Probefahrt (einfahren ) neue DUKE 990

  • Durfte gestern und vorgestern im Regen die neue DUKE 990 für meinen Händler einfahren :


    Sehe sie nach der weichgespülten behäbigen 890er als echte Nachfolgerin der 790er!


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    Geht genauso quirlig in jede Kurve tief runter ohne groß drücken zu müssen wie die 790er ,


    liegt dafür aber satter auf der Straße wenn es etwas unebener wird ( mein bevorzugtes Landstraßenrevier , die ganz kleinen ohne Mittelmarkierungen :peace:)


    Da alles bei 6 - 8 Grad und nassen Straßen stattfand brauchten die Bridgestone S22 schon gute 30 min warm walken bis sie geschmeidig


    und erstaunlicher Weise mit viel Gripp so das gute 30 Grad Schräglage sich immer noch vertrauenerweckend anfühlten :Daumen hoch:


    Ein - zweimal rutschte das Hinterrad leicht weg aber das Vorderrad nie !


    Die Sitzposition ist schon in Serie bei meinen fast 1,90 m wie angegossen passend.


    Leicht zum Vorderrad orientiert aber noch nicht zu arg vorgebeugt , je kleiner der Fahrer umso sportlicher die Sitzposition dann .....


    Sollte was ein Blick beim Vorbeifahren im Schaufenster bestätigte bis Personen um 1,75 m noch passen.



    Der neue Tacho liegt nun fast auf dem Lenker , daher näher dran und auch gut zum ablesen ,


    allerdings ist dadurch der Abstand Tacho - Tankverschluß auch sehr eng geworden


    und ein mittelgroßer GIVI -Tankrucksack auf Ring dürfte schon den Blick auf den Tacho be- bzw. verhindern !



    Da ich mehr der Fahrer als der Tipper bin , hab ich mich wenig mit den neuen Tachogimmiks beschäftigt ,


    nur nebenbei bemerkt die Wassertemperturanzeige ist solange kalt blau und wenn warm in rot angezeigt .



    Schaltereinheiten sind Ok bis auf den Blinkerschalter , der läßt sich nur mit Hand vom Lenker betätigen ,


    was weniger schön ist und ich infolgedessen das Blinken fast komplett eingstellt hatte ( wäre zu überlegen das gegen eine MotoGadget zu tauschen ).


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    Zum Blipper :


    das kann KTM einfach perfekt :Daumen hoch:


    Hochschalten zwischen 3 und 5.000 U/min ( ab da geht zum einfahren der orange Bereich los) ganz weich ,


    runterschalten sowohl beim Gas stehen lassen , als auch beim ausrollen ohne Gas sehr sauber !



    Der Motor :


    für eine KTM erschreckend laufruhig ,


    Konstant 30 im 2. Gang , konstant 40 im 3. und konstant 50 im 3. Gang alles ohne wilden Rodeoritt oder Kettenhauen :respekt:


    Sogar untertouriges Fahren bis 30 im 4. Gang mit anschließender Beschleunigung macht er problemlos mit ,


    das gleiche mal im 6. bei 70 km/h gemacht und dann wieder sauber hochbeschleunigt


    ( öfters bzw. in anderen Fahrzuständen und Gängen nicht getestet , da sowas beim Einfahren verhindert werden sollte )


    Würde den Motor als gutmütigen Bären bezeichnen ,


    welcher brav seine Arbeit tut und wenn es sein muß auch jetzt schon ahnen läßt was für Gewalt in Ihm noch steckt .


    Bis 129 KM/H geht jetzt schon das sind genau 5.000U/min im 6. Gang !


    Vermute der Breakeven liegt so bei 6.000 U/min , einmal kurz zum überholen auf geschätzte 6500 U/Min hochgedreht ( Drehzahlanzeige bleibt bei 5000 stehen)


    und da spannte der Motor schon ordentlich die Muskeln :wheelie:



    Nach 300 Km war am ersten Tag Sense ,


    der Temperatur , dem Regen und der fehlenden Griffheizung und meinen Knieschmerzen geschuldet .


    Hätte es aber noch locker länger auf der gemütlichen Sitzbank ausgehalten ,


    die nicht zu straff aber auch nicht zu weich ist - genau dazwischen .


    Der Stoff ist auch nicht mehr so rutschig wie auf der 790er ,


    man sitzt satt vor dem Tag und auch beim Bremsen kein Gerutsche auf den !



