Übersetzung anpassen - SMC-R 2019

  • Ich habe bei meiner 2020er vorne das 15er Enduro-Ritzel montiert und bin damit, im Gegensatz zur originalen Übersetzung, super zufrieden.


    Nun möchte ich das Abenteuer angehen dies zu legalisieren. Mein TÜV dieht bezüglich Euro4 keine Probleme, würde auch die Höchstgeschwindigkeit errechnen und bezüglich des Tacho gibts auch keine Probleme.


    Nun möchte er aber eine Unbedenklichkeitserklärung seitens KTM bezüglich des ABS. Auf Rückfrage beim Händler erklärte dieser mir, dass es erstens dies nicht gibt. Auf meine Frage, warum der TÜV die benötigt, erklärte der freundliche KTM-Händler, dass es um die Traktionskontrolle gehen würde. Dies nutzt die Daten, des ABS und vergleicht dies mit Gang und Drehzahl. Da dies nun durchs umritzeln nicht mehr passt könnte es zu kritischen Fahrsituationen kommen.


    Nun meine Fragen an euch:


    1. hat jemand schon das 15er erfolgreich per Einzelabnahme eintragen lassen

    2. habt ihr schonmal von kritischem Eingreifen der TC oder Kurven-ABS nach veränderter Übersetzung gehört?


    Schicken Sonntag!

  • 1. Nein.

    2. Nein.


    Was soll denn mit dem Kurven-ABS und der TC passieren?


    Solange die Sensorik keine Abweichungen der Raddrehzahlen bzw. drohenden Radstillstand detektiert, ist es doch Wurst welche Übersetzung du fährst. Wenn sie es tut auch.


    Cheers

  • Laut Händler passt bei der geänderten Übersetzung das im Vorfeld einprogrammierte Verhältnis zwischen Gang, Motor-Drehzahl und Rad-Drehzahl nicht mehr zusammen.


    War das erste Mal, das ich das gehört habe. Kann die TC sich nicht selber neu Kalibrieren?

  • ich habe jetzt keinen tiefen Einblick in die Regelalgorythmik der drehzahlabhängigen Größen.

    Aber ganz generell ist die Strategie bei unplausiblen Sensorwerten zunächst eine Fehlermeldung abzulegen und den User die Lampe anzumachen. Kein vernünftiges Regelsystem regelt unplausible Sensorwerte.

    Es gibt hier aber einige User, die sind ziemlich tief in den Regelkreisen drin.

    Ich kann nur heuristisch beitragen, dass weder bei meiner 19er SMCR (mit ABS-Dongle) und bei der 20er 701er mit noch kürzerer Übersetzung jemals eine Fehlermeldung oder irrige Regelung auftrat.


    Cheers

  • Laut Händler passt bei der geänderten Übersetzung das im Vorfeld einprogrammierte Verhältnis zwischen Gang, Motor-Drehzahl und Rad-Drehzahl nicht mehr zusammen.

    Das würde ja dann mindestens einen Gangsensor voraussetzen. Meine 19er hat sowas nicht und ich kann mir nicht vorstellen, dass die da eine völlig andere TC eingebaut haben.


    Grundsätzlich sollte das Übersetzungsverhältnis keine Rolle spielen. Die Raddrehzahlen werden mit Hilfe der ABS-Sensoren von Vorder- und Hinterrad abgenommen und verglichen. Wozu sollte man da noch eine komplizierte Berechnung einbauen?


    Ich fahre ein 14er Ritzel und TC wie auch ABS funktionieren gefühlt wie zuvor.

    Einmal editiert, zuletzt von deutz ()

  • .... dass es um die Traktionskontrolle gehen würde. Dies nutzt die Daten, des ABS und vergleicht dies mit Gang und Drehzahl. Da dies nun durchs umritzeln nicht mehr passt könnte es zu kritischen Fahrsituationen kommen.

    Servus,

    würde mich sehr wundern, wenn das stimmt, was der Händler da erzählt hat. Berechnung zur Plausibilisierung würde ja auch nur bei geschlossenem Triebstrang funktionieren (wenn wir hier von der Motordrehzahl sprechen).D.h. immer wenn du kuppelst kann die Berechnung nicht korrekt durchgeführt werden. Würde das dann in der Folge bedeuten dass die Regelsysteme nicht funktionieren wenn du kuppelst? Sowas hab ich noch nie gehört und ist mir gänzlich unbekannt :-)

    KTM 690 SMC R (2019)

  • Hat die 690 Enduro R nicht von Haus aus ein 15er Ritzel?

    Wenn dem so ist und die sonstigen relevanten Bauteile identisch sind (gleiche Teilenummer), sollte diese „Theorie“ des Händlers leicht zu widerlegen sein, weil

    Entweder spielt es keine Rolle

    Oder die Maschine kalibriert sich selbst entsprechend.

    Einmal editiert, zuletzt von ipoto ()

  • TC und ABS sind auf der Enduro ganz sicher von Grund auf anders appliziert/kalibriert als bei der SM. Schon nur wegen den anderen Reifen und Radgrössen

  • Ich glaube nicht das die Reifen eine Rolle spielen, die Radgrößen hingegen eher. Aber im Ergebnis spielt das nach meiner Logik keine Rolle, für den Fall dass die Teilenummern der relevanten Teile für SMC und Enduro gleich sind. Dann ist eher wahrscheinlich, dass sich diese Parameter automatisch kalibrieren.


    Wie gesagt, ich weiß das nicht, sondern sehe das als eine mögliche logische Schlußfolgerung.

    Welche Teile sind denn da relevant? Vielleicht können wir uns darüber einer belastbaren Antwort annähern.

  • fahre auf der Enduro 14er Ritzel und habe keine Auswirkugen auf ABS ,TC oder Quickshifter ....wie auch ist ja alles ausgebaut ;-)....endlich geht der Eimer

    .....hab einen Zylinder verloren ,geht aber auch mit nur einem ganz gut .:kapituliere:

  • Ich habe mit meiner SMC und dem Original 15er Ritzel zwei Fahrertrainings absolviert. Beim dortigen Test der Regelsysteme konnte ich auch keinerlei Probleme feststellen .


    Meiner Meinung nach hat der Mitarbeiter meines derzeitigen Händlers auch nicht wirklich eine technische Kompetenz.

    Leider möchte der TÜV für die Einzelabnahme diese Bescheinigung. Dazu habe ich nun noch die offizielle Beschreibung von KTM dorthin geschickt. Hier steht, dass die TC die Umdrehungen des Hinterrades mit denen des Vorderrades und der Kurbelwelle abgleicht. Dies ist für mich nachvollziehbar und die veränderte Übersetzung hätte keinerlei Einfluss!


    mal sehen wie das weitergeht…

  • Hier steht, dass die TC die Umdrehungen des Hinterrades mit denen des Vorderrades und der Kurbelwelle abgleicht. Dies ist für mich nachvollziehbar und die veränderte Übersetzung hätte keinerlei Einfluss!

    Die Aussage "...und der Kurbelwelle abgleicht" bedeutet dass das ganze sowohl Gang und Übersetzungsabhängig ist!

    Eine geänderte Übersetzung hat dann keinen Einfluss wenn sich die TC/ das ABS ständig/automatisch neu kalibriert - davon steht da aber nix oder wurde nicht berichtet?


    Es könnte durchaus sein das z.B. die ABS/TC Kontrollleuchten erst verlöschen, nachdem das System sich erfolgreich neu durch einlesen der Werte beim Anfahren kalibriert hat!?


    Die Lampen gehen bei mir immer recht flott aus. Eine Kalibrierung über alle drei Sensoren hinweg würde verlangen das die Kupplung ganz eingerückt ist und es keinen Schlupf zw. Kurbelwelle und Hinterrad gibt.. (?)


    Falls das so ist würden damit auch Reifentoleranzen etc. adaptiert... und würde erklären warum noch niemand irgendein Problem mit dem wirklich gängigen ändern der Endübersetzung hatte - macht man ja nicht bei eingeschalteter Zündung (:grins:) - bei den Vit/Svartpilen 701 ist/war das erste was man macht das Serienmäßige 16'er Ritzel gegen ein 15'er zu tauschen..

    Einmal editiert, zuletzt von 2vclassic ()

  • auf das ABS hat die Übersetzung sicher keinen Einfluss

    Auf die TC vermutlich schon da diese zu aller Wahrscheinlichkeit Gangabhängig appliziert ist. Wenn man jetzt derart kurz übersetzt dass neu die Endübersetzung des vierten Ganges gleich dem original dritten Gang ist, dann wähnt sich natürlich die TC im falschen Gang...rein hypothetisch.


    Nachkalibrieren tut sich da nichts. Die Kennfelder etc dazu sind fix einprogrammiert.


    Das mit den Lampen aus beim Losfahren ist so weil unterhalb einer bestimmten Geschwindigkeit das ABS zB gar nicht aktiv ist und andeerseits erst mal diese "Grenze" überschreiten muss um zu wissen dass es aktiviert werden soll. Wenn kein plausibles Drehzahlsignal kommt gibts einen Fehler und das System schaltet sich ab

  • Auf die TC vermutlich schon da diese zu aller Wahrscheinlichkeit Gangabhängig appliziert ist. Wenn man jetzt derart kurz übersetzt dass neu die Endübersetzung des vierten Ganges gleich dem original dritten Gang ist, dann wähnt sich natürlich die TC im falschen Gang...rein hypothetisch.


    Nachkalibrieren tut sich da nichts. Die Kennfelder etc dazu sind fix einprogrammiert.

    Ganz reell gibt es einen Gangsensor - somit weiß die ECU genau welcher Gang eingelegt ist - diese Information wird auch dem Fahrer mitgeteilt...


    Auch für die Motordrehzahl gibt es einen sensor -> ECU --> Fahrer...


    Mit kalibrieren war die "Kalibrierung" auf die aktuelle Übersetzung (Kombination aus radgrösse und Ritzel/kettenrad) und die Motordrehzahl gemeint - darum geht es hier doch? bzw. ob beides für die TC überhaupt eine rolle spielt!


    Das waren bisher harte Fakten - alles weitere ist ist Spekulation meinerseits (!) da ich gerade keine zeit habe das netz nach der funktion/logig von TC und ABS zu durchzulesen:


    Erfasse ich, vollständig eingekuppelt (gibt es einen Schalter für) und egal in welchem Gang rollend, - evtl. unter nicht zu extremen oder zu dynamischen Bedingungen (--> sagt mir der Drosselklappensensor) zusammenhängend beide Raddrehzahlen und wenn es sein muss auch die Motordrehzahl, kann ich daraus die aktuellen Übersetzungen für alle anderen Gänge und das Raddrehzahlverhältnis vorne zu hinten ableiten. Damit könnte man evtl. fix vorgegebenen Werte (auf basis von Serienübersetzung und durchschnittlicher Serienbereifung), mit den tagesaktuellen Werten für die Übersetzung, die sich aus beidem - den Rädern und des Kettenantriebs des Fahrzeugs ergibt, überschreiben und das regelverhalten genauer darauf kalibrieren (kommt mir immer komischer vor je länger ich darüber nachdenke... sieh unten...)


    Aber vielleicht ist dies gar nicht nötig - evtl. misst, berechnet und vergleicht die ECU/TC/ABS Funktion auch "nur" die relative positive (--> TC) und negative (--> ABS) Änderung der Raddrehzahl(en) - und greift bei Überschreitung von definierten Grenzwerten und/oder Kennlinien (!) regelnd auf das Antriebssystem (TC Funktion) und das Bremssystem (ABS Funktion) ein. Wird primär oder ausschließlich über zu großen positiven Schlupf und drohendes Blockieren (zu großer negativer Schlupf?) des jeweiligen Reifens/Rads abgeregelt, sollte die Motordrehzahl (also auch die Übersetzung = Gänge und Ritzel etc.) weitgehend irrelevant sein.... egal ob ich im hohen Gang auf einem zugefrorene See fahre, oder im ersten Gang beim Anfahren mal richtig Gas gebe und am Straßenrand etwas Dreck oder Streugut rumliegt etc... Weiterhin muss und kann das ABS auch das gleichzeitige blockieren beider Räder unterbinden und sich nicht darauf stützen dass das andere Rad ungestört als Referenzgröße daher rollt...


    Das ganze sollte aber ein/e Prüfingenieur/in (KFZ Technik?) grundsätzlich oder im Prinzip wissen...

    7 Mal editiert, zuletzt von 2vclassic ()