Kann es trotz ABS einen Überschlag beim bremsen geben?

  • Ich fahre das ABS immer noch gern.
    Und das "Öffnen" der Vorderradbremse bedeutet ja nicht, dass man die nächsten 100 m ungebremst durch die Gegend fährt.

    Grüße


    Volker

  • Laut Beschreibung für das MSC ab 2014 (Punkt 4) verfügt eine damit ausgerüstete 1190er über eine „Überschlagverhinderung“
    Gruß
    Aragonx


    Fahrgestell:
    Stabilitätskontrolle (BOSCH MSC):
    Verhindert das Blockieren des Rades beim Bremsen in Schräglage
    Minimiert das Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage
    Stabilisiert das Motorrad beim Bremsen
    Verhindert einen Überschlag bei Notbremsungen
    Verhindert das Aufsteigen des Vorderrades beim Beschleunigen
    Verhindert ein Ausbrechen des Hinterrades beim Beschleunigen in Schräglage

  • Und das "Öffnen" der Vorderradbremse bedeutet ja nicht, dass man die nächsten 100 m ungebremst durch die Gegend fährt.


    Wir sind zwar nicht im BMW-Forum, aber ich kenne das Problem. Natürlich greift die Bremse sofort wieder, aber auf einer Straße mit Waschbrettbelag macht sie dann auch sofort wieder auf. Wenn man opamäßig fährt und generell übermäßige Bremswege einplant, passiert natürlich nichts. Wenn man es aber knackig angehen lässt, dann ist nach ein paar Hubbeln schon richtig viel Bremsweg verschenkt und es kann sehr eng werden. Das Problem hatten die 1100er noch nicht und die 1200er nicht mehr.

  • Dann kennst du die erste 1200er mit dem Bremskraftverstärker nicht. Aber auch die hab ich knapp 50.000 km überlebt.

    beware of the mantis


  • Wir sind zwar nicht im BMW-Forum, aber ich kenne das Problem. Natürlich greift die Bremse sofort wieder, aber auf einer Straße mit Waschbrettbelag macht sie dann auch sofort wieder auf. Wenn man opamäßig fährt und generell übermäßige Bremswege einplant, passiert natürlich nichts. Wenn man es aber knackig angehen lässt, dann ist nach ein paar Hubbeln schon richtig viel Bremsweg verschenkt und es kann sehr eng werden. Das Problem hatten die 1100er noch nicht und die 1200er nicht mehr.



    Auf einer Straße mit Waschbrettbelag passiert gar nichts. Und sowohl ich als auch meine Frau bremsen so knackig, dass der hintere Bremsbelag bei JEDER Inspektion gewechselt werden muss. Schon mal daran gedacht dass der Fehler vielleicht bei dir liegt, bevor du andre Fahrer beleidigst?

    Grüße


    Volker

  • Und sowohl ich als auch meine Frau bremsen so knackig, dass der hintere Bremsbelag bei JEDER Inspektion gewechselt werden muss.


    Wenn man richtig bremst, bleibt der hintere Belag jungfräulich, es sei denn du fährst Knucklhead.


    So viel zum Thema "richtig bremsen"!
    Und eine Beleidigung vom Vorredner ist für mich nicht zu erkennen, also bitte am Boden bleiben.

    Gruß vom Harald
    "S. Auerteig"
    KTM ADV1190/R ´14; Yamaha T700 Tenere ´21; :prost:


  • Wenn man richtig bremst, bleibt der hintere Belag jungfräulich, es sei denn du fährst Knucklhead.


    So viel zum Thema "richtig bremsen"!


    Das stimmt vielleicht für die GS, aber nicht für die R.
    Allein die Teilintegralfunktion, die bei der R mit ihrem geringeren Federweg härter eingestellt ist, als bei der GS, sorgt für den Verbrauch von Bremsbelägen, Erst recht wenn man so mit dem ABS bremst, wie BMW meint, dass es am besten ist. Und das ist nicht: einfach voll rein langen. Das bedeutet nämlich sofortige Radlastverschiebung; keine Bremswirkung hinten => kein Verbrauch von Bremsbelägen.

    Grüße


    Volker

  • Und das ist nicht: einfach voll rein langen. Das bedeutet nämlich sofortige Radlastverschiebung;


    Dein Text ist gar nicht so leicht zu verstehen.
    Und ein bisschen verwirrend.
    Voll reinlangen in die Bremse verhindert eine gewünschte Radlastverschiebung, oder?

    Gruß vom Harald
    "S. Auerteig"
    KTM ADV1190/R ´14; Yamaha T700 Tenere ´21; :prost:

  • So schwierig ist es nicht. Eine sofortige Radlastverschiebung ist nicht erwünscht, weil es verhindert, dass das hintere Rad beim Bremsvorgang helfen kann.


    Nur vorne stark bremsen bedeutet, das Heck wird sofort leicht und unruhig mit der Gefahr des Überschlags.
    Nur hinten stark bremsen bedeutet, neben der zu geringen Bremswirkung zunächst ein absinken des ganzen Motorrades. Das ist aber gar nicht so schlecht.


    Jetzt nur noch beides richtig kombiniert, und du hast die beste Bremswirkung. Richtig bedeutet in diesem Fall hinten nahezu 100 %, zumal du im Fuß nicht genau genug dosieren kannst, und vorne progressiv.
    Die Teilintegral dieser BMWs war nicht schlecht, aber das Sytem arbeitet nicht zu 100 %, zumal der Rechner auch erst einmal nach jedem starten Erfahrungswerte braucht

    Grüße


    Volker

    Einmal editiert, zuletzt von rabianer ()

  • meiner Meinung nach ist das schlichtweg falsch. Bei ner "perfekten" Bremsung ist die Radlast zu 100% auf dem Vorderrad, das Hinterrad ist gerade so kurz vorm abheben. Dabei haste die maximale Pressung und damit den maximalen Grip am Vorderrad, und dadurch die maximale Bremsleistung. Dazu muss allerdings anfangs mit Gefühl gebremst werden, damit sich die Lastverteilung erstmal einstellt - beim sofortigen Zumachen blockiert nur das Vorderrad.
    Physikalisch / theoretisch kann ich's selbst so nachvollziehen, in der Praxis hab ich's so erlebt und die Renn- und Sicherheitstrainingsfritzen erklären das (meiner Erfahrung nach) auch so.

  • Bei ner "perfekten" Bremsung ist die Radlast zu 100% auf dem Vorderrad,


    Darum bauen auch alle großen Hersteller Integralsysteme, die gleichzeitig vorne und hinten bremsen.
    Rechne mal den Unterschied der Aufstands-/Kontaktflächen Gummi-Teer aus nur vorne oder vorne und hinten.

    beware of the mantis

  • Ich verstehe diese Diskussion erhrlich gesagt nicht ganz, weil da zwei völlig verschiedene Dinge vermischt werden:
    1.) Die Bremsung im normalen Fahrbetrieb: Dabei kommt man in aller Regel nicht(!) in den ABS-Bereich! Die Bremsung erfolgt hauptsächlich bis ausschließlich über das Vorderrad. Das ist kurioser Weise auch auf losem Untergrund der Fall. Man macht die Bremse auch nicht schlagartig zu, sondern zieht sie.
    In Zeiten vor(!) dem ABS galt: "Hinten voll, vorne toll!" Der Grund dafür ist schlicht, dass man ein Moped mit stehendem Hinterrad immer noch einigermaßen kontrollieren kann, eines mit stehendem Vorderrad aber nicht. Beide Bremsen unabhängig von einander an der optimalen Reibwertgrenze zu bedienen, schafft der Mensch halt leider nicht.
    Natürlich kann man bei normalen Bremsungen auch die Hinterradbremse zusätzlich benützen oder sie sogar ausschließlich in bestimmten Situationen sinnvoll einsetzen, z.B. in sehr engen Kurven oder Kehren.
    2.) Die Notbremsung: Das hat mit einer normalen Bremsung kaum etwas zu tun. Es kommt auf jeden Meter an! Jetzt(!) haut man beide Bremsen schlagartig voll zu, um ja keinen Anhalteweg zu verschenken. Den "Rest" macht das ABS, das genau für solche Not-Bremsungen konstruiert wurde. Man wird in einer Notsituation kaum eine bessere, also kürzere Bremsung hinlegen können, als mit ABS, erst recht nicht auf wechselndem Fahrbahnbelag. Genau deshalb(!) wurde das ABS erfunden und hat sich durchgesetzt.
    3.) Logisch ist nun, dass bei einer solchen Notbremsung das ABS-System nicht nur (länger) stehende Räder verhindern soll, sondern auch einen Überschlag nach vorne. Es kann gut sein, dass bei einer solchen Notbremsung, bei der man beide Bremsen schlagartig voll zu haut, so viel Bremskraft aufgebaut wird, dass das Heck hoch kommt. Das ist erst mal nicht so dramatisch. Weil es aber eine Notsituation ist, wird man vielleicht etwas zu verkrampft sein. Deshalb macht es grundsätzlich durchaus Sinn, wenn dann die Vorderbremse kurz etwas auf macht, damit es nicht zum Überschlag kommt.
    Dieser Überschlagschutz hat ganz sicher nicht die Aufgabe, das Heck immer(!) schön am Boden zu halten, weil die mögliche, maximale Verzögerung des Motorrades durchaus erreicht wird, wenn das Hinterrad schon etwas abhebt. Verhindert werden soll lediglich der Überschlag nach vorne. Und das wird er - wenn das System funktioniert. :zwinker:

  • Ich bremse eigentlich auch nur mit der VR Bremse seit jeher, die Fussbremse nutzt bei einer plötzlichen Bremsung kaum etwas und lenkt mich vom eigentlichen Geschehen ab, deshalb habe ich bislang bei keinem Moped die hinteren Bremsbeläge wechseln müssen. :peace: , benutzen tu ich die ab und dann wenn ich z.B. auf eine Ampel zu rolle.

  • Das habe ich mir komplett abgewöhnt während meiner früheren Rennstreckenaktivitäten. Bei meiner Fireblade z.B. bringt es nix auf die Fussbremse zu treten, das HR hat beim vollen Ankern kaum Bodenkontakt.

  • Ist nicht nur bei der Fireblade so - die Hinterradbremse der @ kann man getrost ausbauen ohne auch nur einen nennenswerten Unterschied bei der Verzögerung zu bemerken - wenn man denn richtig bremst und nicht nur ein bischen am Bremshebel herumspielt.


    Den Beitrag vom rabianer habe ich als verspäteten Aprilscherz bzw. als verunglückte Satire interpretiert - denn ernstnehmen kann man diesen Quark natürlich nicht... :rolleyes:

  • Den Beitrag vom rabianer habe ich als verspäteten Aprilscherz bzw. als verunglückte Satire interpretiert - denn ernstnehmen kann man diesen Quark natürlich nicht... :rolleyes:


    Deshalb habe ich es auch aufgegeben seine "Bremstheorie" nochmals richtig zu stellen. :rolleyes:


    An der ADV nur vorne zu bremsen ist sowieso richtig. Aber die Hinterradbremse lass lieber dran - trotz Handbremse, bremst die Hinterradbremse automatisch mit. Sie setzt sogar etwas füher die Beläge an, damit die KTM sich etwas streckt. Ganz schulmäßig! KTM Bremssystem rules.
    Jetzt soll bloß keiner wieder sagen: siehste, sogar KTM weiß, dass man hinten bremsen muss... . Blödsinn, die Hauptbremskraft liegt vorne, hinten unterstützt die Bremse die Fahrtechnik (Kehre, Wenden, Strecken vor dem Einlenken, Halten am Berg usw.)

    Gruß vom Harald
    "S. Auerteig"
    KTM ADV1190/R ´14; Yamaha T700 Tenere ´21; :prost:

  • Zitat

    An der ADV nur vorne zu bremsen ist sowieso richtig. Aber die Hinterradbremse lass lieber dran - trotz Handbremse, bremst die Hinterradbremse automatisch mit. Sie setzt sogar etwas füher die Beläge an, damit die KTM sich etwas streckt. Ganz schulmäßig! KTM Bremssystem rules.
    Jetzt soll bloß keiner wieder sagen: siehste, sogar KTM weiß, dass man hinten bremsen muss... . Blödsinn, die Hauptbremskraft liegt vorne, hinten unterstützt die Bremse die Fahrtechnik (Kehre, Wenden, Strecken vor dem Einlenken, Halten am Berg usw.)


    jupp, danke!
    wo wir gerade beim Thema sind - weiß einer ob bei der 1190er so "wie früher" an den Mopeds der Hebel stark pulsiert beim abs-Einsatz? Ich hab bisher nix davon gemerkt, beim extremen Ankern fängt das heck leicht an zu schlingern aber sonst nix. Aber vielleicht war ich noch nicht im Regelbereich...habs bisher noch nicht absichtlich probiert. Werde ich nachholen.

  • Auf Sand/Schotter leicht zu testen. Die Hebel (Fuß und Hand) rubbeln.
    Es schadet generell nicht, das ABS ab und zu arbeiten zu lassen. Verhindert Schaden - war zumindest bei früheren ABS eine Empfehlung.

    Gruß vom Harald
    "S. Auerteig"
    KTM ADV1190/R ´14; Yamaha T700 Tenere ´21; :prost: