Das kann schon sein, auch wenn ich es nicht glaube. Das Problem der Kats ist es, die Wärme abzuführen. Wenn die Akra-Kats kleiner sind, werden sie auch weniger Wärme produzieren und diese auch noch besser nach außen ableiten können. Soweit ich weiß, sind aber auch die Serien-Kats Metall-Kats, so dass ein Zusammenschmelzen wie bei den Keramik-Kats kaum vorkommen wird.
Die Warnung, das Akra-Mapping nicht in Verbindung mit den Serien-Kats zu verwenden, kommt wahrscheinlich daher, dass durch eine größere Wärmemenge die Umgebung zu heiß werden kann. Wenn die Kats noch relativ neu sind, haben sie auch eine gute Speicherfähigkeit. Fährt man einen fett abgestimmten Motor mit ständig wechselnder Last, speichern die Kats die Kohlenwasserstoffe und verbrennen sie, wenn das Gemisch z. B. im Schiebebetrieb abmagert. Der Gesamtumsatz kann dann erheblich höher sein als bei einem Motor, der ständig im Bereich um Lambda = 1 betrieben wird. Bei geringen Geschwindigkeiten kann das schon massive Probleme für die Umgebung bereiten. Wenn der Kat richtig funktioniert, ist er immerhin hellrot glühend und hat Temperaturen über 1000°. Auch wenn das Moped natürlich nicht abbrennt, sind ja in der Nähe des Kats noch ein paar warmeempfindlich Bauteile, die eben in ganz bestimmten Fahrsituationen thermisch überfordert werden könnten.
Wenn man schon das Akra-Mapping mit den Serien-Kats verwendet, sollte man also mindestens damit rechnen, dass das nicht immer unter allen Umständen gut geht.
In der Theorie und vom Grundsatz her hast Du vollkommen recht mit Deinen Bedenken, Chris,
Ich bin aber dennoch der Überzeugung, die Lage ist nicht so ernst, wie Du sie darstellst: Es wird kein Kat durchschmelzen oder seine Umgebung ansengen, ganz gleich, welches Mapping gefahren wird.
Meine Zuversicht beziehe ich von da: KTM verwendet solche Metall-Kat nicht erst, seit es bei denen Einspritzungen gibt. Die LC4 hatte auch schon sein ein Teil im Auspuff mit einem Vergaser vorn am Motor. Dias Gemisch eines Vergasers ist zwar nicht willkürlich, aber alles andere als präzise geführt.Die Problematik an der LC4 wurde, wenigsten bei einigen Modellen dieser Baureihe, noch durch ein SLS verschärft, das Luft in den Krümmer geblasen hat, die das unverbrannte Gemisch beim Schiebetrieb im Kat sicher lustig zündeln ließ. Von durchgeschmolzenen Kats war aber gleichwohl nichts zu hören.
Ob und wieviel HC ein Kat speichert, wird von seinem "washcoat" bestimmt. Das ist die "Beschichtung" auf dem Metallträger, dem Waben-Geflecht, in die das Katalyse-Edelmetall "eingebunden" ist. Die Hürde im Abgas, die Euro-II zu "III" macht, sind die NOx, die Stíckoxide. Aus diesem Grund wählt man gewöhnlich ein "washcoat", das nicht HC, sondern jene Schadstoffkomponente einfängt und speichert.
Außerdem gibt es bei der Einspritzung im Schiebetrieb einen Fuel-Cut. Die Einspritzdüsen werden abgeschaltet, um Sprit zu sparen. Das passiert auch beim Acra-Map, damit die SD nicht vollends zum Schluckspecht verkommt. Null Sprit heiß aber auch Null HC-Eintrag für den Kat. Selbst wenn man dann mit dem Gas spielt und über die Beschleunigungsanreicherung sinnlos Sprit in diesen Strom purer Luft beim Schiebebetrieb "einbläst", ergibt das nur ein kurzes Ausflackern der Waben, so kurz, daß die Wärmekapazität des Systems das locker weg steckt.
Ich kenne besagte LC4-Kats sehr gut aus alten Sinus-Tagen. Da habe ich sie mit Leidenschaft in alle möglichen Auspuffe hinein gesteckt und sie als vollkommen unkritisch erlebt. Das brauchte schon echten Missbrauch, die zum Schmelzen zu bringen. Das war doch das erste, was ich probiert habe. Im normalen Fahrbetrieb war das unmöglich. Wenn ein Kerzenstecker herunten war, brauchte es aber nicht viel länger als eine Minute, bis der Kat einen auf "Wunderkerze" gemacht hat. Dieses Sensibilität auf "Zündung" ist jedoch für alle Maps dieselbe.
Drum, denke ich, hat man guten Grund, cool zu bleiben in dieser Frage.
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