    Fahrwerk:


    Sie liegt auch auf welligen Kurven sauber ohne zu versetzen mit Standardeinstellung für 90 KG Fahrer .



    Benzinverbrauch : 4,5 - 5 Liter 95 E10


    Heck :


    sehr kurz aber wohl dem Zeitgeist geschuldet , für meine Geschmack auch optisch nicht schön sollte länger gehen ,


    dann bräuchte es auch nicht so eine usselige Verlängerung


    und man bekommt nicht den Dreck von hinten ins Kreuz und auf den Helm gespritzt !


    Eine Sozia würde sich bestimmt auch darüber freuen , weil aktuell ist das ein Einsitzer mit Ablage für Hecktasche !


    Maximal eine 50 KG Höckerschlampe für die Fahrt zur Eisdiele kann das bequem finden .......


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    Summasummarum :


    Die DUKE rechtfertigt den Preis und macht die 1390 fast überflüssig ...

  • Zwei Dinge die mir gefallen: Der Spiegel für die zu Überholenden und die Höckerschlampe. :knie nieder:


    Feiner Bericht, danke Dir. :Daumen hoch:

    Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. :winke:

  • Durfte gestern und vorgestern im Regen die neue DUKE 990 für meinen Händler einfahren :

    Danke für den Bericht :Daumen hoch:


    Wo ist dein Dealer? In Korntal - Münchingen?

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand willst, überlege: Was will ich im Nebenzimmer?


    MZ ETZ 150

    Triumph Trident 750

    KTM 990 SM-T

    Kawasaki Z1000J (BJ‘83)

    KTM 1290 Super Adventure S

  • Nabend zusammen!


    Toller Bericht, Danke für Deine Mühe!

    Ich bin die 990 auch diese Woche Probegefahren und haben einen ähnlichen Eindruck gewonnen wie Du.

    Bin ebenfalls 1,89m groß und es fühlt sich wirklich an wie angegossen!

    "Meine" hatte ebenfalls 0 Km und neue Reifen drauf, zudem bin ich nur knapp 30km gefahren, war entsprechend vorsichtig unterwegs.

    Aber sie vermittelt Spaß pur.


    Jetzt habe ich eine Frage an die Duke Fahrer hier.

    Mein Händler hat noch eine 890 R stehen und gibt diese reduziert ab um Platz zu schaffen für die neue 990...

    Leider bin ich diese nie gefahren und ich kann sie auch nicht Probefahren.

    Kann hier schon jemand einen Vergleich ziehen und eine Empfehlung aussprechen?


    Würde mich freuen!


    Euch einen schönen Abend und viel Spaß in der kommenden Saison!


    LG

  • Guten Morgen!

    Schade das du die 890 er nicht zum Vergleich fahren kannst.

    Ich fahre die 890 R nun seit 3 Jahren als Backup zu meiner Tuono und bin von dem Moped begeistert.

    Bin die 990 Duke bisher noch nicht gefahren, deshalb kann ich sie nur optisch vergleichen. Mein Kumpel fährt ne 1290er Superduke ist 187 cm groß und wiegt +/- 95 kg. Wenn wir mal die Mopeds tauschen, sieht die 890er unter ihm wie ein "Kindermoped" aus. Die 990 Duke wirkt deutlich "erwachsener".

    Mir persönlich gefällt die 890er besser als die Neue. Bin auf die 990 Duke als "R" Version gespannt. Dann wird vermutlich ein Wechsel meinerseits anstehen. Nun zu meinen Eindrücken zur 890er. Fährt sich wie ein Fahrrad und hat Top Bremsen. An Leistung vermisse ich im Vergleich zu meiner Tuono bzw. zur Superduke absolut nichts.

    Probleme hatte ich bisher keine. Dennoch ist für mich bei jedem Motorrad eine Garantieverlängerung "Pflicht".

    Wenn ich vor der Wahl zwischen der 890er und 990er stünde, würde ich die 890er aufgrund der Optik und der besseren Bremse nehmen.

    Aber wie gesagt, ist Geschmackssache.

    Viele Grüße und ein schönes Wochenende!

  • Summasummarum :


    Die DUKE rechtfertigt den Preis und macht die 1390 fast überflüssig ...

    seh ich etwas differenzierter...hatte damals eine 890er zur Verfügung (weiss nicht mehr, ob es eine R war), als Ersatz für meien 1290 SDR 2.0...


    die 890er ist klar wendiger und auch in der City und Landstrassen wendiger, aber sah auf der Autobahn keine Sonne (ja, fahr ich auch ab u. an), auch alles andere kam mir "kleiner" vor...irgendwo muss der Preis ja her kommen

  • Du und dein Preis.

