Lithium Ionen für eine 1290 SA

  • Hi Leute,
    Wer nutzt eine Lithium Batterie?


    Meine originale gibt wohl den Geist auf und gerade gibt es eine von Shido im Angebot 99 €.
    Diese hat 4,5 AH und 290 A Startstrom. Sollte eigentlich funktionieren.


    Deshalb die Frage nach den Erfahrungen


    Gruß Georg

  • Hallo Georg,
    ich habe eine seid nem halben Jahr verbaut, ohne Probleme.
    Allerdings eine von JMT, aber das sollte egal sein.
    Gruß
    Norbert

    Nur ein Twin macht Sinn

  • Servus,


    ich habe hier andere Erfahrungen gemacht. Hatte kurzzeitig eine Lithium Batterie von Hein Gericke, welche ich aber mittlerweile wieder durch eine Gel Batterie getauscht habe. Ab 0° C war das Starten eigentlich nicht mehr möglich. :Daumen runter:


    Gruß Tobi

    '99 640 Enduro / '05 660 SMC / '09 990 Superduke / '15 350 EXC-F
    '13 1190 Adventure R

  • Hi Norbert,
    Welche Jmt hast du drin.
    Und Tobi weißt du noch welche es war?


    Hintergrund: die KTM braucht schon genug Power beim Starten. Bei 0 Grad sind Lithium Batterien auch ein wenig im Stress, da diese dort kalt nur 50% Leistng haben.

  • In meiner 99 er Triumph Daytona hab ich seit 3 Jahren eine JMT. Das Moped ist mit seiner Steinzeit Einspritzanlage ein Batteriemörder! Seit dem die Lithium Batterie verbaut ist gibt es keine Probleme mehr.
    Bei tiefen Temperaturen Zündung 30 - 40 Sekunden an, dann klappt es mit dem Start.

    Der Bayerische Wald grüßt den Rest der Welt! :wheelie:

  • dass du einen entsprechenden laderegler verbaust, der den ladevorgang stoppt wenn der akku voll ist. die durchschnittliche lebensdauer wird dadurch wesentlich erhöht, wenn du viel fährts (>15tkm/jahr) wird der akku trotzdem kaum länger als 3 jahre halten.


  • Habe gerade die Shido LTZ14S LION für 99,90 € gekauft ( inkl. Versand )


    Die hat ebenfalls 5Ah , 300 A und 60Wh. :Daumen hoch:


    also ein wenig mehr Reserve. Ist ein momentaner Sonderpreis bei mymoto24.de

  • Hallo,
    Mal ne Frage am Rande: Was kann eine Lithiumbatterie, was eine Gel bzw Bleibatterie nicht kann?
    Richtigen Kaltstart kann se schonmal nicht... :zwinker:

  • Die ist leichter und hat einen höhern Startstrom und entlädt sich kaum! Wie geschrieben "KALT"geht auch!

    Der Bayerische Wald grüßt den Rest der Welt! :wheelie:

  • Aha... wieder was gelernt. Danke für die Erklärung :Daumen hoch:
    Ok, wenn ich Gewicht sparen will, dann lege ich ein paar extra Laufeinheiten ein und lass die Chips weg... das ist effektiver. :zwinker:
    Schauen wir mal, meine Batterie wird hoffentlich noch ein Weilchen ihren Dienst tun.

  • Hallo,
    Mal ne Frage am Rande: Was kann eine Lithiumbatterie, was eine Gel bzw Bleibatterie nicht kann?
    Richtigen Kaltstart kann se schonmal nicht... :zwinker:

    Eine Lithiumbatterie kann besser brennen, und zwar ganz spontan, vor allem bei Kurzschluss und Nässe. Zudem erzeugen die höheren Ströme mehr Wärme.
    Ein Entsorgungshof in der Nähe stapelt solche Batterien unter freien Himmel, und meistens wenn es es regnet rückt die Feuerwehr an weil die Dinger anfangen zu brennen.


    Blei ist ein beliebig recycelbarer Rohstoff. Keine seltenen Erden, keine aufwendigen Entsorgungskosten, weniger gefährlich. hab kein Bock das beim abnehmen der Sitzbank im regen, oder einer Flussdurchfahrt was zu brennen anfängt.


    Mir fällt dabei auf jeder Packung eines Laptops, oder Handys, der Warnhinweis auf. Achtung Brandgefahr etc.


    In der aktuellen Abenteuer Motorrad gibt es einen Beitrag zu Lithium Batterien, der auch das Thema Kaltstart beinhaltet.

  • Das leidige Batteriethema ist gar keins, wenn man einfach genug mit dem Motorrad fährt.


    Ich hab auch so'n angeblichen Batteriekiller, eine R1200GS Bj. 2006, aktuell 130.000km.
    Da hab ich 2012 das erste mal 'ne neue Batterie (wieder Gel) reingemacht.
    Die war zumindest bis September 2017 immer noch top.


    Seitdem wurde die GS (wegen der KTM) nicht mehr bewegt... da fangen jetzt u.U. auch die Mätzchen an.

    Wofür eigentlich 4-Zylindermotoren? Am Motorrad sind es 2 zu viel und im Auto 2 zu wenig....

  • Das leidige Batteriethema ist gar keins, wenn man einfach genug mit dem Motorrad fährt.


    Ich hab auch so'n angeblichen Batteriekiller, eine R1200GS Bj. 2006, aktuell 130.000km.
    Da hab ich 2012 das erste mal 'ne neue Batterie (wieder Gel) reingemacht.
    Die war zumindest bis September 2017 immer noch top.


    Seitdem wurde die GS (wegen der KTM) nicht mehr bewegt... da fangen jetzt u.U. auch die Mätzchen an.


    Stimmt!


    Meine Triumph wird halt kaum bewegt! Seit die Lithium verbaut ist macht das nichts mehr, die geht jetzt im Gegensatz zu vorher immer!

    Der Bayerische Wald grüßt den Rest der Welt! :wheelie:

  • Seitdem wurde die GS (wegen der KTM) nicht mehr bewegt... da fangen jetzt u.U. auch die Mätzchen an.


    Stimmt! Meine Triumph wird halt kaum bewegt! Seit die Lithium verbaut ist macht das nichts mehr, die geht jetzt im Gegensatz zu vorher immer!


    Bleibatterien verlieren pro Tag ungefähr 0,66% - 1% der Gesamtkapazität, was in einem Monat eben bis zu 30% sein können. Wird eine Batterie z.B. im Winter zu tief entladen, ist Sie meistens auch irreversibel beschädigt. Li-Ion oder LiPo Zellen verlieren pro Monat ohne Verbraucher ca. 4-5% der Gesamtkapazität.


    Hallo,
    Mal ne Frage am Rande: Was kann eine Lithiumbatterie, was eine Gel bzw Bleibatterie nicht kann?
    Richtigen Kaltstart kann se schonmal nicht... :zwinker:


    Ein Lithium-Akku hat eine viel höhere Energiedichte, d.h. zum einen kann er kleiner gebaut werden, zum anderen auch leichter. Bei einigen Motorrädern kann das förderlich sein, aber wie man jetzt dazu steht, ist persönliche Sache.
    Interessant ist der C-Faktor, welcher den maximal zulässigen Stromfluss angibt. Es gibt durchaus Lithium Akkus, die bis zu 500A oder mehr bei 12V liefern können. Das ist mal ein ordentliches Upgrade zu einem Bleiakku. Auch wenn natürlich nicht ganz so viel Strom für jeden Startvorgang gebraucht wird, ist das gut für Motorräder mit sehr großem Motor.



    Hier kann ich dir leider nicht ganz zustimmen. Lithium ist hochreaktiv mit Wasser. Lithiumzellen harmonieren aber besser mit Wasser. Sie bestehen ja nicht aus einem riesigen Block Lithium, sondern das Lithium ist nur ein Bestandteil von z.B. einer positiven LiMn2O4 oder LiCoO2 Kathode. Diese ist in einem meist flüssigen oder gelartigen Elektrolyt und durch eine Sperrschicht aus Plastik, welche die Anode und Kathode (Plus- und Minuspol) voneinander trennt. Durch diese Sperrschicht sind die beiden Teile voneinander isoliert, es können allerdings die Lithium-Ionen durch die Sperrschicht wandern. Dadurch hat man dann eine Elektronenbewegung und einen Stromfluss.


    Das einzig gefährliche, was passiert, wenn Lithium-Akkus nass werden, ist dass sich die Zelle langsam durch einen hohen Widerstand (Wasser ist kein guter Leiter) selbst entlädt. Durch den Strom durch das Wasser wird dieses in Wasserstoff umgewandelt, welcher mit Sauerstoff in einem breiten Konzentrationsbereich explosiv ist. In geschlossenen Räumen mit großen Akkus ein Problem. Aber die Zellen werden ja nicht innen nass, die sind in so vielen Schichten eingewickelt, dass da garantiert kein Wasser dran kommt. Wenn dann an die Batteriepole, aber das ist kein Unterschied zu einer nassen Bleibatterie. Bei der kriecht das Wasser auch nicht in die Batterie und füllt dann auch gleich noch die Flüssigkeitsstände auf :lautlach:
    Da muss eher der Recyclinghof eine falsche Lagerung betreiben.


    Die Zwischenfälle bei Samsung oder anderen Herstellern werden vermutlich von einen fehlerhaften Separator (Sperrschicht), vllt. eine falsche Konzeptionierung, in der Zelle ausgelöst, wodurch die Zelle einen Kurzschluss erfährt, sich stark erhitzt und dies ab 80-120°C eine Kettenreaktion für viel tiefere chemische Prozesse ist. Die können durch die exotherme Reaktion eine Menge Hitze und sogar Feuer auslösen. Energie verschwindet nicht, Sie wird nur umgewandelt. Dementsprechendmuss die Chemische Energie, welche in der Zelle steckt, auch irgendwie freigesetzt werden. Wenn man jedoch die riesige jährliche Produktion von Lithiumzellen und dann die einzelnen Fehlereignisse betrachtet, sollte man sich um letzten Punkt eher weniger Sorgen machen.
    Das gleiche kann mit Bleibatterien auch passieren. Genauso wie Lithium-Akkus platzen die dann irgendwann, aufgrund des hohen Drucks im Zellinneren.


    Blei ist auch kein beliebig recyclebarer Rohstoff, es ist ein Schwermetall, welches stark toxisch ist. Du selber musst davon ja nichts abbekommen, wenn du Motorrad fährst, aber bei der Produktion und vor allem dem Recycling arbeiten andere Leute. Es gibt nicht umsonst in der Elektronik mittlerweile die RoHS-Richtlinien, welche den Einsatz von Gefahrstoffen in der Elektronikindustrie, v.a. Blei massiv beschränkt! Blei UND Lithium ist absolut schlecht für Recycling, denkst du jede Batterie kommt in technologisch entwickelten Recyclingbetrieben an?
    Bleibatterien haben beim Recycling nur den Vorteil, dass es für Sie ein über jahrzehnte aufgebautes, riesiges Recyclingnetz aufgebaut haben und es nun rentabel geworden ist. Das geht allgemein aber erst ab einer bestimmten Menge, und diese ist bei Lithium momentan noch nicht gegeben. Mit der stetig steigenden Verwendung von Lithium-Akkus wird aber auch dieses immer weiter gebildet. Mittlerweile sind bereits sehr effiziente Recyclingmethoden von Lithium-Akkus erforscht, z.B. bei Umicore.


    Kurzum: Lithium Akkus sind kein Hexenwerk und es gibt mMn. nicht so viele gute Gründe, sie zu verteufeln.
    Wer im Winter fährt, bleibt bei Blei oder heizt vor (geht wunderbar mit Heizgriffen, oder Sitzheizung :wheelie: ). Wer im Sommer, selten oder sehr sportlich fährt nimmt Lithium. Bei Lithium-Akkus hat man von der technologischen Seite her das bessere Produkt.


    Edit: Eine gute Ladeelektronik ist notwendig, wenn Lithium Akkus einfach so an das Ladenetz vom Motorrad angeschlossen werden. Eine Ladeelektronik ist grundsätzlich in der Batterie integriert, wenn man der nicht traut, kann man aber bestimmt noch eine zusätzliche, externe benutzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Exquisitate ()

  • Also ich habin der 1190 seit über 3 Jahren einen LiFePo Akku drin, nachdem der alte Anlasser die Originalbatterie geschrottet hat. Und seitdem is die da drin, hab sie noch nie ausgebaut, nie nachgeladen und auch wenn das Moped mal ein bis 2 Monate im Winter steht, springt es dannach gleich an und auch wenn das Moped vom Raureif nicht mehr orange sondern komplett weiß ist. :ja:

    Wer durch die Hölle will, muss fahren wie der Teufel. :amen:

  • Dann kannst Du uns ja auch gleich mal Marke und Modell Deiner LiFePo-Batterie verraten.


    Lass uns nicht dumm sterben.

    Wofür eigentlich 4-Zylindermotoren? Am Motorrad sind es 2 zu viel und im Auto 2 zu wenig....

  • Exquisitate Sehr guter und richtiger Beitrag zur sachlichen Aufklärung! Danke!


    Danke!
    Wen es interessiert, kann sicherlich hilfreiche Dinge erfahren, deswegen scheue ich mich nicht davor, auch mal längere, ausführliche Beiträge zu schreiben.
    Vielleicht mache ich ja mal einen großen Erklärbeitrag über Lithium-Akkus, da ich doch öfters mal Beiträge mit Fragen sehe :denk: . Ich beschäftige mich natürlich auch mit dem Hintergrund meines Berufs damit, ist aber ein großes privates Interesse.