Hallo Gemeinde,
besitze eine Enduro KTM 690, Bj. 2014 ....
Lt. Handbuch wird von KTM Motorex Coolant M5.0 empfohlen.
Nun meine Frage an die Experten: Geht Coolant M3.0 (kompletter Wechsel) genauso oder sind Probleme zu erwarten?
VG Siggi
Hallo Gemeinde,
besitze eine Enduro KTM 690, Bj. 2014 ....
Lt. Handbuch wird von KTM Motorex Coolant M5.0 empfohlen.
Nun meine Frage an die Experten: Geht Coolant M3.0 (kompletter Wechsel) genauso oder sind Probleme zu erwarten?
VG Siggi
Im Technischen Datenblatt sehe ich keine grossen Unterschiede. Von dem her müsste es eigentlich gehen.
https://www.motorex.com/de-ch/…coolant-m50-ready-to-use/
Hast du noch M3.0 vom Auto übrig oder wie kommst du auf die Idee M3.0 zu verwenden?
Ich persönlich werde demnächst ein Versuch machen mit einer Wasserlosen Kühlflüssigkeit. Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht?
https://www.evanscoolant.com/products/powersports-coolant/
LG Konrad
Diese Kühlflüssigkeit hat zwar eine deutlich geringere Wärmekapazität als Wasser bzw. übleiche Kühlflüssigkeitsgemische,
d.h. sie erwärmt sich bei gegebenem Wärmeeintrag stärker und kann damit weniger Wärme abtransportieren,
aber dafür bringt die erheblich höhere Gewinne für Hersteller und Vertrieb.
Wenn DAS nicht toll ist?
Leider kann ich das nicht beurteilen da ich nicht alle Physikalischen Werte vom Motorex 5.0 und vom Motul Motocool habe. Ich behaupte jedoch das die Wärmekapazität nicht die wichtigste Eigenschaft von einem Kühlmittel ist. Ich denke es ist eher die Wärmeleitfähigkeit. Als die Wärme welche durch die Alulamellen abgeführt wird.
Hier die Vergleichswerte
Evans Power Sports
Dichte: 1.107
Siedepunkt: 191°C
Thermische Leitfähigkeit: 0.27 W/m.K
Spezifische Wärmekapazität: 2633 J/kg.K
Motorex Coolant 5.0
Dichte: 1.072
Siedepunkt: 100° C
Motul Motcool Factory Line
Dichte: 1.070
Siedepunkt: 136°C
Vielleicht hat hier im Forum Zugriff auf die fehlenden Werte von Motorex oder Motul.
Den Preis vom Evans finde ich eigentlich ok. Er beträgt nicht mal das doppelte vom Motul. Mit dem Vorteil das die Kühlflüssigkeit ewig in Kühlkreislauf verbleiben kann.
Motul Motocool 1 Liter EUR 9.99
Evans Power Sport 1 Liter EUR 16.00
Hier die Links:
https://www.evanscoolant.com/products/powersports-coolant/
https://www.motul.com/de/de/products/motocool-factory-line
https://www.motorex.com/de-ch/…/coolant-m50-ready-to-use
LG Konrad
Ich behaupte jedoch das die Wärmekapazität nicht die wichtigste Eigenschaft von einem Kühlmittel ist. Ich denke es ist eher die Wärmeleitfähigkeit.
Die WärmeLEITFÄHIGKEIT ist relevant, wenn die Wärme eine nennenswerte Länge durch das Material fließen muss,
wie es z.B. bei einem luftgekühlten Motor der Fall ist, wo die Wärme mehrere cm weit durch (meist) Alu fließt,
bis sie an die Luft abgegeben wird.
In einem wassergekühlten Motor ist das nicht der Fall:
Sowohl im Motor und ganz besonders im Kühler (=Wasser-Luft-Wärmetauscher)
hat man einen durch die Kühlwasserpumpe geförderten turbulenten Flüssigkeit,
die die Wärme leicht aufnehmen und leicht abgeben kann,
weil die in Schichtdicken im wenige mm-Bereich und die Wärmeübergangsflächen relativ groß sind.
Die Wärmemenge, die die Kühlflüssigkeit transportieren kann bzw. die Temperaturdifferenz zwischen Motor und Kühler
hängt damit vom Volumenstrom und der WärmeKAPAZITÄT ab.
P.S.: Deswegen kühlen wir unsere Motoren auch nicht z.B. mit Öl (1,67 kJ/kgK),
was naheliegend wäre, nachdem wir das ja schon für den Betrieb unseres Motors brauchen,
sondern mit für Motoren potentiell schädlichem Wasser mit einer Wärmekapazität von (4,18 kJ/kgK).
Bei gleicher Temperaturdifferenz kann Wasser also die 2,5-fache Wärmemenge wie Öl transportieren.
(Quelle: https://www.physikerboard.de/t…t-von-oel-und-wasser.html)
Hallo
ich kann folgendes dazu beitragen
das erwähnte Kühlmittel hat eine Flugzeugzulassung für Rotaxmotoren ..allein das ist bemerkenswert
alle Langstreckenfahrzeuge von Toyota fahren dies Mittel und die Telemetriedaten zeigten das die Triebwerke
deutlich kühler liefen im Vergleich zu " Kühlwasser " ..auf langen Vollgasgeraden bis zu 8,7 ° Celsius.
wir selbst haben Tests auf Thermoprüfständen durch geführt..und konnten " signifikante " Temperatursenkungen
mit diesem Mittel nachweisen. Leider ist es kritisch weil " schmierig " ..dh. ein Kühlleck macht Probleme.
eines ist noch zu erwähnen, es baut absolut keinen Überdruck im System auf.
beim nächsten Kühlflüssigkeitswechsel werde ich es im die smc füllen. In anderen Motorrädern ist es bereits drin.
in den USA wird es von einem großen japanischen Motorradhersteller im Cross und Offroad Bereich eingesetzt.
wie auf von einem Hersteller aus Österreich...in einigen Wettbewerbsklassen.
dies Thema ist heiß diskutiert ..
Gruß
tt
Alles anzeigendeutlich kühler liefen im Vergleich zu " Kühlwasser " ..auf langen Vollgasgeraden bis zu 8,7 ° Celsius.
wir selbst haben Tests auf Thermoprüfständen durch geführt..und konnten " signifikante " Temperatursenkungen
Gruß
tt
Ja da war Babsi wohl während der Physikstunde auf dem Moped. Nein im Ernst, ist echt schwierig zu verstehen, Wärmeleitfähgkeit, Wärmekapazität etc, geschweige denn in Worte zu fassen. Bin gespannt wie warm das Evans in meiner 690er Duke R 2014 wird. Im Anhang noch der Flyer welcher mir mein Freundlicher mitgegeben hat.
LG Konrad
Dann wirf mal Google an
und du wirst durchaus auch GEGENTEILIGE Erfahrungen zum Evans finden,
z.B. hier bei http://www.racing4fun.de:
ZitatAlles anzeigenRe: Evans Coolant Kühlmittel
Beitragvon steirair » Mittwoch 17. August 2016, 09:26
flip85 hat geschrieben:Also ich hab das Evans Zeug probiert.
Die Kühlleistung ist definitiv schlechter als vorher (Wasser + etwas Maxima Cool Aide Konzentrat).
Was mir aber am meisten aufgefallen ist: die Karre wird beim abstellen richtig heiss, also wenn sie nicht mehr läuft.
Vorteil dran ist dass sich das Zeug bei Wärme so gut wie nicht ausdehnt, somit reicht ein Schnapsglas großer Ausgleichsbehälter...
Würde somit eher Wasser + Zusatz empfehlen!
Genau meine Erfahrung. Statt das da irgendwas besser wird, hatte ich statt 89 Grad Wassertemperatur nach einem
Run, 105 Grad!!!. Alles Brennheiß. Da hilft mir ein Siedepunkt von 180 Grad wenig, wenn die Kopfdichtung spätestens
bei 115 fliegt. Und wegen der Ausdehnung braucht es wirklich keine sauteure Plörre.
Lackieren, Design, Folierungen, Textildruck: http://www.kogler.at.
Abgesehen davon wird die Temperatur in einem richtig, d.h. mit Reserven dimensionierten Kühlsystem
in erster Linie durch den Kühlerthermostat geregelt.
Im Zylinderkopf *muss* die Kühlflüssigkeit unbedingt sieden, da ansonsten die Wärmemenge nicht abgeführt werden kann.
70PS auf Ø10cm geht nicht anders (Kühlfinnen der Luftgekühlten haben Größenordnungen mehr Oberfläche). Der Trick ist die enorme Energieaufnahme beim Phasenwechsel (fl.-> gasf.).
Die winzigen Dampfblasen müssen dann von der Kühlfüssigkeit sofort weggespült werden, ansonsten entstünde ein Dampffilm der isoliert und der Motor geht schnell in die Fritten. "Irgendwann" gibt der Dampf seine Wärme wieder ans umliegende Wasser ab und die Blase kollabiert.
Weniger Wärmekapazität bedeutet nur man braucht eine größere Wasserpumpe.
Wenn die Sonderpampe erst bei 190° siedet, dann bleibt mehr Wärme in der Brennraumplatte des Zylinderkopfes und das Wasser bleibt kühler. Lokales Blasensieden gibts aber auch mit der. Halt erst bei den 190°C anstatt bei +110°C (je nach Druck im System).
Für einen Rennmotor mit begrenzter Lebensdauer ist das ok, aber mein Serienmotor mag doch wenig wenig länger halten.
Könnte vielleicht mal jemand freundlicherweise die ursprünglich gestellte Frage beantworten ... ?
Könnte vielleicht mal jemand freundlicherweise die ursprünglich gestellte Frage beantworten ... ?
Ist noch nicht entschieden...
Finde ich trotzden sehr interessant, diese ganzen Infos über Kühlflüssigkeiten.
Habe seither immer nur Wasser nachgefüllt...
Könnte vielleicht mal jemand freundlicherweise die ursprünglich gestellte Frage beantworten ... ?
Habe ich dir ja schon beantwortet. Auf dem Technischen Datenblatt sind ist das Motorex Coolant M3.0 und das M5.0 gleich. Somit kannst Du es bedenkenlos einfüllen. Wie kommst du aber auf die Idee das 3.0 zu kaufen wenn im Handbuch 5.0 steht?
Wenn Du Risikofreudig bist holst du dir das Evans.
War ganz einfach ein Fehlkauf ...
äh , wenn die Kühlflüssigkeit siedet hast Du richtige Probleme, dann ist Dein Kopf durch die Kavitation (bei zusammenfallen der Dampfblsen ) hin. Daher laufen auch die Wasserkühlsystem in Fahrzeugen im Überdruck. Sow ird vermieden, daß das Wasser zu sieden beginnt ...
Der Unterschied zwischen Öl- und Wasserkühlung liegt eher im Bereich der Viskosität der Flüssigkeit denn in der Wärmekapazität. Eine turbulente Strömung im Öll stellt sich später ein als in der Kühlflüssigkeit.
Pauschale Aussagen zu den verschiedenen Kühlmitteln sind aber schwierig, da das jeweils auf das konkrete Kühlsystem ankommt und getestet warden muß.
Grüße
Detlef
dete, ich habe schon vor 20 Jahren für einen namhaften bayrischen Automobilisten Wasserpumpen und Thermostate entwickelt (waren 3 geile Jahre, aber viel Stress...).
Filmsieden ist ganz schlecht wie ich schon geschrieben habe, aber das lokale Blasensieden innerhalb des Zylinderkopfes ist ein systemimmanentes Feature einer wassergekühlten Brennkraftmaschine.
Wenn die abgelöste (<- ganz wichtig!) Dampfblase im Wasser kollabiert ist die Kavitation völlig wurscht und wird nichtmal wirklich als solche bezeichnet (drum gleich wegspülen), an Metallöberflächen die wie du korrekt erwähnst eher blöd und an Plastiken schon eher tolerabel -im gewissem Rahmen logischerweise.
Mit dem Überdruck stellst Du einfach nur die "richtige" Siedetemperatur ein. Drum beim Auto immer auf den richtigen Wasserstand im Ausgleichsbehälter achten. Die Firma wo ich arbeitete hatte auch einige Ausgleichsbehälter konstruiert. Und die Firma für die ich gerade konstruiere baut immer noch welche...