    Geile Sachen definieren sich nicht immer über den Preis.

    “Never argue with an idiot. They will drag you down to their level and beat you with experience.” -Mark Twain

  • Just my 0,02€:

    Die 150 Pferdchen der 1190R sind schon geiler als die 116 der 990. Jetzt nicht beim Cruisen, aber im Fast Forward Modus ist der Schub ab 5500 bei der 1190 Hammer. Resultat: Fahr grad die 1190 lieber, auch wenn die 990 handlicher ist.

    Könnte mir vorstellen dass es bei den 190 Pferden der 1390 ähnlich ist zu den 123 Pferden der 990.

  • Subjektive Probefahrt gemacht, geil :grins: :grins:


    Am besten eine Probefahrt mit dem richtigem Bike buchen und berichten, das würde es interessanter machen.

    "Lesen gefährdet die Dummheit" :grins::lol:

  • Eigentlich wollte ich ein Thread zur meiner gestrigen Probefahrt mit der KTM 990 Duke eröffnen, aber unser Tourjörg Jörg hat alles wichtige was ich bei der Probefahrt erfahren habe bereits gut zusammengefasst.


    Das wäre für mich:


    1. Alles was der KTM 790 Duke gefehlt hat, ist mit der KTM 990 Duke adressiert worden, insbesondere das etwas unruhige und zappelige Fahrverhalten des Vorderrades in Kurven bei schlechteren Straßenverhältnissen.
    2. Als Fahrer einer KTM 1290 SD-R 2.0 vermisse ich sogut wie garnichts, sauberer Durchzugskraft, satt liegend auf der Straße und ein überraschendes einfaches Handling.

    Aber der Reihe nach. Kurzentschlossen habe ich das doch noch gute Wetter genutzt und bin zu SK-Bikes gefahren, um mich für eine Probefahrt mit der KTM 990 Duke und der KTM 890 SMT anzumelden.


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    Neugierig wurde ich auf die KTM 990 Duke nicht unbedingt durch das provokative Design des Frontscheinwerfers, sondern mehr weil ich sehr bequem und entspannt auf der Maschine Platz nehmen kann. Das ist nach meiner Knie-OP in September 2023 wichtig für mich geworden, denn ich kann mein linkes Bein nicht mehr so stark einwinkeln. Zur Orientierung, auf meiner KTM 1290 SD-R bekomme ich mein Fußballen nur mit etwas Gewalt auf die Fußraste, während bei der KTM 990 Duke das einfacher geht. Das hat mich überrascht.


    Ein weiterer Punkt der die KTM 990 Duke für mich interessant macht ist der Preis. Ich muss ehrlich sein, das was für eine KTM 1390 SD-R mittlerweile aufgerufen wird, ist mir, wie bei auch anderen Marken, einfach zu viel geworden und aus Erfahrung mit einer KTM 790 Duke, die meine Frau länger besessen hat, muss ich objektiv sagen, dass 105 PS für die Straße ausreichend sind. Ich hatte mit der Maschine nie das Gefühl untermotorisiert unterwegs gewesen zu sein und dazu gab es gewichtsbedingt ein sehr agiles Handling. Lediglich das etwas nervöse Gezappel des Vorderrades bei schlechteren Straßenverhältnissen in Kurven hat mich gestört und als ich in einen Test las, dass die KTM 990 Duke wohl recht satt auf der Straße liegt wurde mein Interesse weiter verstärkt.


    Als ich Platz auf der KTM 990 Duke nahm um loszufahren, habe ich mich wie damals auf der KTM 790 Duke gefühlt. Man sitzt recht aufrecht, eben Naked-Bike, Beinwinkel auch recht entspannt und eher etwas nach vorne orientiert.


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    Vom Design gefällt mir die Maschine einiges besser als die KTM 790 Duke oder die 890 Duke und glücklicherweise für mich, wird kein Verlangen auf einen kurzen Nummernschildhalter geweckt. Auch der unten geführte Auspuff finde ich wesentlich gefälliger und praktisch um z.B. Reisetaschen wie meine Held zu platzieren, die seitlich abfällt. Die konnte man bei der KTM 790 Duke nicht benutzen, da die Hitzeentwicklung und die Abgase die Reisetasche hätten leiden lassen.


