1190 ADV -> 690 Enduro oder 790/890 ADV?

  • Zu welchem Motorrad rätst du mir? 30

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    Hallo zusammen,


    seit zwei Jahren fahre ich eine 1190 ADV Bj. 2013. Teilweise auf Mehrtägigen Touren durch die Alpen, aber auch mehrwöchig durch Marokko.

    Ich bin ca. 1,77m groß und wiege ~72kg (:arsch:).


    Insgesamt komme ich ganz gut mit der 1190er zurecht. Ich mag die Sicherheit mit Kurven-ABS und dem verstellbaren Fahrwerk. Aber das allgemein hohe Gewicht macht mir zu schaffen. Sei es im Offroad oder beim rangieren. Sobald das Motorrad auf der Straße rollt, gehts wieder. Das Motorrad wiegt ungefähr dreimal so viel wie ich.

    In Marokko war ein Bekannter (130kg, 2m) mit einer GS1250 unterwegs und kam ziemlich gut zurecht. Ich erkläre mir das durch das Gewichtsverhältnis (Faktor zwei).


    Mein Ausblick war schon länger, mir irgendwann eine 790/890 Adv zuzulegen. Die ist leichter und hat einen niedrigeren Schwerpunkt, als meine 1190er. Nun hat sich ein Bekannter eine 690er Enduro gekauft (BJ. 2021) und ich bin sie auch probegefahren.


    Das geringe Gewicht hat mir sehr gut gefallen und hat mich soweit gebracht, dass ich meine Pläne (790/890 ADV als nächstes Bike) in Frage stelle. Das ersprarte Gewicht gegenüber einer 790/890ADV von ca. 40kg ist schon sehr verlockend.


    Ich frage mich jedoch wie viel Spaß ich bei zukünftigen mehrtägigen Ausfahrten durch die Alpen mit dem Bike habe.

    Sitzbank? -> Kann man durch eine bequemere Tauschen

    Tempomat? -> Hab ich aktuell auch keinen

    Windschutz? -> Tower oder günstiger: Adventure Spec Fairing Screen

    Kurven ABS? -> Gibts bei den neueren 690ern inzwischen auch

    150PS zu 74PS? -> Wird teilweise durch das geringere Gewicht kompensiert, aber bis 130km/h macht die Enduro bestimmt auch Spaß (korrigiert mich hier bitte ggf.)


    Was meint ihr?


    Danke und VG

    :wheelie:

  • Ich denke, die relevanteste Frage bei der 690er wird sein, ob du mit der Charakteristik des 1-Zylinders zurecht kommst.


    Von der 1190er würde ich als Downgrade ggfs. auch mal die 1090 R ins Auge fassen. Sonst wohl eher die 890er, da ICH den Komfort der 690er bei längeren, mehrtägigen Touren als schwierig ansehe.

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagrecht zum Ohr hin abfließen (Walter Röhrl) :respekt:

  • Hi oli72,

    vor der 1190er hatte ich eine 640 LC4 BJ. 06 mit ~54PS als SuMo und zusätzlichem Enduroradsatz (ich habe es gehasst den Radsatz zu wechseln). Das hat mir schon großen Spaß gemacht, aber ab 100/120 wurde die Lenkcharackteristik sehr viel schlechter und der Motor drehte recht hoch. Die Einzylindercharakteristik hat mir schon großen Spaß gemacht unter 100km/h.

    Wie groß fällt der Evolutionsschritt von der alten LC4 denn zur 690er aus? Auf dem Papier sind es ca. 20PS, ABS und ein moderneres Fahrwerk. Meine Erwartung wäre schon, dass sich die 690er auch handlicher anfühlt als die alte 640.

  • Da solltest du dich evtl. mal an   Bäda77 wenden, der fährt sowohl eine 640er als auch die 1090 R, und das auch sehr gern Offroad....

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagrecht zum Ohr hin abfließen (Walter Röhrl) :respekt:

  • Solange du nur Schotterpisten im Blick hast und kein echtes Offroad würde ich immer beim 2-Zylinder bleiben und eher in Fahrtraining investieren.

    Auch eine ordentliche Bereifung auf der Großen kompensiert im Gelände erstaunlich viel.


    Ansonsten wäre eine Yamaha T700 ein sehr guter Kompromiss zwischen 690 und 1190.

  • Die 1090er hat das gleiche Gewicht, wie die 1190er.

    Wie Sebastian schreibt, kann ein anständiger Reifen für Offroad eine Gamechanger sein.

    Mehr offroad und noch immer tourentauglich: 890er und Tenere. Wobei mit der 690er auch große Reisen gemacht werden.

