Schneiden werden nicht frei. Magnesium geht so leicht zum schneiden, 5mm bohren, von Hand wird eh größer.
    Am besten auf Standerbohrmasch. Bohren, Gewindebohrer einspannen und von Hand ansetzen/rein drehen. Bei einem Industrie Gewindebohrer -Sackloch einmal rein und fertig, Gewinde perfekt


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  • Unglaublich, wie lang man über so eine unkritische Simpel-Reparatur diskutieren kann, die nix halten muss.
    Da gibt´s eben mehrere annähernd gleichwertige Lösungen,
    wobei da genug Fleisch vorhanden ist,
    um sogar M8 reinzuschneiden.


    Helicoil ist dabei nicht unbedingt schlecht und ganz besonders im Leichtmetall:
    Weil sich die einzelnen Gewindegänge leicht vertwisten können,
    gleichen die auch Steigungstoleranzen aus und das Gewinde hält auf der ganzen Länge.
    Wir haben früher damit die Kerzengewinde schon im NEUEN Zweitakt-Kopf gemacht!

    Mit fröhlichen Grüßen aus Wien


    DSP