Federvorspannung SuperDuke R 2012/2013

  • Hallo zusammen,


    eine Frage an die 95kg bis 100kg (Körpergewicht) Kollegen:
    Welche Federvorspannung bei Gabel (Umdrehungen geöffnet) und Federbein (mm freie Gewindelänge von Kontermutter aus nach oben gemessen) könnt ihr bei euerer SuperDuke R BJ. 2012 bis 2013 empfehlen?


    Standardeinstellung am Federbein müssten so ca. 15mm freie Gewindelänge sein, wenn ich mich nicht irre?!


    Habe momentan noch keinen geeigenten Montageständer bei dem Vorder- u. Hinterrad komplett entlastet sind um den Negativfederweg korrekt ermitteln zu können, daher wäre ich für eine paar Empfehlungen sehr dankbar :Daumen hoch:


    Viele Grüße
    Martin

  • Hi Django,


    du brauchst dazu keinen Montageständer. Entweder ein Freund, oder einen leeren Bierkasten und eine Wand.


    Vorne nimmst du zwei Kabelbinder, machst sie um die Tauchrohre und hinten muss ein Kumpel helfen.
    Du sitzt vorsichtig auf und die Kabelbinder geben dir später Auskunft über den Negativfederweg. Hinten nimmst du einen Fixpunkt, senkrecht über dem Achslager. Nimm deine Fahrposition vorsichtig ein und passe im Anschluss den Federweg an. Der Negativfederweg hat nichts mit dem Gewicht zu tun. D.h. er soollte nicht anders, bei einem 80 kg schweren Fahrer sein. Den optimalen Federweg bestimmt auch dein Gefühl und die Straßenbeschaffenheit. Bei Landstraße und auf unebene Strecken, empfiehlt sich ein etwas größerer Negativfederweg. Das Motorrad wird darurch ruhiger bzw. komfortabler.


    Grüße

  • Der Negativfederweg hat nichts mit dem Gewicht zu tun. D.h. er soollte nicht anders, bei einem 80 kg schweren Fahrer sein.


    setzen sich zwei unterschiedlich schwere Menschen auf das Motorrad, einer 50 kg und der andere 100 kg. DIe Federvorspannung ist bei beiden identisch, dann sind die Negativfederwege auch unterschiedlich. Deswegen hat man ja die Federvorspannung bzw. eine andere Federhärte.


    :Daumen hoch:

    SuperDuke 990 "Elli"

  • Negativfederweg Motorrad unbelastet (Durchhang) + Negativfederweg (mit Fahrer belastet) = Negativfederweg gesamt. Unterschied zwischen einem Druchhang und dem Negativfederweg mit Fahrer laut PS Zeitschrift sind ca. 10 mm vorne und 25 mm hinten. Die beiden Räder kannst du durch das Kippen des Motorrads über den Seitenständer entlasten, zum Messen brauchst aber einen Helfer...

  • setzen sich zwei unterschiedlich schwere Menschen auf das Motorrad, einer 50 kg und der andere 100 kg. DIe Federvorspannung ist bei beiden identisch, dann sind die Negativfederwege auch unterschiedlich. Deswegen hat man ja die Federvorspannung bzw. eine andere Federhärte.


    :Daumen hoch:



    Knutkircher


    Der Federweg sollte jedem Fahrer, mit unterschiedlichem Gewicht, im vollen Umfang zur Verfügung stehen. Das Fahrwerk muss auch Löcher ausgleichen können. Daher braucht ein leichterer Fahrer ebenfalls diesen Negativfederweg. Die Federstärke ist bei großen Gewichtsunterschieden entsprechend anzupassen.
    Bei meinen 78 Kg z.B. ist die originale "R-Feder" eigentlich zu hart, um auf holprigen Landstraßen homogen wegzubügeln. Bei mir springt und bockt das Motorrad.
    Aber alleine die Veränderung an der Vorspannung (Negativfederweg ), hat deutlich was gebracht. Sie ist jetzt deutlich ruhiger und vertrauenswürdiger in unebenen Kurven.


    Kurzum:


    Setzen sich zwei unterschiedlich schwere Fahrer auf das GLEICHE Mooed, sinkt sie unterschiedlich weit ein.
    Jeder für sich, also UNTERSCHIEDLICHE Mopeds, sollte gleichweit einsinken. (Vorausgesetzt, man hat den gleichen Anspruch ans Fahrwerk).


    LG :wheelie:

  • @ Dukemaster72


    okay. das hätte ich noch dazu schreiben müssen, dass das Fahrwerk nicht gleich funktioniert.


    Sonst hast du natürlich vollkommen recht !!


    Das habe ich missverstanden. :ja:


    :Daumen hoch:

    SuperDuke 990 "Elli"

  • Hey Leute , ich bin gerade dabei das Fahrkwerk so langsam auf mich einzustellen .
    Ich lese immer wieder das das auf ca 75 Kg Grundeinstellung abgestimmt ist .


    Ich wiege mit Lederkombi und voller Montur maximal 60 Kg.


    An Der Gabel ist ja nicht so viel einzustellen wie Hinten am Federbein .
    Vorne habe ich auch soweit alles auf mich eingestellt .


    Aber wie gehe ich hinten vor ? im Handbuch wird einmal entlastet gemessen und einmal das Motorrad mit eigengewicht
    vollgetankt .
    Aber dann ist es ja immer noch nicht auf mein niedriges Gewicht eingestellt . sondern nur auf das Motorrad Gewicht .


    Muss ich die Vorspannung Verringern , erhöhen ? Wie gehe ich am besten vor .


    Misst ich wollte eigentlich zum 1290er Bereich :denk:
    wie ändere ich denn das jetzt wieder


    Gruß Julian

  • Hallo.
    An der Federrate selbst kannst Du nichts einstellen. Was Du da einstellst ist die Federbasis, die bestimmt wieviel Positiv und Negativfederweg das Fahrwerk hat (Einfedern - Positiv / Ausfedern - Negativ).
    Das Verhältnis sollte so bei 2/3 zu 1/3 liegen (positiv/negativ). Das Ganze habe ich immer mit Fahrer gemessen. Wenn Du auf dem Motorrad sitzt und beim langsamen auf und ab wippen mal darauf achtest ob sich das Fahrwerk bewegt ist das schon ein gutes Zeichen dafür ob es überhaupt mechanisch mit deinem Gewicht funktioniert. Ich gehe davon aus das bei deinem Gewicht das Problem die Feder sein könnte, wenn die zu hart für dich ist kannst du da wenig optimieren.
    Für den Hersteller ist es bei einem Gesamtgewicht des Fahrzeugs incl. Fahrer von ca 270kg und beladen oder mit Sozia von ca. 350kg ganz schön schwierig eine "optimale" Feder festzulegen (für die Zulassung muss ja auch die voll beladene Fuhre funktionieren) . Da kann eigentlich immer nur ein Kompromiss bei herauskommen. Wenn Du dann deutlich nach unten abweichst könnte es bei der Abstimmung zu Problemen kommen. In meiner SP1 hatte ich aus dem Grund eine weichere Feder einbauen lassen, das hat damals sehr gut funktioniert (mit dem Nachteil das ich bei mitnahme der Sozia die higspeed Druckstufe ein bisschen zudrehen musste damit es nicht zu stark einfedert).

    2 Mal editiert, zuletzt von buschi ()

  • Was Du da einstellst ist die Federbasis

    Richtig - genauer: der Negativ-Federweg.
    Das ist die Strecke, die das Motorrad unter der Belastung einfedert,
    d.h. der Unterschied zwischen ganz (!) ausgefedert und zumindest Fahrer draufsitzend.
    (GANZ genau: halb vollgetankt, was da halt sonst noch mitfährt und Fahrer nicht nackt)
    Dieser Negativfederweg hat weitreichenden Einfluss auf das Fahrverhalten des Motorrades,
    den NUTZBAREN Federweg, den, der zum Ausfedern zur Verfügung steht,
    wo in der Progression sich das Motorrad bewegt,
    außerdem auf die Höhe und damit die relevanten Daten der Lenkgeometrie:
    Nachlauf, Lenkkopfwinkel, Radlastverteilung, Latsch, Dämpfung um die Lenkachse, ...


    Als Basis für die Einstellung empfieht mein altes WP-Buch 25 bis 30% des Gesamtfederweges
    und diesen Bereich sollte man nur aus guten Gründen verlassen.
    Wie misst man das?
    1.) in der Bedienungsanaleitung nachschauen, wieviel Federweg vorhanden ist (z.B. 140 mm)
    2.) Das Hinterrad KOMPLETT ausfedern lassen - da muss drunter Luft sein! -
    und den Abstand zwischen Hinterachse und irgendeinem Punkt des gefederten Teils darüber messen.
    (z.B. 420 mm. Bei der SD-R kann man ein Maßband in der hohlen Achse super festhängen.)
    Da ist ein Helferlein sehr hilfreich.
    3.) In normaler Sitzposition draufsetzen (Füße auf die Rasten!)
    und die Messung zum gleichen Punkt wiederholen (z.B. 380 mm).
    Jetzt ist ein Helfer unerlässlich!
    4.) 100% * (420 - 380) / 140 = 28,6%
    Das ist zwischen 25 und 30% ... passt!


    Wenn nicht, muss die Federvorspannung verstellt werden:
    Bei der Verstellmutter das Gewinde des Federbeines schön saubermachen (Zahnbürste!)
    und etwas mit Kriechöl einsuckeln.
    Die obere Mutter lösen (Eventuell einen stumpfen Schraubenzieher in eine Nut setzen
    und einen zackigen Hammerschlag drauf.) und die untere drehen.
    Messen und wenn´s passt, die Kontermutter wieder gegenziehen (Schraubendreher).

    Grüße von Babsi

    Beratung und Vertrieb Fa. Myjet "Highscore"

  • okay danke dir , bei mir sinkt die aber nur 14,1 Prozent ein wenn ich mich drauf setze mit deiner Rechnung .
    Das heißt muss ich die feder mehr vorspannen oder entspannen , so das ich auf die 25 - 30 Prozent komme ?


  • Das heißt muss ich die feder mehr vorspannen oder entspannen , so das ich auf die 25 - 30 Prozent komme ?


    Na denk mal nach. Was passiert denn, wenn ich mehr vorspanne ? Genau, ich habe noch weniger Negativfederweg, also nehme ich Vorspannung raus.
    Die nächste Frage ist dann, was mache ich vorne wenn ich hinten tiefer geh ?
    Genau, ich kann nix machen. Dann gerät mir die Geometrie aus dem Lot, und der Bock wird träge. Ich kann maximal die Gabel den Weg durchstecken, den ich hinten rausnehme.
    Dann komme ich insgesamt niedirger und das obwohl ich nur das 'Fahrwerk' auf mein Gewicht einstellen wollte. :crazy:


    Scheiss Zwickmühle. Mein Tip wäre dann: Fress mehr und nimm zu, oder lass es wie es ist. :tröst:


    Wenn du wirklich ein Problem beim Fahren hast, was ich nicht glaube, dann geh zum Fahrwerkschuster und lass hinten und vorne passende Federn verbauen.

  • An der Gabel kann er genauso die Vorspannung rausnehmen. Kommst du nur mit Vorspannung nicht hin, kannst weichere Federn kaufen.


    Hast du vorne und hinten den gleichen negativweg steht die Fuhre genauso wie sie soll!

  • bei mir sinkt die aber nur 14,1 Prozent ein

    Bist du sicher?
    Die Differenz zwischen
    Motorrad über den Seitenständer gekippt, bis das Hinterrad in der Luft ist
    und
    Fahrer sitzt in normaler Position auf dem Motorrad
    beträgt bei dir nur ca. 20 mm?


    Hast du nicht vielleicht das Hinterrad entlastet,
    indem du das Motorrad an der Schwinge mit einem Montageständer gehoben hast?
    Dann hättest du die Differenz zwischen
    gesamtem Negativfederweg - statischem Durchhang gemessen.
    Der statische Durchhang ist sehr wichtig für das Fahrverhalten,
    wenn´s einem vom Motorrad gerissen hat und das OHNE Fahrer weiterrollt.
    Mir persönlich ist DAS dann jedoch komplett wurscht.
    (Eine SINNVOLLE Kenngröße ist der statische Durchhang bei Motocross-Maschinen,
    die ALLE ca. das gleiche Gewicht, ca. gleiche Geometrie und gleiche Fahrerposition haben.
    Das als Vergleichsmaß für sehr unterschiedliche Strassenmotorräder zu nehmen, ist reichlich sinnlos:
    Bei ungefähr gleichem Gesamtfederweg (!)
    wird die Duke 690 mit 150 kg einen gänzlich anderen statischen Durchhang haben wie die 365kg-Goldwing,
    aber dennoch soll der GESAMTE Negativfederweg BEI BEIDEN ca. gleich,
    d.h. 25...30% des Gesamtfederwegs sein.)


    Hast du vorne und hinten den gleichen negativweg steht die Fuhre genauso wie sie soll!

    Das ist die BASIS-Einstellung,
    von der ausgehend man seine Abstimmversuche BEGINNEN sollte
    und in beide Richtungen Einstellversuche unternimmt.
    ZUSÄTZLICH hat man vorne - wie schon Ochito schrieb - noch die Möglichkeit,
    durch Durchstecken der Gabelholme die Höhe und Lenkgeometrie zu beeinflussen,
    aber der Negativfederweg muss grundsätzlich in dem beschriebenen Bereich sein.

    Grüße von Babsi

    Beratung und Vertrieb Fa. Myjet "Highscore"