Beim Mopped ist der AGB nur ein dummer Überlaufbehälter, der Dampfdruck/Siedetemperatur wird im Kühler über den Kühlerdeckel eingestellt.
Und noch eine weitere Information:
Wasserchemie ist eine heikle Geschichte, da gabs vor gut 15 Jahren mal so ein richtiges Problem bei einem großen deutschen Automobilisten wo Seilschaften von Doktoren ahnungslos im Dreieck sprangen. Verkauft wurde das dem Kunden als das falschen Kühlmittel (die braune Farbe beweist das doch!) die Ursache war aber eine ganz andere. Stichwort Aluminiumhydroxidbildung unter gewissen Umständen.
Seit dem bin ich extrem konservativ betreffend der Kühlmittelwahl. Es kommt rein was vorgeschieben wird und nicht das mir irgend ein selbsternannter Alchemist in Gold aufgewogen einreden will.
Wenn man der Motorkühlung was Gutes tun will, dann streckt man das Kühlwasser mit abgekochtem Leitungswasser (destiliertes Wasser ist dem Deibel!) bis die tiefste zu erwartende Wintertemperatur mit ausreichendem Sicherheitspolster (5°C oder so) abgedeckt ist. So kommt die spez. Wärmekapazität von etwa 4kJ/kg fürs Gemisch wieder in Richtung Wasser mit 4.2.
So genug fachgesimpelt.
War lange Zeit mein Fachgebiet. 4m links von mir sitzt einer der Wasserpumpen hauptberuflich entwickelt.
Sei mir bitte nicht böse, wenn ich das nicht glaube.
Mit Glauben kenn ich mich nämlich aus, 4m neben mir hängt jemand, der unseren Glauben erfunden hat.
Jede Kühlflüssigkeit arbeitet nach dem von MadHuf beschriebenen Prinzip, da der Phasenwechsel den Hauptteil der Energie schluckt.
Deswegen ist eine unterdimensionierte oder kaputte Wasserpumpe auch so extrem gefährlich, da dann eben nicht mehr der richtige Fluss im System ist um diese lokalen Blasen wegzuspülen und es zum Filmsieden kommt.
deutlich kühler liefen im Vergleich zu " Kühlwasser " ..auf langen Vollgasgeraden bis zu 8,7 ° Celsius.
ist bei einer Wärmekapazität von knapp 70% auch kein Wunder.
Vollgasgeraden bedeutet nämlich nicht nur maximale Belastung sondern auch maximale Kühlleistung. Eine Flüssigkeit mit weniger Wärmekapazität kühlt auch schneller aus.
Hallo zusammen
die Zeit muss sein..
wie geschrieben viel diskutiert und ..dete ist einer der wenigen die sinnvolles beitragen.habe eben mit unseren Aerodynamikern gesprochen
bzgl. Temperatur, Kühlleistung und oder Anströmung von Kühlsystemen.
ist bei einer Wärmekapazität von knapp 70% auch kein Wunder.
Vollgasgeraden bedeutet nämlich nicht nur maximale Belastung sondern auch maximale Kühlleistung. Eine Flüssigkeit mit weniger Wärmekapazität kühlt auch schneller aus.
das würde bedeuten Öl mit einer WK. von 1,67 im Vergleich zu Wasser mit 4,18 würde schneller " auskühlen ". .das würde das Thema Kühlleistung komplett auf den Kopf stellen
und genau das ist das Problem ..es gibt bessere Kühlmedien als Wasser ..das ist so..mit allen Vor und Nachteilen.der größte Nachteil ist die Tatsache das diese Medien " schmierig " sind..und so im 2 Rad Motorsport auf geschlossenen Rundkursen nicht immer taugen.
und Floergus...gerade auf den langen Volllastgeraden gibt es Windschattenschlachten..die die Triebwerke thermisch oftmals überfordern ..oder deren Kühlsysteme
gerade im 4 Rad Bereich.
Gruß
tt
ein Nachtrag ..wenn ein Triebwerk durch dies Medium kühler läuft ..ich habe nicht geschrieben die Kühlflüssigkeitstemp. ist gesunken..dann kühlt dies Medium auch besser.