    Gruß vom Harald
    "S. Auerteig"
    KTM ADV1190/R ´14; Yamaha T700 Tenere ´21; :prost:

  • Wobei mit der 690er auch große Reisen gemacht werden.

    Ich fahre mit meiner 625 auch sehr lange Touren (vorallem sind meine Spezialität extrem lange Tagesetappen), Spaß kann man mit jedem Motorrad bei jeder Aktivität haben, gibt Leute die fahren mit Supersportlern oder Harleys Touren mit erheblichem Offroadanteil.

    Ich habe meine 625 ausschließlich aufgrund ihrer Qualitäten im Gelände ausgewählt, rein Objektiv wäre anhand des Einsatzspektrums die 690 viel besser gewesen, da mein Fokus aber auf Offroad liegt nehme ich alle Nachteile in Kauf. Habe nichts desto trotz auf der Straße und auf Pässen genauso viel Spaß wie mit meiner 990.


    Immer eine Frage der Prioritäten.


    Eines kann man dir aber versprechen, die 690 wird mit Sicherheit kein Mehrgewinn bei normalen Schotterpisten oder bei Alpentouren sein, höchtens mal auf einer besonders verwinkelten Strecke.

  • Die 1090 ADV scheint kaum einen großartigen Gewichtsunterschied zur 1190 zu haben. Oder irre ich mich hier?


    Offroadtrainings habe ich zwei hinter mir:

    1x mit der 640er,

    1x mit der 1190er


    Der Plan wäre, den TET mehr zu befahren. Das ging vor 1,5 Jahren mit der 1190 ADV und Straßenreifen schon ganz gut, aber die kommt da schnell an ihre Grenzen. Klar kommt die 1190er durch, aber es sehr viel anstrengender durch das Gewicht.


    In meinem Verständnis ist die T7 zwischen 690 Enduro und 890 ADV. Mit dem Gewicht der 890 und der Leistung der 690.


    Sorry, das hätte ich alles am Anfang schon in meinen ersten Post reinpacken können.

  • Man vergisst schnell die bewegte Masse, 1090 hat weniger Leistung als die 1190, ergo weniger Gewicht im Motor welches sich bewegt.

    Gemäß den Gesetzen der Physik ein enormer Unterschied beim Fahren, nicht beim Aufheben.


    Das spielt auch bei der T7 eine Rolle, fährt sichhandlicher als die 890 ist durch den Zweizylinder (und vieles mehr) aber deutlich tourentauglicher als die 690.

    So habe ich es zumindest vielfach gehört.

    Hier wären wir aber wieder bei den Prioritäten, rein Objektiv stellen sowohl die 890 als auch die 690 vermutlich den besseren Kompromiss mit weniger Nachteilen dar.


    Vielleicht wäre eine 890 mit groben Reifen wenns ins Gelände geht das richtige um die Qualitäten deines Motorrades etwas weiter Richtung Offroad zu verschieben, oder aber auch eine 1090R (besserer Motor für Straße) mit Modifikationen Pro-Offroad.

  • Nachdem der Oli mich schon erwähnt hat, kann ich auch direkt was dazu sagen :grins:


    Also ich hab ja, wie der Oli schon geschrieben hat, eine 1090R und eine 640@.

    Eigentlich wollte ich mit der 1090R die eierlegende Wollmichsau haben, die prima auf Fernreisen (mit und ohne Sozia funktioniert) und auch im unasphaltiertem Gelände gut zu bewegen ist.
    Das kann sie auch, WENN der richtige Fahrer drauf sitzt. Jemand wie ich, der viel mit Kraft und wenig mit Technik arbeitet, dann passt der kleine Einzylinder besser. Meine LC4 hat über 50% weniger Leistung als die 1090R, aber ich fahr damit deutlich sicherer und zügiger über Staubstraßen und wenns enger/technischer wird viel angenehmer als der dicke LC8.


    Aktuell ist meine Situation, das die LC4 eine längere Restauration benötigt, es sich zu viele kleine Baustellen angestaut haben. Heißt, ich hab für 2024 keine kleine leichte (Reise-)Enduro. Die Überlegung war durchaus auch da, ob ich die altehrwürdige LC4 nicht gegen was neumodisches eintauschen würde und da ich einen tollen V2 schon habe, kommt in meine Auswahl nur wieder ein Einzylinder, weil die einfach im Schotter mir mehr Spaß machen. Also sowas wie eine 690/701/700 (KTM, Huski, Gasgas). Dann noch eine Radetower dran und eigentlich ist das leichte Reiseschottermobil schon fertig.


    Da Du schon eine 1190 hast, bist du in der ähnlichen Situation, ein Wechsel auf eine 1090R ergibt m.M. nach wenig Sinn für Schotter, da ist kein großartiger Gewinn drin. 790/890 schon eher, aber wirklich sinniger, wenn es deutlich mehr in Richtung unbefestigt gehen soll: Einzylinder.

    Chrom bringt dich nicht nach Hause!

  • Wie kommst du denn in die Alpen und wie weit ist die Anreise?

    Eine 690er bekommst du auch gut in einen Transporter, dann sparst du dir den Weg. Hat ja auch was, long-distance-Anreise mitm Transporter, vor Ort dann ein leichtes Spassgerät.

    Die 1190 ist ein klasse Moped, der Motor ist unkaputtbar, aber ich stimme zu - im Vergleich zur SMT ist meine 1190 ADV R ein Eisenhaufen. Erstmal. Rangieren geht mit der Standardsitzbank ganz gut, bei 34er Hosenbeinlänge.

    Gewicht bekommt man bei der 1190 ganz gut runter, 15kg sind leicht geschafft.


    Hauptständer -3kg

    Crashbars -5kg

    Gepäckbrücke -1kg

    Soziagriffe -0,7kg

    Soziafussrasten -0,9g

    Auspuff -3,5kg

    Werkzeug -1,1kg

    Li-Ion Batterie -3kg

    Gepäckträger seitlich -1,5kg


    Meine R wiegt aktuell vollgetankt mit 23l 233kg mit Standardbatterie (gemessen mit der Personenwaage vorne+hinten, keine Ahnung wie genau das 10 EUR Lidl-Ding ist), dabei hatte ich aber gemessene 17kg abgeschraubt und ein bissl was ran, u.a. Tempomat, Halterungen Motorschutz, Aufkleber, Spoiler Scheibe, Kühlerschutz, paar Aluschützer, gedruckte Gepäckplatte, etc. Also mit Li-Ion 230kg, leer 212kg (23l Benzin)


    Eine 890 Adventure hat auch 216kg im Standardtrimm, leer 201kg (20l Benzin). Klar, Schwerpunkt ist anders, Federung auch, direkter, härter.

    2023 KTM 890 Adventure R Review
    Adventure bikes are designed to do it all, with as few compromises as possible. How does KTM’s 890 Adventure R perform on road and off in the real world?
    www.cycleworld.com


    Musst dir überlegen, machen die 10-11kg Gewichtseinsparung im leeren Zustand wirklich einen Unterschied zwischen 1190 und 890?

    Zudem die 890 mit Motorschutz, Sturzbügeln, etc auch gern nochmal 10kg drauf legt.


    Eine 690 Enduro R ist signifikant leichter, Ergonomie viel näher am Lenker, weniger gestreckt als auf der 1190. Aber ein Windschild, Griffheizung, Motorschutz, etc. machen auch gleich 10kg aus. Die 690 Enduro R mit 12liter Sprit liegt bei knapp 160kg, also leer ca 150kg. Das ist schon ein gewaltiger (ca 60kg) Unterschied zu 890 und 1190. Aber ein hoher Bock, checke ob dir die Sitzbankhöhe noch passt.


    https://www.bike-on-tour.com/testberichte/motorräder/ktm-690-enduro-r/#


    Ergonomie zwischen 1190 und 690 kannst du dir anschauen, http://cycle-ergo.com/


    Tempomat geht bei der 690 auch:

    KTM 690 / 701 Enduro Cruise Control '14-23'
    This kit adds much needed electronic cruise control to the "Do It ALL" 690 SMC and Enduro bikes. Works like it does in your car. Compatibility 2014 - 2023 KTM…
    veridiancruise.com

  • Also ich bin jetzt öfters mal die 700er Tenere von einem Kumpel gefahren. Im Vergleich zur 790er Adventure meiner Frau ist die Tenere definitiv das bessere Moped offroad, da handlicher und besser übersetzt.


    Meine 1090R würde ich auf Grund meiner Vorlieben allerdings gegen keine der beiden tauschen.


    Wenn ich müsste, dann gegen die Tenere, oder eventuell eine 901


    Eine Einzylinder kommt für mich nicht mehr in Frage.

    Gruß vom Hohenseelbacher


    Mit dem Auto bewege ich meinen Körper, mit dem Motorrad meine Seele.

    Einmal editiert, zuletzt von Hohenseelbacher ()

  • Ich bin von der 690 Enduro Mod. 2016 auf die 890 Adv R umgestiegen, obwohl die 690 sehr viel Spaß gemacht hat.

    Gründe waren die bessere Zuverlässigkeit (beim neuen Modell der 690 sind aber einige Baustellen ausgemerzt worden), der bessere Langstreckenkomfort und die bessere Auswahl beim Zubehör (war beim alten Modell der 690 besser). Ich habe mit der 690 aber auch mehrwöchige Camping-Reisen gemacht.

