Tyranosaurus Kürbirex und das Hügelhüpfen von Ledenon

  • Tyranosaurus Kürbirex und das Hügelhüpfen von Ledenon


    Tag 0, Die Nacht, in der der große Kürbis aus dem Maisfeld aufstieg.


    Renn mein kleiner Kürbirex, renn…………….


    denn sie sitzen uns im Nacken, diese buckeligen Gebückten.
    Verstecken sich hinter ihren Vollverkleidungen, bereit dich auf der Geraden von Ledenon herzubrennen, gnadenlos zu spalten, zu pulverisieren.


    Paaaaaaa Vollverkleidung, was für Warmduscher, ich bevorzuge die ehrliche, einzig wahre Art des Aufzündens, mit der Hackfresse im Wind wie der legendäre Eddie Lawson, der Rote Baron, Winnetou, …………und die Ente Quack.

    Sollen sie doch erst mal rann kommen.
    Jaaahaaa sie sind wütend, denn wir habe sie in ihrer Ehre verletzt, gnadenlos gedemütigt diese Kilo- Kanonen und R1 Tiefflieger mit ihren 180 PS Boliden, denn hier in Ledenon zählen nur die haarigsten und dicksten Cojones.


    Ich bin innen vorbei und außen entlang, ich habe so spät gebremst wie nie zuvor, bin über die Todeskuppe gewheelt, als erster aus der Bergaufkehre den Monte Ledenon rauf katapultiert.
    Haaaaaaa, lang lebe das 16er Ritzel. Ich bin der Raptor ihr glatthäutigen Tetrapoden.


    Jetzt kann ich ihr infernalisches Brüllen schon hören, da kommt die Brücke an Start / Ziel, links hinter mir spüre ich diese blau- weiße Kilo k5, er ist da ich weiß es, noch nicht vom Gas, …….noch nicht,……..noch nicht…….noch nicht.


    Jetzt……. ich richte mich auf, meine vierte Bremse mit Namen Windwiederstand drückt mir die eh schon enge Hüpfhasenhaut noch enger auf meinen Waschbärbauch, die hässlichen an der Boxenmauer sind außer sich.


    Jetzt nicht, keine Zeit , tack, tack einmal Zwischengas und 2 Gänge runter gekickt, Antihoppingkupplung, fuck for what.


    Ich bin vorne, die offenen Hattech- Pötte brüllen dem Kilowummenfahrer ihren heißen Atem dumpf bollernd in sein getöntes Visier, haaaaaaaa, friß meine Abgase du Wurm.


    Ich beame so schräg durch die getrippelte Linkskurve das mein Ellbogen den Asphalt massiert.
    Merken: beim nächsten Turn brauch ich unbedingt Ellbogenschleifer.


    Äääp…..äääp…..äääp, Wat is denn jetzt los, och nö komm Kürbirex du willst doch wohl jetzt nicht die Raptorenbeine strecken, äääp…..äääp……äääp,

    Mooooooment, dieses Geräusch kenn ich doch, dieses Teufelsgerät hatte ich doch extra zuhause gelassen.
    Diesen Wecker des Grauens, diese Ausgeburt der Hölle, dieses…………………..wie Wecker ????????


    Aaaaaarrrrggggh neeeiiiiiiin, das konnte doch nicht wahr sein, das kann ich nicht nur geträumt haben, Tränen schießen mir in die Augen und ich fange hemmungslos an zu weinen.


    Als ich die Fassung wieder gefunden hatte und der durchgeheulte Kopfkissenbezug gewechselt war, kam es wie eine Erleuchtung über mich, plötzlich war alles kristallklar, das war nicht nur ein böser Traum, das war eine Offenbarung, eine Marienerscheinung der besonderen Art, der heilige Sankt Aufzünd hatte mir ein Zeichen gesendet, der Große Kürbis ist aus dem Maisfeld aufgestiegen und hat ihn mir gebracht, meinen…………………………………………MASTERPLAN.


    Seelig und siegessicher schlief ich mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen wieder ein, am Montag morgen geht es los, Richtung Südfrankreich und ich habe ihn, den Masterplan.


    Fortsetzung folgt.

  • Sehr geil :daumen hoch:
    Freu mich auch auf die Fortsetzung...

    Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder glaubt, er habe genug davon.

  • Hey Tommy,


    sehr geil geschrieben. Bin auf die Fortsetzung gespannt. Und ich? Ich? Ich hätte dabei sein können. :zorn: :zorn: :zorn:


    Der Kürbirex halte Deine Beinkleider sauber und gebe Dir die Geschwindigkeit die du brauchst.


    Ich wünsche Dir viel Spaß


    W.

  • Zitat

    Original von a4laminator
    Tommy,
    Mopped sieht gut aus, aber Du brauchst noch ne Sitzbankabdeckung...


    Wozu?
    Außer Optik (und die allein macht bekantlich nicht schnell) einzigster Grund: Damit man am Heck ne Startnummer draufbekommt.
    Ansonsten sind die Abdeckungen fürn Popo.

  • Zitat

    Original von Tigger#77


    Wozu?
    Außer Optik (und die allein macht bekantlich nicht schnell) einzigster Grund: Damit man am Heck ne Startnummer draufbekommt.
    Ansonsten sind die Abdeckungen fürn Popo.


    Ich habe mir die Abdeckung vorn ein wenig gepolstert und kann mich nun popotechnisch ganz gut abstützen.

  • hey Thommy


    dann mal viel Spass auf der sehr koreativen Strecke!
    Hoffe ihr habt die ganze Woche schönes Wetter! Bei uns fing es leider am Donnerstag Nachmittag an zu regnen


    Gruss


    Norbert

  • Zitat

    Original von a4laminator
    ...
    Ich habe mir die Abdeckung vorn ein wenig gepolstert und kann mich nun popotechnisch ganz gut abstützen.


    Be careful, in Osch hat sich mind. eines dieser Dinger selbständig gemacht und lag dann auf der Strecke rum.

  • Zitat

    Original von Tigger#77


    Be careful, in Osch hat sich mind. eines dieser Dinger selbständig gemacht und lag dann auf der Strecke rum.


    Hey Tigger77,


    danke für die Info. :daumen hoch: Eigentlich fand ich die Befestigung der Abdeckung ausreichend. Werde aber jetzt zusätzlich nochmal sicher. Bin am 20.04. in Osch und möchte den Verlust tunlichst vermeiden.

  • Zitat

    Bei uns fing es leider am Donnerstag Nachmittag an zu regnen


    Trost gefällt? Das geht nämlich viel viel schlimmer. Vor zwei Jahren war da unten eine äußerst ungewöhnliche Schlechtwetterphase. Ich war in der Nähe nur in Urlaub und habe nur Regen mitbekommen.


    Einer meiner Händler stand zur gleichen Zeit in Ledenon in der Box und hatte ob der eindringenden Wasser- und Schlammmassen Angst um sein Motorrad. Die großen Ölfässer waren in weniger als 10 Minuten immer wieder voll (aber nicht über ein Regenfallrohr!!). Das war voll der Griff ins Klo nach 1200 km Fahrt. Reinigen der Strecke auch fast nur Fehlanzeige, weil die Helfer für Aufräumarbeiten in der Umgebung gebraucht wurden. Ich glaube, die sind in einer Woche drei Stunden zum fahren gekommen.


    Da nimmt sich "nur" nachmittags Regen wirklich angenehm aus. :zwinker:

  • The long way down with Ulrich Pleitgen beside me.
    Tag 1, 02.04.2007, Montag, 6°° Uhr,


    Da mich mein Traum, mental etwas unter Druck brachte war ich sehr hibbelich, gleichzeitig aber auch sehr froh, meine Überlegenheit zumindest schon einmal geträumt zu haben.
    Das Bundy- Hocken- Video hatte mich dann wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, sehr schmerzfrei der Mann, ich verneige mich..

    Ich hatte die Nacht auf Montag kaum geschlafen, weil ich ständig abwog wie ich am Besten die Trippel nach Start / Ziel anfahren sollte, besser früh einlenken oder von weit außen rein stechen. Ich entschied mich jetzt schon mal für früh.


    Mein treuer Vivaro stand mit meinem treuen Kürbis inside in der Einfahrt, präpariert mit sinnvollen und zudem noch hübschen KTM- RACING Aufklebern auf Motorhaube und Heckklappe zur Reviermarkierung,


    4 Kanister a` 20 Liter feinstem Super ( man weiß ja nie ), Kaltgetränke verschiedenster Variationen, Grillgut verschiedenster Marinaden, Voltaren Schmerzgel, Pferdebalsam, Franzbrandwein, Panzerband, lecker Bochumer Männerbier sowie allerlei lustigen aber sinnvollem Zierrad.


    Mein Becker Traffic Assist Highspeed war auf Ledenon genordet und forderte mich wie üblich erst mal auf zu wenden.
    Vergiss es Becker.


    Auf der Beifahrer- Doppelbank war mein Beifahrer, mit Namen „blaue Kühltasche“ schon vorschriftsmäßig angeschnallt und bereit mich mit den herrlichsten Gaumenfreuden und Kaltgetränken die kommenden 10 Stunden bei Laune zu halten.


    Im gierigen Schlund der Opel High Performance Stereoanlage, hatte es sich Ulrich Pleitgen in Form einer Hörspiel CD bequem gemacht, bereit mir die Fahrzeit mit einer kurzweiligen Geschichten zu verkürzen.

    Ich hatte das Hörbuch „Assasini“ von Thomas Gifford gewählt.


    Um Punkt 7:15 Uhr startete ich das Triebwerk meines VIVAro.
    Sagte Ulrich, er könne mit seinen Erzählungen starten und machte mich auf den Weg, um mich mit Zündbruder AndyRE auf dem A3 Parkplatz Olichser Heide um 8:00 zu treffen treffen.


    Aufschlag Parkplatz Olichser Heide um 8°°Uhr ich war pünktlich, na klar war ich pünktlich ich hätte auch schon um 6°° Uhr da sein können, so hibbelich wie ich war hatte ich eh nicht viel geschlafen. Dazu kam noch meine Marienerscheinung.
    40 Minuten später war Andy auch pünktlich aber ich verzieh ihm sofort, den er kam ja gestern erst vom Kürbiszünden in Oschersleben.
    Wir begrüßten uns kurz aber herzlich und machten uns alsbald auf die Socken gen Ledenon.

    Herr Becker hatte für uns die Route über Luxemburg als die kürzeste festgelegt und wir vertrauten im……..erstmal.


    Wir saugten uns dann auch gleich in Luxemburg noch mal mit billigem Diesel voll ( 0,90€/L ) und gaben Stoff.


    Die 10 Stunden Fahrt überspringe ich obwohl ich nicht unerwähnt lassen möchte, dass Herr Becker, nach dem er im Tunnel von Lyon kurz die Orientierung verloren hatte, uns in Ermangelung von Satteliten, mehrfach aufforderte auf der Autobahn zu wenden was ich aber ignorierte.
    Er ließ sich erst nach erneutem booten davon abbringen


    19°° Uhr, Südfrankreich, Ledenon, die Sonne scheint, die Haare liegen.


    Wir hatten uns bei den Schweizer Zündbrüdern Speedkarry und seinem Zündbruder Mauro eingemietet, die mir im Vorfeld versprachen die Box schweizgemäß mit Laminat und Fußbodenheizung auszustatten.


    Zum Dank dafür und als Begrüßungsgeschenk hatte ich besagtes Bochumer Männerbier von Moritz Fiege im Gepäck.


    Karsten hatte ja angedroht Scheizer Bier mitzubringen, hihi Schweizer Bier, tststststststststs. Nun Gut.
    Da er die Drohung auch in die Tat umsetzte, musste ich notgedrungen auch eins probieren und ……….es blieb drin.
    Ich wollte ja höflich sein.


    Wie sich aber herausstellen sollte dienten das Laminatversprechen der Schweizer einzig dem Zweck uns in ihre Box zu locken, ich kam mir ein wenig vor wie Hänsel und Gretel zusammen.


    Die Hässlichkeit der beiden war unbeschreiblich und hätte wirklich jeder Hexe zur Ehre gereicht.
    Aber wir Ruhrgebietler sind ja bekannter Maßen tolerant, ich fragte mich nur wie ich in ihrer Gegenwart mein Grillgut verzehren sollet. Man wird sehen.


    Nun gut wir nahmen die Herausforderung an obwohl uns Speedkarry ja schon im Vorfeld androhte unser Mopetten mit schweizschaminischen Sprüchen des Nachts zu verhexen.


    Er wusste nicht, dass ich vorsorglich einen von 14 Jungfrauen bei Vollmond geflochtenen Edelweißkranz unter der Sitzbank versteckt hatte. Hähähä.


    Etwas später kam dann noch Stephan aus Aachen dazu.


    Um 20°°Uhr war alles ausgeladen und einsortiert, so das wir das erste kühle Bier des Abends köpfen konnten.


    Vorher jedoch machte ich mit Andy noch eine kleine Wanderung um den Kringel. Natürlich hatte ich Seile und Steigeisen dabei. Immer wieder beeindruckend.


    Wir zündeten alsbald Andys wundervollen Gasgrill, legten tote Tiere auf den Rost und ließen es uns gut gehen.


    Da wir alle irgendwie fertig waren wie Brötchen, war die Party schnell zu Ende und wir gingen schlafen.


    Hügelhupf und Kiesgestöber.
    Tag 1, 03.04.2007, Dienstag, 7°° Uhr,


    Am nächsten Morgen machten wir erst mal Meldung bei Art- Motor und holten uns unsere Essensmarken ab.
    Bei mir kamen gleich alte Erinnerungen aus der Bundeswehrzeit auf.


    Ein Urteil über das Essen möchte ich an dieser Stelle nicht abgeben, da ich Angst haben, dass beim Gedanken daran der Würgereiz wieder auftritt.


    Die sehr coole Startnummer 59 hatte ich mir ja schon im Vorfeld gesichert und vom Highlander, dem Fachmann für klebrige Klebenummern aus dem VTR Forum fertigen lassen ……..cooooooool orange mit weißem Rand.


    Den ersten Turn musste ich ausfallen lassen da mein Kürbis noch frisch beschlagen werden mußte.


    Es sollten diesmal Conti Race Attack in Superduke- Battle- Mischung sein und ich muß im Nachhinein sagen, dass der Reifen traumhaft gut funktioniert.


    Dann ging es raus zum Zweiten Turn und gleich war er wieder da, dieser unglaubliche Ledenon Spirit, einfach einzigartig diese Streckenführung.
    Schnell fand ich wieder die Brems und Einlenkpunkte obwohl mein letzter Auftritt hier schon ein paar Jahre her ist.
    Der Race Attack arbeitete vom ersten Meter an ohne Reifenwärmer absolut perfekt und stabil, das Fahrwerk mit den härteren Federn arbeitete noch perfekter, ich war glücklich, so konnte es weiter gehen. Ging es aber nicht.


    3. Turn, 3. Runde, seit einer Runde saß mir diese Duc im Nacken und wir lieferten uns ein kleines Gefecht, bis die Todeskuppe kam, von der aus es bergab in einen schnelle Rechtsknick geht.
    Und was macht der Arsch, meint er könne noch später bremsen als ich und fährt am Ende des Bergabstücks geradeaus in den Kies.
    Das wäre mir ja egal gewesen, wenn er mir dabei nicht übers Vorderrad gefahren wäre.
    Danach lief alles nach altbekanntem Muster ab, Funkenflug, Kiesgestöber, Schmerz und dann Wut.


    Nachdem ich meine Knochen halbwegs wieder sortiert hatte, sah ich noch wie der Sack unbeschadet aus dem Kiesbett rollte.
    An dieser Stelle und falls du dich hier im RF4- Forum rum treibst, schönen Dank du Arsch, auch dafür das du dich noch nicht mal nach der Gesundheit des Zünders erkundigt hast, den du abgeschossen hast.
    Leider konnte ich mir noch nicht mal seine Startnummer merken um ihm ein paar passende Worte zu sagen.


    Da der Kürbis noch lief ( die harte Sau ) fuhr ich aus eigener Kraft und ohne Lumpensammler in die Box.


    Schadenaufnahme: Mein rechter Knöchel nahm langsam die Größe eines Tennisballs an, die Schulter schmerzte ein wenig aber sonst ging es. Die Zündbrüder prophezeiten mir sogleich eine Schmerzverdoppelung am nächsten Tag…..abwarten.


    Der Kürbis hatte neben verschiedenen Kratzern einen verbogenen Bremshebel, eine gebrochene Gashebelarmatur und eine abgebrochene Fußraste.


    An dieser Stelle noch mal danke an Bundy für die Organisation der Schweißarbeit an der Bremsarmatur und an den Reifenmann, der mir das Teil geschweißt hat aber dessen Namen ich nicht kenne.
    Ich nenne ihn mal den „ Brutzler „.


    Ein riesen Dankeschön an AndyRE für seine Hilfe, seinen Rat und die Teile die er mir schon im Vorfeld mitgebracht hatte. Junge, du bist schwer in Ordnung, ein wahrer Zündbruder eben.
    Ich wünsch dir für nächste Woche einen schönen Urlaub.

    Kurz und gut, der Kürbis war innerhalb kürzester Zeit wieder startklar, ich war es noch nicht, denn ich hatte noch eine Unterhaltung mit Bruder Schmerz.


    Dann kam Schwenne und sein Kumpel in unsere Box, sie waren auf blauen Dunst hier runter gekommen, in der Hoffnung noch einen Platz zu ergattern.
    Da Schwenne vor hatte mit Bundy die 1.000 km am Hocken zu wemmsen, wollte er mit seinem Kürbis hier noch ein wenig trainieren.
    Ich überließ im für den Rest des Tages meine Frontmaske mit der Startnummer und er zeigte uns erst mal wie schnell man mit dem Kürbis um den Kringel fahren kann. 1:36 Min, mein lieber Scholli, ääääh Schwenni.
    Ein würdiger Partner für Bundy.


    Der Tag ging zu Ende, dass übliche Prozedere wurde eingeläutet und ich war wieder früh im Bett.

    ......eat my Feinstaub.