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    Das Display finde ich endlich bei KTM als gut gelungen, insbesondere wenn ich es mit meiner KTM 1290 SD-R Bj. 2018 vergleiche. Alle Informationen sind gut ablesbar, auch bei sonnigen Tagen und die Drehzahlanzeige ist recht feinfühlig gestaltet. Bei meiner KTM 1290 SD-R zappelt sie ständig hin und her, da die Auflösung bei 500rpm liegt. Das wirkt billig und in den Fall absolut unpassend. Nicht so bei der KTM 990 Duke.


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    Etwas was mir an der KTM 790 Duke nicht gefallen hat, nämlich das billige Erscheinungsbild der Seitenverkleidungen, ist bei der KTM 990 Duke nicht wahrnehmbar. Die Plastikteile machen einen stabileren Eindruck und klappern oder vibrieren nicht beim Fahren. Das war bei der KTM 790 Duke anders. Nichts desto trotz, die Teile besitzen nicht die Haptikqualität die ich von meiner KTM 1290 SD-R her kenne, aber insgesamt hinterlässt die KTM 990 Duke auf mich ein guten Eindruck. Toll fand ich, dass der Tank aus Metall ist, was die Maschine für mich qualitativ aufwertet.


    Last but not least, das Fahren ist kurz gesagt sensationell und lässt für mich keine Wünsche übrig. Alles was mir an der KTM 790 Duke gefallen hat, ist jetzt bestens umgesetzt. Kurven werden präzise und ruhig durchfahren, kein nervöses reagieren auf schlechtere Straßenverhältnisse, ähnlich dessen was ich von meiner KTM 1290 SD-R her kenne und schätze. Es ist genügend Leistung und Drehmoment verfügbar, man hat Spaß aus Kurven heraus zu beschleunigen und Überholmanöver sind eine sichere Sache. Klar, den Rumps den eine KTM 1290 SD-R besitzt ist nicht vorhanden, aber wie ich bereist sagte, objektiv gesehen mehr als ausreichend. Dazu kommt noch die Agilität und einfache Handhabung. Die KTM 990 Duke ist wendig, einfach in Kurven zu bringen und liegt sicher auf der Straße.


    Eine weitere Überraschung war für mich der Motor, der erstaunlich ruhig läuft. Das Gezicke das ich von der KTM 790 Duke her kannte, ist praktisch verschwunden. Im Stadtverkehr bei ca. 30 - 50kmh im 3. Gang ist nur ganz leichtes Ruckeln zu spüren, das eigentlich für einen 2-Zylinder nicht der Rede wert sind. Dazu kommt noch, dass ich den Motor als sehr drehfreudig empfand, obwohl die Vorführmaschine gerade mal 900km drauf hatte. Das war mit einer KTM 890 SMT, die ich an den gleichen Tag und Strecke gefahren bin, ganz anders. Auf kurviger Strecke im 3. Gang und 4. Gang zu fahren hat einfach nur Spaß gemacht. Wechselkurven sind kinderleicht zu bewältigen, was mit einer KTM 1290 SD-R einiges mehr an Arbeit erfordert. Selbst ein paar engere Kehren hat der Motor im 2. Gang problemlos und mit wenig Gas- Kupplungsspiel bewältigt. Da mustte man mit einer KTM 790 Duke mehr spielen um um die Kehren zu kommen.


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    Dieses Motorrad hat alle meine Erwartungen erfüllt, teilweise übertroffen und ich kann jeden nur raten, die KTM 990 Duke Probe zu fahren, wenn man daran denkt sich ein neues Motorrad anzuschaffen.


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    Sie kommt mir vor wie die Geschichte "Das häßliche Entlein" und ich empfehle nicht nur auf das Erscheinungsbild von vorne zu achten, sondern die inneren Werte für sich sprechen zu lassen.


    Gibt es Kritikpunkte, dann wäre es das leidige Thema Quickshifter, das KTM wohl nicht so gut auf die Reihe bekommt wie andere Hersteller. Die Gänge werden wie bei meiner KTM 1290 SD-R, aber auch der KTM 790 Duke und die am gleichen Tag gefahrene KTM 890 SMT recht unsampft eingelegt, manchmal aber auch sehr flüssig und weich, irgendwie insgesamt aber recht ruppig und unterschiedlich. Schade ...


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    Danke nochmals an SK Bikes, die mir gestern die Möglichkeit gaben die KTM 990 Duke und die KTM 890 SMT ausführlich Probe zu fahren :Daumen hoch:

    Happy riding :winke: