Schonendes Verladen und Verzurren

  • im letzten Motorradurlaub habe ich leider die schlechte Erfahrung machen müssen das der Lack bei KTM anscheinend etwas empfindlicher geworden ist. Meine alte 990er habe ich 10 Jahre lang mehrfach im Jahr auf dem Anhänger transportiert und nie irgendwelche Schäden festgestellt. Auf dem Bild 1 seht ihr das Ergebnis des letzten Transportes, da hat der Zurrgurt tatsächlich Spuren im Lack hinterlassen. Nein, es waren auch keine Verschmutzungen unter dem Gurt, ich habe keine Ahnung wie das passieren konnte.


    Die Lösung sieht für mich jetzt so aus wie in den Folgebildern. Ich habe einen alten Fahrradschlauch über den Zurrgurt geschoben und hoffe so weitere Lackschäden zu vermeiden. Nächste Woche kann ich zum Ergebnis mehr sagen.
    Wie sind da so euere Erfahrungen?

  • Das mitm Fahrradschlauch is Unfug.


    Nimm Zurrschlingen/ Zurrschlaufen z.B. von Louis fürn Rahmen und für die Gabelbrücke.


    Kauf dir hochwertige Spanngurte mit geschlossenen Haken und zieh im direktzug (also keine Schlaufe oder Umreifung durch die Schlinge) nach unten.

  • Frag mal einen Lackierer, der kann dir ein Lied von den "tollen" modernen Lacken singen ^^


    Aber mal drüber nachgedacht: der Fahrradschlauch erhöht doch die Reibung, was ja einerseits gewünscht ist. Auf der anderen Seite könnte das eben nachteilig für den Lack an der Stelle sein oder?


    Ich verlade zwar selten auf dem Hänger, aber wenn dann zurre ich nur mäßig über die untere Gabelbrücke und hinten ein wenig über das Rad oder Haltegriffe.


    Wenn ich viel verladen würde so wie du scheinbar, würde ich mir entweder einen Kippständer fürs Vorderrad + diese schlaufe fürs Hinterrad holen(weiß gar nicht wie das richtig heißt - ist auf jeden Fall so eine Art Reibauflage auf dem Hinterrad)


    Was ich auch schonmal gesehen hab(auf einer Messe wenn ich nicht irre), war so eine Art Stoßdämpfersystem als Halterung. Sah aus wie so ein Dämpfereinheit an der Kofferraumklappe...diese waren fix am Hänger und dem Bike montiert. Durch den Dämpfer konnte das Bike frei schwingen, was echt gut aussah...


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    Grüße
    André :wheelie:

  • Mein Tipp heißt TyreFix Basic von Acebikes, denn die beste Halterung ist die, die erst gar nicht an Rahmenteile kommt.


    Wenn du die angezogene Handbremse mit einem Klett-Gurt fixierst, kannst du (mit etwas Glück) die Transportsicherung fürs Vorderrad unter dem Frontfender durch ziehen, hinten geht es vermutl. dann ohne fixierte Bremse.
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    Dann sind die Räder quasi starr mit dem Hänger verzurrt und das Bike kann über seine eigenen Stoßdämpfer die Schwingungen kompensieren.

    Wg. Krach fahr ich aus der Haut: loud is out!
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  • @ Frank
    Hi, habe 2 fragen zu deiner verzurloesung hinten:
    - wer ist der anbieter deiner stechachsloesung und was kostet diese? Kenne dies bisher nur von lioncraft und eiler- zurgurte.
    - funktioniert deine stechachsbefestigung ohne die draehte der schraubensicherung an der hinterachse zu entfernen?


    Gruss


    Grazy

  • - funktioniert deine stechachsbefestigung ohne die draehte der schraubensicherung an der hinterachse zu entfernen?


    - Hat er selbst gebaut. Die Materialkosten sind sicher überschaubar (2 Ringmuttern und ein wenig Rundstahl).
    - Ist eine ADV, da gibt es keine Drähte zur Sicherung der Mutter.

  • Ist eine Eigenbaulösung aus zwei Ringmuttern M12, verbunden mit einer Gewindestange M12-8.8.
    Links und rechts sind zwischen Steckachse und Ringmutter je eine Distanzbuchsen mit einem je 10mm langen Absatz, welcher den Steckachseninnendurchmesser hat.
    Damit zentriert sich das Ganze und der Korrosionsschutz in der Steckachseninnenseite wird nicht beschädigt.


    Hätte das nicht funktioniert wäre das Tyre-Fix auch meine erste Wahl gewesen.

    Gruß


    Frank

  • Ich glaube die Idee mit dem abspannen durch die Hinterachse werde ich mir auch nachbauen, Vorne war sowieso nie ein Problem weil ich da auch über die Gabelbrücke abspanne.
    Danke für den Tip, ich glaube eine Gewindestange und die Schraubösen habe ich sogar noch in der Garage liegen :Daumen hoch: Mal sehen wie sich das bei der Einarmschwinge mit den Sicherungsringen der Radmutter realisieren lässt.

  • Da meine 690 Enduro eine geschlossene Achsmutter hat, hab ich nur von einer Seite


    einen 12er Bolzen eingeschoben. Mit einem Gartenschlauch ummantelt zum Schutz der Achse,


    am Ende eine Ringmutter die mit einem Spannschloss verschraubt ist.


    Am Boden setze ich auch eine Ringmutter ein uns spanne das ganze senkrecht nach unten,


    Spannschloss kontern. So müsste es gehen. Heute wird der Transit beladen.


    Hält nicht? Im Falle eines Unfalls warscheinlich nicht, aber was hält da.....?????


    Gurte und deren Aufnahmen werden auch reißen.


    Munter bleiben


  • Gurte und deren Aufnahmen werden auch reißen.

    Meinst Du? Ich habe bewusst Gurte mit 2 Tonnen Zugkraft genommen, davon 4 Stück. Da sollte doch eigentlich alles da bleiben wo es soll :denk:
    Nicht das alles bei einem Crash unbeschadet bleibt, aber als Fahrzeugführer bist Du ja für die Sicherung der Last auf dem Anhänger verantwortlich (auch im Falle eines Unfalls).
    Da würde ich schon gerne sicher gehen das Moped und Anhänger auch im Falle eines Falles eine Einheit bleibt.

  • In einem anderen Forum wurde mal gesagt das das Moped im


    Falle eines Aufpralls mehrere Tonnen wiegen wird, kann man ja ausrechnen.


    Es ging dort um den Transport im Lieferwagen und das nur eine Trennwand


    den Fahrer/Beifahrer wirklich schützen kann.


    Auf dem Anhänger mit 2 Tonnen Ratschen-Gurte sollte alles gut sein.


    Die Halterung über die Hinterachse funktioniert sehr gut, es stören keine Gurte mehr


    und die Frau kann alles was sie braucht mitnehmen :grins:


    VG

  • Interessante Themenerweiterung.


    Grundsätzlich gilt bei der Ladungssicherung, dass alles, was bereits 'vorn anstößt' nicht nach vorne fliegt. Sich also nicht zusätzlich, zur Fahrzeuggeschwindigkeit beschleunigt und entsprechend keine sich aufaddierenden Durchschlagskräfte entwickelt -Stichwort: der 80 kg schwere Wackeldackel.


    Sinnvoll sind entweder fest verschraubte Vorderradaufnahmen oder schlicht das Rad vorne anstoßen zu lassen. Die Hinterradabspannung hat dann in erster Linie die Aufgabe einen Stoppie zu verhindern.


    Die Befestigung der Gurte an den Rädern hat in jedem Fall den Vorteil, dass das Bike seine eigenen Stoßdämpfer zum Ausgleich seiner Massenbewegungen nutzen kann.


    Rahmenabspannungen wirken in erster Linie dem seitlichen Hebel in Kurven entgegen, kranken aber an der nicht wirklich optimalen Verzurrbarkeit, da sie gegen die Stoßdämpfer arbeiten. Sie alleine stellen -besonders wenn das Bike nirgends anstößt- im Falle eines Unfall-Aufpralls eher keine wirklich sichere Verbindung her.

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  • Sich also nicht zusätzlich, zur Fahrzeuggeschwindigkeit beschleunigt und entsprechend keine sich aufaddierenden Durchschlagskräfte entwickelt



    Das verstehe ich jetzt nicht. Was soll sich denn im fahrenden "System" Auto bei einem Aufprall beschleunigen?
    Das Moped fährt ja vorher im Auto schon mit der gleichen Geschwindigkeit mit.


    Im Fall einer Vollbremsung hat das an der Trennwand auf Kontakt stehende Moped den Vorteil das es sofort durch die Wand abgebremst wird.
    Wenn es einen Abstand zur Wand geben sollte und das Moped sich bei der Vollbremsung im Auto vorwärts bewegen sollte, so wäre der Aufprall auf die Wand ja u.U. heftiger, oder irre ich mich hier?
    Es kommt ja dann praktisch noch die Trennwand durch die Bremsung auf unser Moped "zugerast".


    Immer diese Relativität......

  • Nix Realtiv.
    Das Ladegut, hat eine 'träge Masse'. In der relativistischen Mechanik sagt man, sie ist eine Funktion der Geschwindigkeit und nimmt mit dieser zu. (relativistische Massezunahme)


    D.h. der Wackeldackel wird um so schwerer, je länger er nach vorne fliegt. Er setzt sich bei einem Anprall in Bewegung und hat dann möglicherweise Genick brechende Gewalt, sobald er auf die Hinterköpfe von Fahrer oder Beifahrer trifft. Wird er vom Kopf eines Hinterbänklers aufgehalten, hat die Wucht bei weitem weniger Gewalt.


    D.h. aber nicht, dass ein an der Ladebordwand anstoßendes Bike nicht trotzdem eine ordentliche Delle in die Trennwand zimmern kann.


    Physikalische Formeln hin und Ladung her -je fester das Ladegut mit dem Untersatz verbunden ist, umso größer wird die Gesamt-Träge-Masse, und die der Ladung nimmt 'für das anzurichtende Chaos' im Laderaum deutlich ab.
    Merke: ein angeschraubter Wackeldackel ist besser als ein umher fliegender. :grins:

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  • Leider macht die Lösung mit der Achse bei mir keinen Sinn da in dem Bereich keine Möglichkeit am Anhänger vorhanden ist in einem vernünftigen Winkel abzuspannen. Beim Verladen bin ich dann auf die alte Methode mit den Fußrasten gekommen. Zusammen mit dem Fahradschlauch ist das Risiko das da etwas abrutscht auch nicht mehr da. So müsste das passen :Daumen hoch:

  • Moin,


    mag fürs Fahren halten, wäre mir im Falle eines Unfalls aber zu unsicher, da ich die Kräfte an der Fussraste höher einschätzen würde (Bolzen - Rasten - Verbindung). Außerdem ist der Hebel mit dem da abgespannt wird und dem Federbein entgegen wirkt auch nicht zuträglich.


    Nach meinem Verständnis muss das Moped vorne irgendwo vernünftig gegen stehn und über die Gabelbücke links und rechts verzurrt werden, dabei den Federweg durch einen Abstandshalter begrenzen.
    Damit sind die Seitenkräfte abgedeckt.
    Hinten wird nur senkrecht nach unten abgespannt, damit das Hinterrad nicht "hüpft" - Alles andere geht bei zuviel Zugkraft aufs Lenkkopflager.


    Ohne Klugzuschnacken würde ich keine Gurte mit offenen Haken verwenden.


    Würde am obersten Punkt des Reifens zwei Spanngurte jeweils außen am Reifen und ihnen durch die Felge zurück führen und nach links und rechts abspannen. Das halt im rechten Winkel zu Mopedachse.
    (Also so wie die Nobelvariante von KT-Shifter nur in einfach)
    Ggf. auf Höhe der Radmitte links und rechts ne neue Öse am Anhänger setzen.


    Gruß


    Jan


    Edit
    P.S.
    Feuerwehrschlauch geht super als Kantenschutz und der Gurt lässt sich gut durchführen.

  • Ggf. auf Höhe der Radmitte links und rechts ne neue Öse am Anhänger setzen.

    oder den Gurt unter den zwei Querspanten -die vor und nach dem Hinterrad liegen- durchziehen. So dass sich ein auf dem Kopf stehendes 'V' zum Hinterrad bzw. zur Hohlachse bildet.
    Die Idee mit dem Feuerwehrschlauch ist genial -aber wo gibts so was ohne den Brandschutz zu torpedieren? :teuflisch:

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