    Der Gewichtsunterschied und die bessere Geländetauglichkeit der 690 sind schon recht deutlich.

    Wenn es nur um Kurztrips in die Alpen und Schotterspaß geht, würde ich klar die 690 nehmen.

    Bei der Sitzhöhe nicht auf den Papierwert schauen, sondern draufsitzen. Die sinkt deutlich ein, und das geringe Gewicht kann man auch auf Zehenspitzen halten. Bin nur 175 cm.

  • Danke für die ganzen Antworten.

    Meine 1190er hat schon einige der Gewichtssparenden Modifikationen bekommen. Viel zu machen ist da leider nicht mehr, ohne größere Kompromisse.


    Inzwischen ist noch ein weitere Faktor bei meinen Recherchen dazugekommen, der die Optionen eingrenzt: Geld

    • Den Wert meiner aktuellen 1190er schätze ich mit ca. 8T€ ein
    • Eine 690er Enduro bekommt man schon zwischen 8 und 9T€ (ab Bj. 2019)
    • Eine 790/890er ADV bekommt man frühestens ab 12T€ (ab Bj. 2023, weil davor hässlich :crazy: )

    Für eine ADV müsste ich nochmal viel Geld drauflegen, weil ich die Einschränkung der Optik hab.


    Danke für den Link zum Tempomaten. Den würde ich tatsächlich in betracht ziehen. Viel Gepäck habe ich selten dabei, weil ich nicht campe (da spart man sich Zelt, Isomatte, Kochutensilien, usw...). Bei meiner dreiwöchigen Marokkotour mit der 1190 hatte ich nur eine 30l Hecktasche und eine 5l SW Motech Tanktasche.

    hlVj4Xu.jpeg

  • Hallo Hertplatte,


    ich fahre beides, ne 1190 R von 2013 und ne 690er Enduro von 2022. Wenn ich mich derzeit für einen entscheiden müsste, dann würde ich die 690er wählen. Die Leichtigkeit beim fahren ist einfach klasse. Mit einer gescheiten Sitzbank ist auch der Langstreckenkomfort da (habe auch mit ner PP-Sitzbank über 600km Landstrasse am Tag geschafft). Ok, Winschutz hast Du keinen (auch nicht mit dem mini Windschild), wenn du schnell lange Strecken gerade aus fahren willst, dann ist ne 1190/1290 besser, Gepäck kann ich mit der 1190er auch viel mehr mit nehmen (Koffer, Heckrolle, Tankrucksack) gegenüber der 690er (Satteltaschen und Tankrucksack), aber da bist du ja mit der 1190er schon sparsam unterwegs.

    Bei den Zwischenmoppeds (790/890/1090) finde ich den Gewichtsunterschied zur 1190 einfach zu gering und die Mehrpower zu 690 im Bereich bis 100 auch nicht so wirklich spürbar (basiert aber nur auf Probefahrten für einen Tag).

    Also ich würde dir die 690er empfehlen, oder mal eine für 2 Tage ausleihen, wobei die originale Sitzbank echt nix für mich war :)


    Lance

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  • sehe ich auch so.

  • Hi Lance201, danke für deine Einschätzung.


    Ist die PP-Sitzbank einer der besseren Sitzbänke? Die ist ja für ~130-150€ gebraucht zu bekommen und damit um einiges günstiger als z.B. eine seat concepts.


    Am Samstag bin ich eine 790er Adventure Bj. 2023 probegefahren. Der Motor ist gut, die Sitzposition gemütlich und verdammt tief (mein Kniewinkel war auf nacked Bike Niveau). Die günstigere Gewichtsverteilung im Gegensatz zur 1190er hab ich im direkten Vergleich natürlich sehr gemerkt. Trotzdem bleibt es eben eine schwerfälligere Reiseenduro und kein leichtes Dirtbike (so wie das "Pocketbike" 690 :zwinker: ).


    Meine Entscheidung ist zu 90% in Richtung einer 690er Enduro gefallen. Vielleicht bereuhe ich es in der Zukunft mit der harten Sitzbank, den präsenteren Motorvibrationen oder dem fehlenden Windschutz. Dann kann ich aber immer noch auf eine 790/890 ADV wechseln :winke:

  • Hallo Hertplatte,


    die PP-Sitzbank war ne kurze Zwischenlösung bevor meine richtige Sitzbank vom Sattler fertig war. Ich habe nur 80 gezahlt. Als echter Ersatz taugt die aber nicht. Die Seatconcept kenne ich nicht. Meine ist von hier:

    ae


    Gruß Lance

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  • Fürs Protokoll noch vollständigkeitshalber: Ich habe mir nun eine 690er Enduro Bj. 2023 gekauft :der Hammer: