Gabelservice an der ADV selbstgemacht?

  • Leider steht auf deren Seite nicht, ob sie auch elektronischen Fahrwerke machen.

    Schauen wir Mal.

  • Leider nicht für elektronische FW.

    Ja, ich weiß! Da meine neue SAS erst im Oktober zu mir gekommen ist, hatte ich da noch keinen Bedarf... Aber MCE Suspension in Au /Österreich bietet das wohl an. Habe von dem Laden bisher viel Gutes gehört. Habe vor mit meiner 990er (wenn wieder ein Federbein drin ist ;-) ) zum Optimieren (Fahrbarkeit im niedrigen Drehzahlbereich und evtl weniger Spritverbrauch...) bei ihm vorbei zu schauen. Ist bei mir fast vor der Haustür, dann werde ich mal nachfragen wegen EDS. kyi

  • So ich bin durch. Hab mit Aus-/Einbau der Gabel und Pausen schon einen Nachmittag gedauert. Bei der nächsten dauert es nur halb so lange :Daumen hoch: .


    Die Demontage der Holme war nicht ganz easy. An die unteren Klemmschrauben kommt man richtig bescheiden ran - bzw. Mit einer Ratsche hat nicht. Konnte dann dazu nur die Torxnuss aufsetzen und musste an den Sechskantschaft der Nuss mit nem 8er Schlüssel ran, um die zu lösen bzw. anzuziehen.


    Auf jeden Fall hat sich es gelohnt. Das Öl war gut dunkel und zeigte damit Abrieb. Auch habe ich viele "Klumpen" von Silikonfett im Öl gefunden, was ich gern mal unter die Staubkappen gab(hatte ich mal irgendwo gelesen) - mache ich nie wieder :knie nieder::kapituliere:Das Zeug zieht sich unter den Simmerringen durch und hängt dann im Öl :Daumen runter:.


    Auch das Zerlegen der Catridge war recht easy. Zumindest bei der 1190 ist also nix mit Stickstoff o.Ä. gefüllt. Bei Youtube sah ich neulich ein Video einer SAS - da ist das wohl anders.


    Von den SKF dual compound Ringen bin ich absolut überzeugt :Daumen hoch:. Die Gleitfähigkeit ist deutlich besser als zur Serie. Die Rohre glitten danach in 45 Grad Schräglage allein ineinander. Zuvor tat sich da nichtmal in senkrecht eingespanntem Zustand was :kapituliere:


    Das Innenleben habe ich zuvor ordentlich gereinigt, danach alles neu zusammengesetzt und mit frischem Öl befüllt.


    Sowohl wenn ich die Holme einzeln per Hand nach unten gedruckt habe, als auch beim Einfedern im eingebauten Zustand habe ich bereits jetzt einen deutlichen Unterschied gemerkt :Daumen hoch: .

    Testen darf ich der Saisonzulassung sei Dank aber erst im März.


    Also alles in allem war es kein Hexenwerk und für einen geübten Schrauber wirklich gut machbar.

  • @André: vielen Dank für die Bilder :Daumen hoch:

    Gruß
    der OLLI


    Wenn mich jemand fragt: "was geht ab?" male ich ihm ein Kreuz auf die Stirn und antworte: schwarzer EDDING schon mal nicht!

  • Danke für den Bericht. Nachdem ich an meiner 1190 während der Saison eine undichte Gabel hatte und mir mein Händler sagte ich würde erst in 6Wochen einen Termin bekommen, auch wenn ich nur die Gabelholme bringe, bevorzuge ich es jetzt, solche Arbeiten auch Mal selbst zu erledigen. An meinen 1200er Morinis habe ich das auch schon öfters erledigt.

  • Die Demontage der Holme war nicht ganz easy. An die unteren Klemmschrauben kommt man richtig bescheiden ran - bzw. Mit einer Ratsche hat nicht. Konnte dann dazu nur die Torxnuss aufsetzen und musste an den Sechskantschaft der Nuss mit nem 8er Schlüssel ran, um die zu lösen bzw. anzuziehen.

    Hm, bei meiner 1190 ging das eigentlich sehr leicht, unten diese Plastikabdeckung mit der Hupe abmachen und dann, je nach Lenkeinschlag, kommt man von unten mit ner großen Ratsche bequem an die Klemmschrauben der Holme. Man muss nur ein wenig den Lenkeinschlag verändern um die optimale Position für jede Seite zu finden.

  • Man muss nur ein wenig den Lenkeinschlag verändern um die optimale Position für jede Seite zu finden.

    Da war nix zu machen :kapituliere: Vielleicht lag es auch an den Haltern der Zusatzscheinwerfern, die da unten die entscheidenden Millimeter wegnehmen...

    Grüße
    André :wheelie:

  • Erstmal auch von mir:

    Danke für die Bilder und :Daumen hoch: für deine Arbeit!

    Eine Frage zu den "Klumpen":

    Auch habe ich viele "Klumpen" von Silikonfett im Öl gefunden, was ich gern mal unter die Staubkappen gab(hatte ich mal irgendwo gelesen) - mache ich nie wieder :knie nieder: :kapituliere: Das Zeug zieht sich unter den Simmerringen durch und hängt dann im Öl :Daumen runter: .

    Ich bin momentan auch noch ein "Staubkappenschmierer" (Kappe runterschieben, leicht einreiben, Kappe wieder hoch), verwende allerdings das Turmsilon GTI, das WP scheinbar auch verwendet.


    Wie sicher bist du, dass die Klumpen "reingezogen" wurden und nicht schon von der Erstmontage drin waren?


    Einschmieren mit Turmsilon oder dem Gabelgleitverbesserer von Czech bringt an meiner SAS 2019 schon ein besseres Ansprechverhalten und ich würde es daher gerne in regelmäßigen Abständen wiederholen...(Zum Zerlegen ists bei mir (10Tkm) noch etwas hin)


    Gruß Martin

  • Das GGV kann auch als Zusatz zum Gabelöl genutzt werden: Da klumpt gar nichts.


    Fett ist Öllöslich, Silikonfett nicht.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Das GGV kann auch als Zusatz zum Gabelöl genutzt werden: Da klumpt gar nichts.


    Fett ist Öllöslich, Silikonfett nicht.

    Schon klar, daher meine Frage, wie sicher das "reinzieht".

    Ich habe, wie geschrieben meine Gabel noch nicht geöffnet, daher GGV nur von außen verwendet und Turmsilon, das WP wohl verwendet, ist ein Silikonfett, Klumpen könnten also auch/nur "von innen" kommen...

  • Der Simmerring dichtet hauptsächlich nach innen ab. Daher wird das was sich an der rauhen Gabeloberfläche haftet und nicht abgestreift wird im Ölraum befinden.

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Ich bin mir relativ bis sehr sicher, dass es das Silikonfett reingezogen hat. Als ich mir das Zeug genauer angesehen habe, sieht es genau bzw. eindeutig nach Silikonfett aus. Ich wollte mir auch erst das Turmsilon holen, als ich dann aber sah, dass das Zeug ja teurer verkauft wird wie Goldstaub, bin ich dann auch das KYB Gabelfett gegangen(was auch einen sehr guten Ruf genießt).

    Grüße
    André :wheelie:

  • So, meine Gabel ist gestern von ORS Suspension zurück gekommen, gemacht wurde Gabelservice und Tuning. Sie ist auch etwas straffer abgestimmt worden. Bearbeitungszeit 9 Werktage inkl. Versand, find ich spitze.

    Die alten Gleitbuchsen waren dem Paket beigelegt, sahen nach 30.000 km nicht mehr gut aus, recht starke Laufspuren.

    Schon im ausgebauten Zustand ist eine deutliche Verbesserung festzustellen, kaum mehr Losbrechmoment, feines Ansprechen und ein ganz sanftes Gleiten, kein Vergleich zu vorher.

    Mal sehen wie es sich bei der ersten Fahrt im Frühjahr anfühlt.


    Preis ist auch ok, rund 350,- inkl. aller Ersatzteile und Versand.

  • So, nachdem der Banditfighter an seiner Gabel so schön geübt hat, war selbes Spiel an der von meinem Eisberg dran. Ausgebaut hab ich die beiden Gabelbeine selbst, und bin mit diesen zu ihm hin. Die untere Klemmung der Gabelbrücke auch bei mir mit Ratsche nicht zu erreichen. Ergo selbes Verfahren wie oben.

    2. Unterschied - wo bei ihm eine Schlüsselweite 50 für die Verschlußstopfen reicht, brauchts bei den 1290ern eines speziellen "Schlüssel", der in die Aussparungen des Verschlusses greift.

    Sieht so aus:

    Screenshot_20220122-150024_Firefox.jpg


    Damit vor Lösen der Gabelklemmung die Stopfen leicht geöffnet.

    Ansonsten die Demontage nicht groß anders.

    Öl: Sah noch sehr sauber aus für die fast 30.000km, die der Eisberg drauf hat. Und sogut wie kein Dreck beim Ausspülen. Das kannte ich von meiner FJR anders, da war Öl schwarz und Abrieb drin. Die Gleitstücke zeigen auch keinen Verschleiß an den teflonbeschichteten Laufflächen.

    Sehr schön.

    Die Unterschiede beim inneren Aufbau sieht man hier:

    20220121_154939.jpg

    Linkes Bein ( ABS- Sensor, weisser Stecker ) mit Feder20220121_154946.jpg

    Rechtes Bein ( roter Stecker ) mit ... Gasdruckdämpfer...und ohne Feder.

    Die Federseite ging auch auseinander, ebenso gereinigt und gespült, und wieder montiert.

    An der anderen Seite ist für uns nichts weiter zu machen, dafür fehlt dann das Werkzeug und Wissen. Auch das WHB schweigt zu weiteren Arbeiten.

    Aber ich wollte ja auch keine Neuabstimmung machen.

    Ergo: nach Reinigung und Ersetzen der Simmerringe und Staubkappen alles wieder zusammengebaut, vorschriftsmässig das Öl eingefüllt ( links 680ml, rechts 430ml ), zugeschraubt, fertig.

    Fazit: die Gabel scheint mir deutlich haltbarer und verschleißärmer als beim bisherigen Motorrad.

    Ein Simmerringwechsel ist auch gut machbar, wenn man das passende Werkzeug für die Stopfen hat. Macht ja Sinn, wenn z.B. schon Öl ausgetreten ist. Die jetzt 6 Jahre alten Simmerringe scheinen auch schon ein wenig verhärtet, mit den neuen Simmeringen scheint mir auch die Gleitfähigkeit besser, bzw. das Losbrechtmoment geringer.

    Aaalso- morgen die Käthe komplettieren, und bei schönem Wetter probieren... :ja::grins:

    Danke nochmal an Andre für das Mitbestellen der Dichtringe und des Öles, und für die saubere Arbeit :Daumen hoch::Daumen hoch:  :knie nieder:

  • Hi Ewald,


    weißt du, ob man sich bei ORS die Dichtungen aussuchen kann? Haben die SKF?


    Gruß

    Rudikip

    Je leerer der Kopf, desto hochnäsiger lässt er sich tragen.

    Wenn Arschlöcher mich nicht leiden können, habe ich alles richtig gemacht.

  • Wer Spaß am Schrauben hat, auch nicht gerade 2 linke Hände und eben auch entsprechendes Werkzeug in der Werkstatt, kann so ein Service sicher gut auch allein machen. Ich habe mir aber sagen lassen, dass schon das ganze Material so viel kostet, dass der Service bei einem Fahrwerksspezialisten am Ende gar nicht so teuer ist.

    Ich schicke daher mein Fahrwerk lieber zum Fachmann, bin damit auf der sicheren Seite und habe am Ende nicht viel mehr bezahlt.

    Ein regelmäßiger Service sollte eben auch am Fahrwerk durchgeführt werden.

    Für die, die es dann doch selber machen, ist das schon eine gute Anleitung und auch so kann man mal gut sehen, was alles dazugehört. :Daumen hoch:

    Einmal editiert, zuletzt von ExDuc01 ()

  • Die alten Gleitbuchsen waren dem Paket beigelegt, sahen nach 30.000 km nicht mehr gut aus, recht starke Laufspuren.

    sicher dass du die nicht falsch herum siehst? Das dunkle ist die Teflonbeschichtung. Die ist bei der unteren Gleitbuchse außen und bei der oberen Innen! Meine hatten nach 54tkm nahezu keinen Verschleiß!

    Grüße
    André :wheelie:

  • Ich habe mir aber sagen lassen, dass schon das ganze Material so viel kostet, dass der Service bei einem Fahrwerksspezialisten am Ende gar nicht so teuer ist.

    Für 2 x die besseren Dual compound SKF + Öl = knappe 100€. Werkzeug und Arbeitsleistung natürlich exklusive...


    Werkzeug habe ich 70€ in einen Simmerringeintreiber investiert, 8€ in einen langen 7er Innensechskant und 15 € in Gabelfett von KYB.

    Investiert man einmal und hats dann für ewig.

    Grüße
    André :wheelie:

  • weißt du, ob man sich bei ORS die Dichtungen aussuchen kann? Haben die SKF?


    Gruß

    Rudikip

    So steht die Position in der Rechnung:

    SKF HD Simmerring & Staubkappe WP 48


    Sicherlich würde er aber auch die Dual Compound verbauen wenn man das möchte.